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Archiv "Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen" (08.02.2013)

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(1)

KLINISCHE LEITLINIE

Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen

Empfehlungen aus der aktuellen S3-Leitlinie

Andrea Pfennig, Tom Bschor, Peter Falkai, Michael Bauer

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund: Bipolare Störungen sind schwerwiegende psychiatrische Erkran- kungen mit oft rezidivierendem Verlauf inklusive suizidaler Handlungen und er- heblicher Komorbidität.

Methode: In der S3-Leitlinie wurde eine systematische Evidenzsuche und -be- wertung mit formaler Konsensfindung verknüpft. Tausende Publikationen wur- den gesichtet und 611 Publikationen eingeschlossen, darunter 145 randomi- sierte kontrollierte Studien (RCT).

Ergebnisse: Die korrekte Diagnosestellung muss so früh wie möglich erfolgen.

Die Evidenzlage zur pharmakologischen Monotherapie ist am umfangreichsten.

Kombinationstherapien werden häufig genutzt, die Evidenz ist jedoch gering.

Eine adäquate Behandlung sollte unter Berücksichtigung einer gegebenenfalls nötigen Phasenprophylaxe erfolgen. Bei einer Manie sollte mit einem der emp- fohlenen Stimmungsstabilisierer oder Neuroleptika begonnen werden (number needed to treat [NNT] = 3 bis 13 bei drei Wochen Lithium oder atypische Neu- roleptika). Bei einer bipolaren Depression sollte, sofern eine bestehende stim- mungsstabilisierende Behandlung nicht optimiert werden kann, initial mit Que- tiapin therapiert werden (NNT = 5 bis 7 bei acht Wochen), empfohlene Stim- mungsstabilisierer, atypische Neuroleptika oder Antidepressiva sind möglich.

Die Phasenprophylaxe soll möglichst mit Lithium erfolgen (NNT = 14 bei 12 und NNT = 3 bei 24 Monaten), es können auch andere empfohlene Stimmungssta- bilisierer oder atypische Neuroleptika gegeben werden. Eine (zusätzliche) Psy- chotherapie ist vor allem zur längerfristigen Stabilisierung, Vermeidung erneu- ter Erkrankungsphasen und bei Suizidalität zu empfehlen. Aus den Ergebnissen internationaler Studien ergibt sich angesichts der aktuellen Versorgungssituati- on in Deutschland der Bedarf eines zeitnahen Zugangs zu bedürfnisorientier- ten, komplexen und multimodalen Versorgungsstrukturen. Essenziell sind die angemessene Information und Beteiligung der Patienten und Angehörigen.

Schlussfolgerungen: Die Versorgung bipolarer Patienten muss verbessert wer- den, um den Erkrankungsverlauf und somit die psychosoziale Funktionsfähig- keit positiv zu beeinflussen. Weitere qualitativ hochwertige klinische Studien mit praxisrelevanten Fragestellungen sind notwendig.

►Zitierweise

Pfennig A, Bschor T, Falkai P, Bauer M: Clinical practice guideline:

The diagnosis and treatment of bipolar disorder—recommendations from the current S3 guideline. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(6): 92–100.

DOI: 10.3238/arztebl.2013.0092

B

ipolare Störungen sind schwerwiegende psy- chiatrische Erkrankungen mit einer Lebens- zeitprävalenz von circa 3 % (1), oft rezidivierendem Verlauf und erheblicher psychiatrischer und somati- scher Komorbidität. Suizidale Handlungen sind häu- fig und die individuellen und gesundheitsökonomi- schen Auswirkungen der Erkrankung von deutlicher Tragweite (Grafik 1).

Das Projekt der ersten deutschsprachigen evidenz- und konsensbasierten Leitlinien zur Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen wurde 2007 von der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS) e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) initiiert, um eine Ent- scheidungshilfe für Patienten, Angehörige und The- rapeuten anzubieten. Hierbei wurden sie von der Ar- beitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizini- schen Fachgesellschaften (AWMF, www.awmf.org) unterstützt. Die Leitlinie wurde ohne Unterstützung von pharmazeutischen Unternehmen und Medizin- produkte-Herstellern erstellt.

Im Folgenden werden der Entwicklungsprozess und wesentliche Inhalte der Leitlinie kompakt darge- stellt. Für Details ist die Langfassung der Leitlinie (2) unter www.leitlinie-bipolar.de abrufbar.

Methodik

Im Leitlinienprozess waren eine Projektgruppe, eine Steuergruppe, sechs themenspezifische Arbeits - gruppen und die Konsensuskonferenz (Tabelle 1), und im Rahmen des erweiterten Reviewverfahrens eine Reviewgruppe und ein Expertenpanel aktiv.

Siehe eAnhang für eine komplette Übersicht über die Teilnehmer.

Einen Überblick über den Entwicklungsprozess der Leitlinie gibt Grafik 2. Eine Übersicht über die Literaturrecherche und die Anzahl der ein- und aus- geschlossenen Publikationen zeigt Grafik 3. Mehrere Tausend Publikationen aus MEDLINE, EMBASE, PsycINFO, CINAHL und der Cochrane-Library wur- den gesichtet und 611 Publikationen eingeschlossen, darunter zu den Themenfeldern Behandlung:

der Manie

der bipolaren Depression

und im Rahmen der Phasenprophylaxe 145 ran- domisierte kontrollierte Studien (RCT).

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden: Prof. Dr. med. Pfennig; PD Dr. med. Bschor, Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Bauer Abteilung für Psychiatrie, Schlosspark-Klinik Berlin: PD Dr. med. Bschor

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München:

Prof. Dr. med. Falkai

(2)

Alle relevanten identifizierten Studien (vornehm- lich randomisierte klinische Studien, Studienpopulati- on Patienten mit bipolaren Störungen oder separate Ergebnisse für diese Patientengruppe) wurden kritisch bewertet. Die Endpunkte Psychopathologie bezie- hungsweise Schwere der Symptomatik, Studienabbrü- che gesamt und solche aufgrund unerwünschter Wir- kungen, wesentliche unerwünschte Wirkungen und Lebensqualität wurden als besonders relevant betrach- tet. Die sechs Arbeitsgruppen wurden mit Kollegen aus dem niedergelassenen und dem Klinik-Setting so- wie Patienten- und Angehörigenvertretern besetzt. In zehn Konsensuskonferenzen wurden 232 Empfehlun- gen und Statements mit Hilfe eines nominalen Grup- penprozesses mit den Stimmen von dreizehn Fachge- sellschaften, Verbänden und Organisationen sowie fünf Experten diskutiert und verabschiedet. Die Ein- teilung der Empfehlungsklassen, die für S3-Leitlinie F vergeben wurden, sind in Kasten 1 aufgelistet.

Die Statements und Empfehlungen sind in der hier vorliegenden kompakten Darstellung zum Teil zu- sammengefasst und gekürzt, und damit abweichend vom Originalwortlaut, wiedergegeben.

