• Keine Ergebnisse gefunden

Uni-Klinik aktuell : Zeitung für Mitarbeiter und Patienten des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main. Nr. 2004,2

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2023

Aktie "Uni-Klinik aktuell : Zeitung für Mitarbeiter und Patienten des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main. Nr. 2004,2"

Copied!
16
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

a k t u e l l

Zeitung für Mitarbeiter und Patienten des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main

UNI-KLINIK www .kgu.de

F E S TA K T

Zum 150. Geburtstag von Paul Ehrlich

3

P I L OT P R O J E K T

Leistungserfassung

in der Pflege

5

D E R M ATO L O G I E

Zwei C3-Professuren für das Fachgebiet

7

R E P O RTAG E

Spurensuche im

Uni-Bunker

8

M E D I Z I N

Neue Studienordnung hat sich bewährt

9

KO M M I S S I O N E N

Die Transfusionskom-

mission (TFK)

11

PA R K S YS T E M

Frankfurter "Park-

Modell" kommt an

12

H O B B Y

Lichtinstallationen

von Olga Platzer

14

2/04

I N H A L T

Symposium zur bildgebenden Diagnostik

Am 24. und 25. September findet im Vorlesungsbereich der Uni-Klinik der 5. FISI- Kongress statt, das Frankfur- ter Interdisziplinäre Sympo- sium für Innovative Diagno- stik und Therapie. Im Mittel- punkt dieser fachübergreifen- den bundesweiten Veranstal- tung steht die bildgebende Diagnostik und Therapie bei Erkrankungen der Gelenke und Wirbelsäule.

Kontinuierliche Verbesserun- gen der Operationstechniken haben immer neue Anforde- rungen an die Bildgebung (MRT, CT, Röntgen) nach sich gezogen. Ziel dieser Veran- staltung ist es daher zum ei- nen, Radiologen, Unfallchirur- gen und Orthopäden die neu- esten Entwicklungen der Bild- gebung zu präsentieren und zum anderen, die einzelnen Disziplinen mit den neuen Fragestellungen vertraut zu machen.An beiden Tagen werden namhafte Experten zu den speziellen Problemati- ken bei Schultergelenk, Hand- gelenk,Wirbelsäule, Kniege- lenk sowie Hüftgelenk und Röhrenknochen referieren.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und Teilnahme sind unter www.fisi2004.de erhältlich.

„ B R A I N I M AG I N G C E N T E R “ E R Ö F F N E T

Meilenstein in der Hirn- forschung

Am 7. Mai konnte das Zentrum für Bildgebung in den Neurowis- senschaften – „Brain Imaging Center“ (BIC) – an der Frank- furter Uni-Klinik im Beisein des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) offiziell er- öffnet werden. Kernstücke des neu errichteten Forschungsge- bäudes sind zwei innovative Hochfeld-Magnet-Resonanz- Tomographen (MRT).

F

ür die Frankfurter Uni-Klinik bedeutet die Eröffnung des BIC einen wichtigen Schritt vorwärts in den Neurowissenschaf- ten als einem ihrer vorrangigen Forschungsschwerpunkte“, so Pro- fessor Dr. Helmuth Steinmetz, Pro- dekan des Fachbereichs Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Uni- versität Frankfurt, in seiner Eröff- nungsansprache. Ministerpräsident Roland Koch hob die Bedeutung

der Forschung als wichtigste Auf- gabe des Staates – neben dem Ver- kehrswesen – hervor und betonte:

„Das Land Hessen unterstützt nach Kräften die hier beispielhaft geschaffene Schwerpunktbildung in der Forschung, deren Ergeb- nisse der Medizin alsbald neue We- ge der Therapie weisen können.“

In dem Neubau sind nicht nur der neu angeschaffte Ganzkörper-To-

W E I T E R S E I T E 2

Platz für 20 Forscher und zwei hochmoderne Magnet-Resonanz-Tomographen: Das neue Brain Imaging Center der Frankfurter Uni-Klinik

(2)

Gesundheitspolitik und Krankenkassen erwarten von den Kranken- häusern mehr wirtschaftliche Transparenz.Welche Kosten entstehen für welche Klinikleistungen und wo lassen sich Kosten einsparen?

Das sind die Fragen, die derzeit die Protagonisten im Gesundheits- wesen umtreiben.Welcher Leistungserbringer ist der günstigste, wird inzwischen auch bei Krankenhausleistungen gefragt. So müssen höhere Kosten, die einer besseren Qualität geschuldet sind, heute bis ins letzte Detail begründet und transparent gemacht werden.

Das erfordert einen immensen Dokumentationsaufwand. Und oft reicht selbst das nicht, wie die Universitätsklinika gerade bei der Ein- führung des neuen Abrechnungssystems nach DRG-Fallpauschalen erleben. Der höhere Aufwand, den wir für unsere Spitzenmedizin treiben müssen, wird in vielen Bereichen nur unzureichend vergütet.

Hier wünschen wir uns mehr Durchblick für das wirklich Erforder- liche bei Politik und Kostenträgern.

Aber dem Patienten geht es ja derzeit nicht besser. Seine Wege durch den Dschungel des deutschen Gesundheitswesens werden ebenso kritisch unter die Lupe genommen. Hebel wie Praxisgebüh- ren oder Erfassung aller Arztbesuche und Daten über Chips der Versichertenkarten drohen ihn zunehmend über ökonomische An- reizsysteme steuerbar und nach Risikoprofilen „gläsern“ werden zu lassen.

Durchblick ist wichtig, aber er sollte dem Patienten und seiner Gesundheit dienen und nicht ausschließlich der Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. In der Medizin benötigen wir diesen sehr wichtigen Durchblick täglich aufs Neue in der Diagnostik. Nur wenn der behandelnde Arzt sicher und im Detail Ursache,Verlauf und Prognose einer Erkrankung überblickt, ist er in der Lage, eine erfolg- versprechende Therapie durchzuführen. In dieser Ausgabe der

„Uni-Klinik aktuell“ stellen wir Ihnen einige aktuelle Projekte vor, mit denen unsere Mediziner den diagnostischen Durchblick für unsere Patienten schärfen.

Im neuen „Brain Imaging Center“ beispielsweise erlaubt modernste Technik gestochen scharfe Bilder der Strukturen des Gehirns, ja selbst von Hirnaktivitäten zu erstellen. Der Durchblick, den die Neurowissenschaftler der Uni-Klinik damit gewinnen, wird zweifel- los zu neuen Erkenntnissen für Diagnostik und Therapie führen und damit direkt unseren Patienten nutzen.

Besseren Durchblick für die Beurteilung von Röntgenaufnahmen ha- ben künftig auch die Radiologen der Uni-Klinik. Hier ist nun end- gültig das Digitalzeitalter angebrochen. Röntgenbilder können damit am PC-Monitor begutachtet, mit dem PC bearbeitet, verschickt und von mehreren Ärzten an unterschiedlichen Orten gemeinsam besprochen werden. Das beschleunigt die sichere Diagnose und damit den Beginn einer zielorientierten Therapie.

Mehr Durchblick in der Diagnostik ist das Ziel – die beiden Beispiele machen es deutlich. Der ökonomische Durchblick ist sicherlich angesichts knapper finanzieller Ressourcen im Gesundheitswesen heute auch wichtig. Im Sinne unserer Patienten aber steht der medizinische Durchblick im Vordergrund. Daran arbeiten Wissen- schaftler und Ärzte im Universitätsklinikum.

Mit freundlichen Grüßen Ihr

Professor Roland Kaufmann Ärztlicher Direktor

E D I T O R I A L 1 R U B R I K 2 E D I T O R I A L

Mehr Durchblick

F O R T S E T Z U N G

M E I L E N S T E I N I N D E R H I R N F O R S C H U N G

mograph und ein Hochleistungs- Kopf-Tomograph untergebracht, sondern auch die Büros der 20 an diesen Systemen arbeitenden Wis- senschaftler. Damit auch bettlägerige Patienten von den verbesserten Untersuchungsmöglichkeiten profi- tieren können, wurde eine direkte Verbindung zum Klinischen Neuro- zentrum der Frankfurter Uni-Klinik, in dem Krankheiten des Gehirns be- handelt werden, geschaffen.

Das Besondere an den neuen Tomo- graphen: Ihre Feldstärke ist zwei- bis sechsmal so hoch wie bei Geräten, die im medizinischen Routinebetrieb eingesetzt werden. So gelingen – völlig ohne schädliche Nebenwirkun- gen – millimetergenaue Aufnahmen vom Gehirn, die nicht nur für die Forschung wichtig sind, sondern auch entscheidend für den Behandlungs- erfolg bei einer Hirnschädigung.

