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1. Die Ertragskunde ist aus den praktischen Bedürfnissen der Forsteinrichtung heraus entwickelt worden. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts sah sie ihre Haupt-aufgabe darin, zahlenmäßige Grundlagen für die praktische Ertragsregelung zu be-schaffen. Sie gab mittels Ertragstafeln allgemeine Angaben über die Leistung der verschiedenen Holzarten, die dann vom Forsteinrichter für die einzelnen Objekte interpretiert und modifiziert werden konnten.

Die Forsteinrichtung ist mit Einführung der Kontrollmethode dazu übergegangen, die Ertragsregelung durch messende Beobachtung der einzurichtenden ·Wälder direkt si~her zu stellen. Die Ertragsregelung erfolgt nun empirisch und selbständig. Die Ertragskunde ist damit aus der Zwangsjacke einer zu engen Zweckbestimmung be-freit.

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2. Die Bestimmungsgrößen des forstlichen Ertrages (Holzertrag) sind: · sein Gesamtvolumen, 'der .Anteil der Holzarten an diesem Volumen, seine Zu-sammensetzung nach Sortimenten. Er hängt ab vom Standort und von der Bewirt-schaf tungsart, also von einem natürlichen und einem menschlich verursachten Fak-torenkomplex.

Um zu klaren Einsichten zu gelangen, muß die Ertragskunde versuchen, den Ein-fluß beider Faktorenkomplexe getrennt zu betrachten - selbst wenn dies nie rein durchführbar ist.

Als natürlichen Ertrag definiert der Verfasser nicht den Ertrag des Urwaldes, sondern den Er t r a g v o n d ur c h f o r steten H o c h w ä 1 der n , w e 1 c h e die H o 1 z -artenzusammensetzung des Naturwaldes zeigen und ungestört erwach-sen sind, von Wirtschaftswäldern also, in denen alle Lebensvorgänge und ihre gegen-seitigen Beziehungen noch so spielen, wie im Naturwald.

Die Ertragsfähigkeit solcher Wälder - die natürliche Ertragsfähigkeit der betref-fenden Standorte - kann umschrieben werden nach dem Volumen des Ertrages , weitgehend nach dem Anteil der Holzarten an diesem Volumen und .bis zu einem gewissen Grade auch nach den produzierten Holzqualitäten.

Die natürliche Ertragsfähigkeit ist keine genau fixierbare Größe. Sie ist vielmehr ein Bereich. So wie die Holzartenzusammensetzung in Beständen ein- und derselben Waldgesellschaft auch i:i:n Urzustand schwanken kann, so wie der Boden einer be-stimmten Urwaldörtlichkeit nicht zu jeder Zeit die genau gleichen Eigenschaften hat, sind auch für den natürlichen Ertrag Schwankungen um einen Mittelwert anzuneh-men: Schwankungen von Bestand zu Bestand der gleichen Gesellschaft, aber auch Schwankungen von Baumgeneration zu Baumgeneration der gleichen Oertlichkeit.

An einem bestimmten Ort mit einer in gewissen Grenzen bestimmten natürlichen Ertragsfähigkeit existieren zahlreiche w i rts eh af t 1 i ehe E rt r a gsm ö g 1 i chke i-t en. Die Durchforschung des weiten Feldes dieser wirtschaftlichen Ertragsmöglich-keiten wird die Ertragskunde je und je beschäftigen. Während der natürliche Ertrag nachhaltig ist, darf dies von wirtschaftlichen Erträgen nicht ohne weiteres angenom-men werden, da Maßnahmen wie Anbau fremder Holzarten, Beweidung usw. Boden-verschlechterungen und andere Störungen nach sich ziehen können. Die Prüfung der Nachhaltigkeit wirtschaftlicher Erträge mit Bezug auf Standortsveränderungen muß ein Hauptanliegen der Ertragskunde sein.

Die wirtschaftlichen Ertragsmöglichkeiten sind zu messen und zu beurteilen am Standardwert der natürlichen Ertragsfähigkeit.

3. Um nicht uferlos zu werden, muß die Ertragskunde typische Standorte herausgreifen und die natürlichen und wirtschaftlichen Ertragsverhältnisse in diesen Standortstypen studieren. Einzelfälle, die nicht den Typen entsprechen, sind von benachbarten Typen her einzugabeln und zu beurteilen.

Der Autor ist der Ansicht, daß eine praktisch brauchbare Standortstypenbildung nur von der Vegetationskunde vorgenommen werden kann. Er bedient sich pflanzen-soziologisch definierter Einheiten.

4. In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, eine Methode zu finden, die rasch Anhaltspunkte über den Volumenertrag der natürlich~n Standortstypen zu beschaffen vermag.