Für eine detaillierte Darstellung und Diskussion der Methodik siehe (2–4).

Diagnostik inklusive Verlaufsdiagnostik Die korrekte Diagnosestellung ist die Grundvoraus- setzung für eine adäquate Behandlung des Patienten und die Aufrechterhaltung eines höchstmöglichen beruflichen und sozialen Funktionsvermögens. Nach ICD-10 müssen mindestens zwei voneinander ab- grenzbare affektive Episoden identifizierbar sein.

Daher steigt die Validität der Diagnose mit fort- schreitendem Krankheitsverlauf.

Affektive Episoden können durch manische, hy- pomanische, depressive oder gemischte Syndrome gekennzeichnet sein (Tabelle 2).

Neben der klassifikatorischen sollte auch dimen- sionale Diagnostik genutzt werden, die eine Abbil- dung der Symptomausprägung erlaubt. Es gibt vali- dierte Instrumente zur Selbst- und Fremdbeurteilung der Manie und der Depression (siehe Langfassung der Leitlinie). Ein vermehrter Einsatz ist wünschens- wert (Empfehlungsklasse: Statement).

Die Diagnostik bipolarer Störungen ist unter an- derem dadurch erschwert, dass die Erkrankung häu- fig mit depressiven Phasen beginnt und hypomani- sche Symptome nicht als beeinträchtigend erlebt werden. Die Differenzialdiagnostik zur unipolaren Depression hat jedoch erhebliche praktische Rele- vanz. Folgende Risikofaktoren beziehungsweise Prä- diktoren könnten einen Anhalt bieten: (Empfeh- lungsklasse: Statement)

positive Familienanamnese für bipolare Störun-

gen schwere, melancholische oder psychotische De- pression im Kindes- oder Jugendalter

schneller Beginn oder rasche Rückbildung der Depression

Essstörungen

Kopf- schmerz

diagnostizierte Adipositas Hypertonie

Diabetes unkompl.

Diabetes kompl.

Angststörungen a

b

Substanzmissbrauch/

-abhängigkeit 14,5

0,8 9,9 86,7

33,2

60,3

5,7 2,0 1,1

9,2 4,1

18,1 4,6

19,3

0,6 2,4

Lebenszeitprävalenz bei Patienten mit bipolaren Störungen Lebenszeitprävalenz in der Allgemeinbevölkerung GRAFIK 1

Vergleich der Lebenszeit-Prävalenz (%) ausgewählter psychi- atrischer (a) und somatischer (b) Erkrankungen bei Patienten mit bipolaren Störungen gegenüber der Allgemeinbevölkerung a) nach (1) und (17) für Patienten mit bipolaren Störungen und nach

(16) für die Allgemeinbevölkerung b) nach (18)

KASTEN 1

Empfehlungsklassen*

A (starke Empfehlung) („soll“)

B (einfache Empfehlung) („sollte“)

0 (Null) (Empfehlung offen) („kann“)

KKP (Klinischer Konsenspunkt): für Fragestellungen, in denen zum Beispiel Studien aufgrund ethischer Überle- gungen nicht zu erwarten sind oder solche methodisch nicht umzusetzen sind, gleichwertig gegenüber evidenzbasierten Empfehlungsgraden A bis 0, Art der Formulierung drückt Stärke der Empfehlung aus

Statement: für Fragestellungen, in denen zum Beispiel keine adäquate Evidenz gefunden wurde, aber dennoch eine Aussage festgehalten werden sollte.

*in Übereinstimmung mit den AWMF-Definitionen

(3)

saisonale oder atypische Krankheitsmerkmale

subsyndromale hypomanische Symptome im Rahmen depressiver Episoden und

hypo-/manische Symptomentwicklung im zeit- lichen Zusammenhang mit einer Exposition ge- genüber Antidepressiva oder Psychostimulan- zien.

Screeninginstrumente für bipolare Störungen im Lebenszeitverlauf (wie beispielsweise das Mood Disorders Questionnaire, [5]) sind vor allem bei Ri- sikopersonen (wie Patienten mit frühen Depressio- nen, Suizidversuchen, Substanzabusus oder Tempe- ramentsauffälligkeiten) sinnvoll. Bei positivem

Screening sollte zur Diagnosesicherung ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie/für Nervenheil- kunde hinzugezogen werden (Empfehlungsklasse:

KKP).

Um eine bipolare Störung valide zu diagnostizie- ren, sind wichtige differenzialdiagnostische Erwä- gungen zu beachten (Tabelle 3).

Bei bipolaren Störungen besteht eine besonders ausgeprägte Komorbidität mit anderen psychischen Störungen. Die häufigsten sind Angst- und Zwangs- störungen, Substanzmissbrauch und -abhängigkeit, Impulskontrollstörungen, Essstörungen, Aufmerksam - keitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Per- sönlichkeitsstörungen (6).

Patienten mit bipolaren Störungen weisen eine erhöhte Morbidität und Mortalität auf. Dies ist (ab- gesehen von Suizid) vor allem auf kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 zurück- zuführen (7, 8). Die epidemiologisch bedeutsamsten somatischen Störungen bipolarer Patienten sind kar- diovaskuläre Erkrankungen, metabolisches Syndrom und Diabetes mellitus sowie muskuloskeletale Er- krankungen und Migräne (9). Sowohl psychische als auch somatische Komorbidität sollte zu Beginn und im Verlauf der bipolaren Erkrankung sorgfältig dia - gnostiziert und in der Therapie berücksichtigt wer- den (Empfehlungsklasse: KKP).

Die Verlaufsdiagnostik hat zum Ziel, den indivi- duellen Verlauf der bipolaren Erkrankung insbeson- dere bezüglich des Erreichens definierter Behand- lungsziele zu dokumentieren. Dies kann mit Hilfe bewährter Fremdbeurteilungsinstrumente oder eines vom Patienten möglichst täglich auszufüllenden Stimmungstagebuchs erfolgen (Empfehlungsklasse:

KKP).

Behandlung

Das übergeordnete Behandlungsziel ist ein möglichst hohes Niveau von psychosozialer Funktion und ge- sundheitsbezogener Lebensqualität.

Die Akutbehandlung einer Episode der bipolaren Erkrankung muss bereits unter Berücksichtigung ei- ner gegebenenfalls notwendigen Phasenprophylaxe gestaltet werden. Eine Übersicht über mögliche The- rapiebausteine gibt Grafik 4.

Bezüglich der Pharmakotherapie wird für eine de- taillierte Darstellung der Wirkmechanismen, Indika- tionen, Kontraindikationen, Dosierungen, Interakti- onsprofile und möglichen kurz- und längerfristigen unerwünschten Wirkungen auf die Langfassung der Leitlinie verwiesen. Die zeigt in den Empfehlungen immer auch Limitationen des Einsatzes der Substan- zen auf, zum Beispiel durch wesentliche uner- wünschte Wirkungen, das Interaktionspotenzial oder eine fehlende Zulassung für die spezielle Indikation.

