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Etter, H. (1949). Ueber die Ertragsfähigkeit verschiedener Standortstypen. In H. Burger (Ed.), Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 26/1. Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das forstliche Versuchswese

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Academic year: 2022

Aktie "Etter, H. (1949). Ueber die Ertragsfähigkeit verschiedener Standortstypen. In H. Burger (Ed.), Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 26/1. Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das forstliche Versuchswese"

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Ueher die Ertragsfähigkeit verschiedener Standortstypen

Von H.Etter

Vorbemerkung

Vorliegende Arbeit ist aus dem Bedürfnis heraus entstanden, die S t a n <l o r t s - typen, welche in immer größerer Zahl von der Pflanzensoziologie als W a 1 d - p f 1 an z enges e 11 s c haften definiert werden, auf ihr Ertragsvermögen hin zu prüfen, ihre Verwendbarkeit in sler Ertragskunde zu untersuchen. Es zeigte sich, daß hiezu eine eingehende Auswertung der ertragskundlichen Erhebungen unserer Ver- suchsanstalt nötig war. Die Dokumente , ins Jahr 1888 zurückreichend, tragen die Namen einer langen Reihe von Mitarbeitern, Forstingenieuren und Unterförstern, von denen hier nur die meistbeteiligten Akademiker genannt seien: F 1 u r y, G 1 u t z , Pu 1 f er, Knuchel, Burger, Nägeli, E. Badoux. Es ist dem Verfasser ein Bedürfnis, die Verdienste A 11 er, die am Zusammentragen und Berechnen dieser Unterlag~n · beteiligt waren, gebührend hervorzuheben.

Im übrigen dankt er seinem verehrten Chef, Herrn Prof. Dr. H. Burg er, herzlich dafür, daß er es ihm ermöglichte, die Arbeit zu unternehmen und zum Abschluß zu bringen.

I. Von der Ertragskunde der ReiI1bestände zur Ertragskunde der Standortstypen

1. Historische Betrachtung Einleitung

Wälder stocken auf sehr verschiedenen Böden und gedeihen unter sehr verschiedenen Klimaten. Dementsprechend können die Möglichkeiten, Holz zu produzieren, von Waldort zu Waldort sehr verschieden sein. Man war sich von jeher klar über diese Abhängigkeit des Ertragsvermögens 1 der Wälder ·vom Standort.

1 E r t r a g in dieser Arbeit ausschließlich im Sinne von Holzertrag, nicht im Sinne von Geldertrag gebraucht. Die Bestimmungsgrößen des Holzertrages sind: 1. sein Volumen, 2. der Anteil der Holz- arten an diesem Volumen, 3. der Anteil der Sortimente an diesem Volumen. Ertragsvermögen

=

Ertragsfähigkeit

=

der Maßstab für die Standortsgüte oder Standortsbonität.

(2)

Der Wunsch, die Ertragsfähigkeit der Wälder zu kennen, ist so alt wie die Forst- wirtschaft überhaupt. Denn ihre Kenntnis ist Voraussetzung für wirklich rationelles Wirtschaften.

Das Ertragsvermögen bestimmt vor allem - im Verein mit den Absatzverhältnissen im ·weitesten Sinne des Wortes - die wirtschaftlich optimale Art und In- tensität a 11 er technischen Maßnahmen. Die Kenntnis der Struktur eines Forstbetriebes 1 in bezug auf das Ertragsvermögen . (also des flächenmäßigen Anteils der verschiedenen Standortsgüten am Ganzen) ist somit eine Hauptgrundlage _für die wi rts chaf tl iche P 1 an un g. _Filächen übereinstimmenden Ertragsvermögens bilden innerhalb eines Forstbetriebes Einheiten für die w a 1 d bau 1 ich e P 1 an u n g.

Die Ertragsfähigkeit ist ferner eine der wichtigsten Bestimmungsgrößen des Boden - wertes der Wälder.

Man kennt das Ertragsvermög~n 2 einer umgrenzten Oertlichkeit, wenn man den Ertrag, den sie zu liefern ·imstande ist, gemessen hat, wenn es also gelungen ist, ihren nach h a 1 t i gen 3 D ur c h schnitt s ertrag zu bestimmen. Diese s e 1 b s t - verständliche Voraussetzung zu erfüllen, fällt in der Forstwi 'rt- schaft sehr schwer, denn die direkte Bestimmung des nachhaltigen Durchschnitts-

ertrages benötigt sehr lange Zeit und macht große technische Schwierigkeiten. Einzig im Plenterwald kann man auf kleiner Fläche einen ein_igermaßen stetigen Zuwachs erwarten, der gestatten mag, nach vielleicht 40jähriger Kontrolle eine Aussage über das Ertragsvermögen zu machen. Von einem eher gleichförmigen Hochwaldbestand muß man zum gleichen Zweck mindestens die Wuchsleistung einer Baumgeneration ke_nnen. Wollte man aber gar den Durchschnitt aus drei <<Ernteerträgen» einer Wald-

fläche bilden - ein gewiß nicht unvernünftiger Wunsch -, so müßte die Kontrolle über 300 Jahre ausgedehnt werden!

Ertragskunde der Reinbestände

Sobald man anfing, die Wälder zu bewirtschaften, war das Bedürfnis da, hiezu durchdachte, für Jahrzehnte geltende Pläne aufzustellen. Die Langfristigkeit der Pro- duktion und die flächenmässige Ausdehnung der Betriebe erforderten dies. Man kann deshalb wohl sagen, die Forstei n r ich tun g sei eine der ältesten Disziplinen der Forstwissenschaften. Und die Forsteinrichtung verlangte von Anfang an jene An-

gaben über das Ertragsvermögen , welche heute noch so schwer zu liefern sind. Die

1 Ein Forstbetrieb

=

eine forstliche Wirtschaftseinheit. Davon zu unterscheiden ist der enger gefaßte Begriff waldbaulicher Betrieb, worunter nach Leibundgut (43) die dauernde Verbindung aller auf die waldbauliche Leistung gerichteten Produktionsmittel zu ver- stehen ist.

2 Man unterscheidet bekanntlich verschiedene Arten von Ertragsvermögen, die, je ihrer Definition entsprechen 1d, etwas verschieden zu bestimmen sind. Man vergleiche hiezu den Abschnitt I, 2. Die folgenden Ausführungen gelten allgemein.

~ nachhaltig = auf unbegrenzte Zeit möglich.

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Ertragskunde war deshalb gezwungen, nach praktisch brauchbaren Sofortaus- künften zu suchen. Die Bereitstellung und Verbesserung dieser «Sofortauskünfte » nahm letzten Endes viele Jahrzehnte in Anspruch. Sie beschäftigte vor allem die forstlichen Versuchsanstalten des deutschen Sprachgebietes und war ihre Hauptaufgabe während des 19. Jahrhunderts.

Um rasche Anhaltspunkte über die Ertragsfähigkeit zu erhalten, tat man das einzig Mögliche: Man stellte Bestandesvorräte fest, maß vor allem Abtriebserträge und ge- langte so zu einer Vorstellung vom Entwicklungsgang des stehenden Vorrates im Ablauf des Bestandeslebens.

Aus den so gewonnenen Zahlen ging rasch hervor, daß

1. Standorte von sehr verschiedener Produktionsfähigkeit vorkommen und daß 2. verschiedene Holzarten auf ein- und demselben Standort zu verschiedenen Wuchs-

leistungen fähig sind.

Verschieden produktive Standorte gibt es auch im Urwald. Es handelt sich um eine natürliche und grundlegende Erscheinung.

Die verschiedene Ergiebigkeit der (mehr oder weniger rein angebauten ) Holzarten auf gleichem Standort ist ein künstlich erzeugtes Phänomen. Die Natur baut auf einem bestimmten Standort nicht Reinbestände verschiedener Baumarten an. Jeder Standort trifft vielmehr eine ihm adäquate Artenwahl. Meist handelt es sich um Misch- bestände. Auch das Mischungsverhältnis der Arten ist in gewissen Grenzen natur- bedingt.