Ein Ueberblick über die Literatur und die eingehende Bearbeitung der Zahlen aus den Kontrollbeständen unserer Versuchsanstalt bestätigen die herrschende Ansicht, daß die Oberhöhe das Bestandeskriterium ist, aus welchem am besten auf die bis-her erfolgte gesamte Wuchsleistung eines Bestandes geschlossen werden kann. In normal erwachsenen Laubholzhochwäldern des schweizerischen Mittellandes ist z. B.

die bisher erfolgte gesamte Wuchsleistung durch die Oberhöhe auf

±

10% genau bestimmt (Tabelle 2) .1.

Die Korrelation zwischen Oberhöhe und gesamter Wuchsleistung ist in Hoch-wäldern ziemlich unabhängig von der Durchforstungsart und -intensität und von der Standortsgüte. Weiter haben höhengleiche Buchen- und Eschen-Ahorn-Buchen-Misch-bestände die gleiche Wuchsleistung vollbracht. Fichten- und Tannenbestände zeigen jedoch bedeutend höhere Volumenproduktion als gleich hohe Laubholzbestände.

Von zwei Laubwaldgesellschaften des schweizerischen Mittellandes, dem Vorland-buchenwald und dem feuchten Ahorn-Eschenwald (23) wurden nun Bestände mög-lichst aller Alter aufgesucht und analysiert. Aus ihren überhöhen ließ sich die gesamte Wuchsleistung bestimmen, welche sie im Zeitpunkt der Analyse vollbracht hatten.

Die gleichzeitig erfolgte Altersbestimmung erlaubte, den Gang der Volumenproduk-tion beider Gesellschaften während ihres Lebensablaufes festzustellen (Bild 16, Ta-belle 14).

Aus den Vegetationstabellen beider Gesellschaften und den Kluppierungsresultaten der speziell analysierten Bestände ließ sich auch der ungefähre Anteil, den die Holz-arten am produzierten Gesamtvolumen nehmen, angeben (Tabellen 15 und 16).

5. Die Gegenüberstellung Vorlandbuchenwald - feuchter Ahorn-Eschenwald zeigt einmal mehr, wie grundsätzlich verschieden der gesamte Lebensablauf in örtlich eng benachbarten Gesellschaften sein kann. Verschiedene Holzartengarnitur, aber auch verschieden rasches Wachstum und verschieden rasches Altern ein und. derselben Holzart, zwingen zu verschiedener waldbaulicher Behandlung, also auch zu getrenn-ter waldbaulicher Planung.

Für die Praxis der Einrichtung muß hieraus der Schluß gezogen werden, daß bei der Abteilungsbildung so viel als möglich auf die Grenzen der Standortstypen Rück-sicht zu nehmen ist. In einer standörtlich einheitlichen Abteilung ist eine gesamthafte waldbauliche Planung möglich, in einer standörtlich heterogenen Abteilung weit weni-ger. Sobald aber eine Abteilung zum Zwecke der waldbaulichen Planung unterteilt werden muß, bedeutet dies erstens eine arbeitstechnische Komplikation und zweitens eine Verminderung des waldbaulichen Wertes der Zuwachsmessung.

1 Leider sind im Grundlagenmaterial nur drei Eichenbestän ide · enthalten, sodaß nichts Bindendes über Eichenhochwälder ausgesagt werden kann.

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Résumé

1. L'étude de la production forestière s'est développée à mesure que s'affirmaient les nécessités pratiques de l'aménagement. ] usqu' au début du 20ième siècle, ses s pé-cialistes s'attachèrent surtout à fournir des données fondamentales , en vue de faciliter le règlement des exploitations. Des tables de production renseignèrent, d'une manière générale, sur le rendement en vo_lume des diverses essences; leurs indications étaient interprétées par l' aménagiste et adaptées au cas qui le préoccupait.

Avec l'introd-uction de la méthode dit contrôle, l'observation et le mesurage directs des forêts se sont substitués, dans l'aménagement, à l'emploi des tables. Le règlement des exploitations repose sur des constatations topiques. Il est empirique et indépen-dant. L'étude de la production forestière est ainsi dégagée de la contrainte d'une trop étroite finalité.

2. Les grande u r s q u i déterminent l-a production j ores t i è r e ( li-gneuse) sont d'abord son volume total; puis la part prise par les essences à la consti-tution de celui-ci, , enfin la répartition des produits entre les assortiments. Elle dépend de la station et du mode d'exploitation, donc de deux groupes de facteurs, l'un natu-rel, l'autre, dicté par l'homme.

Celui qui examine la production doit s'efforcer de considérer l'influence de ces deux groupes séparément, même si cela ne lui réussit jamais d'une façon parfaite: on ne peut acquérir autrement des vues nettes sur le sujet.

