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Archiv "Langzeitbehandlung des Zoll inger-Ell ison-Syndroms mit Cimetidin" (23.10.1980)

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Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Plasmapherese- Behandlung

der homozygoten FH

Die familiäre Hypercholesterinämie (FH) ist eine häufige, dominant auto- somal vererbte Stoffwechselerkran- kung; charakterisiert durch eine starke Erhöhung des Plasmachole- sterinspiegels, der Low density-Li- poproteine und das Auftreten von Xanthomen. Besonders ihre homo- zygote Form ist durch eine frühzeiti- ge, häufig schon im Kindesalter sich manifestierende Arteriosklerose — in der Regel in Form einer koronaren Herzkrankheit — belastet. Therapie- ziel ist eine dauerhafte, nachhaltige Senkung des Serum- und LDL-Cho- lesterinspiegels; trotz intensiver kombinierter diätetischer, medika- mentöser und/oder chirurgischer Maßnahmen wird dieses Ziel häufig nicht erreicht. Die vorliegende Ar- beit beschreibt, am Beispiel von zwei jugendlichen Patienten mit ho- mozygoter FH, den Effekt einer über zweijährigen Plasmaaustausch-Be- handlung. Diese Austauschbehand- lung wurde in zweiwöchentlichen Abständen mit Hilfe einer kontinu- ierlichen Zellzentrifuge durchge- führt, sie wurde von beiden Patien- ten gut toleriert. Nebenwirkungen konnten weder klinisch noch bei Kontrolle einer ganzen Reihe von Si- cherheitslaborparametern beobach- tet werden. Beeindruckend war die Senkung des Plasma- und LDL-Cho- lesterinspiegels, begleitet von einem sichtbaren Rückgang der Xanthom- größe. Das HDL-Cholesterin war im wesentlichen unverändert. Koronar- angiographien wurden bei beiden, im übrigen asymptomatischen Pa- tienten, nicht vorgenommen, auf die Messung des Cholesterinumsatzes (mit radioaktiven Tracern) wurde ebenfalls verzichtet. Die beschriebe- ne Behandlungsmethode stellt die erste Therapieform dar, die zu einer dauerhaften, zuverlässigen Reduzie- rung des Cholesterinspiegels bei Pa- tienten mit homozygoter FH führte.

Betrachtet man die zum Teil erhebli- chen Nebenwirkungen der bisheri- gen diätetischen, medikamentösen und besonders der chirurgischen Behandlungsformen sowie ihre in-

adäquaten Ergebnisse, so stellt die Plasmapherese-Behandlung eine zwar aufwendige, jedoch vielver- sprechende Alternative dar. Mde

King, M. E. E.; Breslow, J. L.; Lees, R. S.:

Plasma-Exchange Therapy of Homozygous Fa- milial. Hypercholesterolemia, New England Journal of Medicine 302 (1980) 1457-1459

Mechanische

Dickdarmobstruktion durch Weizenkleie

Seitdem Burkitt ein Faserdefizit der Nahrung als Ursache für Colon irri- tabile, Diverti ku lose, Divertikulitis, Kolonkarzinom, Hiatushernie, Cho- lelithiasis, Appendizitis, Hämorrhoi- den und Unterschenkelvarizen ins Gespräch gebracht hat, gehört der Zusatz von Weizenkleie zur Nahrung zu den häufigsten diätetischen Rat- schlägen in der Gastroenterologie.

Sieht man von vereinzelten Mittei- lungen über eine verminderte Re- sorption von Kalzium, Fetten, Gal- lensäuren, Folsäure, Glukose und einigen Medikamenten ab, so gilt die Zufuhr von Rohfasern, auch in grö- ßeren Mengen, als absolut harmlos.

Die Autoren beobachteten jedoch in kurzer Zeit 4 Fälle, wo die Einnahme von 6 Eßlöffel Weizenkleie pro Tag anstatt der gewünschten milden La- xation zu einer paradoxen Obstruk- tion im Rektum — durch dort ange- häufte trockene Weizenkleie — führ- te. Erst durch mechanische Ausräu- mung des Rektumpfropfes konnte die Ileussituation beseitigt werden.

Die Ursache der Obstruktion blieb unklar, zu diskutieren ist, daß die Patienten die Gesamtdosis von 30 Gramm entweder auf einmal einge- nommen hatten, oder daß ein Mini- mum von 1,5 Liter Flüssigkeit nicht eingehalten wurde, so daß die Weizenkleie nicht aufquellen konnte und deshalb mehr oder weniger trocken das Rektum erreichte.

Güller, R.; Reber, M.: Mechanische Dickdarm- obstruktion durch Weizenkleie, Schweiz. med.