Auf diese Weise kommt die s ta n do rtss p ez if i sehe na tü r 1 iche Pro d·uk- t i o n zustande.

Der direkteste Weg zu einem vertieften Verständnis des Produktionsvorganges hätte zweifellos darin bestanden , daß man sich zuerst um diese natürliche Produktions- fähigkeit gekümmert hätte. Man hätte .vor allem versuchen müssen, sich über ihre Abhängigkeit von den Standortsfaktoren zu orientieren und sie zu begreifen.

Erst in zweiter Linie, und fußend auf der Kenntnis des Produktionsvorganges in den Naturwäldern, wären die Verhältnisse in Kunstwäldern (besonders in Monokulturen) zu erfassen und zu beurteilen gewesen.

Es erschien aber zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht dringlich, dieses vertiefte Verständnis zu erwerben. Man wollte nicht in erster Linie begreifen und etwa einen Wis- senszweig naturwissenschaftlicher Prägung aufbauen. Man wollte praktisch arbeiten.

Die Bewirtschaftung der deutschen Wälder war zu planen. Die Forsteinrichtung inter- essierte sich für die Wälder, die vorhanden waren und mehr noch für jene, die sie zu schaffen gedachte. Und die Ertragskunde wurde aus praktischen Bedürf- nissen heraus als Anhäng~el der damaligen Forsteinrich,tung ent- w i c k e 1 t.

Der Geist der Zeit war auf den Anbau der Holzarten in Reinbeständen gerichtet.

Zudem steckte die Standortskunde , besonders das Erfassen des Gesamtstandortes in seiner komplizierten Komplexheit , in den allerersten Anfängen. So gelangte die Er- tragskunde dazu, nicht das Studium der verschiedenen Standorte und ihrer Produktions-

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möglichkeiten in den Vordergrund zu stellen, sondern das Studium der Rein b e - stände der geb r ä u eh 1 i eh s ten Ho 1 zarten (beiläufig auf verschiedenen Standorten angebaut). Man konstruierte Ertragstafeln für die Fichte, die Föhre, die Buche usw. Mit diesem Hilfsmittel war scheinbar die Ertragsregelung in der schlagweisen Reinbestandeswirtschaft eine klare und fundierte Sache geworden. Das Vorhandensein von Ertragstafeln gab desltalb der Ausbreitung dieser Betriebsart weitem Auftrieb.

Die Ertragskunde der Reinbestände kam allerdings durchaus nicht um die Notwendigkeit herum, verschiedene Standortsgüten anzuerkennen. Das Problem der Bonitierung blieb aber vorläufig völlig ungelöst.

War der augenblicklich vorhandene Bestand rein und gleichförmig, so konnte man seinen Vorrat und sein Alter bestimmen, auf Grund der Ergebnisse die Bonität aus der Ertragstafel ersehen und hoffen, der Bestand folge nun für den Rest seines Lebens dem Entwicklungsgang, den die Ertragstafel vorsah. War der Bestand gemischt oder gar ungleichförmig, so mußte die Bonität «gutachtlich» festgesetzt werden, das heißt die Anwendung der Ertragstafeln war dann weitgehend eine Spiegelfechterei.

Man kann Borg g r e v e (7) also wohl begreifen , wenn er sich gegen Ertragstafel- Autoren wendet, welche «die mit dem ersten forstlichen Unterricht auf genommene Ueberzeugung festhalten, daß es im Walde, von Gott geschaffen und abgegrenzt, wirk- lich fünf Ertrags-, Standorts- oder Bonitätsklassen für jede Holzart gibt, und daß es nur an unserer Beschränktheit liegt, wenn dieselben hier oder dort nicht richtig getrennt werden», und wenn er ferner bemerkt, daß «die Logik immer wieder zu dem tragischen

Resultat kommt, daß alle Untersuchungen darüber, an welchen Kriterien man diese - im Walde, also tatsächlich, ja doch nicht vorhandenen - Klassen erkennt, und wieviel Masse, Zuwachs usw. dieselben in irgendeinem Alter haben, seien sie noch so sorgfältig ausgeführt, völlig gegenstandslos sind und eine nicht ganz entfernte Aehn- lichkeit haben mit dem Bestreben, etwa einem Traumgesicht oder Nebelbild Kleider anzumessen».

Allerdings bringt uns Borg g r e v e auf der Suche nach einer besseren Bonitie- rungsmethode nicht weiter. Er glaubt überhaupt nicht an die Möglichkeit, irgendwie geartete Standortsklassen anders zu definieren, als durch die Wuchsleistung.

Heute, 150 Jahre nach Beginn der «Ertragstafelkrankheit », kann kein Zweifel dar- über bestehen, daß die forstliche Ertragskunde mit dem Entschluß zu h o 1 zarten - weisen Ertragstafeln begann, sich auf einem toten Geleise zu entwickeln.

Im B a n n e d e r R e i n b e s t ä n d e war die forstliche Ertragskunde unfähig, Wesentliches zur nachhaltigen Verbesserung der forstlichen Produktion beizutragen.

Und die Aufgabe, die sie sich in erster Linie gestellt hatte, nämlich Helferin bei der forstlichen Wirtschaftsplanung zu sein, hat sie insofern schlecht erfüllt, als sie den verhängnisvollen, naturf ernen Kahlschlag- und Reinbestandsbetrieb förderte.

Je mehr der Waldbau - aus eigener Erkenntnis - dazu gelangte, einen natur- gemäßeren Betrieb anzustreben, umsomehr büßte das Werk der alten Ertragskunde - im wesentlichen die Ertragstafeln - an Ansehen und Bedeutung ein.

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Positive Resultate der alten Ertragskunde

Es wäre nun allerdings höchst ungerecht, zu behaupten, der Bienenfleiß der Ertrags- tafelleute habe überhaupt keine wertvollen Resultate gezeitigt. Wenn es ihnen au~h nicht gelang, denAnschluß ' an die standörtlichen Ursachen des Produktionsganges zu finden,

so bleibt das große, zahlenmäßig greifbare , jedermann zugängliche Beobachtungs- material, das sie zusammentrugen , doch wertvoll.

Wohl die bedeutendste Erkenntnis, welche wir der alten Eitragskunde verdanken - sie wurde im Vorstehenden verschwiegen - ist die Entdeckung eines b rauch - baren Bonitäts weiser s . Es gelang, die völlige Unfähigkeit zur Bonitierung, von der Borggreve spricht, zu überwinden. Man konnte anhand des sich häufenden Beob- achtungsmaterials nachweisen, daß zwischen dem H ö h e n wachst ums g an g der Bestände und ihrer W uchsleistung eine enge Beziehung besteht.

Diese Einsicht gewann nur sehr allmählich Boden und konnte nur in dem Maße - zur Gewißheit werden, in dem die zahlenmäßigen Unterlagen heranreiften. Der erste, der sie mit Nachdruck und Ausdauer (wenn auch ziemlich unklar) vertrat, war F. Bau r (2). Nach seiner eigenenAngabe haben vor ihm Oe t t e 1 t, Bur c k h a r d t, Greb e u. a. «die Bestandeshöhe als einen beachtenswerten Faktor für die Bonitie- rung hingestellt» .

. Die Einführung der Höhenbonitierung vermochte allerdings nicht, der Ertragskunde eine neue Richtung zu geben. Sie diente lediglich zur Verbesserung der' Holzarten- Ertragstafeln alter Observanz. In Deuts~hland scheint man dafür auch heute noch

· Interesse aufzubringen (41).

Kontrollmethode und Ertragskunde

Neue Wege, zunächst mehr die Forsteinrichtung als die Ertragskunde betreffend, wurden in der Schweiz beschritten. Angeregt durch das Gur n au d - Bio l l e y'sche Beispiel ging man unter der Führung von K n u Ch e 1 dazu über, die K O n t r O 1 1 - m et h o de allgemein als Grundlage für die praktische Ertragsregelung einzuführen.

