liehe Einschränkung des Rechts auf die freie Entfaltung der Persönlich- keit), sondern von dem Sittengesetz
— das heißt, einem Sittengesetz, das dem gegenwärtigen gesellschaft- lichen Konsens entspricht, der zu Recht historischen Wandlungen un- terworfen ist. (Man denke zum Bei- spiel an das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung der Frau). Dr.
Heltweg irrt unseres Erachtens vor allem in zwei Punkten:
• Selbst wenn wir seine sittenge- setzliche Inhalte teilen würden, wür- den wir ihre „Propagierung" nicht für die „wirksamste Prophylaxe"
halten, weil wir aus Erfahrung wis-
sen, daß präventive Empfehlungen die Menschen nur erreichen, wenn sie sie dort abholen, wo sie sich be- finden.
• Natürlich haben auch wir ein wertgeleitetes Menschenbild, dem- zufolge zum Beispiel die „Würde des Menschen" (Grundgesetz Art.
1) und die „Liebesfähigkeit" (S.
Freud) wichtig sind. Im Gegensatz zu Dr. Heltweg halten wir es jedoch im Rahmen der AIDS-Aufklärung weder für möglich noch für ange- bracht, anderen Menschen unser persönliches Menschenbild aufzuok- troyieren. Aber auch innerhalb un- seres Menschenbildes scheint uns
der „Sinn von Sexualität" zu vielfäl- tig, um ihn auf die Fortpflanzungs- funktion reduzieren zu können — Homosexualität als solche ist keine Perversion, sondern eine sexuelle Orientierung; ob jemand liebesfähig ist und seine Würde und die des an- deren achtet, hängt nicht von der se- xuellen Orientierung ab.
Dipl.-Psych. Sophinette Becker Dipl.-Psych. Dr. Ulrich Clement Psychosomatische Klinik
der Universität Heidelberg Thibautstraße 2
6900 Heidelberg
Sport-
verletzungen
Aufgrund mehrerer, teilweise kollegial kritischer, teilweise zumin- dest in der Diktion unkollegial ge- haltener Zuschriften hinsichtlich der Abbildung 5 in unserem Artikel se- hen wir uns zu einer ergänzenden Darstellung veranlaßt. Leider ist die Reproduktion des betreffenden Ori- ginal-Röntgenbildes in den Kontra- sten nicht sehr gut gelungen. Nur so können wir uns die Zweifel an un- serer richtigen Interpretation des Bildes erklären. Wir hoffen mit der markierten Detailvergrößerung auch die überkritischen Kollegen zu überzeugen.
Abschließend dürfen wir uns für die zahlreichen positiven Zuschrif- ten bedanken.
Für die Verfasser:
Oberstarzt Professor Dr. med.
Wilhelm Hartel
Chirurgische Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses Oberer Eselsberg 40 7900 Ulm/Donau
Zu dem Beitrag von Professor Dr. med.
Wilhelm Hartel und Dr. med. Reinhard Steinmann in Heft 47 vom 19. November 1987
Abbildung: Detailvergrößerung der Abbildung 5: Alter Apophysenabriß des Tuber ischiadicum
I Apophysenabriß
des Tuber ischiadicum
A-374 (54) Dt. Ärztebl. 85, Heft 7, 18. Februar 1988