Die in praxi häufig eingesetzte und auch empfohlene pharmakotherapeutische Kombinationsbehandlung fußt leider auf wenig Evidenz.

Eine phasenübergreifende, tragfähige therapeuti- sche Beziehung trägt wesentlich zum akuten und TABELLE 1

Zusammensetzung der Konsensuskonferenz

*pro Organisation und Arbeitsgruppe eine Stimme (gesamt: 18 Stimmen) Stimmberechtige Teilnehmer der Konsensuskonferenz*

Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS)

Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Ner- venheilkunde (DGPPN)

Bundesverband deutscher Psychiater (BVDP)

Bundesverband deutscher Nervenärzte (BVDN)

Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)

Bundesdirektorenkonferenz (BDK) Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM)

Arbeitskreis der Chefärztinnen und Chefärzte der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie an Allgemeinkranken - häusern in Deutschland (ACKPA) Arzneimittelkommission der dt. Ärzteschaft (AkdÄ)

DGBS Betroffenen-Selbsthilfe Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener (BPE) e.V.

DGBS-Angehörigen-Initiative Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK) Vertreter Arbeitsgruppe Diagnostik Vertreter Arbeitsgruppe Pharmakotherapie Vertreter Arbeitsgruppe Psychotherapie Vertreter Arbeitsgruppe Nicht-medikamen- töse somatische Therapieverfahren Vertreter Arbeitsgruppe Versorgung und Versorgungssystem

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Bauer Prof. Dr. med. Peter Falkai,

Prof. Dr. med. Oliver Gruber Dr. med. Lutz Bode Dr. med. Roland Urban Prof. Dr. phil. Martin Hautzinger, Prof. Dr. phil. Thomas D. Meyer Prof. Dr. med. Lothar Adler, PD Dr. med. Harald Scherk, M.A.

Dipl.-Soz. Martin Beyer Dr. med. Dr. phil. Günter Niklewski

PD Dr. med. Tom Bschor

Dietmar Geissler Reinhard Gielen

Horst Giesler Karl Heinz Möhrmann

Prof. Dr. med. Peter Bräunig Dr. med. Johanna Sasse Prof. Dr. phil. Thomas D. Meyer PD Dr. med. Frank Padberg, PD Dr. med. Thomas Baghai Prof. Dr. med. Peter Brieger, Prof. Dr. med. Andrea Pfennig, M.Sc., Juniorprofessor

(4)

prophylaktischen Behandlungserfolg bei (Empfeh- lungsklasse: Statement). Eine einfache Psychoedu- kation sollte das Minimum jeder ärztlichen, psycho- logischen oder psychosozialen Behandlung sein (Empfehlungsklasse: Statement). Unterstützende Therapieverfahren (wie Entspannungs- und Bewe- gungstherapie sowie Ergo-, Kunst- und Musik-/

Tanztherapie) sollten den individuellen integrierten Behandlungsplan ergänzen (Empfehlungsklasse:

KKP).

Behandlung der Manie

Bei der Behandlung der Manie stellt die professio- nelle Beziehungsgestaltung und die Schaffung thera- peutisch günstiger Umweltbedingungen die Basis noch vor einer Pharmakotherapie dar. Letztere spielt häufig eine zentrale Rolle, und die Evidenzbasis ist relativ umfangreich. Kurz zusammengefasst sollte mit einer Monotherapie mit einem der empfohlenen Stimmungsstabilisierer (Lithium, Carbamazepin, Valproat), einem der empfohlenen atypischen Neuro- leptika (Aripiprazol, Olanzapin, Quetiapin, Risperi- don, Ziprasidon) oder Haloperidol (in Notfallsitua- tionen und zur Kurzzeitbehandlung) begonnen wer- den, sofern keine Kontraindikationen vorliegen (Empfehlungsklasse: B).

Hierbei lagen die Effektstärken (NNT) für Lithi- um und die Atypika für drei Wochen zwischen 3 und 13 für eine zusätzliche Response gegenüber Placebo, die NNT für Remission waren vergleichbar. Auch Asenapin oder Paliperidon können eingesetzt werden (Empfehlungsklasse: 0). Zeitlich eng begrenzt kön- nen zusätzlich Benzodiazepine gegeben werden (Empfehlungsklasse: 0). Bei nicht ausreichendem Ansprechen werden Kombinationstherapien aus Stimmungsstabilisierer und atypischem Neurolepti- kum empfohlen. Eine begleitende Psychotherapie fo- kussiert auf das Kontakt halten, bei leichteren Pha- sen können verhaltensnahe Maßnahmen sinnvoll sein (Empfehlungsklasse: 0).

Bei schweren Verläufen kann zusätzlich Elektro- krampftherapie (EKT) durchgeführt werden (Emp- fehlungsklasse: 0).

Behandlung der bipolaren Depression

Bei der Behandlung der bipolaren Depression ist es problematisch, dass in der klinischen Praxis häufig Therapiestrategien aus der umfangreichen Evidenz der unipolaren Depression übertragen werden. Bei einer leichten depressiven Episode besteht nur in Ausnahmefällen eine Indikation zu einer depressi- onsspezifischen Pharmakotherapie, so dass zumeist Psychoedukation, psychotherapeutische Interventio- nen im engeren Sinne, Anleitung zum Selbstmanage- ment und Selbsthilfegruppen im Vordergrund stehen (Empfehlungsklasse: KKP). Wenn bereits eine Pha- senprophylaxe besteht, ist es sinnvoll, Dosis und ge- gebenenfalls Serumspiegel zu optimieren. Besteht keine Phasenprophylaxe, ist es sinnvoll, zu prüfen, ob eine solche indiziert ist, und wenn ja, diese be-

reits in der akuten depressiven Phase zu beginnen (Empfehlungsklasse: KKP). Bei einer mittelgradigen Episode ist eine depressionsspezifische pharmako- therapeutische Behandlung eine wesentliche Option (Empfehlungsklasse: Statement). Eine schwere Epi- sode sollte pharmakotherapeutisch behandelt werden (Empfehlungsklasse: KKP).

