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Archiv "HEILPRAKTIKER: Teure Konkurrenz im Naturheilverfahren" (24.05.1990)

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BEWERBUNG

Zu der Leserdienst-Serie „Be- werbung — Kommunikation mit dem neuen Chef" von Wolfgang Treskow:

Ergänzung

Einen besonders schlech- ten Eindruck hat auf mich im- mer gemacht, wenn der Be- werbungsbrief mittels Frei- stempel eines Krankenhauses oder einer Behörde frankiert war, bei dem der Bewerber gerade tätig ist. Eine solche Bewerbung habe ich ganz un- gern in die engere Wahl gezo- gen, weil der Bewerber signa- lisiert, daß er mein und dein nicht allzu genau nimmt.

Dr. med. Erwin Hofer, Auf der Halde 49, 8960 Kempten

Problem

anders angehen

Dieser Beitrag scheint un- ter die Überschrift „Die Glos- se" zu gehören.

Natürlich ist eine Bewer- bung auch eine Werbung für den Betreffenden. Bei der Werbung ist aber das Niveau wichtig, und dieses hängt von den Umständen ab, wie auch anders.

Was Herr Treskow fordert beziehungsweise vorschlägt ist einerseits banal, soweit es eine gewisse Ordnung und Qualität der Unterlagen be- trifft, andererseits ist es be- fremdlich, wo es um die Fein- heiten geht. Danach müssen deutsche Chefärzte beein- druckt oder betrogen werden, wie Käufer von Waschmitteln und Autoreifen.

Allein das Wissen um die Unzulänglichkeit der Wer- bung bezüglich relevanter In- formation macht die Vor- schläge peinlich. Und zwar für die Chefs, falls die Rat- schläge angebracht sind, oder für den Autor und die An- wender, falls sie es nicht sind.

Hat Herr Treskow recht, so ist ein Großteil der ärztlichen Abteilungsleiter in einem derart jämmerlichen Gemüts- zustand und verfügt über der- art wenig Vorgesetztenkom-

petenz, daß er sich an Schrift- bildern, Plastikordnerfarben und ganz persönlichen, furchtbar engagierten An- schreiben orientieren muß.

Vielleicht macht man es den Chefs aber auch schwer, da das „Spitzenprodukt Persön- lichkeit" oft gar nicht existiert und sie deshalb nach dem Strohhalm der hübschen Ver- packung greifen. Ein bißchen Gebrauchsästhetik ist ja auch schon was. Man sollte das Problem der Anforderungen und Mißverständnisse doch endlich einmal anders ange- hen.

Dr. Harry Martin, Huns- rückstraße 31, 6200 Wiesba- den

SCHMERZ

Zu dem Auszug „Wahrheit ist schmerzlich" von Dieter Lattmann in Heft 10/1990 aus dem Buch

„Hans Jürgen Schultz (Hrsg.):

Schmerz":

Peinlich

Eins muß man dem Vor- abdruck zugestehen, das Durchlesen verursachte ei- nige Schmerzen, seien es nun weit vom Phänomen

„Schmerz" abschweifende Episoden, wie die breite Schilderung einer Begegnung mit der Dichterin I. Bach- mann, seien es abwegige Pla- titüden wie „ist Zeugen nicht am Ende auch Töten". Oder widersprüchliche Thesen, wo einerseits das „Feindbild"

Kommunismus verurteilt, aber die Folgen des Kommu- nismus, Massenmord, Elend und grausamste Unterdrük- kung ignoriert, andererseits aber noch dem letzten unbe- teiligten „Nachgeborenen"

nationalsozialistische Erb- schuld nachgetragen wird.

Peinlich schmerzlich, daß Lattmann ausgerechnet Klaus Bednarz die historische

„Begriffsstutzigkeit dieses Landes" tadeln läßt und ihn zitiert, wie er nach der Verlei- hung der Ossietzky-Medaille für sich die Maxime „Wahr- heit" reklamiert, derselbe Bednarz, der kurze Zeit vor- her zugeben mußte, in „Mo-

nitor" eine vorsätzlich ge- fälschte Dokumentation prä- sentiert zu haben, die dazu gedient hatte, einen gegneri- schen Minister als Lügner zu diffamieren...