Schon lange ist der Zusammenhang zwischen Symptomen nach einer Hirnverletzung und dem geschädig- ten Hirnbereich bekannt. Zwar ist damit offensichtlich, dass unter- schiedliche Orte im Gehirn auch unterschiedliche geistige Leistungen erbringen, aber weitgehend uner- forscht ist noch, wie dies geschieht.

Mit Hilfe der Magnet-Resonanz-To- mographie kann abgebildet werden, wann und wo im Gehirn die Nerven- zellen ihre Aktivität ändern, wenn der Mensch wahrnimmt, handelt, sich etwas vorstellt, sich erinnert oder etwas empfindet. Grundlage der Messungen ist, dass sich im Be- reich der entsprechenden Nervenzel- len auch die Durchblutung ändert.

Ein wesentlicher Vorteil der MRT liegt darin, dass ein- und dasselbe Gerät sehr unterschiedliche Informa- tionen abbilden kann: Neben der Nervenzellenaktivität können Ver- schaltungen im Gehirn, die anato- mische Struktur des Gehirngewebes und der Blutgefäße sowie Konzen- trationen bestimmter Stoffwechsel- produkte erfasst werden. Die neuen Tomographen arbeiten nicht nur er- heblich präziser als herkömmliche Geräte, sondern erlauben den Wis- senschaftlern auch, bei laufender MRT-Messung gleichzeitig die elek- trische Aktivität an der Kopfoberflä- che durch Elektroenzephalographie (EEG) zu registrieren. „Wir verspre- chen uns von der präziseren Darstel- lung nicht nur Fortschritte für Pa- tienten mit Hirntumoren und Anfalls- leiden, sondern auch bei Demenz in-

folge von Durchblutungsstörungen oder der Alzheimer Erkrankung“, erklärt Professor Helmuth Steinmetz.

E R K E N N T N I S S E AU C H Z U P S Y C H AT R I S C H E N E R K R A N K U N G E N

„Mit den verbesserten Möglichkei- ten zur Darstellung von Hirnfunktio- nen wollen wir nun auch der Frage nachgehen, wie sich das Gehirn durch Nutzung seiner funktionellen Reserven gegen solche Erkrankun- gen wehrt und ob man es darin the- rapeutisch unterstützen kann.“

Schließlich werden sich vielleicht sogar neue Einsichten zu psychiatri- schen Erkrankungen wie der Schi- zophrenie ergeben.

Die Entscheidung für das BIC fiel im Jahr 2000, als die Deutsche For- schungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit je einer Ausschreibung zu einer Schwer- punktbildung in der Hirnforschung mittels MRT aufriefen. Die Uni- Klinik Frankfurt bewarb sich und war als einer von nur vier Standorten in Deutschland in beiden Verfahren erfolgreich. Das nun eröffnete Ge- bäude für die von DFG und BMBF finanzierten Projekte wurde zum einen aus Mitteln des Landes Hes- sen, des Fachbereichs Medizin und des Universitätsklinikums, zum anderen durch eine so genannte Pu- blic-Private-Partnership mit der Siemens AG, dem Hersteller der beiden eingesetzten Hochleistungs- MRT-Systeme, ermöglicht.

Kooperation im BIC

Im neu geschaffenen Brain Imaging Center kooperieren Mediziner und Wissenschaftler verschiede- ner Einrichtungen und sorgen so für interdisziplinäre Synergien:

- Institut für Neuroradiologie (Prof. Dr. Friedhelm Zanella) - Klinik für Neurologie (Prof.

Dr. Helmuth Steinmetz) - Klinik für Psychiatrie (Prof.

Dr. Konrad Maurer)

- Abteilung für Neurophysiologie

des Max-Planck-Institutes für

Hirnforschung (Prof. Dr.Wolf

Singer)

(3)

Sprengstoffexperten, Spürhunde, Security-Personal – die Sicher- heitsvorkehrungen waren enorm bei den Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag von Paul Ehrlich.

Zu Ehren des großen deutschen Forschers und ersten Ordina- rius für Pharmakologie der Frank- furter Universität kam alles, was in Politik und Wissenschaft Rang und Namen hat. Gleichzeitig wurde der Paul Ehrlich-Hörsaal des Universitätsklinikums offiziell eingeweiht.

E

ine solch hochkarätige Präsenz hatten die Medizinische Fakul- tät und die Frankfurter Uni- Klinik lange nicht gesehen. So war praktisch der komplette Scientific Council der Paul Ehrlich-Stiftung, der den renommiertesten deutschen Medizinpreis vergibt, genauso zu- gegen wie zahlreiche Top-Vertreter der Pharma-Industrie und Banken- wirtschaft, etwa die ehemaligen Deutsche Bank-Chefs Rolf Breuer und Hilmar Kopper, der Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Uni- versität, Professor Rudolf Steinberg,

A K T U E L L 3

V I E L P R O M I N E N Z A N D E R U N I - K L I N I K

Feier zum 150. Geburtstag von Paul Ehrlich

Ein Leben als Forscher

Der „Fürst der Wissenschaft“

(Alexander Ellinger, Kollege Ehr- lichs und Pharmakologe) gilt als der Begründer der Experimentel- len Medizin und der modernen Chemotherapie. Paul Ehrlich war ein außerordentlich vielseitiger Forscher. Obwohl sein wichtigstes Wirkungsfeld die Medizin war, be- rührten viele Arbeiten auch Rand- gebiete der biomedizinischen For- schung. Zu Ehrlichs Leistungen ge- hört die Verfeinerung und Weiter- entwicklung der Färbermethode und ihre Anwendung bei der Untersuchung pathophysiologi- scher Probleme. Untrennbar ist

jedoch sein Name mit „Salvarsan“

verbunden, dem ersten wirksamen Chemotherapeutikum gegen die Syphilis, das er 1907 entdeckte. Zu diesem Zeitpunkt lehrte und forschte er schon in Frankfurt am Main.

Geboren 1854 in Strehlen (Niederschlesien), studierte Ehr- lich zwar zunächst Medizin in Breslau, wandte sich aber dann in Straßburg seiner Leidenschaft, der Chemie zu. Diese Kombination verschaffte ihm das nötige Wissen, die experimentelle Medizin phar- makologisch auf eine neue Stufe zu heben. Nach seiner Promotion in Leipzig ging er 1878 nach Berlin an die Charité und führte dort naturwissenschaftliche Methoden ein. Durch die Freundschaft mit

dem nicht minder berühmten Bak- teriologen Robert Koch verlegte er sich zunehmend auf die Erfor- schung der Immunität. 1898 wech- selte er nach Frankfurt am Main, wo er unter anderem die berühm- te „Seitenkettentheorie“ ent- wickelte, die zur Erklärung der Bil- dung und des Wirkens der Gegen- gifte im menschlichen Körper von grundlegender Bedeutung gewor- den ist. Daraus leitete sich seine 1904 begonnene Forschung zur experimentellen Chemotherapie ab. Neben dem Nobelpreis erfuhr er zahlreiche weitere Ehrungen, seine Schüler kamen aus der gan- zen Welt. Leider verstarb der gro- ße Forscher schon 1915, im Alter von 61 Jahren.

sowie die Frankfur- ter Oberbürgermei- sterin Petra Roth.

Zudem gab zum er- sten Mal überhaupt der hessische Mini- sterpräsident Roland Koch der Uni-Klinik offiziell die Ehre.

Und die Namensliste der prominenten Gäste ließe sich end- los fortsetzen.

Der Dekan des Fachbereichs Medi- zin, Professor Josef Pfeilschifter, erläu- terte in seiner Be- grüßung die Hinter- gründe, die beiden großen Hörsäle im neuen Hörsaalge- bäude nach zwei be- rühmten Frankfurter Medizinern und Wissenschaftlern zu benennen. Denn neben dem Paul Ehrlich-Hörsaal gibt es künftig den Franz-Volhard- Hörsaal, benannt nach dem berühm- ten Internisten Franz Volhard, der von 1927 bis 1938 und von 1945 bis 1950 der Frankfurter Fakultät angehörte. „Die Namensgebung nach diesen großen Forschern beruht auf der Hoffnung, dass wir auch künftig große Forscher in Frankfurt haben werden.“

Allerdings mahnte Professor Pfeil- schifter auch an, dass „Qualität Geld braucht“. Spitzenforschung sei nicht

umsonst zu haben, betonte er und verlieh deshalb der Hoffnung Aus- druck, „dass das Land Hessen die Erfolge der letzten Jahre sichert und ausbaut, indem es in die Zukunft des Standortes Frankfurt investiert.“

Nur mit einer dauerhaft guten Fi- nanzausstattung sei es möglich, sich im nationalen und internationalen Wettbewerb zu behaupten. Natürlich brauche es das entsprechende Talent und dafür sei Paul Ehrlich Ansporn und Vorbild. So zitierte Professor Pfeilschifter Isaak Newton: „Wenn ich etwas weiter sah als andere, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand.“ Und einer dieser Riesen, auf denen die Wissenschaft noch heute stehe, war Paul Ehrlich.