Die K o n t r o 11 m e t h o d e hat sich bei der Einrichtung intensiv bewirtschafteter Wälder glänzend bewährt. Sie kontrolliert mit genügender Ge:r:iauigkeit die Vorrats- und Zuwachsentwicklung, bietet somit sichere Unterlagen für die Ertragsregelung und bringt dem Waldba1:1,er völlige Unabhängigkeit in der Wahl der Betriebsart. Ihr empi- rischer Charakter gibt ihr jene unvoreingenommene Anpassungsfähigkeit, welche der waldbaulichen und wirtschaftlichen Vielgestaltigkeit unseres Landes gerecht wird.1

Was die Ertragsregelung anbelangt, kann_ also die Forsteinrichtung inskünftig auf die Dienste der Ertragskunde verzichten.

1 Ueber die verschiedenen Verfahren innerhalb der Kontrollmethode wird man noch lange disku- tieren. Sie sind den örtlich verschiedenen Bedürfnissen anzupassen. Als allgemeines Ziel kann vielleicht gelten: Möglichst einfache Ertragskontrolle und Ausbau der Kontrolle der waldbaulichen Veränderungen, z.B. mittels periodisch wiederholter Höhenmessungen, besonders in gemischten Beständen.

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Damit treten die eigentlichen Auf gaben der Ertragskunde umso deutlicher in den Vordergrund: Bestimmung der Ertrags f ä h i g k e i t, Erforschung ihrer Ahhängig- keit vom Standort, Erforschung des Einflusses der Holzartenwahl und der waldbau- lichen Behandlung auf die Ertragsfähigkeit. Im Zentrum des Interesses wird vorerst die Erforschung der Abhängigkeit des Ertrages vom Standort stehen, weil die Kenntnis dieser Zusammenhänge Voraussetzung für die Beantwortung bewirtschaf - tungstechnisch orientierter Fragen ist.

Standortsdefinition

Will man die Ertragsfähigkeit verschiedener Standorte kennen lernen, so muß man diese Standorte zuerst definieren. Diese Aufgabe, über deren Unlösbarkeit sich alle alten Ertragskundler beklagen, kann wohl am ehesten mit Hilfe der Pflanzensoziologie bewältigt werden. Der Gedanke, die Vegetation als Resultante aller Standortsfaktoren zur Definition des Standortes zu verwenden, ist alt. So schreibt z. ·B. H e i n r i c h Co t t a 1838 (21, S. 32):

«Alles, was man in Beziehung auf die Beurteilung der Standortsgüte der Wälder einigermaßen haltbar aufstellen kann, bezieht sich auf das Vorhandensein verschiedener Pflanzenarten ...

. . . Es läßt sich aber hierauf doch keine bestimmte Klassifikation gründen.»

Es blieb den finnischen Forstleuten, vor allem dem großen Neuerer Ca j an der vorbehalten~ entscheidende Fortschritte in der forstlichen Standortsklassierung zu errei- chen. Nicht daß Ca j an der einzig aus seiner persönlichen Eingebung geschöpft hätte.

Vorläufer wie Norrlin, Wainio, Hult in Finnland , Nilsson in Schweden , Moros o w und andere in Rußland, bereiteten den Weg vor. Sie alle versuchten, die Waldstandorte anhand der darauf gefundenen Vegetation zu definieren. Ca ja n der aber war der erste, der mit seinem W a 1 d t y p e n s y s t e m eine Möglichkeit zur Standortsklassierung schuf, die allgemeine praktische Anwendung fand. Er hat damit die forstliche Forschung wie die forstliche Praxis seines Landes in neue Bahnen gelenkt und befruchtet. Man kann wohl sagen, daß heute nichts Forstliches in finnischen Wäl- dern unternommen wird, ohne daß man sich Rechenschaft darüber gäbe, in welchem Waldtyp man sich befindet.

Wenn im folgenden an den finnischen Waldtypen Kritik geübt wird, so geschieht dies unter dem ausdrücklichen Hinweis darauf, daß sie trotz ihrer Mängel den bisher einzigen und zugleich einen erfolgreichen Versuch darstellen, die Waldstandorte eines Landes durchgehend zu definieren und die gesamte forstliche Wissenschaft und Praxis dieses Landes nach dieser Grundlage zu orientieren.

Wie seine· deutschen Vorgänger in der Ertragskunde war auch Ca j an der der Forsteinrichtung verpflichtet. Seine Waldtypen sind nicht allein aus dem Streben heraus entstanden, die Standorte zu umschreiben und zu klassieren. Von allem Anfang an war beabsichtigt, an h an d dies er Typ e n in der P ra x i s z u b o n i t i er e n u n d d i e ganz e Er t r a g s r e g e 1 u n g au s dieser B o n i t i er u n g ab z u 1 e i t e n . Dieses praktische Ziel ist offenbar für Finnland erreicht worden.

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Als Preis dafür mußte in Kauf genommen werden, daß die finni- schen Waldtypen keine reinen Naturwaldtypen sein konnten und so- mit auch nicht als best m ö g l i.c her Ausdruck für St a-n dort s typen g e 1- t e n können.

Wälder, die von wesentlichen menschlichen Einflüssen frei sind, sind auch in Finn- land selten. Wir wissen, daß es im Einzelfall oft schwer ist, von irgendeiner Stelle im Kunstforst anzugeben, welche Vegetation sie im Naturzustand trüge. Ca j an der glaubte nun, um der einfachen praktischen Anwendbarkeit willen auf die Frage nach dem Naturwald verzichten oder sie mindestens in den Hintergrund drängen zu können.

Er definierte seine Waldtypen durch die B o d e n v e g et a t i o n (Moose, Flechten, Kräuter, Kleinsträucher und Sträucher), welche· in haubaren, normal geschlossenen und entwickelten Beständen vorhan~en ist, ohne zu fragen, ob der zufällig vorhandene Baumbestand künstlich oder natürlich sei. Die finnischen Waldtypen sind also im Grunde genommen überhaupt keine Waldtypen, sondern Typen· der Bodenvegetation.

So gibt es z.B. Föhren-, Fichten- und Birkenbestände des gleichen Waldtyps (36).

Wenn sich die finnischen Waldtypen doch recht gut bewährt haben· (man ver- gleiche die Arbeiten von II v es s a l o [Ertragstafeln ·1920], L önn r o th, La ka ri, Kalela, Kuj ala, Aaltonen usw.), so hat dies offenbar zwei Ursachen. Erstens er- laubt die gleichförmige und arme Landesnatur, die ja überhaupt nur wenige Hauptholz- arten zulässt (Föhre, Fichte, Birke), relativ wenige Kombinationen von Standorten und Kunstbeständen. Zweitens versteifen sich offenbar auch die Finnen nicht darauf, daß, wenn ein bestimmter Typ z. B. unter Föhre und unter Birke auftritt, dies ein Beweis für identischen Standort in beiden Beständen sei. Man begnügte sich damit, festzu- stellen, daß z. B. alle Fichtenbestände, unter denen sich der Oxalis-Myrtillus-Typ ein- stellt, etwa die gleichen .Erträge liefern, daß alle Birkenbestände mit Oxalis-Myrtillus- Typ untereinander gleichwertig sind usw.

Was uns am finnischen Waldtypensystem vor allem unbefriedigt lässt, besonders wenn man an die viel reicheren Möglichkeiten der Holzartenwahl und -Kombination unseres Landes denkt, ist die S c h wie r i g k e i t, die fest g es t e 11 t e n Verhält - nisse zu interpretieren: Ist z.B. der Ertrag, den Fichtenbestände mit Myrtillus- Typ liefern, nachhaltig gesichert? Ist er optimal? Würden alle Orte, die zur Einheit

«Fichtenbestände vom Myrtillus-Typ» gehören, andern Holzarten ~ie gleichen Mög- lichkeiten bieten, oder würde sich vielleicht zeigen, daß sich unter einer andern Holz- art innerhalb der ehemaligen Einheit verschiedene Typen einstellen?