Dr. med. Rainer Zoch, Rathausstraße 60, 5410 Höhr- Grenzhausen

HEILPRAKTIKER

Zu der Gebührenordnung der Heilpraktiker:

Teure Konkurrenz im Naturheilverfahren

Als ich vor kurzem zufällig die Gebührenordnungsliste der Heilpraktiker lesen konn- te, dachte ich mir, ob einige der darin enthaltenen Posi- tionen nicht verdienten, im Deutschen Ärzteblatt veröf- fentlicht zu werden. Nicht nur, daß Heilpraktiker durch nicht reglementierte Angabe der Behandlungsmethoden am Praxisschild, durch feste Gebührenziffern vieler alter- nativer Heilverfahren (zum Beispiel homöopathische Anamnese, Akupunktur . . .) einen wesentlichen Wettbe- werbsvorteil gegenüber ei- nem Arzt für Naturheilver- fahren haben; nach der Heil- praktikergebührenordnung werden sogar spezifisch ärzt- liche Leistungen (zum Bei- spiel Injektion i. a. bis 15 DM) und sogar fachärztliche Leistungen (zum Beispiel EKG mit Phonokardiogramm und Ergometrie bis 100 DM) abrechenbar, und zwar teu- rer, als es für den Kassenarzt möglich ist.

Einige Beispiele aus der Gebührenliste in DM:

Eingehende Untersuchung 24 bis 40; eingehende Bera- tung . . . mind. 15 Min. 32 bis 43; Hausbesuch mit Beratung bei Tag 42 bis 57; kur- ze Krankheitsbescheinigung oder Brief im Interesse des Patienten 7 bis 30; individuell angefertigter schriftlicher Diätplan 20 bis 50; sonstige Untersuchungen unter Zuhil- fenahme spez. Apparaturen oder Färbeverfahren bis 60;

Prüfung der Lungenkapazität

20 bis 40; EKG mit Phonokar- diogramm und Ergometrie 50 bis 100; EKG mit Standard- ableitungen . . . 40 bis 60; Os- zillogramm-Methoden 10 bis 50; neurologische Untersu- chung 10 bis 50; Psychothera- pie halbstündig 30 bis 50; Psy- chotherapie 50-90 Min. 50 bis 90; psycholog. Exploration mit eingehender Beratung 30 bis 90; Eigenblutinjektion 20 bis 25; neurale oder segment- gezielte Injektionen nach Hu- necke 15 bis 50; Setzen von Blutegeln einschl. Verband 20 bis 60; Behandlung mittels paravertebraler Infiltration mehrmalig 20 bis 40; Spülung des Ohres 15 bis 30.

Eine Meldung in „Der Na- turarzt" informierte mich, daß die Heilpraktikerpraxen von 1970 bis 1987 von 1900 auf 7300 zugenommen haben, die Zahl der Arztpraxen in derselben Zeit nur um ein Drittel zunahmen, aber na- türlich mit 62 000 Praxen (derzeit noch?) insgesamt in der Überzahl sind.

Dr. Johann Josef Kleber, Rosenheimer Straße 113, 8000 München 80

ABTREIBUNG

Zu dem Leserbrief „Erneuter Protest" von Dr. Günter Kapp in Heft 17/1990:

Diskussion beenden

Es ist an der Zeit, die Dis- kussion über den § 218 zu be- enden. Die Argumente von Befürwortern und Gegnern sind längst allgemein bekannt und werden durch Wiederho- lung nicht überzeugender.

Geradezu beschämend und peinlich ist es, wenn selbster- nannte männliche Moralisten sich mit einer Menschlichkeit schmücken, die sie nicht das geringste persönliche Opfer kostet. Die große körperliche und sselische Not einer unge- wünschten Schwangerschaft tragen allein die betroffenen Frauen und die ungeliebt ge- borenen, gequälten und bis zum Tod mißhandelten Kin- der.

Dr. med. Kurt Weidner, 8110 Aidling-Riegsee A-1668 (8) Dt. Ärztebl. 87, Heft 21, 24. Mai 1990

Referenzen

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