Unter den Gästen: Oberbürger- meisterin Petra Roth und Uni- versitätspräsident Prof. Rudolph Steinberg

Der Forscher Paul Ehrlich (1854 - 1915) war der erste Ordinarius für Pharmakologie der Frankfurter Universität

(4)

E D I T O R I A L 1 M E D I Z I N 4

H

ierfür wird der Operationssaal 1 der neurochirurgischen Klinik zur Zeit vollständig umgebaut.

Wesentliche Maßnahme ist hierbei die aufwändige Abschirmung des ge- samten Operationssaals durch einen Hochfrequenzkäfig. Gleichzeitig muss wegen der Schwere des Kern- spintomographen auch die Statik des OP-Saals überprüft und die elektri- sche Versorgung den Erfordernissen der intraoperativen Kernspintomo- graphie angepasst werden. Die Steu- erung des Gerätes und die Erstellung der intraoperativen Bilder kann un- mittelbar von den operierenden Neurochirurgen übernommen wer- den.

Die ersten Patienten können voraus- sichtlich Ende Juni von dem neuen

Gerät profitieren. „Das Gerät liefert während der Operation zu jedem be- liebigen Zeitpunkt Bilder vom Ge- hirn“, erläutert Professor Dr. Volker Seifert, der Direktor der Neurochi- rurgie, den Nutzen des neuen Tomo- graphen. So kann der operierende Arzt noch während eines Eingriffs am Gehirn zuverlässig kontrollieren, ob etwa ein Gehirntumor tatsächlich vollständig entfernt wurde.

PRÄZISION UND SICHERHEIT Die intraoperativen Bilder sind auch bei besonders heikel gelagerten Tu- moren, beispielsweise in der Nähe des Sprach- oder Bewegungszen- trums, eine große Hilfe: „Neurochi- rurgische Eingriffe können wir so

noch präziser und sicherer durchfüh- ren“, hebt Professor Seifert die Be- deutung der neuen Gerätegeneration hervor. Ein weiterer Fortschritt des neuen Kernspintomographen gegen- über älteren Geräten ist das erheb- lich verringerte Magnetfeld, das dem Operateur jetzt einen wesentlich ge- ringeren Abstand zum Patienten als füher erlaubt. An der Klinik werden von jährlich 2.300 Operationen rund 1.000 am Gehirn vorgenommen.

Neben den Eigenmitteln des Univer- sitätsklinikums und Geldern der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat eine Spendenaktion, die die

„Frankfurter Allgemeine Zeitung“

unter ihren Lesern durchgeführt hat, die Anschaffung der teuren Technik erst ermöglicht.

In der Radiologie der Uni-Klinik ist nun endgültig das Digitalzeit- alter angebrochen – mit einerViel- zahl von Vorteilen: Keine Suche mehr nach Röntgenbildern, keine Kosten mehr für die Filmentwick- lung. Schon jetzt wird die neue Technik in der Unfallchirurgie an- gewendet, ab 2006 beginnt im ge- samten Frankfurter Universitäts- klinikum das filmlose Zeitalter.

F

ast jeder, der schon einmal in ei- nem Krankenhaus untersucht wurde, kennt den Satz nach ei- ner Röntgenaufnahme: „Warten Sie bitte.“ Dann bekam man eine große Mappe und zog los. Wochen später hieß es dann mitunter: „Wo sind die Bilder?“ Dieses Prozedere wird bald Geschichte sein. „Bei uns haben wir schon seit einiger Zeit ein System entwickelt, mit dem wir radiologi- sche Aufnahmen bequem am PC be- urteilen können“, so Professor Tho- mas Vogl, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventio-

nelle Radiologie am Universitätskli- nikum. Seit diesem Jahr steht diese Technik auch der Klinik für Unfall- chirurgie zur Verfügung, so dass nun die Befunde wesentlich weniger auf- wändig beurteilt werden können.

„Bei den Besprechungen kann nun jeder Kollege die digitalen Bilder auf einer Leinwand einsehen. Will er sie später noch einmal beurteilen, kann er sie sich von einer Datenbank auf seinen PC abrufen. Niemand braucht sie mehr durch die Gegend zu tra- gen“, so Professor Vogl.

EINFACHER DATENTRANSFER Das spart Personalaufwand und Zeit.

Und Kosten. Allein in seinem Insti- tut beliefen sich die jährlichen Ko- sten für die Filmentwicklung der ra- diologischen Aufnahmen auf rund 500 000 Euro. Diese Kosten werden künftig komplett wegfallen. Auch Untersuchungen an anderen Kran- kenhäusern oder bei niedergelasse- nen Ärzten werden dadurch erleich-

tert. Entweder werden die Aufnah- men per Datenleitung übermittelt oder einfach auf CD gebrannt.

Entscheidend und Voraussetzung für den Schritt zur digitalen Radiolo- gie ist, dass auf Grund der techni- schen Entwicklung die Qualität der digitalen Bilder absolut hochwertig ist. Mit einem Sicherungssystem (Backup) ist sichergestellt, dass auch eine Computerpanne die Aufnah- men nicht untauglich macht oder verschwinden lässt. Ist das PACS (Picture-Archiving-Communication- System) Anfang 2006 erst einmal klinikweit etabliert, sind alle Klini- ken damit vernetzt. Um den Daten- schutz zu gewährleisten, haben nur bestimmte, authorisierte Personen mit einem Code Zugang dazu. Auch wenn langfristig Kosten gespart werden, muss natürlich zunächst in- vestiert werden. Doch die Kosten für die Etablierung von PACS wer- den hälftig von Bund und Land Hes- sen als Hochschulbaumaßnahme getragen.

Ein Funktionsverlust des mit- ochondrialen Proteins PINK1 (Park6) im Gehirn kann zur Parkinson-Krankheit, der so genannten „Schüttellähmung“, führen. Dies berichtete die renommierte Wissenschaftszeit- schrift „Science“ in ihrer Ausgabe vom 15.April 2004.

An der Entdeckung von PINK1 waren neben Wissenschaftlern aus Italien, den USA und Großbritan- nien auch Forschergruppen aus dem Klinikum der Johann Wolf- gang Goethe-Universität Frank- furt/ Main beteiligt. Zu ihnen gehö- ren die Arbeitsgruppe „Experi- mentelle Neurologie“ (Professor Dr. Georg Auburger) sowie Ar- beitsgruppen der Senckenbergi- schen Anatomie (Professor Dr.

Thomas Deller und Professor Dr.

Horst Werner Korf).

Die Wissenschaftler hatten durch die Untersuchung von Familien, in denen die Parkinson-Krankheit vererbt wird, herausgefunden, dass das PINK1-Protein im Gehirn die- ser Parkinson-Patienten defekt ist.

„Durch die molekulare Aufklärung der Ursachen der Parkinson- Krankheit kann es gelingen, neue Therapiestrategien zu entwickeln, die das chronische Fortschreiten der Krankheit verhindern könen“, resümiert Professor Auburger. Die Arbeiten zur Erforschung der Par- kinson-Krankheit sollen zukünftig in Frankfurt im Nationalen Ge- nom-Forschungsnetzwerk 2 (NGFN2) durch das Bundesmini- sterium für Bildung und Forschung gefördert werden.

Die Uni-Klinik Frankfurt hat eine lange Tradition in der Parkinson- Forschung: Der am Frankfurter In- stitut für Neuropathologie tätige Professor Lewy hatte 1912 erstmals für diese Krankheit charakteristi- sche „Lewy-Körper“ beschrieben.

Die medikamentöse Parkinsonthe- rapie wurde von Professor Dr.

Fischer in der Klinik für Neurologie in den siebziger bis neunziger Jah- ren des letzten Jahrhunderts verbes- sert und eine neue neuropathologi- sche Stadienabfolge der Krankheit wurde erst jüngst am Institut für Klinische Neuroanatomie von Pro- fessor Dr. Heiko Braak erarbeitet.

FA Z - S P E N D E N A K T I O N

Intraoperativer Kernspintomograph für die Neurochirurgie

In der Klinik für Neurochirurgie im Zentrum der Neurologie und Neurochirurgie entsteht ein in Deutsch- land einzigartiger Operationssaal. Herzstück des „Operationssaals der Zukunft“ ist ein hochmoderner leistungsstarker Kernspintomograph, der den Operateuren während des Eingriffs Bilder vom Gehirn liefert.