Die Beantwortung solcher Fragen fällt schwer, weil die Vorfrage nach den natürlichen Ver h ä 1 t n iss e n unterblieben ist. Wüßte man, wie natürlich oder künstlich die fraglichen Wälder sind, ob Fichtenbestände vom Myrtillus-Typ aus verschiedenen Naturwaldgesellschaften oder nur aus einer hervorgehen können, kennte man die Produktionsverhältnisse d.ieser Naturwälder und ihre Ursachen, so wäre die Grundlage für die Beantwortung obiger Fragen geschaffen. Die Diskussion künstlich veränderter Bestandes- und Standortsverhältnisse muß am Maßstab der natürlichen Verhältnisse erfolgen!

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2. Ueher die heutigen Aufgaben der Ertragskunde

Forsteinrichtung und Ertragskunde beschäftigen sich mit Ertragsfragen. Aber sie verfolgen dabei verschiedene Zwecke.

Die Forsteinrichtung beschäftigt sich in erster Linie mit ·dem Einzelfall.

Sie mißt den Vorrat und den Zuwachs bestimmter Wälder zum Zwecke der Ertrags- regelung. Es kommt hier darauf an, die Sonderheiten jedes einzelnen Objektes möglichst genau zu erfassen.

Die Ertragskunde beschäftigt sich mit dem forstlichen Ertrag schlechthin und besonders mit seinen Ursachen. Sie versucht ihre Probleme zu lösen, indem sie aus der unendlichen Vielfalt der Einzelfälle typische F ä 11 e abstrahiert und darstellt.

Die k 1 a r e Scheidung der Aufgaben von Forstei n r ich tun g und Er - trag s kund e wurde entscheidend gefördert durch die Einführung der Kontroll- methode. Sie kennzeichnet die heutige schweizerische Situation.

Wie bereits mehrfach dargelegt wurde, hat die Ertragskunde als erstes die Ab- hängigkeit des Ertrages vom Standort zu erforschen. Da ein Land etwa ebensoviele Standorte bietet, als es Quadratmeter zählt, können die Untersuchungen nur einen repräsentativen, die Verallgemeinerung ermöglichenden Charakter haben, wenn der Ertrag typischer Standorte untersucht wird. Solche Standortstypen werden am einfachsten und handlichsten durch die zugehörigen Typen der natürlichen 1 Vege- tation, die alle vorhandenen Pflanzen einbegreifenden Pf 1 an z enges e 11 s c haften definiert. Man wird sich also der Vorarbeit der pflanzensoziologischen Forschun g bedienen und die E r t r a g s ver h ä 1 t n i s s e 1 n de n p f 1 an z e n s o z i o 1 o g i s c h

definierten Standortstypen untersuchen.

Es ist klar, daß die Forsteinrichtung, trotzdem sie ihre eigene Kontrollmethode ausgebaut hat, an den Ergebnissen der ertragskundlichen Forschung in hohem Maße interessiert bleibt. Bei jeder wirtschaftlichen oder waldbaulichen Entschlußfassun g (Planung!) wird man sich gerne der Angaben bedienen, welche die Ertrags k l! n de der Standortstypen zu liefern vermag. Dabei ist dann aber immer die Inter- pretation für die in Frage stehenden Einzelfälle nötig, da diese Ein- zelfälle nur ausnahmsweise genau den dargestellten Typen entsprechen.

Umgekehrt besteht die Hoffnung, daß das ständig wachsende Dokumentenmaterial , welches von der Kontrollmethode vorläufig lediglich zu Einrichtungszwecken gesam- melt wird, einer abstrahierenden Behandlung im Sinne der allgemeinen Ertrags- kunde zugänglich gemacht werden kann. Je länger die Kontrollmethode in Anwen-

1 N i c h t n a t ü r 1 i c h e Ge s e 11 s c h a f t e n kurzlebiger Arten, z. B. Wiesen, in denen ein bestimmter menschlicher ,Einfluß (Ma1hrd, Düngung) gemessen am Leben der v01,handenen Pflanzen sehr lange, über viele Generationen, konstant sein kann, können ebenfalls ein guter Ausdruck für ·den heute herrschen1den, vom Menschen veränderten Standort sein. SobaM aber zur Pflanzung fremder Arten geschritten wird (Aecker, Holzäcker), so wird niemand mehr aus dem Vorhanden- sein dieser Arten auf den Standort schließen wollen. Das schließt nicht aus, daß man Standort und Ert11ag in solchen Kulturen untersuciht. Man wird dann aber z. B. vom Boden in Fichtenforsten im Bereich rdes aronstabreichen Eich'en-Hainbuchenwaldes oider vom Ertrag von F&hrenforsten im Bereich des Vorlandbuchenwaldes usw. sprechen.

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dung stehen wird, um so eher wird es jedenfalls angehen, aus· den langen Beobach- tungsreihen auch Anhaltspunkte über das nachhaltige Ertrags vermögen der Kontrolleinheiten abzuleiten.

Wir definieren die natürliche Ertrags fähig k e i t rals den Ertrag, der von Hochwäldern mit natürlicher Holzartenmischung auf unver- dorbenem Boden geleistet wird. Die Bestimmungsgrößen dieses Ertrages sind:

1. Sein Gesamt v o 1 um e n, das ist die gesamte W uchsleistung, welche in be- stimmten Altern erreicht wird. Dieses Volumen ist vom Standort abhängig, solange der Wald einerseits vollbestockt ist, und anderseits nicht durch das Fehlen aller Ein- griffe Wuchsstockungen infolge übergroßen Gedränges entstehen. Soweit solche W uchsstockungen möglich erscheinen 1, bezieht sich der Begriff «natürliche Ertrags- fähigkeit» auf durchforstete Bestände.

Es wäre ideal, wenn man das Gesamtvolumen des Ertrages über einige Waldgene- rationen hinweg kennen und, durch Division durch die entsprechende Zahl von J ah- ren, als na chha lti gen Durchs chni ttsz u wachs ausdrücken könnte. Dieser nachhaltige Durchschnittszuwachs erscheint allerdings insofern nicht als feste Größe, als er von der Umtriebszeit, im Plenterwald wohl auch vom zugestandenen Abtriebs- alter oder Abtriebsdurchmesser der Bäume beeinflußt wird. Er ist überhaupt sehr schwer diskutierbar, weil die Zeiträume, die zu seiner direkten Ueberprüfun g nötig wären, vom Rahmen unserer Möglichkeiten nicht gefaßt werden.

2. D e r u·n g e f ä h r e An t e i 1 der H o 1 z a r t e n am Gesamt v o 1 um e n . In den Grenzen, in welchen der Anteil der Holzarten vom Standort vorgeschrieben ist, ist er ein integrierender Bestandteil des Begriffes «natürlicher Ertrag». So kann der natürliche Ertrag eines Buchenwaldstandortes vielleicht aus 70

%

Buche, 25

%

Weißtanne und 5

%

Bergahorn zusammengesetzt sein, aber niemals etwa aus 50

%

Fichte und 50

%

Föhre.

3. D i e p r o duz i er t e n S o r timen t e u n d Ho 1 z q u a 1 i täten , s o w e i t s i e vom Standort verursacht werden.

Daß z. B. ein Standort sehr elastisches Eschenholz produziert, ein anderer dagegen brüchigeres, ist ein Bestandteil der natürlichen Ertragsfähigkeit der betreffenden Standorte. Soweit Sortimente und Holzqualitäten jedoch von der Bestandeserziehung abhängen, sind sie im Begriff «natürliche Ertragsfähigkeit» nicht enthalten.

Der natürliche Ertrag, als Lebensäußerung des gesunden Naturwaldes, kann mit größtmöglichem Vertrauen als nachhaltig, d. h. als in langer Generationenfolge reproduzierbar betrachtet werden. Er ist die Standardgröße, an welcher der Erfolg oder Mißerfolg aller Versuche , die Produktion durch künstliche Maßnahmen zu be- einflussen, zu messen ist.

