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Archiv "Screening von abdominalen Aortenaneurysmen halbiert Risiko" (28.02.2003)

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A570 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 928. Februar 2003

Durch die sonographische Untersu- chung kann das Risiko, an einem abdo- minalen Aortenaneurysma zu verster- ben, um 53 Prozent reduziert werden. In einer Multicenterstudie wurden in Eng- land in vier Bezirken mithilfe niederge- lassener Hausärzte 67 800 Männer im Alter zwischen 65 und 74 Jahren ausge- wählt. Es wurden ausschließlich Män- ner untersucht, da hier abdominale Aortenaneurysmen sechsmal häufiger vorkommen als bei Frauen. Nach der Randomisierung wurde die Hälfte der Probanden eingeladen, an einer sono- graphischen Untersuchung teilzuneh- men, wohingegen die verbleibenden Männer als Kontrollgruppe herangezo- gen wurden. Männer ohne Befund (Aortendurchmesser < 3 cm) wurden nicht nochmals untersucht. Jährliche Kontrollen wurden bei Studienteilneh- mern vorgenommen, die ein Aneurys- ma mit einem Durchmesser von 3,0 bis

4,4 cm aufwiesen. Bei 4,5 bis 5,4 cm großen Aneurysmen empfahlen die Au- toren eine vierteljährliche Kontrolle, noch größere Aneurysmen sollten drin- gend operiert werden. Bei den 27 147 gescreenten Männern wurden 1 333 Aneurysmen entdeckt, die nach dem risikoadaptierten Schema behandelt wurden. In der vierjährigen Nachbeob- achtungszeit starben in der Interven- tionsgruppe 65 Studienteilnehmer auf- grund einer Aneurysmablutung, in der Kontrollgruppe waren 113 entspre- chende Todesfälle zu beklagen. Somit konnte durch die Reihenuntersuchung und die damit verbundenen Interven- tionen das Risiko um 53 Prozent redu- ziert werden. Bei einer elektiven Ope- ration betrug die 30-Tage-Mortalität 6 Prozent; wenn notfallmäßig operiert wurde, starben 37 Prozent. Die Kosten für das Screening beliefen sich pro Pati- ent auf 100 Euro. Für jedes Lebensjahr,

das aufgrund des Screenings hinzuge- wonnen wurde, mussten in der vier- jährigen Untersuchungsperiode 43 000 Euro ausgegeben werden. Durch die Reihenuntersuchung werden in den fol- genden Jahren bei deutlich geringeren Kosten weitere Todesfälle vermieden.

Deshalb müssen nach zehn Jahren für ein gerettetes Lebensjahr nur noch 12 700 Euro veranschlagt werden. me

The Multicentre Aneurysm Screening Study Group: The multicentre aneurysm screening study (MASS) into the effect of abdominal aortic aneurysm on mortality in men:

a randomised controlled trial. Lancet 2002; 360:

1531–1539.

RAP Scott, Scott Research Unit, CMEC, St Richard`s Hos- pital, Chichester PO19 4SE, Großbritannien. E-Mail: scott- unit@rws-tr.nhs.uk.

Multicentre Aneurysm Screening Study Group: Multicen- tre aneursym screening study (MASS): cost effectiveness analysis of screening for abdominal aortic aneurysms based on four year results from randomised controlled trials. BMJ 2002; 325: 1135–1138.

MJ Buxton, Health Economics Research Group, Brunel University, Uxbridge, Middlesex, UB8 3PH, Großbritanni- en. E-Mail: martin.buxton@brunel.ac.uk

Screening von abdominalen

Aortenaneurysmen halbiert Risiko

Referiert

Venöse Thromboembolien bei Patien- ten mit der Verdachtsdiagnose pulmo- nale Embolie (PE) kommen selten vor, wenn keine krankhaften Befunde im Spiral-CT und im Ultraschall entdeckt werden und durch die klinische Erstein- schätzung das Risiko als gering bis mit- tel bewertet wird.

In diesen Fällen scheint es gerecht- fertigt zu sein, keine antikoagulative Therapie durchzuführen.

In der prospektiven multizentrischen Studie wurden 1041 Patienten, die mögli- cherweise eine PE aufwiesen, mittels Spi- ral-CT, Kompressionsultraschall zwi- schen September 1999 und Dezember 2000 untersucht. Die vor Ort tätigen Ärz- te schätzten bei den Patienten die klini- sche Wahrscheinlichkeit für eine pulmo- nale Embolie ein bevor weitergehende Untersuchungen durchgeführt wurden.

Patienten mit negativem Spiral-CT und Ultraschall und der klinisch ermit- telten Einschätzung, dass nur eine ge-

ringe oder mittlere Wahrscheinlichkeit für eine PE vorliegt, wurden nicht wei- ter behandelt. Die Patienten mit der Einstufung „große Wahrscheinlichkeit“

wurden einem Ventilations-Perfusions- Lungenscanning und/oder einer pulmo- nalen Angiographie unterzogen oder beidem. Alle Patienten wurden drei Monate lang nachbeobachtet. Eine PE wurde bei 360 (34,6 Prozent) Patienten diagnostiziert, 55 hatten einen positiven Ultraschallbefund bei negativem CT- Befund. Von 601 Patienten mit negati- vem Spiral-CT und Ultraschallbefund, wurden 76 klinisch eingestuft, ein hohes Risiko für eine PE zu haben. Diese Pro- banden bekamen ein Lungenscanning oder einer Angiographie, die in vier Fäl- len eine PE bestätigte. Die verbleiben- den 525 Patienten wurden als mit ge- ringem oder mittlerem Risiko behaftet eingestuft, und 507 wurden nicht behan- delt. Von diesen Patienten entwickelten 9 eine venöse Thromboembolie wäh-

rend des Follow-up. Die diagnostische Strategie konnte bei 95 dieser Patienten nicht überzeugen und bei 74 der Patien- ten wurde eine pulmonale Angiogra- phie durchgeführt.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine Therapie ohne Anti- koagulanzien nur dann vertretbar ist, wenn die klinische Ersteinschätzung durch den Arzt die Wahrscheinlichkeit einer PE als niedrig oder mittel einge- stuft wird und wenn sowohl Spiral-CT als auch Ultraschall negativ sind. et Musset D, Parent F, Meyer G, Maître S, Girard P, Leroyer C, Revel MP et al.: Diagnostic strategy for patients with suspected pulmonary embolism: a prospective multicen- tre outcome study. Lancet 2002; 360: 1914–1920.

Dr Gérald Simonneau, Division of Respiratory Medicine, Hôpital Antoine Béclère, 157 Avenue de la Porte de Tri- vaux, 92140 Clamart, France. E-Mail: gerald.simonneau

@abc.ap-hop-paris.fr

Diagnostische Strategien bei Patienten mit Verdacht auf pulmonale Embolien

Referiert

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