Erfolg in der Parkinson- Forschung

D I G I TA L E B I L DV E R A R B E I T U N G I N D E R R A D I O L O G I E

Der Röntgenfilm hat ausgedient

(5)

Mit der Einführung des fallbezo- genen Abrechnungssystems DRG zum Jahresbeginn trat besonders zu Tage, wie wichtig ein System zur Leistungserfassung in der Pfle- ge ist.Während Verbrauchsgüter noch verhältnismäßig einfach er- mittelt werden können, sind pfle- gerische Leistungen wesentlich schwieriger zu erfassen: Weder die Bettenbelegung noch die me- dizinische Diagnose lassen Rück- schlüsse auf den Pflegeaufwand zu.

D

a in Deutschland bisher kein geeignetes Instrument zur sy- stematischen Erfassung des Pflegeaufwandes zur Verfügung stand, wurde auf LEP, eine in der Schweiz anerkannte Methode zur Leistungserfassung in der Pflege, zu- rückgegriffen. Von Mai bis Dezem- ber 2003 wurde auf drei Stationen am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität ein Projekt zur Erprobung dieses Erfassungssystems auf der Grundlage erbrachter pflege- rischer Tätigkeiten am Patienten durchgeführt.

„Wir wollten mit geringem Aufwand möglichst klare und aussagekräftige Informationen erhalten“, erläutert Christa Flerchinger, Stabsstelle Pfle- geforschung der Uni-Klinik, das vor- rangige Ziel des Projektes. „Die Do- kumentation des Pflegeaufwandes soll eine solide Datenbasis für die Planung und Steuerung liefern.“ Die Leistungsdaten werden sowohl vom Pflegemanagement als auch vom Pflegecontrolling als sehr gute Basis unter anderem für Budgetverhand- lungen betrachtet. Die Mitarbeiter im Pflegedienst nutzen die Ergeb- nisse sowohl zur internen Qualitäts- diskussion als auch für die Leistungs-

transparenz.

Grundlage für die Anwendung von LEP ist eine routinemäßige Erfas- sung jeder Patientin und jedes Pa- tienten und aller pflegerischen Tätig- keiten, die täglich so anfallen. Der jeweils erforderliche Pflegeaufwand wird mittels so genannter „Pflegeva- riablen“ ermittelt und zugeordnet.

Zu jeder Pflegevariablen – beispiels- weise Unterstützung beim Essen oder Trinken – gehört eine kurze Be- schreibung des Sachverhalts und ein Zeitwert, der die Dauer der Tätig- keit festhält.

L E P M AC H T L E I S T U N G E N T R A N S PA R E N T

Sind die Daten einmal erfasst, er- laubt LEP eine Reihe unterschied- licher Auswertungen: So kann man den ermittelten Pflegeaufwand be- stimmten Organisationseinheiten wie zum Beispiel Klinik, Abteilung oder Station zuordnen und hier die pflegerischen Leistungen über ver- schiedene Zeiträume, wie Schicht, Tag, Woche, Monat oder Jahr aus- werten. Oder man wertet die er- brachten Pflegeleistungen nach Pa- tienten aus und kann diese so in ver- schiedene Patientenkategorien ein- teilen. Für das neue DRG-Abrech- nungssystem sind Auswertungen nach Diagnosen von Bedeutung: Sie liefern Daten dafür, wie viel Pflege- aufwand für bestimmte Fälle oder Fallgruppen erforderlich ist.

Im Laufe der Projektphase gab es zahlreiche Anfragen aus Kliniken der gesamten Bundesrepublik, die derzeit die Einführung des LEP- Konzeptes prüfen. In naher Zukunft wird es dann möglich, auf Grund der Leistungsdaten ein Benchmarking

zwischen Kliniken durchzuführen, die das Konzept anwenden. Das wird in der Schweiz bereits seit einigen Jahren praktiziert.

„Das Projekt verlief sehr positiv und erbrachte die erforderlichen Ergeb- nisse“, zieht Pflegedirektor Martin Wilhelm Zwischenbilanz, „deshalb haben wir uns dafür entschieden, das Konzept auf die gesamte Klinik aus- zuweiten.“ Die technischen Voraus-

setzungen – darunter auch eine spe- zielle mit der Patientenakte ver- knüpfte Software zur Verarbeitung der Daten – sind bereits vorhanden.

LEP wird nach einem Stufenplan eingeführt, so dass bis Ende 2004 alle Bereiche – mit Ausnahme der Psy- chiatrie, die nicht nach dem DRG- System abrechnet – damit arbeiten können.

P F L E G E 5

LEP Monatsauswertung

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

01.10.2002 02.10.2002 03.10.2002 04.10.2002 05.10.2002 06.10.2002 07.10.2002 08.10.2002 09.10.2002 10.10.2002 11.10.2002 12.10.2002 13.10.2002 14.10.2002 15.10.2002 16.10.2002 17.10.2002 18.10.2002 19.10.2002 20.10.2002 21.10.2002 22.10.2002 02.10.2002 24.10.2002 25.10.2002 26.10.2002 27.10.2002 28.10.2002 29.10.2002 30.10.2002 31.10.2002 Kalendertag

Anzahl Stunden

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Anzahl LEP Pflegetage

LEP Pflegeaufwand LEP Pflegetage

Personalzeit soll gewichtet Personalzeit ist gewichtet

N AC H E R F O L G R E I C H E M P I L OT P R O J E K T W I R D L E P E I N G E F Ü H RT

Leistungserfassung in der Pflege

Was ist LEP?

Die Abkürzung LEP steht für „Lei- stungserfassung in der Pflege“. LEP ist eine wissenschaftlich fundierte Methode zur statistischen Erfas- sung und Darstellung von Leistun- gen in der Gesundheits- und Krankenpflege. Als Management- und Controllinginstrument stellt LEP Daten für die betriebsinterne Planung und Optimierung sowie die Kostenrechnung zur Verfügung.

Durch die einheitliche Berechnung und Dokumentation der Pflegelei- stungen können LEP-Daten auch für Ärzte, Verwaltungen, Kranken- kassen etc. von großem Nutzen sein. Wegen der standardisierten Vorgehensweise bei Erfassung und Auswertung ist LEP für Datenver- gleiche zwischen Betrieben und als Grundlage für Gesundheitssta- tistiken geeignet.

Die wichtigsten Ziele von LEP

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Variablengruppen in Prozent

4.9 3.0

7.0 8.5 4.7

5.4 7.8 2.1

9.1 10.0 8.8

54 Behandlung 53 Medikation 52 Laborprobe 51 Besprechung

46 Hygiene 45 Sicherheit 44 Begleitung/Betreuung

43 Aktivität 42 Gespräch 41 Dokumentation/Administration 35 Atmung/Kreislauf 34 Ausscheidung 33 Essen/Trinken 32 Körperpflege/Kleiden 31 Bew egung

Variablengruppen

%-Anteil LEP Pflegeaufw and

13.2

15.6

Klare, verständliche, glaubhafte, nachvollziehbare und aussage- kräftige Informationen liefern Dokumentation des Pflegeauf- wandes und -inhaltes erstellen Organisations- und Struktur- informationen liefern Datenbasis für die Planung und Steuerung liefern Grundlagen zur Personaleinsatz-

planung liefern

Entscheidungsgerechte Kenn- zahlen liefern

Daten für Leistungsverrechnung und Pflegeforschung bereitstellen Transparenz in der Pflege herstellen

Entwicklungen und Trends

aufzeigen

(6)

F O R S C H U N G 6

Um die Forschungsaktivitäten von jungen klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzten zu fördern, hat der Fachbereich Medizin der Uni-Kli- nik ein Patenschaftsmodell initi- iert. Dadurch können junge Nach- wuchswissenschaftler die Ressour- cen des eigenen Klinikums nutzen, in dem sie sich für ein Jahr hausin- tern wissenschaftlich weiterent- wickeln.

„Im klinischen Alltag bleibt für junge Wissenschaftler und Mediziner oft wenig Zeit, Forschungsvorhaben zu entwickeln und voranzutreiben“, so Dr. Astrid Gießler, Forschungsrefe- rentin der Uni-Klinik. Dabei bleiben häufig gute Ideen auf der Strecke.

