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Archiv "Plättchenfunktionshemmer zur Prophylaxe von Migräneanfällen" (15.01.1981)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Hyperlipidämie und Atherosklerose in Japan

Die Ergebnisse epidemiologischer Studien haben in der letzten Zeit we- sentliche Beiträge zum Verständnis nicht nur der sozialen und ethni- schen, sondern auch der kausalen Beziehungen im Ablauf bestimmter epidemisch auftretender Krankheits- gruppen leisten können. Dazu gehö- ren, neben den Neoplasien, die Ma- nifestationsformen der Arterioskle- rose, nämlich zerebrovaskulärer In- sulte und die koronare Herzkrank- heit. Japan zeichnete sich dabei, im Vergleich zu den westlichen Indu- strienationen, durch ein erheblich anders geartetes Morbiditäts- und Mortalitätsmuster aus: an der Spitze stehen die Todesfälle an zerebrovas- kulären Insulten, gefolgt von Krebs- leiden, und erst an dritter Stelle die Todesfälle der koronaren Herz- krankheit. Eine Untersuchung der Sterbestatistiken im Verlauf der letz- ten 20 Jahre zeigt jedoch, daß auch in Japan die lnzidenz der koronaren Herzkrankheit mit tödlichem Aus- gang rasch zunimmt, jedoch auch heute, zumindest 1978, immer noch nur ein Drittel bis ein Viertel so hoch ist wie in den USA oder Schweden.

Die Arbeit von Goto versucht diese Entwicklung in Beziehung zu setzen zu der höheren Lebenserwartung der Bevölkerung, der geänderten Lebensweise und besonders zu den einschneidenden quantitativen und qualitativen Änderungen der einge- haltenen Diät. Der Anstieg des Ge- samtcholesterins im Plasma um über 20 Prozent innerhalb von 18 Jahren (bei Männern im mittleren Lebensalter von 163 mg% im Jahre 1960 bis 203 mg% im Jahre 1978) wird im wesentlichen auf den ent- sprechend gestiegenen Verzehr von Fett und Protein bei insgesamt er- höhter Kalorienzufuhr zurückge- führt. Die Werte für HDL-Choleste- rin, als möglicher Schutzfaktor ge- gen die frühzeitige Arteriosklerose zur Zeit lebhaft diskutiert, liegen hö- her als in westlichen Gesellschaften, mit höhren Absolutwerten für Frau- en als für Männer. Eine vergleichen- de Analyse (mit Europäern, die in

Japan leben) zeigt jedoch, daß die Höhe dieses Parameters mehr durch Umgebungsfaktoren, zum Beispiel diätetische Maßnahmen, als durch genetische Faktoren determiniert werden muß. Insgesamt sind auch in Japan säkulare Trends bei der Beob- achtung der Lebens- und Verhal- tensgewohnheiten der Bevölkerung und der möglicherweise damit im Zusammenhang stehenden Morbidi- täts- und Mortalitätsstatistiken zu beobachten. Ob der Anstieg des Se- rumcholesterins allein ausreicht, die Zunahme der Inzidenz der korona- ren Herzkrankheit in Japan zu erklä- ren, muß offen bleiben. Auf der an- deren Seite könnten die hohen HDL- Cholesterinwerte als Erklärung da- für herangezogen werden, daß diese Inzidenzrate immer noch wesentlich niedriger als in westlichen Gesell- schaften ist. Mde

Goto, Y.: Hyperlipidemia and Atherosclerosis in Japan, Atherosclerosis 36 (1980) 341-349

Vitamin-B 12-

Malabsorption unter Metformin

Unter einer Langzeittherapie mit Metformin-Glucophage ® kann es zum Auftreten einer megaloblasti- schen Anämie kommen. Da es sich um eine leicht behebbare Komplika- tion handelt, braucht die Medikation nicht abgesetzt werden. Eine Vit- amin-B 12-Malabsorption läßt sich im Schilling-Test bei 30 Prozent aller Patienten, die Metformin über vier bis fünf Jahre einnehmen, nachwei- sen. Im vorliegenden Fall bildete sich eine megaloblastäre Anämie nach achtjähriger Behandlung mit Metformin aus. Die Autoren empfeh- len jährliche Kontrollen des Blutbil- des. Bei entsprechenden Blutbild- veränderungen sollte eine parente- rale Vitamin-B 12-Substitution erfol- gen.

Callaghan, T. S.; Hadden, D. R.; Tomkin, G. H.:

Megaloblastic anaemia due to vitamin B12 malabsorption associated with long-term met- formin treatment, Br. Med. J. 280 (1980) 1214-1215, Metabolic Unit, Royal Victoria Hospital, Belfast, BT12 6BA

Plättchenfunktionshemmer zur Prophylaxe

von Migräneanfällen

Bei Patienten mit Migräne tritt häu- fig eine gesteigerte Aggregation der Blutplättchen auf. Besonders ausge- prägt ist die Plättchenhyperagg re- gabilität während des Migränean- falls. Gleichzeitig kommt es zu ei- nem Ansteigen der Serotoninspiegel im Plasma. Auf Grund dieser Beob- achtungen erschien es sinnvoll, Plättchenfunktionshemmer wie Aspirin und Dipyridamol zur Prophy- laxe der Migräneanfälle einzusetzen.

Bei 25 Patienten mit Migräne wurde daher eine gekreuzte Doppelblind- studie durchgeführt, bei der der Ein- fluß einer Therapie mit zweimal täg- lich 325 mg Aspirin in Kombination mit dreimal täglich 25 mg Dipyrid- amol untersucht und mit der von Plazebo verglichen wurde. Die akti- ven und Plazebo-Behandlungsperi- oden betrugen je drei Monate. Von den 25 Patienten waren 23 Frauen.

Hinsichtlich des Plättchenverhaltens zeigten 15/22 Patienten Normalwer- te, 7/22 Patienten wiesen Hyperag- gregabilität auf. Insgesamt nahm während der Kombinationstherapie bei den 25 Patienten die Zahl der Migräneanfälle pro Monat von im Mittel 2,00 auf 1,33 ab, während der Plazeboperiode dagegen auf 2,33 zu. Hinsichtlich der Anfallsintensität fand sich während der Kombina- tionstherapie eine Abnahme von 80 auf 50, während der Plazeboperiode auf 77. Wesentlich stärkere Unter- schiede traten im Verlauf der aktiven Behandlungsperiode bei den Patien- ten mit Hyperaggregabilität auf. So sank die Anfallshäufigkeit von 2,00 auf im Mittel 0,67, die Intensität von 80 auf im Mittel 25. Bei den Patien- ten mit normaler Aggregabilität (n=15) war der Einfluß der Kombina- tionstherapie gering und unter- schied sich nicht signifikant von dem der Plazebobehandlung. Ne- benwirkungen traten unter der Be- handlung mit ASS und Dipyridamol nicht auf. Rue

Masel, B. E.; Chesson, A. L.; Peters, B. H.;

Levin, H. S.; Alperin, J. B.: Platelet Antagonists in Migraine Prophylaxis. A Clinical Trial Using Aspirin and Dipyridamole Headache 20 (1980)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 3 vom 15. Januar 1981 87

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