Aufhauend auf die Kenntnisse der natürlichen Ertragsfähigkeit der Standorte sind die w i rt s eh af t 1 i ehe n Ertrags m ö g 1 ichke iten zu studieren, d. h. der Einfluß aller Wirtschaftsmaßnahmen auf den Ertrag, auf sein gesamtes Ausmaß, auf den Anteil

1 Mangelhaftes Ausscheidungsvermögen von Beständen auf sehr schlechtem Standort.

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der Holzarten, auf seine Qualität. Die Bewirtschaftung der Wälder beeinflußt den Ertrag

1. durch Anwendung bestimmter waldbaulicher Betriebe, spe- ziell Erziehungsverfahren, innerhalb des natürlichen Holzarten- aufbaues;

2. durch Abänderung der natürlichen Holzartengarnitur.

Die Einflußnahme gemäß Punkt eins wirkt sich kaum auf das Gesamt- volumen des Ertrages aus, wenigstens solange nicht sehr extensive Betriebsarten ange- wandt werde_n. Die Ueberprüfung des Ertragsvolumens bei verschiedener Behand- lungsweise dürfte nur soweit Interesse bieten, als diese Behauptung noch der Bestäti- gung bedarf, es sei denn, man wollte versuchen, den Einfluß der Umtriebszeit ( des Abtriebsalters der Bäume im Plenterwald) auf den nachhaltigen Durchschnittsertrag direkt zu untersuchen.

Hingegen werden Art und Qualität der Sortimente, also der Wert des Produktes, weit- gehend von der Art des waldbaulichen Betriebes bestimmt. Die wissenschaftliche Er- tragskunde hat für die einzelnen Standortstypen den diesbezüglichen Effekt verschie- dener Betriebe zu untersuchen und für jeden Standortstyp nachzuweisen , welche Be- handlungsweise den wertvollsten Ertrag liefert.

Von der Ab ä n der u n g der n a t ü rl i c h e n H_ o 1 z a r t e n garni tu r kann man sowohl ein~n größeren Volumenertrag als auch größeren Einheitswert des Produktes erhoffen. Die Ertragskunde hat das Resultat der Maßnahme zu prüfen durch Ver- gleich des erzielten Volumenertrages mit dem natürlichen und durch Vergleich des erzielten Einheitswertes des Produktes mit jenem, der im besten Falle unter den Vor-

aussetzungen von Punkt eins erzielt wird.

Die Abänderung der natürlichen Holzartengarnitur bedeutet einen Eingriff in den Lebenshaushalt der Bestandesgemeinschaft, welcher unter Umständen die Nachhaltig- keit der Produktion in Frage stellen kann. Der Boden kann Schaden leiden. Krankheiten können sich ausbreiten. Auch die höchsten Erträge, die ein Kunstbestand abwerfen kann, sind unerwünscht, wenn sie in der Folge durch Mißwachs auf verdorbenem Boden zu teuer bezahlt werden müssen. Vorsichtiges und mäßiges Einbringen wertvoller und raschwachsender Holzarten, etwa von Nadelhölzern in den Laubwald, braucht aber nicht störend zu wirken und kann nachhaltig lohnend sein. Vielleicht ist es möglich, den Ertrag gewisser Wälder (z.B. schweizerischer Eichen-Birkenwald, natürliche Fich- ten- und Föhrenwälder) dadurch zu steigern, daß Holzarten eingebracht werden, welche die biologische Aktivität des Bodens verbessern. Auf jeden Fall ist zu untersuchen, welche Holzarten in welchen Mengen dem Naturwald der verschiedenen Standortstypen beizumischen sind, damit nach h a 1 t i g e Ertragssteigerungen eintreten. Das Stu- dium der Auswirkung der getroffenen Holzartenwahl auf den Ertrag muß unbedingt auch die in fernerer Zukunft eintretenden Konsequenzen umfassen. Es ist eine der dringlichsten Aufgaben der Ertragskunde, zu deren Lösung aber die Kenntnis der natürlichen Ertragsfähigkeit der Standorte Voraussetzung ist.

Ertragsforschung im skizzierten Sinne, ausgehend von der Binsenwahrheit, daß die Produktionsmöglichkeiten in erster Linie vom Standort abhängen, und basierend auf

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dem Standardwert der natürlichen Ertragsfähigkeit der Standorte, ist zweifellos von großem allgemein.forstlichem Interesse. Sie muß die Basis liefern für die Diskussion des Wirtschaftserfolges und für die zielbewußte Planung in allen forstlichen Betriebs- zweigen.

II. Die Veranschlagung des gesamten Volumenertrages

l. Problemstellung

Man kann versuchen, alle Einzelheiten des natürlichen und künstlichen Ertrags- vermögens unserer Standortstypen abzuklären, indem man in genügend vielen typi- schen Beständen die nötige· Zahl von Versuchen anlegt und si<:-lange genug kontrolliert.

Dieser direkt . e n Methode wird immer große Bedeutung zukommen, weil sie di~ gedanklich einfachste und damit sicherste ist.

Es wird aber aus technischen Ursachen nie möglich sein, das Ertragsvermögen und den Produktionsrhythmus aller wichtigen Waldgesellschaften mittels der direkten Methode zu ermitteln. Man ist darauf angewiesen, Näherungsmethoden zu f in - den, welche gestatten, auf ·indirekte Weise di~ nötigen Einblicke zu erhalten.

Wir versuchen, diesem Ziel schrittweise näher zu kommen. Vorerst - als Thema dieses Kapitels - sei ein Näherungsverfahren gesucht für die Ermittlung der ersten Bestimmungsgröße des Ertrages, seines Gesamtvolumens. Und zwar soll zunächst einfach nach der gesamten Wuchsleistung gefragt werden, die ein Bestand von Geburt an bis heute vollbracht hat. Sie soll (für Bestände irgendwelcher unbekannter Bonität) aus momentan meßbaren Kriterien (z. B. Alter, Stammzahl, Durchmesser, Höhe, Vor- rat) ableitbar sein. Das Verfahren wird als genügend erachtet, wenn es auf voll- bestockte, einigermaßen gleichalterige Hochwälder, die keine außerordentlichen Wuchsstörungen erlebt haben, anwendbar ist. Die Frage, welche in diesem Kapitel beantwortet werden soll, lautet also: ,

Kann aus dem aktuellen Zustand vollbestockter, einigermaßen normal erwachsener Hochwälder auf die gesamte Wuchsleistung geschlossen werden, die sie bisher vollbracht haben?

Gibt es ein Kriterium solcher Bestände, das eine genügende , von Alter, Standort und Holzarten möglichst unabhängige Korrelation mit der gesamten _Wuchsleistung zeigt?

Ist ein solches, als Weiser brauchbares Kriterium vorhanden, so kann es in Beständen ir-gendeines Standortstyps gemessen werden, womit dann die Wuchs I e i s t·u n g dieses Typs bestimmt ist.

(12)

Die überschlagsmäßige Prüfung des Zeigerwertes der verschiedenen Bestandes- kriterien kann anhand der in den Ertragstafeln niedergelegten Ertragszahlen erfolgen.

Die endgültige Begutachtung ist aber nur mittels einwandfreier Ertragskontrolle auf Dauerflächen möglich. Für Standorte, Holzarten oder Bestandesalter, die nicht in Er- tragskontrollflächen repräsentiert sind, läßt sich kein Näherungsverfahren prüfen und es darf somit auch nicht für diese Fälle angewandt werden.

2. Stammzahl, Höhe und Durchmesser als Weiser für die gesamte W uchsleistung

Bekanntlich versuchte man in der Frühzeit der Ertragskunde, aus stehendem Vorrat und Alter auf die Ertragsfähigkeit zu schließen. Die eingehende Ueberprüfung dieser Möglichkeit anhand zahlreicher Ertragstafeln und am Zahlenmaterial unserer Ver- suchsflächen ergibt, daß das gesuchte Näherungsverfahren nicht auf dieser Grundlage entwickelt werden kann. Folgende Gründe sprechen dagegen:

1. Der Vorrat erfährt bei jeder Durchforstung eine sprunghafte Veränderung, während die Gesamtleistung stetig wächst. Durchforstungsbedürftige und eben durchforstete Bestände können Unterschiede in ihrem Vorrat zeigen, die in keiner Beziehung zu ihrer gesamten W uchsleistung stehen.