Was sowohl für die jungen Forscher als auch für die Klinik bedauerlich ist. Um dem abzuhelfen, wurde am Klinikum das Patenschaftsmodell

entwickelt. Für ein Jahr lang werden die Nachwuchskräfte etwa in den me- dizin-theoretischen Bereichen der Physiologie, der Pharmakologie oder der Biochemie als Paten aufgenom- men, um sich dort die Techniken und Durchführung von Forschungsvorha- ben anzueignen. Nach diesem Jahr gehen sie in ihre Klinik zurück, um die erlernten Techniken beziehungs- weise das Forschungsprojekt dort zu etablieren. Ziel ist es, dass sie da- durch ein von Drittmitteln unter- stütztes Projekt beantragen. Dazu werden sie für ein Jahr von ihrer Stel- le in ihrer Klinik freigestellt und er- halten zudem 25.000 Euro Zuschuss für Sachmittel. Aus dem Fördertopf

wird gleichzeitig Ersatz für ihre bis- herige Stelle finanziert. Insgesamt fünf junge Forscher können pro Jahr an diesem Projekt, das nun in das zweite Jahr geht, teilnehmen. Dafür stehen 400.000 Euro aus den Mitteln für Forschung und Lehre aus dem Fördertopf des Landes Hessen an die Uni-Klinik zur Verfügung. Vorausset- zung für eine Bewilligung ist ein plau- sibles Forschungsprojekt, das nicht schon anderweitig finanziert wird.

„Mit dem Patenschaftsmodell haben wir eine Lücke geschlossen, um Nachwuchsforscher in die Lage zu versetzen, ihre Vorhaben zu verwirk- lichen“, so Dr. Gießler. Dies nutzt den Forschern und den Kliniken.

PAT E N S C H A F T S M O D E L L F Ü R J U N G E F O R S C H E R

Vom Know-how der Uni-Klinik profitieren

D R . I N G R I D F L E M I N G B L E I B T I N F R A N K F U RT

„Das ideale Umfeld für meine Forschung“

Obwohl Privatdozentin Dr. Ingrid Fleming in München die Leitung eines Institutes als C4-Professorin hätte übernehmen können, bleibt die Top-Forscherin der Uni-Klinik erhalten. Sie hat den Ruf auf eine C3-Professur am Institut für Kardiovaskuläre Physiologie angenommen. Der Grund: „Die besseren Forschungsperspektiven in Frankfurt“, so die Wissenschaftlerin.

D

ie aktuelle physiologische Spit- zenforschung kommt nicht nur aus Frankfurt, sondern sie ist auch weiblich. So werden im neu ge- gründeten und von der Europäi- schen Union geförderten „European Vascular Genomics Network“

(EVGN), einem Netzwerk im Kampf gegen Herzkrankheiten, gleich zwei der drei wichtigsten Hauptarbeitsbe- reiche in Frankfurt koordiniert. Den einen Bereich, die „Therapeutischen Angiogenese“, betreut Professorin Stefanie Dimmeler aus der kardiolo- gischen Forschung der Medizini- schen Klinik IV, eine weltweit re- nommierte Endothelzell-Forscherin.

Und für den Themenbereich „Endo- theliale Dysfunktionen“ ist Privatdo- zentin Dr. Ingrid Fleming vom Insti- tut für Kardiovaskuläre Physiologie (Direktor: Professor Rudi Busse) ko- ordinierend zuständig.

M Ö G L I C H K E I T E N I N E U R O PA G E N U T Z T

Ziel dieses Zusammenschlusses füh- render europäischer Forschungs- gruppen in ein akademisches, klini- sches und auch industrielles Netz- werk ist die Optimierung und Ver- stärkung der europäischen For- schung. Dabei werden vor allem Nachwuchsforschern attraktive Ent- wicklungsmöglichkeiten im Rahmen von Austausch- und Bildungspro- grammen geboten. Ein Ziel, hinter dem auch die bekennende Europäe-

Bekennende Europäerin: PD Dr. Ingrid Fleming rin Dr. Fleming steht. Studium in

Birmingham, Forschungsarbeiten in Straßburg, Freiburg und seit zehn Jahren in Frankfurt: die gebürtige Nordirin aus Ballymena ist schon viel herumgekommen, „nur in die USA wollte ich nie, auch wenn viele glau- ben, das sei der aktuelle Trend.“ Tat- sächlich gebe es in Europa genau so gute Möglichkeiten und Top-Labors.

Bestes Beispiel sei der Frankfurter Forschungsverbund. „Am Frankfur- ter Klinikum nutzen wir über die verschiedenen medizinischen Diszi- plinen hinaus (wie Physiologie, Bio- chemie, Pharmakologie und Kardio- logie) gemeinsame Großgeräte und Top-Labor-Technik, die sich die ein- zelnen Institute gar nicht leisten kön-

nen“, so Professor Rudi Busse. Zu- dem sei über Jahre gezielt ein Um- feld geschaffen worden, das talen- tierte Nachwuchsforscher anziehe, in dem sie sich nicht nur wohl fühlen,

„sondern auch Verantwortung be- kommen.“

Genau diese Möglichkeiten schätzt Dr. Fleming, die seit ihrer Schulzeit ein Faible für Chemie und Biologie hat. Das neue europäische Netzwerk, in dem die 37-Jährige mitarbeitet, dient als eine Art Schnittstelle zwi- schen den Wissenschaftlern der Grundlagenforschung und der klini- schen Forschung, um die schnellere Einbindung der neuesten gefäßbiolo- gischen Erkenntnisse in Diagnose und Behandlung kardiovaskulärer

Erkrankungen zu gewährleisten.

Dies ist dringend notwendig, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit fünf Millionen Todesfällen pro Jahr immer noch die häufigste Todesursa- che (die Hälfte aller Todesfälle) in Europa darstellen.

E N D O T H E L I A L E F E H L - F U N K T I O N I M B L I C K In Dr. Flemings Arbeitsbereich geht es um die endotheliale Fehlfunktion, die eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Atherosklerose spielt (das Endotel ist die Innenaus- kleidung der Gefäße). In anderen Forschungsschwerpunkten befasst sich Dr. Fleming mit der Aktivierung von Signal-Molekülen durch ACE- Hemmer, der NO-Synthase in Blut- plättchen, die eine Rolle bei Di- abetes spielt, sowie der Angiogenese, also der Neubildung von Gefäßen, die vor allem beim Wachstum von Tumoren eine wichtige Rolle spielt.

„Hier in Frankfurt finde ich das idea- le Umfeld für meine Forschung“, so die Wissenschaftlerin, die gerade von einem Kongress in Japan zurückge- kommen ist, „auch wenn mich das Angebot aus München natürlich ge- ehrt hat.“ Was sie in ihrer Beschei- denheit nicht sagt, ergänzt ihr Chef Professor Busse: „Frau Dr. Fleming ist nicht nur eine herausragende Wissenschaftlerin, sondern hat auch zahlreiche Drittmittel für unsere For- schung eingeworben.“

(7)

M

it der Berufung dieser beiden Spitzenwissenschaftler ist es uns gelungen, die Dermatolo- gie in Frankfurt auch künftig im obersten Bereich dieser Disziplin in Deutschland und Europa zu etablie- ren“, freut sich Professor Roland Kaufmann, als Chef des Zentrums der Dermatologie und Venerologie selbst renommierter Wissenschaftler und zugleich Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Frankfurt. Denn die Forschungsgebiete der beiden Wissenschaftler ergänzen sich nicht nur untereinander, sie korrespondie- ren auch hervorragend mit anderen Forschungsgebieten an der Uni-Kli- nik, etwa mit der Gefäßforschung, wo mit Professorin Stefanie Dimme- ler und Privatdozentin Ingrid Fleming zwei andere junge Wissen- schaftler aus der gleichen Genera- tion tätig sind.

S P E Z I A L I S T E N F Ü R I M M U - N O L O G I E U N D O N KO L O G I E

„Das hervorragende wissenschaftli- che Umfeld in Frankfurt war für mich einer der wesentliche Gründe, hier zu bleiben“, sagt Professor Wolf-Henning Boehncke, Spezialist der Allergologie und Immunologie.

Der 40-Jährige, aufgewachsen in Koblenz und mit Ausbildungsstatio- nen in Kiel, Ulm, Glasgow, Aarhus (Dänemark) und Bethesda (USA), ist ein Experte für allergische Reak- tionen der Haut, eine Beeinträchti- gung, die immer mehr Menschen betrifft. Zudem beschäftigt er sich

mit der Immunpathologie, also mit der Funktion und vor allem Fehl- funktion des körpereigenen Immun- systems. Dabei liegen seine Schwer- punkte im Bereich entzündlicher Hautkrankheiten, etwa bei der Er- forschung der Auslösung von Schup- penflechte.

