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Archiv "ärztewoche thüringen: 2. bis 4. April in Weimar" (27.02.2004)

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Gesicht, Nacken und intertrigeniöse Areale mit einem schwach wirksamen Corticosteroid (Hydrocortisonactat 1 %) verglichen. In dieser multizentrischen Studie mit 1:1-Randomisierung war zu allen Beobachtungszeitpunkten das Corticosteroid statistisch signifikant Pi- mecrolimus überlegen. Entsprechend un- terbrachen Patienten unter Corticostero- iden deutlich seltener die Therapie als un- ter Pimecrolimus (8,2 % versus 36,3 %).

Zudem sprachen die Patienten, die mit topischen Corticosteroiden behan- delt wurden, deutlich schneller auf die Therapie an.

In einer randomisierten und multizen- trischen, doppelblind placebokontrollier- ten (Cremegrundlage) Studie mit einer Randomisierung von 2 : 1 wurde in bei- den Therapiearmen beim Schub die Stu- dienmedikation zusammen mit blanden Emollentien verabreicht. Bei einem Schub wurde mit Corticosteroiden be- handelt. Im Anschluss daran wurde wie- derum über sieben Tage mit Pimecroli- mus beziehungsweise Placebo therapiert.

Primärer Endpunkt der Studie war die Schubrate nach sechs Monaten (Schub wurde definiert als IGA von 4 oder 5 so- wie einer Second-Line-Corticoid-Thera- pie innerhalb von drei Tagen nach klini- scher Visite). Die Studie wurde über ins- gesamt zwölf Monate fortgeführt. Einge- schlossen wurden Patienten im Alter von zwei bis 18 Jahren. Die Anzahl der Pati- enten, die keinerlei Schübe erlitten, war nach sechs Monaten fast doppelt so hoch wie in der placebokontrollierten Gruppe (61 % versus 34,2 %). Dies veränderte sich nicht wesentlich nach zwölf Monaten (50,8 % versus 28,3 %). Die Anzahl der Patienten, die Schübe erlitten, unter- schied sich in den zwei Armen nach sechs Monaten nicht wesentlich, ein Schub er- litten in beiden Armen 10,1 % der Patien- ten, zwei Schübe unter Pimecrolimus 2,5 % und unter Placebo 5,1 % und mehr als zwei Schübe 1,9 % beziehungsweise 2,5 %. Die Aussagekraft der Studie wird eingeschränkt dadurch, dass schwach, mittelstark und stark wirksame Gluco- corticosteroide eingesetzt wurden und häufig das Protokoll verletzt wurde, ins- gesamt 53,6 % Protokollverletzungen in der Gruppe, die Pimecrolimus erhielten, und 58,6 % der Patienten, die Placebo er- hielten. Ganz wesentlicher Mangel der Studie ist der verpflichtende Gebrauch von Pimecrolimus oder Placebo über sieben Tage nach der Behandlung des Schubs mit topischen Corticosteroiden, der dazu führt, dass die mit Pimecrolimus behandelte Gruppe insgesamt sieben Ta- ge länger eine aktive Arzneimittelthera- pie im Vergleich zu Placebo erhält. Unter diesen Aspekten ist die Studie nicht in der

Lage, für sich in Anspruch zu nehmen, nachweisen zu können, dass Pimecroli- mus die Anzahl der Schübe bei atopischer Dermatitis im Vergleich zur „Standard- behandlung“ zu vermindern oder insbe- sondere auch eine Reduktion des Ge- brauchs von topischen Corticosteroiden zu induzieren vermag. Im Studiendesign vergleichbare Studien wurden bei Kin- dern im Alter von drei bis 23 Monaten und Erwachsenen durchgeführt. Auf sie trifft die gleiche Kritik zu.

Risiken – ggf. Vorsichtsmaßnahmen Die am häufigsten vorkommenden Ne- benwirkungen waren Reaktionen am An- wendungsort, die von circa 19 % der mit Elidel behandelten Patienten und von circa 16 % der Patienten der Kontroll- gruppe berichtet wurden. Diese Reaktio- nen traten vor allem zu Beginn der Be- handlung auf, sie waren schwach bis mäßig stark und von kurzer Dauer.

In klinischen Untersuchungen kam es in 0,9 % zu Lymphadenopathien. In der Mehrzahl waren sie auf Infektionen zurückzuführen, die unter einer angemes- senen Antibiotikabehandlung abklangen.