Kurz zusammengefasst sollte mit einer Monothe- rapie mit Quetiapin begonnen werden, wenn keine Kontraindikationen vorliegen (Empfehlungsklasse:

Klinische Fragestellungen

Bewertung der vorliegenden internationalen Leitlinien (DELBI*1)

systematische Literaturrecherche*6 ein- und ausge- schlossene

Studien NICE Guideline

2006*2,*5

Ausschluss

Screening Titel/Abstracts

Screening Volltexte

Qualitätsbewertung Checkliste

Datenextraktion

Evidenzlevel pro Studie (SIGN*3)

Zusammenstellung der Evidenz

Evidenzgrad pro Fragestellung/

Intervention (Anlehnung an GRADE*4)

Considered Judgement

Empfehlung/Statement

Review der Leitlinie

verantwortliche Leitliniengruppen

Steuergrupe Projektgruppe Arbeitsgruppen Konsensus- konferenz Reviewgruppe und Experten- panel GRAFIK 2

Entwicklungsprozess der Leitlinie mit verantwortlichen Leitliniengruppen

*1 Deutsches Instrument zur methodischen Leitlinien-Bewertung, DELBI (19)

*2 The management of bipolar disorder in adults, children and adolescents, in primary and secondary care, NICE 2006 (20)

*3 Guidelines of the Scottish Intercollegiate Guidelines Network Grading Review Group, Keaney (21), Lowe (22)

*4 Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation (23)

*5 Literatur bis Mitte 2005;

*6ab 2005 neue Recherche mit NICE-Suchkriterien + Recherche für zusätzliche Fragestellungen

(5)

B). Hier lagen die NNT für acht Wochen zwischen 5 und 7 für eine zusätzliche Response gegenüber Pla- cebo mit wieder vergleichbaren NNT für Remission.

Es können auch die Stimmungsstabilisierer Carba- mazepin und Lamotrigin sowie Olanzapin, aber auch selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) beziehungsweise Bupropion gegeben werden (Emp- fehlungsklasse: 0).Zusätzlich sollte eine Psychothe- rapie (familienfokusierte Therapie [FFT], kognitive Verhaltenstherapie [KVT] oder interpersonelle und soziale Rhythmustherapie [IPSRT]) und/oder eine Wachtherapie (nicht bei gemischten Episoden!) (Empfehlungsklasse: B) erfolgen, ergänzend kann auch eine Lichttherapie angeboten werden (Empfeh- lungsklasse: 0).

In den ersten vier Wochen der pharmakologischen Behandlung ist ein mindestens wöchentlicher Arzt- Patienten-Kontakt angeraten, um Risiken und Ne- benwirkungen zu erkennen, den Erfolg der eingelei- teten Maßnahmen zu beurteilen und die Zusammen- arbeit zwischen Patient und Arzt zu verbessern. Da- nach sind Intervalle von zwei bis vier Wochen, nach drei Monaten eventuell längere Intervalle möglich (Empfehlungsklasse: KKP).

Nach drei bis vier Wochen sollte eine genaue Wir- kungsprüfung erfolgen, abhängig vom Ergebnis soll- te ein Wechsel oder eine Ergänzung der Behand- lungsstrategie oder keine Änderung erfolgen (Emp- fehlungsklasse: KKP).

Vor allem in Fällen von Therapieresistenz und schweren oder gar akut lebensbedrohlichen Situatio- nen kommt EKT in Frage.

Phasenprophylaxe

Eine ideale Phasenprophylaxe führt zu völliger Freiheit von depressiven, manischen und gemischten Episoden, allenfalls minimaler interepisodischer Symptomatik und einer unbeeinträchtigten Teilhabe am Leben. Zum Teil werden jedoch vorübergehend nur nachgeordnete Therapieziele erreicht (zum Bei- spiel seltenere, kürzere und/oder schwächer aus - geprägte Krankheitsepisoden oder eine verringerte in- terepisodische Symptomatik). Teilerfolge können aufgrund einer langen Behandlungsdauer leicht übersehen werden. Bei vollkommener Wirkungs - losigkeit einer Phasenprophylaxe wird eher eine Entscheidung zum Beginn einer neuen Therapie (Umstellen) fallen, bei Teiler folgen eher eine Kom - binationsbehandlung unter Beibehaltung der bisheri- gen Therapie erfolgen (Empfehlungsklasse: State- ment). Der Verlauf sollte systematisch dokumentiert werden. Den besten Anhaltspunkt für die Dauer, über welche eine phasenprophylaktische Strategie bis zur Beurteilung erprobt werden sollte, gibt der individuel- le Erkrankungsverlauf. Die klinische Erfahrung zeigt, dass die Wirksamkeit nach Ablauf der doppelten Dau- er des durchschnittlichen Krankheitszyklus des Patien- ten beurteilt werden kann. Bei Rezidiven innerhalb der ersten sechs Monate nach Beginn einer phasenprophy- laktischen Behandlung sollte in der Regel keine Verän- derungen im Behandlungsregime vorgenommen wer- den (Empfehlungsklasse: KKP).

Zumeist ist die Pharmakotherapie unverzichtbarer Bestandteil der Phasenprophylaxe, wobei der langen klinischen Erfahrung erhebliche Defizite bezüglich der wissenschaftlichen Fundierung gegenüberstehen. Eine rezidivprophylaktische Monotherapie ist anzustreben.

Kurz zusammengefasst soll eine Monotherapie mit Lithium erfolgen, wenn keine Kontraindikation vor- liegt (Empfehlungsklasse: A). Hier lag die NNT für zwölf Monate bei 14 für eine zusätzliche verhinderte neue Episode gegenüber Placebo, für 24 Monate bei 3.

Sonst sollte Lamotrigin gegeben werden (Empfeh- lungsklasse: B). Es können auch die Stimmungsstabi- lisierer Carbamazepin, Valproat oder Lamotrigin oder die atypischen Neuroleptika Aripiprazol, Olanzapin oder Risperidon empfohlen werden (Empfehlungs- klasse: 0). Zu beachten ist, dass die Indikation – außer bei Lithium – eingeschränkt ist, zum Beispiel auf Pa- tienten, die den Wirkstoff in der Akutphase gut vertra- gen und ausreichend respondiert haben oder auf die Verhinderung von nur einem Pol der Erkrankung.

Bei unzureichender Response sollten zuerst Ein- nahmeregelmäßigkeit, Dosis und Serumspiegel (so- fern etabliert) überprüft werden, eine Dosis- oder Se- rumspiegel-Anpassung nach oben kann (sofern mög- lich) erfolgen. Häufig werden bei weiterhin unzurei- chender Respons trotz dürftiger Erkenntnislage aus kontrollierten Studien pharmakologische Kombinati- onsbehandlungen genutzt. Kurz zusammengefasst können hier Kombinationen aus einem Stimmungs- stabilisierer und einem atypischen Neuroleptikum oder aus zwei Stimmungsstabilisierern gegeben wer- NICE

Pharma ein+aus N=153+209

NICE Psychoth

ein+aus N=22+15

Update 2005–2007

N= 3 212

Ti/Ab

Volltext Ti/Ab

Updates 2008/2009 + Handsuche Ausschluss

weitere Handsuche Ausschluss

N =755 Volltext

N = 1 856 N = 611

N=160

Volltext Ti/Ab Update 2010 + Handsuche N=44

GRAFIK 3

Übersicht über Literaturrecherche und Ein- und Ausschlüsse von Publikationen. Ti/Ab:

Screening von Titeln und so vorhanden von Abstracts

(6)

TABELLE 2

Klinisch-diagnostische Episodenbeschreibung nach ICD-10 Episode

manisch

hypomanisch

depressiv

gemischt

Dauer

≥ 1 Woche

≥ 4 Tage

≥ 2 Wochen

≥ 2 Wochen

Hauptsymptome gehobene, expansive oder gereizte Stimmung gehobene oder gereizte Stimmung

depressive Stimmung, Interessenverlust, Antriebsminderung depressive und (hypo)manische Symptome gemischt oder wechselnd

Anzahl notwendiger Symptome

3 von 9 weiteren Symptomen (4, falls Hauptsymptom „gereizte“ Stimmung) Weitere Symptome: Antriebssteigerung, Rededrang, Ideenflucht, reduzierte soziale Hemmungen, vermindertes Schlafbedürfnis, überhöhte Selbstein- schätzung, Ablenkbarkeit, riskantes Verhalten, gesteigerte Libido 3 von 7 weiteren Symptomen (gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhe - losigkeit, gesteigerte Gesprächigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Ablenkbarkeit, vermindertes Schlafbedürfnis, gesteigerte Libido, übertriebe- ne Einkäufe oder andere Arten von leichtsinnigem oder verantwortungs - losem Verhalten, gesteigerte Geselligkeit oder übermäßige Vertraulichkeit) 4 von 10 (davon mind. 2 Hauptsymptome)

Weitere Symptome: Selbstwertverlust, unangemessene Schuldgefühle, wiederkehrende Gedanken an den Tod bzw. Suizidalität, kognitive Defizite, psychomotorische Veränderungen, Schlafstörungen, Appetitstörungen Keine Angabe

TABELLE 3

Überblick über Differenzialdiagnosen bei bipolaren Störungen

Psychische Erkrankungen affektive Störungen

Persönlichkeitsstörungen

andere

Somatische Erkrankungen internistische

neurologische

Pharmakologische Ursachen, Substanzen

Kindheit und Jugend

unipolare Depression rezidivierende kurz dauernde Depression

Borderline narzistisch antisozial ADHS Schizophrenie Verhaltensstörungen

Hyperkortisolismus Epilepsie

Antidepressiva

Psychostimulanzien (z. B. Kokain, Amphetamine, Ecstasy)

Erwachsenenalter mittleres Lebensalter

Dysthymia Borderline

Schizophrenie Schizoaffektive Episode

Schilddrüsenerkrankungen Epilepsie

Enzephalomyelitis disseminata

Frontalhirntumoren

Antidepressiva Psychostimulanzien

Antihypertensiva (z. B. ACE-Hemmer)

Hormonpräparate (z. B. Cortison, adrenokortiko- tropes Hormon [ACTH])

höheres Lebensalter

beginnende Demenz

M. Pick Neurolues

Antiparkinsonmittel

(7)

den (Empfehlungsklasse: 0). Die (begleitende) Psy- chotherapie hat das Ziel, den gebesserten bezie- hungsweise remittierten Zustand zu erhalten und neue Krankheitsepisoden zu verhindern. Die Be- handlung setzt in der Regel nach Abklingen einer akuten Episode ein, nach anfänglichen wöchent - lichen Kontakten (in Krisen sogar mehrmals wöchentlich) wird die Therapie über mehrere Mona- te bis mehrere Jahre verteilt. Konkret sollte eine ausführliche und interaktive Psychoedukation ange- boten werden (Empfehlungsklasse: B), es können auch KVT, FFT oder IPSRT erfolgen (Empfehlungs- klasse: 0).

Die klinische Erfahrung zeigt, dass kreative und handlungsorientierte Therapieverfahren (beispiels- weise Ergo-, Kunst- und Musik-/Tanztherapie) zur psychischen und sozialen Stabilisierung bipolarer Patienten beitragen. Entspannungsverfahren (bei- spielsweise Progressive Muskelrelaxation) tragen bei, Patienten durch Linderung spezifischer Sympto- me (wie zum Beispiel Anspannung oder Schlafstö- rungen) zu stabilisieren. Für all diese Zusatzthera- pieformen fehlen allerdings empirische Untersu- chungen spezifisch zu bipolaren Störungen in ausrei- chender Qualität.

Da Suizidalität wie eingangs erwähnt bei bipola- ren Störungen häufig ist (die Lebenszeitprävalenz

für Suizid beträgt circa 15 %), muss diese bei jedem Patientenkontakt klinisch eingeschätzt und gegebe- nenfalls präzise und detailliert erfragt und vor Hin- tergrund früherer Suizidalität und vorhandener Ei- genkompetenz und sozialer Bindungen beurteilt wer- den (Empfehlungsklasse: KKP). Suizidale Patienten müssen eine Intensivierung des zeitlichen Engage- ments und der therapeutischen Bindung erhalten (Empfehlungsklasse: KKP). Bei suizidgefährdeten Patienten kann eine tragfähige therapeutische Bezie- hung per se suizidpräventiv wirken (Empfehlungs- klasse: KKP). In der Rezidivprophylaxe bei suizid- gefährdeten bipolaren Patienten soll zur Reduzie- rung suizidaler Handlungen (Suizidversuche und Suizide) Lithium in Betracht gezogen werden (Emp- fehlungsklasse: A). Antidepressiva (Empfehlungs- klasse: B), Neuroleptika, Valproat und Lamotrigin sind nicht geeignet, das Zielsyndrom Suizidalität akut zu behandeln. Psychotherapie, die zunächst auf Suizidalität fokussiert, soll in Betracht gezogen wer- den.

Zur Behandlung spezifischer Patientengruppen und in besonderen Situationen siehe (2). Diese spezi- fischen Behandlungsgruppen sind:

Frauen im gebärfähigen Alter sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit

ältere Patienten Wirkstoffgruppen:

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Unterstützende Therapieformen:

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Nichtmedikamentöse somatische Verfahren:

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Psychopharmakotherapie

Psychotherapie

Unterstützende Therapien

Soziotherapie

Nicht- medikamentöse

somatische Therapien GRAFIK 4

Mögliche Therapie bausteine bei bipolaren Störungen;

TZA, triziyklische Antidepressiva; SSRI, Serotonin-Weideraufnahmehemmer; SSNRI, selektive Serotonin- und Noroadrenalin-Wiederaufnahme- hemmer; MAO-Hemmer, Monoaminoxidase-Hemmer; rTMS, repetitive transkranielle Magnetstimulation; VNS Vagus-Nerv-Stimulation

(8)

Patienten mit häufigen komorbiden psychiatri- schen und/oder somatischen Erkrankungen

Patienten mit Therapieresistenz inklusive Rapid Cycling (einer besonderen Form der Erkran- kung mit mindestens vier Episoden mit Polari- tätswechsel innerhalb von 12 Monaten).

