Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
FÜR SIE GELESEN
Die Caisson-Krankheit kann bei Überschreiten des kritischen Druk- kes von 1,6 Atmosphären auch am Knochen manifest werden. In der vorliegenden Arbeit werden Unter- suchungen am Kieler Taucherkol- lektiv durchgeführt und die röntgen- diagnostischen Befunde vier Er- krankungsstadien zugeordnet.
Typ 1 zeigt uncharakteristische be- ginnende Sklerosen.
Typ 2 läßt dichte Skleroseherde an der Konvexität von Numerus- und Femurepiphysen erkennen, es kommt zu dem Erscheinungsbild der „Schneekuppe".
Typ 3 hier sind zystische Verände- rungen in der Nähe von Sklerosen nachweisbar, subchondrale Struk- turveränderungen, korkenzieherarti- ge Infarkte in den Röhrenknochen in
Antazida stellen, bereits von den Ägyptern benutzt, das entscheiden- de Basistherapeutikum beim pepti- schen Ulkus dar, wobei ein eindeuti- ger Effekt auf die Geschwürsheilung bislang umstritten war. In einem vierwöchigen Doppelblindversuch wurde jetzt bei 74 Patienten mit en- doskopisch verifiziertem Zwölffin- gerdarmgeschwür die Wirkung einer hochdosierten Antazidamedikation (30 ml eines Aluminium-Magne- siumhydroxidgemischs, ein und drei Stunden nach einer Mahlzeit und vor dem Schlafengehen genommen) untersucht. Die endoskopische Kon- trolle zeigte, daß unter der Antazida- behandlung 28 von 36, unter Plaze- bo nur 17 von 38 Geschwüren abge- heilt waren. Die Ulkussymptome selbst erwiesen sich als ein un- brauchbarer Parameter hinsichtlich der Wirksamkeit der Therapie: Anta- zida und Plazebo zeitigten ähnliche Effekte auf die Ulkusbeschwerden.
Kniegelenknähe oder im Humerus zentral in den Diaphysen. Diese Ver- änderungen haben häufig girlan- denförmigen Charakter.
Typ 4 ist ausgewiesen durch sub- chondrale Sklerosen mit welliger Gelenkbegrenzung, Dissektion un- terschiedlich großer Knochenpar- tien, Arthrosis deformans, Knorpel- einbrüchen; gelegentlich entwickel- ten freien Gelenkkörpern.
Wie Verlaufsbeobachtungen zeigen, ist eine Progredienz dieser Kno- chenveränderungen auch ohne wei- tere Berufsausübung möglich. Pr
Poser, H., Gabriel-Jürgens, P.:
Knochen- und Gelenkveränderungen durch Druckluft bei Tauchern und Caisson-Arbeitern Fortschr. Röntgenstr. 126 (1977) 156-160 Radiologische Universitätsklinik, Arnold-Hel- ler-Straße 9, 2300 Kiel
Bei Zigarettenrauchern zeigten die Zwölffingerdarmgeschwüre eine schlechtere Heilungstendenz, außer einer geringen Durchfallsneigung waren unter der hochdosierten Ant- azidamedikation keine Nebenwir- kungen zu verzeichnen. Offensicht- lich führt eine konsequente hochdo- sierte Antazidatherapie zu einer be- schleunigten Abheilung von Ulcera duodeni. Die von den Autoren ermit- telte Heilungsquote entspricht der, die unter einer Therapie mit
H 2
-Re- zeptorantagonisten,
kolloidalem Wismut und Carbenoxolon-Natrium gesehen wurde.Peterson, W. L., Sturdevant, R. A. L., Frankl, H. D., Richardson, C. T., Isenberg, J. I., Elas- hoff, J. D., Sones, J. 0., Gross, R. A., McCall- um, R. W., Fordtran, J. 5.:
Healing of duodenal ulcer with an antacid regi- men, N. Engl.
J. Med. 297 (1977) 341-345
Gastroenterology Section, VA Hospital, 4500 S.
Lancaster Rd., Dallas, TX 75216
Computer-Audiometrie
Die neueren topodiagnostischen Untersuchungen geben wichtige Ausblicke auch auf Hörstörungen bei neurologischen Erkrankungen (Stange 1974/1976). Eine topodia- gnostische Einengung beispielswei- se von Herden multipler Sklerose (MS) und von zentralen Tumoren ist durch objektive Audiometrie mög- lich geworden (Zöllner et al. 1976).
Somit ergibt sich die Notwendigkeit, Patienten mit zentralen Störungen, die unter anderem auch das akusti- sche System beinhalten, mit der ob- jektiven Audiometrie zu untersu- chen.
Aus den Möglichkeiten, welche die objektive Audiometrie dem untersu- chenden Arzt gibt, folgt die Notwen- digkeit der Untersuchung bei fol- genden Patienten:
0 unklare, subjektiv nicht völlig er- faßbare Hörstörungen,
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hörgeschädigte Kinder,• zu begutachtende Patienten mit der Frage der Simulation oder einer psychogenen Schwerhörigkeit, 0 Patienten mit Schwierigkeiten bei der hörprothetischen Versorgung,
(L)
Patienten mit neurologischen Er- krankungen (Tumoren, MS, zentra- len Gefäßprozessen usw.) bei zu- sätzlichen Hörstörungen zur topo- diagnostischen Einengung des Pro- zesses.Literatur
Holm, C.: Pädaudiologische Konsequenzen aus ERA-Befunden, Arch. ORL. 206 (1974) 253- 260 — Keidel, W. D.: The Physiological Back- ground of the Electric Response Audiometry, In Handbook of Sensory Physiology Vol. V/3, pp. 106-231, Springer, Berlin, Heidelberg, New York 1976 — Picton, T. W., Hillyard, S. A., and Galambos, R.: Habituation and Attention in the Auditory System, in Handbook of Sensory Phy- siology ed. N. D. Keidel and W. D. Neff, Vol. V/
3, pp. 343-389 — Stange, G.: Clinical use of auditory evoked potentials, Rev. de Laryng.
(Bordeaux) 97 (1976) Suppl., 574-590 — Zöllner sen., F., and Stange, G.: Clinical Experiences with Evoked Responce Audiometry, in Hand- book of Sensory Physiology, Vol. V/3 pp. 233 bis 277, Springer, Berlin, Heidelberg, New York 1976
Professor Dr. med. Günter Stange Direktor
der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Städtischen Krankenanstalten Moltkestraße 14
7500 Karlsruhe
Caisson-Krankheit am Skelettsystem
Abheilung des Zwölffingerdarmgeschwürs unter Antazida-Therapie
2762 Heft 46 vom 17. November 1977