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Archiv "Niedergelassene Hämatologen und Onkologen: Fünf Pläne für fünf Jahre" (06.03.2015)

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A 404 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 112

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Heft 10

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6. März 2015

NIEDERGELASSENE HÄMATOLOGEN UND ONKOLOGEN

Fünf Pläne für fünf Jahre

Vor zehn Jahren hat der BNHO ein Institut gegründet, um die Arbeit des Verbandes wissenschaftlich zu stützen. Nun will der Verband die Zukunft gestalten: mit „Survivor Care“ und einem psychosozialen Screening.

D

as zehnjährige Bestehen des Wissenschaftlichen Instituts der Nieder gelassenen Hämatologen und Onkologen (WINHO) fällt in ei- ne Zeit des Umbruchs. Denn durch die Erfolge der modernen Krebsmedizin gibt es heute immer mehr Patienten, die ihre Krebserkrankung überle- ben. Anlässlich des Jubiläums haben der Berufsverband der Nieder gelassenen Hämatolo- gen und Onkologen in Deutschland (BNHO) und das WINHO einen 5-Punkte-Plan präsentiert, mit dem sie sich in den kommenden fünf Jahren in dieser sich verändernden Welt positionieren wollen.

Eines ihrer Ziele ist es, die Langzeit belastungen von Krebspatienten zu untersu- chen und Anforderungen an eine strukturierte Nachsorge nach abgeschlossener Therapie zu erar- beiten. „Das Thema ‚Survivor Ca- re‘ ist extrem wichtig, und es wird in den nächsten Jahren noch wichti- ger werden“, betonte der Vorsitzen- de des BNHO, Prof. Dr. med. Ste- phan Schmitz, auf dem Jubiläums- symposium des WINHO Ende Feb- ruar in Berlin.

Zudem wollen die niedergelasse- nen Hämatologen und Onkologen

ein routinemäßiges Screening auf psychosoziale Belastungen in all ih- ren Praxen einführen. „Wir müssen als Berufsgruppe lernen, die Patien- ten zu identifizieren, die mehr brau- chen als die Grundversorgung“, er- klärte Schmitz. Dabei sollen auch behandlungsbedürftige psychische Komorbiditäten systematisch er- mittelt werden.

Auch wollen die niedergelasse- nen Hämatologen und Onkologen den Zugang ihrer Patienten zu inno- vativen Therapieoptionen erleich- tern. Dafür wollen sie die Pa tien - ten rekrutierung in klinische Studien

verstärken und die patientenorien- tierte onkologische Versorgungsfor- schung unterstützen.

In diesem Zusammenhang wies der unparteiische Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Josef Hecken, während des Symposiums darauf hin, dass nur bei einer von 30 Nutzenbewertungen neuer Onkologika der Hersteller be- lastbare Daten zur Lebensqualität der Patienten vorgelegt hat, die ausreich-

ten, um dem Wirkstoff aus diesem Grund einen Zusatznutzen zu geben.

Alle anderen hätten nur die Parame- ter eines medianen oder progressi- onsfreien Überlebens berücksichtigt.

Hecken, der auch Schirmherr des Symposiums war, äußerte seine „fes- te Überzeugung, dass sich in diesem Bereich etwas ändern wird, und die Hersteller die Lebensqualität der Pa- tienten bei ihren Studien mehr in den Blick nehmen werden“. Denn darauf weise sie der G-BA bereits bei Ge- sprächen hin, die noch vor Durchfüh- rung der Zulassungsstudien mit den Herstellern geführt würden.

Die weiteren Pläne von BNHO und WINHO sind, den gut infor- mierten Patienten zu fördern und an der Behandlung zu beteiligen sowie die Rolle des behandlungsführenden Arztes zu stärken. „Onkologische Versorgung ist kooperativ. Multidis- ziplinarität gehört zum Alltag“, heißt es dazu in dem 5-Punkte-Plan. Per- sönliche ärztliche Verantwortung dürfe dabei aber nicht hinter Teams und Institutionen zurücktreten.

Der BNHO hat das WINHO vor gut zehn Jahren gegründet, unter anderem um zu überprüfen, ob und wie die ambulanten Angebote zur Behandlung von Krebserkrankun- gen bei den Betroffenen ankommen (siehe Kasten). „Wir wollten die Versorgungslandschaft besser ver- stehen“, erklärte der Geschäftsfüh- rer des WINHO, Dr. Walter Bau- mann, auf dem Symposium. Das In- stitut sei dabei bundesweit eine Ausnahme, betonte er, weil kein an- derer Berufsverband selbst und pharmaunabhängig ein eigenes In-

stitut finanziere.

Falk Osterloh Das Wissenschaftliche Institut der Niedergelas-

senen Hämatologen und Onkologen (WINHO) wurde im November 2004 durch den Berufsver- band der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland (BNHO) gegründet.

Derzeit kooperieren circa 400 Fachärzte aus mehr als 200 onkologischen Schwerpunktpraxen mit dem WINHO und finanzieren es dadurch. Das Institut ist pharmaunabhängig.

Das WINHO entwickelt Instrumente, die die Versorgungsqualität in der Onkologie verbes- sern sollen. Jedes oder jedes zweite Jahr stellt es die Arbeit der niedergelassenen Onkologen und ihre Leistungen in einem Qualitätsbericht dar. Zudem führt es Patienten- und Zuweiser- befragungen durch und entwickelt Qualitätsin- dikatoren für den hämatologischen und onko - logischen Bereich.

ZEHN JAHRE WINHO

,Survivor Care‘ ist extrem wichtig, und es wird noch wichtiger werden.

Stephan Schmitz, Vorsitzender des BNHO

Foto: BNHO e.V.

@

5 Fragen an… Prof. Dr. med.

Stephan Schmitz: www.aerz teblatt.de/61987 oder über QR-Code

P O L I T I K

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