Trialog, Wissensvermittlung und Selbsthilfe Die trialogische Zusammenarbeit ist für eine offene, vertrauensvolle und erfolgreiche Kooperation zwi- schen Patienten, Angehörigen und Behandlern be- sonders wichtig (Empfehlungsklasse: Statement). In einer partizipativen Entscheidungsfindung dieser Parteien soll über die gesetzlich vorgeschriebene Aufklärungspflicht hinaus über Behandlungsstrate- gien und die damit verbundenen erwünschten Wir- kungen und möglichen Risiken gesprochen und ent- schieden werden (Empfehlungsklasse: KKP).

Da eine angemessene Informationsvermittlung ei- nen positiven Einfluss auf Kooperationsbereitschaft, Behandlungstreue (Adherence), Selbstbewusstsein und Lebensqualität hat (Empfehlungsklasse: State- ment), sollten Patienten und Angehörige auf Ratge- ber, Selbsthilfemanuale, Schulungsprogramme (zum Beispiel Kommunikations-Trainings, Selbstmanage- ment-Trainings), Literaturhinweise und aktuelle Ver- anstaltungen hingewiesen (Empfehlungsklasse:

KKP) und zum Besuch von Selbsthilfegruppen er- mutigt werden. Eine direkte Integration von Selbst- hilfegruppen in das stationäre Angebot oder eine kontinuierliche Kooperation mit regionalen Gruppen oder Kontaktstellen ist sinnvoll. Dies dient auch zur Stabilisierung des Behandlungserfolgs (Empfeh- lungsklasse: KKP).

Für weitere Details und eine Diskussion siehe (2, 10).

Versorgung und Versorgungssystem

Die Leitlinienentwickler sehen in Verbesserungen der Versorgungsrealität ein großes Potenzial für ei- nen günstigeren Erkrankungsverlauf und eine besse- re psychosoziale Funktionsfähigkeit. Maßgebliche Gestalter der Versorgung sind die Patienten selbst, ihre Angehörigen und die ärztlichen und nichtärzt - lichen medizinischen und nichtmedizinischen The - rapeuten beziehungsweise Betreuenden. Hausärzte sind in vielen Regionen für die Basisversorgung bi- polar affektiver Patienten unverzichtbar. Im ländli- chen Raum hat sich eine Kooperation zwischen Hausärzten und Fachärzten für Psychiatrie bewährt (Empfehlungsklasse: KKP).

Trotz methodischer Schwierigkeiten in der Evi- denzbewertung komplexer Versorgungsstudien und der Übertragbarkeit der Ergebnisse aus anderen Ver- sorgungssystemen ist weitgehend unstrittig, wie ein möglichst gutes Hilfesystem aussehen sollte. Aus den Ergebnissen der Studien von Simon et al. (11) und Bauer et al. (12, 13) sind angesichts der aktuel- len Versorgungssituation hierfür zu fordern (Emp- fehlungsklasse: Statement):

Zugang und Verfügbarkeit

zeitnah zu qualifizierter störungsspezifischer psychiatrischer Behandlung

von Psychoedukation und psychotherapeuti- scher Behandlung

von verbindlichen und bei Bedarf nachgehen- den Hilfen

von Kriseninterventionsbehandlungsplätzen (sta - tionär, gegebenenfalls teilstationär)

zu rehabilitativen Angeboten mit störungsspezi- fischen Schwerpunkten

zu störungsspezifischen Selbsthilfegruppen.

Die organisatorische und finanzielle Zersplitte- rung des psychiatrischen Versorgungssystems in Deutschland zu überwinden, muss Ziel sein: Sektor- übergreifende Versorgungs- und Finanzierungs - modelle sollten für Menschen mit schweren psy- chischen Erkrankungen und somit auch für einen Teil der bipolar affektiven Patienten weiterentwi- ckelt werden (Empfehlungsklasse: KKP) siehe (2, 14).

Ausblick

Im Fazit der Leitlinienentwicklung ist zu fordern, dass die Grundlage evidenzbasierter Medizin bei bi- polaren Störungen durch qualitativ hochwertige kli- nische Studien mit praxisrelevanten Fragestellungen, zum Beispiel zur Behandlung der bipolaren Depres- sion, zu Kombinationsbehandlungen und zu spezifi- schen Versorgungsstrategien, gestärkt wird.

Eine Nacherhebung zu Versorgungserfahrungen der Patienten und Angehörigen in Deutschland und ein Vergleich mit der Basiserhebung von 2010 (15) ist geplant, um Veränderungen nach Verbreitung der Leitlinie zu untersuchen. Die Langfassung und wei- terführende Details inklusive der Diskussion von Li- mitationen der Leitlinie finden sich unter www.leitli nie-bipolar.de.

Danksagung

An der Entwicklung der vorliegenden Leitlinie haben sehr viele Personen mit hohem Engagement gearbeitet, die allermeisten ehrenamtlich.

Allem voran gilt unser Dank den Vorständen und Mitgliedern der DGBS und der DGPPN, die das Projekt über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert und auch darüber hinaus in jeder Hinsicht unterstützt haben. Ohne sie wäre das Projekt nicht zustande gekommen.

Vom Projektteam in Dresden sollen vor allem Beate Weikert, Maren Schmink, Marie Henke, Björn Jabs und Steffi Pfeiffer Erwähnung und Dank erfahren. Im eAnhang sind die Mitglieder der einzelnen Leitliniengruppen aufgeführt, die sich jeweils mehrfach zu Arbeitssitzungen trafen und Themen in Kleingruppen bearbeiteten, und deren Leitern besonderer Dank gebührt.

Für die Unterstützung der AWMF gilt unser Dank Frau Prof. Ina Kopp und Frau Dr. Cathleen Muche-Borowski. Das Koordinationsteam der S3-Leitlinie/Natio- nalen Versorgungsleitlinie Unipolare Depression (insbesondere Herr Prof. Mar- tin Härter, Herr Prof. Matthias Berger und Herr Dipl.-Psych. Christian Klesse) und das der S3-Leitlinie Schizophrenie (insbesondere Herr Prof. Peter Falkai) haben unser Projekt von Beginn an begleitet und ihre Expertise weitergege- ben. Den an der Konsensuskonferenz beteiligten Fachgesellschaften danken wir für die anteilige Übernahme der Reisekosten.

Interessenkonflikt

Über Beziehungen zu der sie entsendenden Fachgesellschaft oder sonsti- gen Organisation hinaus weisen folgende Autoren auf zusätzliche Bezie- hungen (für die letzten fünf Jahre) hin:

(9)

Prof. Pfennig hat finanzielle Unterstützung für wissenschaftliche Projekte sowie Vortragshonorare bzw. Reisekosten für eigene wissenschaftliche In- halte von AstraZeneca und GlaxoSmithKline erhalten. PD Bschor hat Vor- tragshonorare der Firmen Lilly, Bristol-Myers-Squibb, Lundbeck, Servier und AstraZeneca und Kongressreiseunterstützung der Firmen Servier und AstraZeneca erhalten.