2. Die Beziehung zwischen Vorrat und gesamter Wuchsileistung ändert sich mit der Bonität.

3. Die Beziehung zwischen Vorrat und gesamter Wuchsleistung ändert sich mit der B eh a n d 1 u n g s w e i s e.

4. Die Berechnung des stehenden Vorrates aus den gemessenen Bestandeskriterien schließt Fehlerquellen in sich und ist zeitraubend.

Einfach und direkt erhebbare Bestandeskriterien sind die Stammzahl, die Höhe und der mittlere Brusthöhendurchmesser. Sie beanspruchen deshalb unser besonderes Interesse. Speziell ist zu prüfen, in welchem Umfange die herrschende Ansicht, daß der Höhe besonders hoher Zeigerwert zukomme, richtig ist.

a) Diskussion anhand von Ertragstafeln a Die Stammzahl

Die Stammzahl ist für unsere Zwecke schlecht zu gebrauchen:

1. Bei jeder Durchforstung ändert sie sich sprungartig, während die Wuchsleistung stetig zunimmt. In der frühesten Jugend der Bestände, wenn die W uchsleistung erst beginnt meßbar zu werden, nimmt sie stürmisch ab, während sie sich im Alter von beispielsweise 80-100 Jahren, bei stetig fortschreitendem Volumenzuwachs, ver- hältnismäßig wenig ändert. Für einzelne ältere Bestände ergeben sich dann je nach

102

(13)

Gesamtleistung m3

1200

1000

800

600

400

Schema der Korrelation zwischen gesamter Wuchsleistung und Stammzahl bei verschiedenen Bonitäten

Bild 1

200

----·-=::.:=- ---

Gesamtleistung m3

1200

1000

800

600

400

200

o· .__ __ ...1.. ___ _._ ___ .._ __ __. ___ ... ~ __ ..., _______ _

4000 3000 2000 1000 Bäume pro ha

der etwas größeren oder geringeren Durchforstungsbedürftigkeit Stammzahl unter- schiede, die die allgemeine Beziehung zur Gesamtleistung verwischen.

2. Die Ueberprüfung zahlreicher Ertragstafeln läßt erkennen, daß die Beziehung zwi- schen Stammzahl und gesamter W uchsleistung von der B o n i t ä t modifiziert wird. Bild 1 gibt hiefür ein allgemeines Schema.

3. Durch verschiedene w a 1 d b au 1 ich e B eh_ an d l u n g vergleichbarer Bestände können sehr verschiedene Stammzahlen auf der Flächeneinheit erreicht werden, ohne daß die gesamte Wuchsleistung eine entsprechende Veränderung erführe.

ß Die Bestandeshöhe

Bekanntlich wird die arithmetische Mittelhöhe der Bestände vom stärkern oder schwächern Vorhandensein eines Nebenbestandes beeinflußt, wobei dieser Neben- bestand einen sehr geringen Anteil an der Volumenproduktion nimmt. Es ist deshalb richtiger ( und allgemeine Uebung), statt der arithmetischen Mittelhöhe die Höhe der Oberschicht in Beziehung zur Wuchsleistung zu setzen. Soweit möglich wird im folgenden mit der arithmetischen Mittelhöhe des Oberstandes (der d o mini e r ende n u n d m i t h e r r s c h e n d e n B ä um e) a r g um e n t i er t. Sie wird in dieser Arbeit kurz Oberhöhe genannt. Wo die Oberhöhe nicht errechenbar ist~

muß die Grundflächenhöhe ( .E

th)

einen Er~atz bieten. '

(14)

Daß höhengleiche Bestände einer Holzart, welche auf verschiedenen Standorten stocken, Gesamtleistungen der gleichen Größenordnung zeigen, ist keine neue Erfahrung. Sie wurde anhand zahlreicher Ertragstafeln (Grund n er, Wimmer, Flury und Wie .demann - Buche; Schwappach - Eiche;

F 1 ur y, Wie dem an n und I 1 v es s a 1 o - Fichte; Schwapp ach und I 1 v es - s a 1 o - Föhre) nachgeprüft und bestätigt. Eine gewisse Ab h ä n g i g k e i t der ge- samten W uchsleistung höhengleicher Bestände von der Bonität scheint immerhin nicht ausgeschlossen. Die meisten Ertragstafeln nehmen unter höhengleichen Bestän- den eine um so größere Wuchsleistung an, je geringer die Standortsgüte ist, je älter die Bestände also sind.

Man könnte deshalb versuchen, die gesamte Wuchsleistung nicht einfach mit der Höhe zu korrelieren, sondern mit einer Größe, welche das verschiedene Alter höhen- gleicher Bestände in angemessenem Maße berücksichtigt. Es scheint, daß die Größe

Höhe (1

+ :~~~ ) =

H (1

+

1

:0

0 )

geeignet wäre, unter allen Verhältni ssen den Einfluß der Bonität weiter abzuschwä- chen (Bild2 ).

Gleichhohe Bestände verschiedener Ho 1 zarten brauchen nicht die glei- chen Wuchsleistungen zu zeigen. Vor allem zeigen die Ertragstafeln eindeutig, daß Fichtenbestände immer bedeutend mehr Holzraum produziert haben als gleichhohe Buchen- oder Eichenbestände. Die Leistungen der Föhre stehen zwischen jenen der Fichte einerseits und von Buche und Eiche anderseits. Eichenbestände geringer Höhen scheinen etwa gleich viel geleistet zu haben, wie gleichhohe Buchenbestände. Die ge- samte Wuchsleistung hoher Eichenbestände scheint jene gleichhoher Buchen- bestände zu übertreffen.

Auf Grund des Ertragstafelstudiums kann über die Bestandeshöhe als Indiz für die gesamte W uchsleistung gesagt werden:

1. Sie erfährt keine sprungweisen Veränderungen , sondern wächst stetig, wie die ge- samte Wuchsleistung auch.

2. Bei allen betrachteten Holzarten scheint eine von der B o n i t ä t einigermaßen unabhängige Korrelation zwischen der gesamten W uchsleistung und der Höhe zu bestehen. ;Möglicherweise ist die Korrelation zwischen der W uchsleistung und einer Größe von der Art von «Höhe ( 1

+ :i~e~ )

» noch enger.

3. Der Einfluß der Be h an d 1 u n g s weise auf die Beziehung zwischen gesamter W uchsleistung und Höhe wurde hier nicht untersucht.

4. Die Wuchsleistungen, welche bestimmten Höhen entsprechen, sind bestenfalls für alle Laubhölzer einigermaßen gleich. Die Nadelhölzer, besonders die Fichte, errei- chen bedeutend höhere Volumenleistungen.

104

(15)

Gesamtleistung m3

1100 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100

0

Gesamtleistung m3

1100 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100

2

2

Die gesamte Wuchsleistung als Funktion der Mittelhöhe einerseits

Alter) .

und von «Höhe (1

+

1000 » anderseits

Bild 2

/

/

Gesamtleistung m3

'1100

1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100

4 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 3Z m Höhe

/

4 10 12 14 16 18 20 22 2,1 26 28 30 32

Gesamtleistung m:l

1100 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100

0 34 H (l

+

Alter)

1000

Beispiel: die Föhre nach S.c h w a p p ach ( 48), I., II., III. und V. Bonität

(16)

Die gesamte Wuchsleistung als Funktion des mittleren Brusthöhendurchmessers

Gesamtleistung Bild 3 Gesamtleistung

m3 .-- - -- - - -- -- --- -- --- -- ---, m3

1800

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

10 15 20 25 30 35 40 45

Beispiele:

Fichte Gebirge, F 1 ur y (26), 1., III. und V. Bonität Buche, G r u n d n e r (27), 1. und IV. Bonität Eiche, Sc h w a p p a c h ( 49), 1. und III. Bonität

y Der Durchmesser

1800

1600

1400

1200

1000

800

600

400

- 200

50 55 cm (/)

,1

Auch die Abhängigkeitsbeziehung zwischen mittlerem Brusthöhendurchmesser und gesamter Wuchsleistung ist anhand von Ertragstafeln überprüft worden. Das Resultat läßt sich wie folgt zusammenfassen:

1. Der Brusthöhendurchmesser ist noch bequemer meßbar als die Höhe und wächst im allgemeinen ebenso stetig wie sie.1

1 Allerdings ist es möglich, daß bei einseitigen Aushieben der schwächsten oder auch der stärksten Bäume eines Bestandes sprungartige Veränderungen des mittleren Durchmessers errechnet werden, die in keiner Beziehung zum Gang der gesamten Wuchsleistung stehen.