Er verhehlt nicht, dass das Angebot des amerikanischen Instituts in Ann Habor/Michigan „durchaus attraktiv war.“ Zumal es einen Trend gibt, als in den USA arbeitender Wissen- schaftler international eher wahrge- nommen zu werden. Auf der ande- ren Seite hat die Dermatologie im deutschsprachigen Raum traditionell die größte Bandbreite, „und das ist mir wichtig.“ Außerdem versteht sich Professor Boehncke, unlängst mit dem renommierten „Galenus- von-Pergamon-Preis“ für einen neu- en Therapieansatz bei Psoriasis (eine spezielle Hautentzündung) ausge- zeichnet, als Europäer. „Dieser kalte Fokus in den USA, ausgerichtet nur auf die Marktwirtschaft ohne Beach- tung sozialer Aspekte, ist nicht so nach meinem Geschmack.“ Dazu ge- hört auch, „dass unsere Arbeitsgrup- pe in Frankfurt seit Jahren gewach- sen ist und wir uns nicht nur wissen- schaftlich gut verstehen, sondern auch persönlich.“

Etwa mit Professor Jens Gille, der in der Klinik für Dermatologie buch- stäblich Tür an Tür mit Kollege Boehncke sitzt. Professor Gille steht für das „zweite wissenschaftliche Standbein, das wir mit seiner Beru- fung gestärkt haben“, so Klinikdirek- tor Professor Kaufmann. Der 39-jäh- rige Professor Gille, zuletzt Heisen- berg-Stipendiat am Max-Planck-In- stitut, ist Spezialist für onkologische Dermatologie, also Hautkrebs. Der gebürtige Norddeutsche aus der Nä- he von Hamburg beschäftigt sich mit der Tumorbiologie (den Mechanis- men der Tumorbildung), im Speziel- len mit der Rolle, die dabei die Ge- fäße spielen (Angiogenese). Dabei gilt es zum einen herauszufinden, welche Faktoren als Auslöser ent- scheidend sind und zum anderen, wie man gezielt mit Medikamenten das gefäßbedingte Tumorwachstum stoppen kann. Das gleiche gilt für die

Ausbildung von Metastasen. „Wir wollen gezielt Therapien entwickeln, die da ansetzen, wo sie gebraucht werden, und somit den übrigen Kör- per weniger belasten.“ Es versteht sich, dass die Forschungsgruppe da- bei eng mit der Industrie zusammen- arbeitet, etwa mit Novartis oder der US-Firma ImClone, die führend auf dem Gebiet der Entwicklung von Antikörpern ist. „Es ist auf diesem Gebiet etwas in Bewegung“, sagt Professor Gille, „wir verstehen im- mer mehr, wo wir ansetzen können.“

S PA S S A N D E R L E H R E Neben Forschung und Therapie spielt auch die Lehre eine große Rol- le, um den Nachwuchs heranzubil- den. „Mit der neuen, modernen Stu- dienordnung in Frankfurt, die die In- halte über problemorientiertes Ler- nen vermittelt, haben die Studenten und auch wir Spaß an Lehre und Forschung“, so Professor Gille. Er hatte ein konkretes Angebot der Harvard-Universität in Boston.

Auch er wog Vor- und Nachteile ab und entschied sich für Frankfurt:

„Natürlich hat das Ausland seinen Reiz, aber ein so breites und hochka- rätiges Umfeld wie in Frankfurt fin- det sich selbst in den USA kaum.

Und das Forschungspotenzial ist hier auf Jahre gesichert.“ Nicht zuletzt durch diese beiden Forscher. „Es war mir ein Anliegen, diesen beiden Spitzen-Wissenschaftlern eine Per- spektive in Frankfurt zu bieten“, be- tont Professor Kaufmann.

P E R S O N A L I E 7

Die Dermatologie, die sich mit Krankheiten der Haut sowie Geschlechtskrankheiten beschäftigt, ist in Frank- furt eine historisch gewachsene, starke Spezialdisziplin der Medizin. Diese Position konnte nun zusätzlich mit der Berufung von Professor Dr.Wolf-Henning Boehncke und Professor Dr. Jens Gille auf zwei C3-Profes- suren gestärkt werden. Obwohl die beiden Top-Forscher jeweils Angebote aus den USA hatten, sahen sie die besseren Entwicklungs- und Forschungsperspektiven an der Uni-Klinik in Frankfurt.

Sie bleiben in Frankfurt: Prof.

Dr. Wolf-Henning Boehncke ...

... und Prof. Dr. Jens Gille Z W E I C 3 - P R O F E S S U R E N N E U B E S E T Z T. A N G E B OT E AU S D E N U S A A B G E L E H N T

Stärkung der Dermatologie

(8)

Weil Heidrun Kern einen ganz besonderen Geburtstagswunsch hatte, wagte sich eine achtköpfige Expedition in eines der letzten städtebaulichen Geheimnisse Frankfurts – den stillgelegten Bunker auf dem Gelände der Uni- Klinik. 1943 gebaut, war der sa- genumwobene Bau noch bis 1972 als Teil der Chirurgischen Polikli- nik im Betrieb.

G

eburtstag: 8. April 1944. Ge- burtsort: Irgendwo in Frank- furts „Unterwelt“. „Zu mei- nem 60. Geburtstag wollte ich end- lich mal wissen, wo ich eigentlich ge- boren bin“, sagte sich Heidrun Kern und rief bei der Uni-Klinik an.

Von ihrer Mutter wusste sie, dass in den Bombennächten 1944 in Frank- furt an eine normale Geburt nicht zu denken war. „Im Uni-Bunker, hieß es nur“, erinnert sich die Frank- furterin.

Ihr Wunsch drang zu Diplom-Inge- nieur Tobias Leineweber durch. Und weil es ohnehin wieder einmal Zeit für eine Prüfung des Bunkers war, stellte der geschäftsführende Baube- auftragte der Uni-Klinik kurzerhand ein „Unterwelt-Team“ zusammen.

Mit dabei war auch Professor Eckart Wernicke, Leiter der Chirurgischen Hochschulambulanz und Ärztlicher

Baubeauftragter der Uni-Klinik für die Sanierungsmaßnahmen. Er ist neben Dr. Eberhard Schäfer der Ein- zige am Klinikum, der im Bunker noch operiert hat.

Für die Expedition ist festes Schuh- werk, ein Schutzanzug und eine Atemmaske Pflicht, denn niemand weiß genau, was ihn dort erwartet.

Ist im zweiten Tiefgeschoss vielleicht schon Wasser eingelaufen? Die Be- lüftungsanlage läuft natürlich längst nicht mehr, ebenso wenig funktio- niert die Beleuchtung. Also Strahler in die Hand und das oberste Gebot:

„Immer zusammen bleiben!“ Denn im Gewirr der Gänge – es gab hier nicht nur komplett eingerichtete OP- Säle, sondern auch Platz für 50 Pa- tientenbetten – kann man sich leicht verirren.

Gebaut wurde der Bunker 1943 und diente zunächst als Lazarett. Als Frankfurt nach dem Krieg zu großen Teilen zerstört war, wurde der Bun- ker teilweise als Poliklinik der Chi- rurgie mitgenutzt – bis zur Fertigstel- lung von Haus 23 im Jahr 1974. „Die Verbindungen liefen unterirdisch.

Wir sind unter der Erde zum Dienst gegangen“, erinnert sich Professor Wernicke.

Ü B E R R A S C H E N D G U T E R - H A LT E N E B AU S U B S TA N Z Die Lichtbündel der Taschenlampen erfassen eine alte Bildzeitung vom 18. März 1983, Schlagzeile: „Stielike verletzt – Derwall muss umbauen.“

Die Themen haben sich in 21 Jahren nicht geändert. Anscheinend waren damals Handwerker zugange. Die Anlage ist noch überraschend gut er- halten. Natürlich ist Holzfurnier auf- geplatzt, Farben verwittert und alles mit einer dicken Staubschicht belegt.

Doch sonst ist die Substanz noch recht solide. Was sich ein paar Meter weiter beweist.

Dort bietet sich ein toller Anblick.

An der Decke haben sich Stalaktiten gebildet, von oben herunterwachsen- der Tropfstein, wie er oft auch in Höhlen zu sehen ist. Bleibt die Fra- ge: Ist das Wasser von oben einge- drungen, oder handelt es sich um Schwitzwasser? Weil die Stalaktiten weiß glänzen und keine rote Farb- spuren aufweisen, muss es sich um Schwitzwasser handeln. Andernfalls hätte Rost der Bewehrung des Stahl- betons sie rot gefärbt. Aber der Be-

ton ist in hervorragendem Zustand.

Einer der Gründe, warum eine Sprengung des Bunkers und somit eine andere Nutzung des Areals nur schwer möglich ist.

Es wird spannend. Denn es geht ins Herzstück des Bunkers, ins zweite Untergeschoss. Während sich im 1.

UG Notversorgungsräume und die Notstation befanden, waren hier OPs, Belüftungstechnik und Ener- gieversorgung untergebracht. Auch hier ist das Erstaunen groß: Kaum Wasser, fast alles ist knochentrocken.

Selbst das Schild am „Empfang“ ist noch gut zu lesen: „Neue Kranken- scheine ab 1. Oktober! Sonst keine Behandlung!“ Es musste eben schon immer alles seine Ordnung haben.