Wschr. 110 (1980) 89-91, Gastroenterologi- sche Praxis Dr. R. Güller, Rosengarten- straße 2, CH-5430 Wettingen und Medizinische Klinik des Kantonspitals Baden

Langzeitbehandlung des Zoll inger-Ell ison-Syndroms mit Cimetidin

Die gastrinproduzierenden Tumoren führen zu einem großen gastrischen Säureausstoß mit peptischen Ge- schwüren und/oder Diarrhöe.

Die Therapie der multiplen endokri- nen Adenomatose mit Hyperparathy- reoidismus beschränkt sich zu- nächst auf die Parathyreoidektomie.

Die Gastrektomie soll erst als zweite Möglichkeit in Erwägung gezogen werden.

Auch Hyperparathyreoidismus allein kann eine Serumgastrinspiegelerhö- hung bewirken, so daß scheinbar ein Zollinger-Ellison-Syndrom vorliegen kann.

Nach explorativer Laparotomie zur Kontrolle auf resektable Gastrinome werden zwei Patienten mit Zollinger- Ellison-Syndrom jeweils über 20 Mo- nate fortlaufend mit Cimetidin be- handelt und so kontrolliert. Die in vier Portionen gegebene Tagesdosis liegt zeitweise bei 2,4 Gramm.

Kombiniert mit einer anticholinergi- schen Therapie läßt sich unter Um- ständen die sonst so hoch angesetz- te Dauermedikation auf 1,2 Gramm pro Tag reduzieren.

Als Alternative einer angeblich mit 20 Prozent Letalität belasteten Ga- strektomie wird auch die Kombina- tion von Cimetidin mit Vagotomie empfohlen.

60 Prozent der Gastrinome sollen schließlich die Merkmale eines me- tastasierenden Malignoms haben.

Im Fall der Behandlung durch totale Gastrektomie ist mehrfach die Rück- bildung der Gastrinome beschrie- ben worden.

Da in 80 Prozent der Fälle der Ver- such einer radikalen Gastrinomex- stirpation fehlschlägt (Kontrolle: Ga- strinbestimmung aus der Vena por- tae vor und nach Resektion), bleibt — wenn die Tabletten zuverlässig ge-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 43 vom 23. Oktober 1980 2549

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Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

nommen werden — für die Mehrzahl der Patienten nur die Dauermedika- tion mit Cimetidin oder weiterhin die totale Gast rektom ie. Ldr Crane, S. A.; Summers, R. W.; Heeringa, W. G.:

Long-term Cimetidine and Anticholinergic Therapy in Patients with Gastrinoma, Am. J.

Surg. 138 (1979) 446-450, Division of Gastro- enterology, Department of Internal Medicin, University of Iowa Hospitals and Clinics, Iowa City, Iowa 52 242 USA

Größeres Brustkrebsrisiko bei niedrigerer Exkretion von Androgenmetaboliten?

1962 stellte eine Arbeitsgruppe um Bulbrook fest, daß ein erhöhtes Brustkrebsrisiko möglicherweise an einer verringerten Ausscheidung von Androgen-Metaboliten im Urin erkannt werden kann. Poortman und Mitarbeiter gingen der Frage nach und sammelten im Rahmen einer Reihenuntersuchung auf Mamma- karzinom den Zwölfstunden-Nacht- urin von 15 000 Frauen, welche über 50 Jahre alt waren. In 3789 Fällen wurde die Exkretion von Kreatinin und 11-Desoxy-17-0xostero i den (DOOS) bestimmt. Dabei zeigte sich, daß das Lebensalter einen Effekt auf beide genannten Stoffe und deren Verhältnis zueinander hat; ebenso spielen Körperoberfläche und -ge- wicht eine Rolle. Es gelang nicht, einen Zusammenhang zwischen dem DOOS/Kreatininquotienten und einer familiären Brustkrebsbela- stung herzustellen. Die Werte ließen sich auch nicht mit dem Alter der Patientin bei deren erster Entbin- dung, der Gesamtzahl der Geburten, dem Eintrittsalter der Menopause, der Einnahme östrogenhaltiger Arz- neimittel oder dem xeroradiographi- schen Nachweis veränderter Mam- maparenchym-Strukturen korrelie- ren. Somit kann durch die Bestim- mung der Exkretion von Androgen- metaboliten keine Gruppe brust- krebsgefährdeter Frauen selektiert werden. Ptr Poortman, J.; van der Smissen, J.; Collette, H.- J. A.; de Waard, F.: Ratio of 11-Desoxy 17- Oxosteroids to Creatinine in a Population Screened for Breast Cancer, Brit. J. Cancer 39 (1979)688-695, Dept. Endocr. Univ. Hosp., Inst.