106

(17)

2. Die Betrachtung gleich behandelter Bestände unter sich ergibt, daß bei allen Holz- arten die Korrelation zwischen gesamter W uchsleistung und mittlerem Durchmesser stärker von der Bonität modifiziert wird, als jene zwischen gesamter Wuchs- leistung und Höhe. Durchmessergleiche Bestände verschiedener Bonität können beträchtliche Unterschiede in ihrer gesamten Wuchsleistung zeigen (Bild 3). Bis zu Durchmessern von ca. 20 cm mögen diese Unternchiede noch wenig stören. Mit zu- nehmendem Durchmesser vergrößern sie sich jedoch stark.

3. Der Einfluß der Be h an d 1 u n g s weise ,wurde wiederum nicht untersucht.

Es ist jedoch genügend bekannt, daß verschieden starke Eingriffe den mittleren Durchmesser weit stärker beeinflussen als die Oberhöhe, was der Brauchbarkeit dieses Kriteriums Abbruch tun muß.

4. Bestände verschiedener Holzarten können bei gleichem mittlerem Durchmesser - ebenso wie bei gleicher Höhe _:_ verschiedene W uchsleistungen auf weisen. Sicher haben z.B. Fichtenbestände bei jedem Durchmesser mehr Holzraum produziert , als durchmessergleiche Buchen-, Eichen- oder Föhrenbestände (Bild 3).

b) Diskussion anhand von direkten Messungen o, Das Grundlagenmaterial

An einer Anzahl von Kontrollflächen der schweizerischen forstlichen Versuchs- anstalt läßt sich die Abhängigkeit der gesamten Wuchsleistung von unsern Bestandes- kriterien direkt überprüfen. Diese Bestände sind in Tab. 1 zusammengestellt.

Eine erste Gruppe bilden 33 Laub h o 1 z bestände, in denen die Kontrolle begann, bevor nennei::iswerte Vorerträge angefallen waren. Es sin~ 23 Buchen- flächen, .2 Buchenflächen mit beigemischten Fichten und Tannen, 5 Mischbestände von Buche, Esche, Bergahorn und vereinzelten Fichten und Tannen und 3 Eichenflächen.

Die Flächen liegen weit im schweizerischen Mittelland und seiner montanen Nachbar- schaft zerstreut. Ihr Standort und dementsprechend ihre soziologische Zugehörigkeit sind sehr verschieden. Die vorhandenen Holzarten sind in einigen Flächen jene des Naturwaldes, in einem Teil der Buchenflächen ist jedoch die Buche künstlich zur Dominanz gebracht. Weiter sind verschiedene Durchforstungsarten angewandt worden.

Im Interesse einer gleichmäßigen Vertretung aller im Gebiet wichtigen Laubwälder wäre es erwünscht, weitere Laubmischwaldflächen und mehr Vertreter der schlechtesten und besten Bonitäten in diese Gruppe aufzunehmen. Sie_ sind nicht vorhanden. Aber auch so liefert diese Gruppe eine . Grundlage für unsere Untersuchungen , wie sie nirgends sonst gefunden werden könnte, besonders was die Kontrollzeiträume an- betrifft.

Da von den Beständen der ersten Gruppe nur wenige schon sehr alt sind, war es nötig, als z w e i t e G r u p p e einige a 1, t e B e s t ä n d e anzuschließen, die nicht seit ihrer Jugend in Kontrolle stehen. Um einen einwandfreien Anschluß zu gewähr- leisten, konnten hier nur Bestände berücksichtigt werden, deren Kontrollzeitraum mit ,

(18)

dem Anfang weit in den von Gruppe 1 umfaßten Bereich hineinreicht. Sechs Buchen- bestände genügten dieser Bedingung.

Die dritte Gruppe umfaßt 35 Fichtenbestände aus dem schweizerischen Mittel- land (Eichenmischwald- und Buchenstufe). Es handelt sich ausschließlich um Rein- bestände außerhalb des Piceetum-Areals. Alle Bestände wurden jung, vor Anfall wesent- licher Vorerträge, in Kontrolle genommen.

Die v i e r t e G r u p p e endlich enthält 5 jung angelegte Weißtannenflächen, eine davon mit Fichtenbeimischung. Für zwei dieser Bestände kann angenommen werden, daß die Weißtanne schon dem Naturwald beigemischt war. Die weiteren drei liegen im Gebiet des Eichen-Hainbuchenwaldes.

Alle Versuchsflächen wurden in Abständen von 5-10 Jahren im bekannten Ver- fahren unserer Versuchsanstalt gemessen und berechnet.

Im gesamten ergeben sich für die erste Gruppe 215, für die zweite Gruppe 32, für die dritte Gruppe 170 und für die vierte Gruppe 27 Maßzahlen der gesamten Wuchs- leistung, des Alters, der Oberhöhe, des Durchmessers, der Stammzahl usw.

ß Die Oberhöhe

Allgemeine Betrachtung, Einfluß der Bonität

Untersuchen wir zuerst die 39 Laubholzbestände der Gruppen 1 und 2 (Bild 4) ! Ignoriert man alle Unterschiede des Standortes, der Holzartenvertretung und der Behandlung, und trägt man die 247 Wertepaare für gesamte Wuchsleistung und Ober- höhe ins Koordinatensystem ein, so zeigt sich, daß sie in einem nicht allzu breiten Streuungsband lokalisiert sind (Bild 5). Die gesamte Wuchsleistung ist in h rauch barer Weise mit der Oberhöhe kor r e 1 i er t. Insbesondere ist das Auseinanderlaufen der Bestände verschiedener Standorte, der sogenannte Boni - täten f ä c her, den man bei der Darstellung der Wuchsleistung über dem Alter beobachtet (1?ild 4), verschwunden. Man vergleich~ hiezu auch Bild 11.

Sucht man nach einer einfachen zahlenmässigen Umschreibung für diesen Befund, so wird man vielleicht die Gleichung jener Exponentialfunktion rechnen, für welche die Summe der quadratischen Abweichungen aller Einzelwerte ein Minimum ist.

Diese Gleichung heißt1 :

CL

=

5,2549 · H14952

beziehungsweise: log CL

=

0,72056

+

H · 1,4952.

Für die Höhen über 27 m gibt diese Kurve offensichtlich zu tiefe Werte, während sie im übrigen eher eine Spur zu hoch liegen mag.

Bildet man Höhenklassen von je einem Meter, so läßt sich für jede Höhenklasse das arithmetische Mittel der zugehörigen Gesamtleistungen rechne·n. Als bester Aus- druck für die mittlere Lage des Streuungsbandes wurde schließlich jene von Hand gezogene Kurve angenommen, welche sich der Zickzacklinie der Klassenmittel am besten anschmiegt.

1 CL

=

gesamte Wuchsleistung H

=

Oberhöhe 108

(19)

Verzeichnis

der schweizerischen Kontrollbestände, deren Ertragszahlen im folgenden verwendet werden

Abkürzungen:

Geologie:

UK 01 UMM USM OMM OSM

Durchforstungsart:

A B C D H L

Naturwald des Ortes:

QC aret.

QC luz.

QC calc.

QC car. briz.

AF

AF car. pend.

CFag. /in.

Fag.

Fag. typ.

Fag. majanth.