Etwas weiter steht „Zutritt verbo- ten“ auf einer Stahltür. Dahinter ver- bergen sich die Technikräume. An einem großen Lüftungsgenerator kann man das Typenschild erkennen.

„Otto Rudolph, Maschinentechnik, 1943, Nr. 586“ ist darauf zu lesen.

Sieht nach echter Wertarbeit „Made in Germany“ aus.

„ P R O M I N E N T E R “ PAT I E N T Nur die alten OP-Strahler sehen et- was traurig aus. Als ob sie auf Er- leuchtung warten würden. So wie am 1. Juli 1972, Fronleichnam. Da stan- den plötzlich Polizisten mit Maschi- nenpistolen vor der Tür. An diesem Donnerstag, der in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eingehen sollte, waren in den frühen Morgenstunden Andreas Baader, Holger Meins und Jan Carl Raspe, Mitglieder der Roten-Armee-Frak- tion (RAF), auch als so genannte

„Baader-Meinhof-Bande“ bekannt, im Frankfurter Nordend nach einer Schießerei festgenommen worden.

Den durch einen Schuss in die Hüfte verletzten Andreas Baader brachte man unter starker Bewachung und unter größter Geheimhaltung in den Luftschutzbunker der Uni-Klinik. Es muss eine gespenstische Szene gewe- sen sein. Nach der notärztlichen Ver- sorgung wurde Baader mit einem ge- tarnten Fahrzeug zum Sportplatz

“Sandhöfer Wiesen“ gebracht, wo er dann mit einem Hubschrauber weg- geflogen wurde. Die letzten Tage des Bunkers als benutzter Teil der Uni- Klinik (bis März 1974 war er in Be- trieb, bis Anfang der 90er wurde er noch zur Sicherung im Gefahrenfall

erhalten) waren auch gleichzeitig sei- ne spektakulärsten.

Außer für Heidrun Kern. „Ich bin noch ganz sprachlos“, sagt sie, wäh- rend sie sich aus dem Schutzanzug schält, „gespenstisch und faszinie- rend zugleich. Aber jetzt habe ich ei- ne Vorstellung, wie und unter wel- chen Umständen ich geboren bin.“

Manchmal erfüllt die Uni-Klinik auch Herzenswünsche. Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag.

1 R E P O R TAG E 8

E R F Ü L L U N G E I N E S U N G E W Ö H N L I C H E N G E BU RT S TAG S W U N S C H E S

Spurensuche im Uni-Bunker

Alles gut erhalten: Das gut ausge- rüstete "Unterwelt-Team" fand Tropfsteine, müde blickende OP- Strahler und alte Lüftungstechnik.

Im Bild oben der sichtbare ober- irdische Teil des Bunkers

Auslöserin des Bunkerbesuchs:

Geburtstagskind Heidrun Kern

(9)

M E D I Z I N 9

D

as neue Frankfurter Konzept bedeutete quasi eine Revolu- tion des Medizinstudiums. Die Studieninhalte werden nun stark an den Bedürfnissen des praktisch täti- gen Arztes ausgerichtet mit dem Ziel, „dass die Studierenden späte- stens nach dem vierten Semester die normale menschliche Biologie ken- nen“, erklärt Professor Frank Nürn- berger, Studiendekan des Fachbe- reichs Humanmedizin. Denn der bis- herige Aufbau des Studiums war für viele schwer nachvollziehbar. Da wurde nach einer festen Struktur die Fächer abgearbeitet, ohne dass auf Anhieb der Zusammenhang feststell- bar war. So waren die Studierenden zwar oft mit den naturwissenschaft- lichen Grundlagen vertraut, aber wie etwa eine Niere im Gesamtzusam- menhang des Körpers funktioniert, war manchem auch nach dem Physi- kum noch schleierhaft. „Deshalb ha- ben wir unabhängig von der zu er- wartenden neuen Approbationsord- nung ein völlig neues Konzept für das Studium der Humanmedizin in Frankfurt entworfen“, so Studiende- kan Professor Nürnberger.

Um die Motivation der Studierenden zu steigern, deren Eigeninitiative zu fördern und den Praxisbezug, insbe- sondere die psychosoziale Kompe- tenz in der Arzt-Patient-Beziehung zu verbessern, wurden die Inhalte des Studiums fachübergreifend und integriert in Themenblöcken organi-

siert. Dazu werden grundlegende Themenbereiche mit solchen von steigendem Komplexitätsgrad in ei- ner logischen aufeinander aufbauen- den Reihenfolge interdisziplinär an- geboten.

M O T I V I E R T E S T U D E N T E N , VO L L E H Ö R S Ä L E

Der Erfolg der neuen Studienord- nung ist durchschlagend, wie die Fakten beweisen. Im Herbst 2003 wurden die ersten Zwischenprüfun- gen, das einstige Physikum und jetzi- ge 1. Staatsexamen nach der Vorkli- nik, absolviert. Nachdem die Frank- furter Medizinstudenten früher mit ihren Ergebnissen bundesweit immer am Ende der „Tabelle“ rangierten, landeten sie nun auf Anhieb erstmals in der oberen Hälfte der 35 medizini- schen Fakultäten in Deutschland und schnitten zugleich als Beste der drei hessischen Universitäten ab. Und nicht nur das: Die Referenzzahl, jene Studierenden, die sich nach der Mi- nimalzeit von vier Semestern zum jetzigen 1. Staatsexamen meldeten, stieg von 40 auf 70 Prozent.

„Das sind, neben subjektiven Aspek- ten, Fakten, die ganz klar für die neue Studienordnung sprechen“, be- tont Studiendekan Professor Nürn- berger. Die subjektiven, wenn auch erkennbaren Faktoren sind: Die Stu- dierenden sind motiviert, die Hörsäle sind wieder voll und die Professoren

schwärmen: „Die Lehre macht wie- der richtig Spaß, die Studierenden sind interessiert und wissbegierig.“

Die Nachwuchs-Mediziner schätzen die vernetzte, logisch aufgebaute Wissensvermittlung.

Dazu gehört auch, dass die Lehr- krankenhäuser im Rhein-Main-Ge- biet besser eingebunden werden. So finden Blockseminare komplett etwa in den Städtischen Kliniken Höchst, dem Nordwest-Krankenhaus oder in den Städtischen Kliniken in Darm- stadt statt. Das entlastet wiederum die Stationen der Uni-Klinik, wo sich nun nicht mehr viele Studierende um einen Patienten scharen.

Das Frankfurter Konzept hat sich mittlerweile unter den Abiturienten herumgesprochen. Auf einen Stu- dienplatz kommen vier Bewerber – was auch an den wieder gestiegenen Berufsaussichten im Medizinbereich liegt – , zugleich sind die Plätze nach dem ersten Hauptverfahren der Zu- teilung fürs Studium neuerdings fast komplett belegt. Das heißt, alle, de- nen die ZVS einen Platz in Frankfurt zuweist, kommen auch und versu- chen nicht, an anderen Studienorten unterzukommen. Und das spricht zweifellos für den neuen guten Ruf der Frankfurter Uni.

Natürlich hat es an der ein oder an- deren Stelle der Umstellung der Stu- dienordnung auch gehakt. Gerade für Studierende, die mitten in der Umstellungsphase waren, gab es hin

und wieder Wiederholungen. Doch letztlich spricht der Erfolg für sich.

So wechseln von den 392 Human- und 113 Zahn-Medizinern pro Jahr nach dem 1. Staatsexamen wesent- lich mehr (etwa 75 Prozent) in den klinischen Bereich, als in der Vergan- genheit. Dass der Fachbereich Medi- zin der Frankfurter Uni neben denen in Heidelberg und Dresden als einer der wenigen nicht nur formal, son- dern auch den „Geist“ der neuen Approbationsordnung umsetzten, war dem Wissenschaftsrat, der der Bundesregierung berichtet, eine ge- sonderte lobende Erwähnung in sei- nem Jahresbericht wert.

E R F O L G R E I C H E B I L A N Z D E R N E U E N S T U D I E N O R D N U N G

Praxisnahe Medizinerausbildung

Zweieinhalb Jahre nach Einführung der neuen Studienordnung für das Medizinstudium in Frankfurt, das die neue, bundesweit seit Oktober 2003 gültige neue Approbationsordnung in wesentlichen Teilen vorweg nahm, ist das Resultat der ersten Bilanz überwältigend: Mehr Motivation bei den Studenten und dadurch messbar bessere Leistungen.