PD Bschor erhielt einmalig Honorare von Sanofi-Aventis für eine Autoren- schaft einer Publikation, bei der Bezug zum Thema besteht. Er erhielt Er- stattung von Teilnahmegebühren, Reise- und Übernachtungskosten von AstraZeneca. Des Weiteren wurde er für Vorträge von AstraZeneca, Lilly, BMS, Lundbeck und Servier honoriert. Für die Durchführung von klini- schen Auftragsstudien bekam er einmalig Honorar von Sanofi-Aventis. PD Bschor ist Vorstandsmitglied der IGSLI.

Prof. Falkai hat Vortragshonorare beziehungsweise Reisekosten von folgen- den pharmazeutischen Firmen erhalten: AstraZeneca, Lundbeck, Janssen- Cilag, BMS, Essex, GlaxoSmithKline, Lilly, Lundbeck, Pfizer. Er war Mitglied des Scientific Advisory Boards von: Astra Zeneca, Janssen-Cilag, Lilly, Lundbeck und hat finanzielle Unterstützung für ein wissenschaftliches Projekt von AstraZeneca erhalten.

Prof. Bauer hat Vortragshonorare von folgenden pharmazeutischen Firmen erhalten: AstraZeneca, Bristol-Myers-Squibb/Otsuka, Esparma, GlaxoSmithKline, Janssen-Cilag, Lilly, Lundbeck, Pfizer, Servier. Er war Mitglied der Advisory Boards von AstraZeneca, Boehringer Ingelheim, Bristol-Myers-Squibb/Otsuka, GlaxoSmithKline, Janssen-Cilag, Lilly, Lundbeck/Takeda und Servier.

Manuskriptdaten

eingereicht: 26. 10. 2012, revidierte Fassung angenommen: 7.11. 2012

LITERATUR

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2. DGBS, DGPPN: S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie Bipola- rer Störungen. Langversion 2012. www.leitlinie-bipolar.de 3. Pfennig A, Weikert B, Falkai P, et al.: Development of the evi-

dence-based S3 guideline for diagnosis and therapy of bipolar disorders. Nervenarzt 2008; 79: 500–4.

4. Pfennig A, Kopp I, Strech D, Bauer M: The concept of the deve- lopment of S3 guidelines: additional benefit compared to tradi- tional standards, problems and solutions. Nervenarzt 2010; 81:

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8. McIntyre RS, Konarski JZ, Misener VL, Kennedy SH: Bipolar dis- order and diabetes mellitus: epidemiology, etiology, and treat- ment implications. Ann Clin Psychiatry 2005; 17: 83–93.

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13. Bauer MS, McBride L, Williford WO, et al.: Collaborative care for bipolar disorder: Part II. Impact on clinical outcome, function, and costs. Psychiatr Serv 2006; 57: 937–45.

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Befragung vor Einführung der S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen. Nervenheilkunde 2011; 30:

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20. NICE: National Institute for Clinical Excellence (NICE): Bipolar disorder: the management of bipolar disorder in adults, children and adolescents, in primary and secondary care. 2006.

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23. Atkins D, Best D, Briss PA, et al.: Grading quality of evidence and strength of recommendations. BMJ 2004; 328: 1490.

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Bauer

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

Technische Universität Dresden Fetscherstraße 74

01307 Dresden

Michael.Bauer@uniklinikum-dresden.de

Zitierweise

Pfennig A, Bschor T, Falkai P, Bauer M: Clinical practice guideline:

The diagnosis and treatment of bipolar disorder—recommendations from the current S3 guideline. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(6): 92–100.

DOI: 10.3238/arztebl.2013.0092

@

eSupplement:

www.aerzteblatt.de/13m0092

The English version of this article is available online:

www.aerzteblatt-international.de

(10)

KLINISCHE LEITLINIE

Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen

Empfehlungen aus der aktuellen S3-Leitlinie

Andrea Pfennig, Tom Bschor, Peter Falkai, Michael Bauer

Projektgruppe

– Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Bauer (Projektlei- tung)

– Prof. Dr. med. Andrea Pfennig; M.Sc. (Projektkoordi- nation)

– Prof. Dr. med. Peter Falkai (DGPPN, off. Stellvertre- ter: Prof. Dr. med. Oliver Gruber)

– Dr. med. Johanna Sasse – PD Dr. med. Harald Scherk, M.A.

– Prof. Dr. med. Dr. phil. Daniel Strech – Prof. Dr. med. Ina Kopp (AWMF) – Dr. med. Beate Weikert (Wiss. Mitarbeit) – Dipl.-Psych. Marie Henke (Wiss. Mitarbeit) – Dipl.-Psych. Maren Schmink (Wiss. Mitarbeit)

Steuergruppe – Projektgruppe

– Leiter der themenspezifischen Arbeitsgruppen – Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. (BPE

e.V., Reinhard Gielen)

– Bipolar Selbsthilfenetzwerk e.V. (BSNe, bis Juni 2009), DGBS-Betroffenen-Selbsthilfe (ab Juli 2009) (Dietmar Geissler)

– Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK, Karl Heinz Möhrmann)

– DGBS Angehörigeninitiative (Horst Giesler) – AKdÄ (Arzneimittelkommission der dt. Ärzteschaft)

(PD Dr. med. Tom Bschor)

– BVDN (Bundesverband deutscher Nervenärzte) (Dr. med. Roland Urban)

– BVDP (Bundesverband deutscher Psychiater) (Dr. med. Lutz Bode)

– Prof. Dr. med. Martin Härter (Projektgruppenvertreter der S3-LL Unipolare Depression)

Themenspezifische Arbeitsgruppen

AG Trialog, Wissensvermittlung und Selbsthilfe Dietmar Geissler (Patientenvertreter)

Angehörigenvertreter (Name auf Anfrage) Prof. Dr. phil. Thomas Bock

Dipl. Psych. Maren Schmink – AG Diagnostik

Prof. Dr. med. Peter Bräunig (AG-Leitung)

Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Katrin Rathgeber (Stellv. AG- Leitung)

Dipl.-Psych. Dr. phil. Katja Salkow Dr. med. Emanuel Severus Prof. Dr. med. Stephanie Krüger Prof. Dr. phil. Stephan Mühlig Prof. Dr. med. Christoph Correll Prof. Dr. med. Wolfgang Maier PD Dr. med. Hans-Jörg Assion Dr. med. Thomas Gratz Dr. med. Rahul Sarkar

Patientenvertreter (Name auf Anfrage) Angehörigenvertreter (Name auf Anfrage)

AG Pharmakotherapie

PD Dr. med. Tom Bschor (AG-Leitung)

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Bauer (AG-Leitung) Prof. Dr. med. Heinz Grunze

PD Dr. med. Harald Scherk, M.A.