Sci. Med., Univ., Utrecht, The Netherlands

Früherkennung von Kolon- und Rektumkarzinom in der Allgemeinpraxis

Kolon- und Rektumkarzinome gehö- ren zu den häufigsten Krebserkran- kungen. Nur einer von fünf Patien- ten überlebt die folgenden fünf Jah- re, diese Prognose ist seit nahezu 20 Jahren konstant; sie steht in direk- tem Verhältnis zur Ausbreitung des Tumors. Ist die Wucherung auf die Mukosa begrenzt, so liegt die Fünf- Jahres-Überlebensrate bei 90 Pro- zent, hat der Tumor jedoch bereits auf die Darmwand und die regiona- len Lymphknoten übergegriffen, so liegt diese Quote nur noch bei 27 Prozent. Die Pathologie des Tumors steht dabei nicht in direktem Zusam- menhang mit dem Zeitraum, über den bereits Beschwerden bestehen.

Je später die Symptome auftreten, desto besser ist die Prognose, da die besonders malignen Tumoren we- sentlich früher Beschwerden verur- sachen; dies stellte Slaney fest. Die Diagnose des Darmtumors in der noch symptomfreien Phase scheint daher die einzige Möglichkeit zu sein, die Mortalität zu senken.

Da die Untersuchung des Stuhls auf okkultes Blut zur Zeit die einzige praktikable Möglichkeit für eine Früherkennung bei symptomfreien Patienten darstellt, haben Hardcast- le und Mitarbeiter 1638 über 45 Jah- re alte Personen durch ihre Hausärz- te auffordern lassen, sich an einer entsprechenden Untersuchung nach dem Haemoccult-Verfahren, bei dem falsch-positive Ergebnisse rela- tiv selten sind, zu beteiligen.

742 Personen, also 45 Prozent der angeschriebenen, kamen der Auffor- derung nach. In 29 Fällen war das Ergebnis positiv und machte eine Sigmoidoskopie erforderlich, mit der folgendes diagnostiziert wurde:

in 2 Fällen Rektumkarzinome, 3 Pa- tienten hatten Hämorrhoiden, und 1 Patient wies ein Rektumadenom auf.

Die 23 Patienten, die bei der Sigmo- idoskopie ohne Befund geblieben waren, wurden auf Diät gesetzt und wiederholten anschließend den

Test. Danach war der Befund in 5 Fällen nochmals positiv. Koloskopie und Barium-Einläufe ergaben 2 wei- tere Fälle von Adenomen und 1 Fall von Colitis ulcerosa mit kleinem Adenom sowie in 1 weiteren Fall ei- ne Divertikelerkrankung. Bei einem Patienten ließ sich keine Ursache für die Blutung finden. Nre Hardcastle, J. D.; Balfour, T. W.; Amar, S. S.:

Screening for symptomless colorectal cancer by testing for occult blood in general practice, Lancet I (1980) 791-793

Kortison verhindert Blutverlust bei

intestinalen Gefäßektasien

Bei älteren Patienten, insbesondere bei Frauen mit Leberzirrhose findet man mitunter gefäßspinnenartige Veränderungen im präpylorischen Antrum, die zu chronischem Blutver- lust führen. Die Autoren berichten über eine 72jährige Patientin mit chronischem enteralen Blutverlust, der, trotz konsequenter Eisensubsti- tutionstherapie, innerhalb eines Zeitraumes von 24 Jahren, insge- samt 90 Blutkonserven erforderlich machte. Endoskopisch fanden sich submuköse angiomatöse Verände- rungen im präpylorischen Antrum.

Bei der Patientin lag eine Penta- gastrin-refraktäre Achlorhydrie bei niedrigen Serumgastrinwerten vor.

Eine orale Prednisolon-Therapie führte zu einem deutlichen Rück- gang des intestinalen Blutverlusts.

Im darauffolgenden Jahr waren kei- ne Transfusionen mehr erforderlich.

Während die Achlorhydrie persi- stierte und die Gefäßveränderungen im endoskopischen Bild unverän- dert erschienen, stieg die Serumga- strinkonzentration deutlich an. Un- ter einer Dauertherapie mit 10 mg Prednisolon jeden zweiten Tag ver- besserte sich der Hämoglobinwert inzwischen auf 14,9 Prozent, Blut- transfusionen wurden nicht mehr durchgeführt.

Calam, J.; Walker, R. J.: Antral Vascular Le- sion, Achlorhydria, and Chronic Gastrointesti- nal Blood Loss. Response to Steroids, Dig. Dis.

and Sciences 25 (1980) 236-239, Department of Physiology, University of Liverpool, Brown- low Hill, P.O. Box 147, Liverpool L69 3BX, U. K.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 2550 Heft 43 vom 23. Oktober 1980

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