Patienten, die eine Lymphadenopathie entwickeln, sollten überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Lymph- adenopathie abklingt. Die Ätiologie ist zu klären. Kann die Krankheitsursache nicht eindeutig ermittelt werden oder liegt eine akute infektiöse Mononukleose vor, so ist die Unterbrechung der Behandlung mit Pimecrolimus in Erwägung zu ziehen.

Bei Patienten mit ausgedehnter atopi- scher Dermatitis wird empfohlen, Imp- fungen während behandlungsfreier Inter- valle durchzuführen. Pimecrolimus sollte nicht gleichzeitig mit topischen Cortico- steroiden oder anderen topischen antiin- flammatorischen Produkten appliziert werden. Es gibt keine Erfahrungen zur gleichzeitigen Anwendung von immuno- suppressiven Therapien bei atopischem Ekzem, wie Azathioprin oder Ciclosporin.

Gemäß US-amerikanischer Fachinfor- mation zeigte sich in Photokanzeroge- nitätsstudien beim Tier eine Verkürzung der Zeitspanne bis zum Auftreten von Tu- morformationen durch die Cremegrund- lage. Da die Relevanz dieser Daten für den Menschen nicht bekannt ist, sollten während der Behandlung mit Pimecroli- mus-Creme ausgedehnte Bestrahlungen der Haut mit ultraviolettem Licht, wie beispielsweise in Solarien, oder die The- rapie mit PUVA, UVA oder UVB ver- mieden werden. Der Arzt sollte die Pati- enten auf angemessene Sonnenschutz- maßnahmen hinweisen, wie eine Mini- mierung der Aufenthaltszeit in der Sonne, Benutzung von Sonnenschutzprodukten

und Bedeckung der Haut mit entspre- chender Kleidung.

Bei Kindern unter zwei Jahren traten, wie dargestellt, vermehrt Nebenwirkun- gen auf. Die Anwendung von Pimecroli- mus bei Kindern unter zwei Jahren wird nicht empfohlen.

Eine Behandlung mit Pimecrolimus kann mit einem erhöhten Risiko für eine Herpes-simplex-Infektion oder Eczema herpeticum einhergehen (erkennbar an einer schnellen Ausbreitung von bläs- chenartigen und erosiven Läsionen). Bei Vorhandensein einer Herpes-simplex- Infektion sollte an der betroffenen Stelle die Behandlung nicht fortgesetzt werden, bis die virale Infektion abgeklun- gen ist. Obwohl bei Patienten, die mit Pi- mecrolimus behandelt wurden, bakteriel- le Autoinfektionen seltener waren als bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden, kann bei Patienten mit schwe- rem atopischen Ekzem das Risiko für bakterielle Hautinfektionen (Impetigo) während der Behandlung mit Elidel er- höht sein. Pimecrolimus darf nicht auf Bereiche aufgetragen werden, die von akuten viralen Hautinfektionen betrof- fen sind (Herpes simplex, Windpocken).

Die Anwendung in der Schwanger- schaft und Stillzeit sowie bei Patienten mit genetisch bedingten Schädigungen der Epidermisschranke (zum Beispiel Netherton-Syndrom) und generalisierter Erythrodermie wird nicht empfohlen.

Kontakt mit Augen und Schleimhäuten ist zu vermeiden, das Gleiche gilt für Ok-

klusionsverbände. ✮

B E K A N N T G A B E N D E R H E R A U S G E B E R

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 927. Februar 2004 AA603

ärztewoche thüringen

2. bis 4. April in Weimar Veranstalter: Landesärztekammer Thü- ringen, Kassenärztliche Vereinigung Thüringen und Verband der Leitenden Krankenhausärzte Thüringen

Ort: Kongresszentrum Neue Weimarhal- le, Weimar

Themen: Leitsymptom Rückenschmerz in der Hausarztpraxis; Hypertonie und deren Endorganschäden; Akutes Ab- domen im Kindesalter; Arteriosklero- seprävention durch Sport; Chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen – Asthma bronchiale versus COPD; Ganz- heitliche Konzepte in der Schmerzthera- pie; Osteoporose; Gerinnung und Anti- koagulation

Anmeldung/Auskunft: Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Thüringen, Post- fach 10 07 40, 07707 Jena,Telefon: 0 36 41/

6 14-1 42/5, Fax: 0 36 41/6 141 49, E-Mail:

treffer.akademie@laek-thueringen.de✮

Referenzen

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