Dr. med. Beate Weikert Dr. med. Johanna Sasse Dr. med. Ute Lewitzka

Prof. Dr. med. Christopher Baethge Dr. med. Dr. phil. Günter Niklewski Dr. med. Roland Urban

Patientenvertreter (Name auf Anfrage) Angehörigenvertreter (Name auf Anfrage)

AG Psychotherapie

Prof. Dr. phil. Thomas D. Meyer (AG-Leitung) Prof. Dr. phil. Martin Hautzinger (Stellv. AG-Leitung) Dr. Dipl.-Psych. Britta Bernhard

Prof. Dr. phil. Thomas Bock PD Dr. med. Jens Langosch Prof. Dr. med. Michael Zaudig Prof. Dr. Anna Auckenthaler PD Dr. rer. soc. Karin Tritt Dipl.-Psych. Marie Henke

Patientenvertreter (Name auf Anfrage) Angehörigenvertreter (Name auf Anfrage)

AG Nicht-medikamentöse somatische Therapieverfahren

PD Dr. med. Frank Padberg (AG-Leitung) PD Dr. med. T. Baghai (AG-Leitung) Dipl. Psych. Marie Henke (Stellv. AG-Leitung) Dr. med Anke Gross

PD Dr. med. Christine Norra

Am Entwicklungsprozess beteiligte Leitliniengruppen

(11)

Dr. med. Herbert Pfeiffer

Prof. Dr. med. Dipl. Phys. Alexander Sartorius Dr. med. Martin Walter

Patientenvertreter (Name auf Anfrage) Angehörigenvertreter (Name auf Anfrage)

AG Versorgung und Versorgungssystem Prof. Dr. med. Peter Brieger (AG-Leitung)

Prof. Dr. med. Andrea Pfennig, M.Sc., Juniorprofessur (AG-Leitung)

PD Dr. med. Bernd Puschner Dr. med. Hans-Joachim Kirschenbauer Philipp Storz-Pfennig, M.A., MPH.

Dr. phil. Dipl.-Psych. Rita Bauer Dr. med. Lutz Bode

Ivanka Neef/Antje Drenckhahn PD Dr. med. Mazda Adli Dipl.-Psych. Maren Schmink

PD Dr. sc. hum. Dipl.-Psych. Schützwohl Dietmar Geissler

Angehörigenvertreter (Name auf Anfrage)

Konsensuskonferenz

– Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS): Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Bauer – Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psycho-

therapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN): Prof. Dr. med. Peter Falkai, Prof. Dr. med.

Oliver Gruber

– Bundesverband deutscher Psychiater (BVDP):

Dr. med. Lutz Bode

– Bundesverband deutscher Nervenärzte (BVDN):

Dr. med. Roland Urban

– Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs): Prof.

Dr. phil. Martin Hautzinger, Prof. Dr. phil. Thomas D.

Meyer

– Bundesdirektorenkonferenz (BDK): Prof. Dr. med.

Lothar Adler, PD Dr. med. Harald Scherk, M.A.

– Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familien- medizin (DEGAM): Dipl.-Soz. Martin Beyer – Arbeitskreis der Chefärztinnen und Chefärzte der Kli-

niken für Psychiatrie und Psychotherapie an Allge- meinkrankenhäusern in Deutschland

(ACKPA): Dr. med. Dr. phil. Günter Niklewski – Arzneimittelkommission der dt. Ärzteschaft (AKdÄ):

PD Dr. med. Tom Bschor

– DGBS Betroffenen-Selbsthilfe: Dietmar Geissler – Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener (BPE) e.V.:

Reinhard Gielen

– DGBS-Angehörigen-Initiative: Horst Giesler – Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker

(BApK): Karl Heinz Möhrmann

– Vertreter AG Diagnostik: Prof. Dr. med. Peter Bräunig – Vertreter AG Pharmakotherapie: Dr. med. Johanna

Sasse

– Vertreter AG Psychotherapie: Prof. Dr. phil. Thomas D. Meyer

– Vertreter AG Nicht-medikamentöse somatische The- rapieverfahren: PD Dr. med. Frank Padberg, PD Dr.

med. Thomas Baghai

– Vertreter AG Versorgung und Versorgungssystem:

Prof. Dr. med. Peter Brieger, Prof. Dr. med. Andrea Pfennig, M.Sc., Juniorprofessur

Erweiterte Reviewgruppe Fachgesellschaften:

Deutsche ärztliche Gesellschaft für Verhaltensthera- pie e.V. (DÄVT)

Deutsche Fachgesellschaft für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (DFT)

Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP)

Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM)

Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psycho- therapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT)

Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissen- schaften (DGRW)

Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V.

(DGVT)

Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie (DGSP) Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft e.V. (DPG) Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV) Deutscher Fachverband für Verhaltenstherapie (DVT) Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche Ge- sprächspsychotherapie (GwG)

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM)

Berufsverbände:

Bundesverband Dt. Psychologinnen und Psychologen (BDP)

Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM) Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten e.V.

(BVVP)

Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPTV) Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. (DAGSHG)

Weitere:

Vereinigung der leitenden Krankenhausärzte für psy- chosomatische und psychotherapeutische Medizin Vertreter Pflege: Bundesfachvereinigung Leitender Pflegepersonen der Psychiatrie (BFLK)

Vertreter Kinder- und Jugendpsychiatrie: Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie (DGKJP)

Deutscher Fachverband für Kunst- und Gestaltungs- therapie (DFKGT)

Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. (DVE) AK Depressionsstationen

Aktion psychisch Kranker

Spitzenverband Bund der gesetzlichen Krankenkassen Private Krankenversicherer

Deutsche Rentenversicherung Bund

(12)

Expertenpanel

– PD Dr. med. Mazda Adli

– Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Bauer – Prof. Dr. med. Mathias Berger

– Prof. Dr. phil. Bernhard Borgetto – Prof. Dr. med. Peter Bräunig – Prof. Dr. med. Brieger – PD Dr. med. Tom Bschor – Dr. med. Christoph Correll – Prof. Dr. med. Peter Falkai – Prof. Dr. med. Wolfgang Gaebel – Prof. Dr. med. Waldemar Greil – Prof. Dr. med. Heinz Grunze – Prof. Dr. med. Fritz Hohagen – Prof. Dr. med. Georg Juckel – Prof. Dr. med. Stephanie Krüger – Prof. Dr. med. Wolfgang Maier

– Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Andreas Marneros – Prof. Dr. phil. Thomas D. Meyer

– Prof. med. Dr. Hans-Jürgen Möller – Prof. Dr. med. Thomas Schläpfer – Prof. Dr. phil. Hans-Ulrich Wittchen

Referenzen

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