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Archiv "Audiometrie. Hörprüfungen im Erwachsenen- und Kindesalter" (03.03.2006)

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Psychiatriegeschichte

Therapien, die auf die „Seele wirken“

Andreas Marneros, Frank Pill- mann: Das Wort Psychiatrie . . . wurde in Halle geboren. Von den Anfängen der deutschen Psychiatrie. Schattauer GmbH, Stuttgart, 2005, 168 Seiten, 19 Ab- bildungen, gebunden, 39,95 A

In Halle gibt es nicht nur ei- ne Reilstraße, auch eine neu- gegründete Tagesklinik für Psychiatrie und Psychothera- pie dort ist nach einem der bedeutendsten Ärzte des 19.

Jahrhunderts benannt. Johann Christian Reil, der in Halle viele Jahre gewirkt hatte, bevor er schließlich den eh- renvollen Ruf an die neuge- gründete Berliner Universität im Jahr 1811 annahm, gilt als Begründer der Psychiatrie.

Sogar als „deutscher Pinel“

ist Reil bezeichnet worden, obwohl er keinen „Irren“ ei- genhändig von den Ketten befreit hat. Dass bei allen Verdiensten, die sich Reil um die Begründung der Psychia- trie als selbstständige Wissen-

schaft erworben hat, diese Bezeichnung falsch gewählt ist, machen zwei Hallenser Psychiater in einer medizin- historischen Spurensuche deut- lich. Sie kommen zu dem Schluss, „dass Reils prakti- sche Tätigkeit zwar durch Philanthropie, Enthusiasmus, kämpferischen Geist, Offen- heit und Furchtlosigkeit vor der Obrigkeit gekennzeich- net war“, diese aber nicht an die Reformen eines Pinel her- ankommt.

Immerhin gebührt Reil das Verdienst, den Begriff Psych- iatrie erfunden zu haben. We- gen seines Hauptwerks, den

„Rhapsodien“, dessen Titel über den ernsten Inhalt hin- wegtäuscht, gilt er als Be- gründer der Psychotherapie, wenngleich Reil selbst diese Bezeichnung nicht verwand- te, sondern von „psychischen Curmethoden“ sprach. Er versteht darunter Therapien, die auf die „Seele wirken“.

Eines der vielen klugen Quellenzitate, die man in die- sem Buch findet, ist auch heute noch aktuell: „Der psy- chische Arzt scheint ein vor- zügliches Talent, großen

Scharfblick, mehr Kenntnisse und Fähigkeiten nöthig zu haben als jeder andere Heil- künstler, der direct auf den Körper wirkt.“ Robert Jütte

Suchtmedizin

Vollständige Neufassung

Karl-Ludwig Täschner: Canna- bis. Biologie, Konsum und Wir- kung. 4., erweiterte und aktuali- sierte Auflage. Deutscher Ärzte- Verlag, Köln, 2005, XII, 346 Sei- ten, 34 Abbildungen, 56 Tabellen, gebunden, 59,95 A

In der beinahe vollständigen Neufassung des zuletzt 1986 im gleichen Verlag erschienen Buches „Das Cannabispro- blem“ ist es Karl-Ludwig Täschner gelungen, die wich- tigsten medizinisch-wissen- schaftlichen Daten über Cannabis in gut lesbarer Form aktualisiert zusammen- zutragen und mit anekdoti- schen Berichten liebevoll zu verknüpfen. Es ist übersicht-

lich in die 13 Kapitel Ge- schichte,Verbreitung, Rechts- lage, Ursachen, Ergebnisse der Motivationsforschung, che- misch-biologische Daten,Wir- kungen bei einmaligem Kon- sum, Wirkungen bei chroni- schem Konsum, Psychosen bei Cannabiskonsum, Ver- wendung als Pharmakon, Fo- rensische Aspekte, Behand- lung bei Cannabiskonsum und assoziierten psychischen Störungen sowie Gefährlich- keit des Cannabiskonsums gegliedert und an den not-

wendigen Stellen passend il- lustriert. Ein ausführliches Literatur- und Stichwortver- zeichnis rundet das Buch sehr nützlich ab.

Gerade in einem 1-Auto- ren-Werk bleibt es natur- gemäß nicht aus, dass auch etwas unberücksichtigt bleibt.

So könnten die Informa- tionen über das Zusammen- spiel von Cannabiskonsum mit affektiven Störungen und Angsterkrankungen et- was ausführlicher sein. In die- sem Zusammenhang werden insbesondere die Ergebnisse der IFT-Studie über den Um- fang und Behandlungsbedarf Cannabis-bezogener Störun- gen in Deutschland vermisst.

Da es in Deutschland bisher keine vergleichbare medizini- sche Faktensammlung über Cannabis gibt, bereichert die- ses sehr lesenswerte Buch si- cherlich jede Bibliothek eines Nervenarztes oder Suchtmedi- ziners. Auch allen interessier- ten Laien und Medizinern an- derer Fachgebiete kann es bei günstigem Preis-Leistungs-Ver- hältnis uneingeschränkt emp- fohlen werden. Udo Bonnet

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A538 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 9⏐⏐3. März 2006

B Ü C H E R

Audiometrie

Hohe

Anforderungen

Gerhard Böhme, Kunigunde Welzl-Müller: Audiometrie. Hör- prüfungen im Erwachsenen- und Kindesalter. 5., vollständig überar- beitete und erweiterte Auflage, Verlag Hans Huber, Bern, 2005, 290 Seiten, 72 Abbildungen, 32 Ta- bellen, kartoniert, 49,95 A

Das in fünfter Auflage über- arbeitete und aktualisierte Lehrbuch der Audiometrie setzt einen neuen Schwer- punkt bei der Früherfas- sung hörgeschädigter Kin- der. Hier hat sich das Fach am stärksten weiterent- wickelt. Bei Kindern wer- den Hörprüfungen häufig als Stufendiagnostik in in- terdisziplinärer und integra- tiver Zusammenarbeit ver- schiedener Fachrichtungen durchgeführt. Eine indivi-

duelle audiometrische Test- batterie ermöglicht variable Kombinationen. Auch das Hörgerät muss individuell ausgesucht werden. Außer- dem ist eine sprachaudio- metrische Beurteilung im Anschluss nötig. Unter pri- mär audiologischen Aspek- ten werden die auditiven Verarbeitungs- und Wahrneh- mungsstörungen, die eben- falls an Bedeutung zugenom- men haben, berücksichtigt.

Das Lehrbuch zeigt ein- drücklich, dass die Audio- metrie insgesamt hohe An- forderungen an Patienten und Untersucher stellt und feh- lerhafte Ergebnisse keines- falls selten sind. Die klassi- schen Hörprüfungen, Stimm- gabeltests und Hörweiten- prüfung haben allerdings auch heute noch, wo vorwiegend elektroakustische Untersu- chungsmethoden des Gehörs zum Einsatz kommen, durch-

aus als orientierende Aussage ihre Bedeutung. Wichtig ist es, technische Vorgänge zu verstehen und individuelles Einfühlungsvermögen für den Patienten zu entwickeln,

denn bei der Abklärung von Hörstörungen sollte man sich – wie häufig in der Medizin – niemals ausschließlich auf Ergebnisse verlassen, die mit nur einer Methode erzielt wurden. Cornelia Herberhold

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