L'auteur entend par la production naturelle, dans ses définitions, non pas celle de la forêt vierge, mais bien le rendement de futaies éclaircies , d'un développement normal, dont la compositions est celle de la forêt en place, donc la production de forêts gérées, où ce pendant tous les phénomènes vitaux et leurs corrélations jouent comme dans la forêt naturelle.

La productivité de ces forêts - la productivité _naturelle de ces statio_ns - peut être définie par le volume de bois fabriqué, dans une très large mesure par la part des essences dans la production, jusqu'à un certain point aussi par la qualité des bois.

L.a productivité naturelle n'est pas une grandeur fixe; elle présente un notable jeu. Comme la répartition des essences peut varier dans les peuplements d'une seule et même association forestière, même à l'état primitif, comme le sol d'un lieu donné de la forêt vierge n'a pas continuellement exactement les mêmes qualités, ainsi la productiori, naturelle doit osciller autour d'une moyenne, déjà de peuplement en peuple-ment ~e la même association, mais · encore de génération à génération d'arbres au même endroit.

Dans un lieu donné, doté d'une productivité naturelle déterminée ( dans certaines limites), diverses possibi'lités économiques de production se présentent.

L'étude du domaine immense de ces possibilités ne cessera d'occuper les spécialistes du rendement. Alors que la production naturelle est soutenue, on ne peut pas admettre sans autre qu'il en va de même pour la prod-uction plus ou moins artificielle des variantes d'intérêt économique. Des mesures telles que la plantation d'exotiques,

l'introduction du bétail, etc., peuvent provoquer l'appauvrissement du sol. L'examen de la continuité du rendement dans les créations d'intérêt économique et des modi-fications de station ci-relatives sera donc une des tâches principales de l'étude de la production. Les possibilités économiques de rendement doivent être mesurées et jugées à l'échelle de la productivité naturelle.

3. Pour éviter une dispersion stérile, l'étude de la production forestière doit se rapporter à des stations typiques, où le chercheur s'attachera à déterminer les conditions naturelles et économiques du rendement. Les cas ne pouvant pas être classés parmi les types de station peuvent être interpolés, c. à. d. situés par rap-port à des voisins et jugés en conséquence.

L'auteur est d'avis que l'étude de la végétation permet seule de distinguer des types de station pratiquement utilisables. Il se sert d'unités définies phytosociologi-quement.

4. Vauteur a essayé de trouver une méthode qui permette de donner rapidement des indices relatifs à la production en volume des types naturels de station. Soit dans la littérature traitant de ce sujet, soit dans les dossiers des champs d'essai de notre institut, dont il a soigneusement examiné et utilisé les données, il a trouvé la con-firmation d'une opinion assez généralement admise, à savoir que la hauteur du peuplement dominant ( 0 berhohe) est le critère qui permet le mieux d'évaluer la production totale antérieure d'une forêt. Dans des futaies feuillues du Plateau suisse, d'un développement normal, p. ex., cette grandeur permet de déterminer la production antérieure totale avec

±

10

%

d'exactitude ( tableau 2). Malheureusement il n'y a que trois exemples de chênaie dans le matériel examiné, si bien que rien de définitif ne peut être dit sur la futaie de chêne.

La corrélation entre la hauteur des dominants et la production totale est, dans la futaie, assez indépendante du mode et de l'intensité de l'éclaircie, ainsi que de la . fertilité de la station. En outre, des hêtraies et des peuplements mixtes composés de frênes, d'érables et de hêtres ont, à hauteur égale, produit le même volume de bois.

Les sapinières et les pessières accusent- cependant un rendement en volume très supé-rieur à celui de peuplements feuillus de la même longueur.

L'auteur a cherché et analysé des peuplements de tout âge - autant que cela lui fut possible-dans deux associations forestières feuillues duPlateau suisse, la hêtraie de transition et la frênaie humide mêlée d'érable (23). La hauteur des dominants permit d'évaluer la production totale au moment de l'analyse, la lecture de l'âge, faite conjointement, de déterminer la marche de cette produc~ion chez les deux asso-ciations ( figure 16 et tableau 14).

Les tableaux de végétation des deux associations et les résultats d'inventaires des peuplements spécialement analysés ont permis d'évaluer la part prise par les diver-ses essences à la composition du volume produit (tableaux 15 et 16).

5. La confrontation de la 'hêtraie de transition et de la frênaie humide mêlée d'érable montre, une fois de plus, que la vie de deux associations souvent très étroi-tement voisines dans le terrain peut suivre un cours absolument di/ férent. Des diffé-rences dans la flore arborescente, mais aussi simplement dans l'allure du

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