Untere Kreide Oberer Jura

Untere Meeresmolasse Untere Süßwassermolasse Obere Meeresmolasse Obere Süßwassermolasse

undurchforstet

Niederdurchforstung, Grad B Niederdurchforstung, Grad C Niederdurchforstung, Grad D Hochdurchforstung

Lich twuchsd urchf orstung

Querceto-Carpinetum aretosum

( aronstabreicher Eichen-Hainbuchenwald) Querceto-Carpinetum luzuletosum

(hainsimsenreicher Eichen-Hainbuchenwald ) Querceto-Carpinetum calcareum

( veilchenreicher Buchenmischwald des Jura) Querceto-Carpinetum caricetosum brizoidis Acereto-Fraxinetum (Ahorn-Eschenwald) Acereto-Fraxinetum caricetosum pendulae (feuchter Ahorn-Eschenwald)

Cariceto-Fagetum finicola, früher Fagetum /inicola (Vorlandbuc_henwald)

Fagetum (Buchenwald) Fagetum typicum

Fagetum majanthemetosurn

(schattenblumenreicher Buchenwald)

Tab.1

(20)

1--' 1--' 0

Fläche Grp.

Nr. Nr. Kanton

Buchenbestände Bu 1

1

2

I

TG

Bu 3 1 SH

Bu 7 1 ZH

13u 12 1 SG Bu 14 1 AG Bu 15 1 AG Bu 17 1 AG Bu 18 1 AG

Bu 20 1 AG

Bu22 1 AG

Bu 23 1 AG

Bu 24 1 AG

Bu 31 2 FR

Bu32 2 FR

Bu36 1 NE

Bu 37 1 NE

Bu 38 1 NE

Bu 39 1 NE Bn 45 2 BE

Bu59 1 SG

Bu 60 1 VD

Bu 62 2 VD

Bu 63 2 VD Bu 116 1 AG Bu 118 1 AG Bu 129 1 NW Bu 154 1 UR

Die Kontrollbestände der Gruppen 1 (33 Laubholzbe stände) und 2 (6 Laubholzbestände) . Tab. 1 ( Fortsetzung) Kontrollierter

Top. Meeres- Durch- Lebensabschnitt Naturwald

Blatt Nr. Waldort Waldeigentümer höhe rn Geologie forstungsart Alter des Ortes

Jahre Jahrgang

50 Haidenwald Staat Thurgau

1

675 OSM m. B, seit 58-92 1888-1922 1 QC luz./

b. Salen Moräne 1905 C CFag. /in.

16 Rothriss Stadt Schaffhausen 480 OJ B 30-45 1888-1903 QC calc.

41 Im Tisch Staat Zürich 555 OSM C 39-91 1888-1940 QC luz.

b. Embrach

249 Bannwald Schänis 700 USM B 20-35 1888-1903 Luzula

nivea-Fag.

166 Mühletaler Halde

l

Staat Aargau 510 UMM B 25-81 1889-1945 QC luz. 166 Mühletaler Halde

!

Staat Aargau 510 UMM C 26-48 1889-1911 QC luz./

~ QC aret.

~

166 Kohlerwe,;,;

f i

Staat Aargau 560 UMM C 28-84 1889-1945 QC luz.

166 Kohlerweg Staat Aargau 565 UMM B 28-84 1889-1945 QC luz.

166 Spillmannweg Staat Aargau 580 UMM D 34-90 1889-1945 QC luz.

163 Brüschholz Aarburg 475 OJ B/H 34-91 1889-1946

l

QC, wohl

163 Brüschholz Aarburg 485 OJ C 36-93 1889-1946

163 Brüschholz Aarburg 485 OJ B 36-93 1889-1946 calc.

315 Ploster Murten 580 Moräne C, ab 74-111 1889-1926 QC luz.

1913 L

315 Ploster Murten 580 Moräne B, ab 74-111 1889-1926 QC luz.

1913 C

285 Seyte b. Concise Staat Neuenburg 530 UK B 26-80 . 1889-1943 1 QC zwischen 285 Seyte b. Concise Staat Neuenburg 530 UK C 26-80 1889-1943

calc. und

1 285 Seyte b. Co~cise Staat Neuenburg 530 UK C 25-52 1889-1916 J luz. stehend

1

285 Seyte b. Concise Staat Neuenburg 560 UK D 31-85 1889-1943

121 Vingelzberg Gemeinde Biel 610 OJ C 60-101 1889-1930 Fag. typ.

247 Wannenba.::h Dorf b. Schänis 580 USM B 28-42 1889-1903 Luzula

306 Archens Lausanne 735 Muschel-

nivea-Fag.

B 29-43 1890-1904 Fag. majanth.

306 Archens Lausanne 735 sLJndstein C 86-131 1890-1935 Fag. majanth.

306 Archens Lausanne 735 m.Moräne B 86-131 1890-1935 Fag. majanth.

166 Mühletaler Halde Staat Aargau 470 UMM C 20-73 1892-1945 QC luz.

166 b. Zofingen Staat Aargau 490 UMM D 20-73 1892-1945 QC luz.

382 Brandwald Büren o. d. Bach 540 UK B 30-39 1894-1903 Fag./AF

381 Tannwald Seelisberg 845 UK B 31-35 1895-1899 Fag.

)

(21)

Buchenbestände

,Bu 155 1 AG 166 1 Mühletaler Halde Staat Aargau 510 UMM H 27-74, 1898-1945 QC luz.

b. Zofingen

Bu 160 1 BL 1 148 1 K,ähegg Langenbru ck 825 MJ B, ab 66- 105 1901-1940 Fag.

1918 H

Bu 195 1 1 NE 1 285 Seyte b. Concise Staat Neuenburg 560 UK H 55-90 1908-1943 zwischen QC calc. und

Mischbestände , QC lnz.

LN 19 1 1 1 ZH 1177 1 Sihlwalcl 1 Stadt Zürich

1

645 1 OSM m. 1 A 1

18- 58 1907--194,7

Birriboden Moräne

Vorwiegend Buche, im Nebenbestand etwas Tanne, schwache Beimischung von Esche und Bergahorn Zwischen' AF und LN 20 1 1 1 ZH 1177 1 Sihlwald 1 Stadt Zürich

1

650 OSMm.

l

C

1

21-61 1907--194,7 Fag.

Birriboden Moräne mafanth.

Vorwiegend Buche, schwache Beimischung von Fichte, Esche, Bergahorn stehend

LN 21 1 1 1 ZH 1 177 1 Sihlwald 1 Stadt Zürich

1

650 OSMm. J H 1 19--59 1907-1947

Birriboclen Moräne

Vorwiegend Buche, beigemischt Fichte und Tanne, vereinzelt Esche und Bergahorn

LN 13 I l 1 BE 1 124 1 Friedliswartegg 1 Biel 570 O.J B 30-69 1906-1945}

Vorwiegenei Buche, beigemischt Fichte und etwas Tanne J Fag. typ.

LN 15 1 1 1 BE 1 124 1 Friedli~wartegg J Biel 570 OJ C 30-69 1906-1945

Vorwiegend Buche, beigemischt Fichte und etwas Tanne L 10 1 1 1 ZH

1

177

1

Sihlwald Stadt Zürich 560 OSM H 33-44 1917-1928

l

Tannbühl

1 AF car.

Buche, Esche, Berg- und Spitzahorn

J

pend.

L 11 1 1 1 ZH

1

177

1

Sihlwald Stadt Zürich 560 OSM B 34,--45 1917-1928

Tannbühl Buche, Esche, Berg-und Spitzahorn Ei 5 1 1

1 ZH

1 65

1 Eichbühl 1 Winterthu r

1

505 1 OSMm., H 1 43-65 1921-1943, 1 QC zwischen

1 Moräne luz. und aret.

Eiche mit Buchen-Unterstand Ei 8

1

1 1 BE 1 125 1 Säueinschlag 1 Büren a. A.

1

480

1 Moräne 1 H 1 31-59 1 1914,- 1942 j QC car. briz.

Eiche mit Buchen- und Hagebuchen-Nebenbestand

... Ei 18 1 FR 315 Frischenei 455

Referenzen

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