I M P R E S S U M

Uni-Klinik aktuell – Zeitung für Mitarbeiter und Patienten des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt Ausgabe 2-2004

H E R AU S G E B E R : Uni-Klinik Frankfurt, der Vorstand, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt/Main, Telefon: 0 69 / 63 01- 60 00 Telefax: 0 69 / 63 01-74 74 Internet: www.kgu.de

R E DA K T I O N :

Michael Sommer (verantwortlich) Matthias Kittmann, Frank Westbomke, Peter Wiehl

Redaktionsanschrift:

Amedick & Sommer PR-Projekte Eierstraße 48

70199 Stuttgart

Telefon: 07 11 / 62 10 39 - 0 Telefax: 07 11 / 62 10 39 - 33 E-Mail: info@amedick-sommer.de

D R U C K :

Bechtle Druck, Esslingen

Uni-Klinik aktuell erscheint viermal im Jahr und ist kostenlos im Uniklinikum Frankfurt erhältlich.

Für unverlangt eingesandte Manu- skripte und Fotos kann keine Haftung übernommen werden.

Die Hörsäle der Uni-Klinik sind dank der neuen Approbationsordnung wieder gut gefüllt

(10)

Das Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (ZFG) des Klini- kums der Goethe-Universität Frankfurt ist die zweite Univer- sitäts-Frauenklinik in Deutschland, die auf freiwilliger Basis ein Qua- litätsmanagement-System (QMS) für die gesamte Klinik einführt.

Am 13. Mai wurde das Zertifikat überreicht.

D

urch die Einführung des QMS werden wir der Forderung nach einheitlichen, nachvoll- ziehbaren und verständlichen Pro- zessen in der Patientinnen-Versor- gung gerecht“, erklärt Professor Dr.

Manfred Kaufmann, Direktor des ZFG. Im Zuge der Einführung des Qualitäts-Managements wurden die gesamten Arbeits- und Prozessabläu- fe optimiert, die Zusammenarbeit und Kommunikation der Mitarbeiter verbessert und so die Behandlungssi- cherheit insgesamt erhöht. In erster Linie profitieren die Patientinnen von dem QMS: „Wir wollen unseren Patientinnen auf allen Ebenen ein Höchstmaß an Qualität bieten“, so Kaufmann. Dabei geht es natürlich vor allem um die medizinische Be- handlung, aber auch Freundlichkeit und Aufmerksamkeit spielen eine wichtige Rolle im Umgang mit den Patientinnen. Zu den zentralen Maß-

nahmen gehörte die Gründung eines Qualitätslenkungsteams. Aufgabe dieses Gremiums ist es, sich regelmä- ßig über Maßnahmen zu beraten und Entscheidungen zur Qualitätsverbes- serung zu treffen.

KO N K R E T E E R F O L G E

„Unter Beteiligung nahezu aller Mit- arbeiter haben wir ein umfassendes Regelwerk zur optimierten und kun- denorientierten Versorgung erstellt, das wir täglich neu mit Leben füllen.

Dadurch haben wir nicht nur die me- dizinische Sicherheit gefördert, son- dern auch eine positive Atmosphäre

des aktiven Miteinanders geschaf- fen“, erklären Dr. Maren Prolingheu- er und Klaus P. Brück, Qualitätsbe- auftragte der Frauenklinik.

Zu den bereits durchgeführten Maß- nahmen gehören unter anderem die regelmäßige Überwachung der Kran- kenakten und die kontinuierliche Durchführung von Meinungsumfra- gen und Zufriedenheits-Analysen.

Die Einführung eines praxisnahen Systems zur Kontrolle der Lager und Medikamente hat bereits bedeuten- de Einsparungen erzielt. Ein weite- rer Erfolg ist die schnellere und bes- sere Schmerzlinderung bei Patientin- nen nach Operationen. Durch ein

vereinheitlichtes Vorgehen im Vor- feld häufig durchgeführter Operatio- nen können die Krankenschwestern jede Patientin optimal auf den jewei- ligen operativen Eingriff vorberei- ten. Besondere Hilfe und Unterstüt- zung erfahren Patientinnen mit Brustkrebs von den MitarbeiterIn- nen der psycho-onkologischen Be- treuung (Projekt Schmetterling).

Aber Qualitätsmanagement hört mit dem Zertifikat nicht auf: „Um unse- ren Patientinnen auch in Zukunft ein hohes Qualitätsniveau zu gewährlei- sten, wird der Qualitätsmanagement- Prozess kontinuierlich fortgesetzt und die Kooperation mit den nieder- gelassenen Frauenärzten intensi- viert“, erklärt Professor Kaufmann in Hinblick auf das an der Frauenklinik angesiedelte Brustkrebs-Kompetenz- zentrum. Dazu gehören neben regel- mäßigen Bewertungen des QMS durch die Leitung des Klinikums auch regelmäßige Kontrollen und al- le drei Jahre eine umfassende Re- Zertifizierung. Die Mitarbeiterinnen der Frauenklinik haben sich unter- dessen schon weitere Ziele gesteckt.

So sollen die Wartezeiten in der sta- tionären Aufnahme und im Ultra- schall reduziert werden. Und in der Geburtshilfe wird das Unicef-Zertifi- kat „Stillfreundliches Krankenhaus“

angestrebt.

W I E D E R H O L U N G S Z E RT I F I K AT F Ü R N E U R O R A D I O L O G I E

„Es ist schwer an die Spitze zu gelangen,

ungleich schwerer an der Spitze zu bleiben“

E D I T O R I A L 1 O R G A N I S AT I O N 10

Z F G B E KO M M T Z E RT I F I K AT F Ü R G E P R Ü F T E Q UA L I T Ä T U N D S I C H E R H E I T

Positive Atmosphäre

des aktiven Miteinanders

Am 15. April bestand das Institut für Neuroradiologie als zweites In- stitut in der Uni-Klinik das durch die Deutsche Gesellschaft zur Zer- tifizierung von Management-Syste- men (DQS) durchgeführte externe Wiederholungsaudit nach der Erstzertifizierung ein Jahr zuvor.

D

as Institut für Neuroradiologie im Zentrum für Radiologie ver- sorgt alle Kliniken mit Diag-

nostik und interventionellen Eingrif- fen, darunter hochspezialisierte Ein- griffe an den Hirngefäßen und an der Wirbelsäule. Viele Vorgänge und Arbeitsabläufe am Institut eignen sich deshalb für eine Standardisie- rung. „Ein großer Schritt nach vorn war die Standardisierung für die Untersuchungen an den Großgerä- ten“, berichtet Meike Stahmer, Qua- litätsmanagement-Beauftragte. „Für die Bedienung der oftmals komple- xen Großgeräte in der Neuroradiolo- gie wurde unter Einbindung der Mit- arbeiter ein praxisnaher und ver- ständlicher ‘Fahrplan’ erstellt.

Dank der Standardisierung finden sich sowohl neu eingestellte als auch rotierende Mitarbeiter auf Anhieb

problemlos zurecht. Und die verein- heitlichten Untersuchungsabläufe sorgen auch für eine verbesserte Auswertbarkeit und Vergleichbar- keit der Ergebnisse. Außerdem hat das Qualitätsmanagement-System (QMS) für einen verbesserten Über- blick im Bereich Bestellung und Vor- ratshaltung und so für einen effizien- teren und kostensparenden Ablauf gesorgt. Auch so scheinbar simple Dinge wie beispielsweise die klare Beschriftung aller Schranktüren mit einem Inhaltsverzeichnis und Ver- fallsdatum haben die Abläufe verein- facht und gestrafft.

„QMS wird von den Mitarbeitern mittlerweile als Selbstverständlich- keit empfunden“, berichtet die

QM-Beauftragte Stahmer, „und es hat sicher auch dazu beigetragen, dass Teamwork vor Hierarchie zur Philosophie im Haus geworden ist.“

Diese Auffassung teilt auch Profes- sor Dr. Friedhelm Zanella, Direktor des Instituts, der ein positives Resü- mee zieht: „Trotz personeller Ein- schnitte hat sich das QMS auch im Jahr nach der Erstzertifizierung be- währt. Institutsleitung und Mitarbei- ter sehen darin ein wertvolles und unentbehrliches Instrument im Klini- kumsalltag. Deshalb erfüllt es mich mit gewissen Stolz, dass wir trotz der eher problematischen Gesamtsitua- tion am Klinikum als zweites Institut die Rezertifizierung geschafft haben.“

Freude am ZFG über das Zertifikat

Die QM-Beauftragte der Neuro- radiologie Meike Stahmer

(11)

O R G A N I S AT I O N 11

D

as Blut – seit jeher ein beson- derer Saft. Blut hält das Leben zusammen. Blut transportiert den Sauerstoff von der Lunge zu den Körpergeweben und organisiert den Rücktransport des Abfallstoffes Kohlendioxid. Zudem transportiert der rote Saft blutlösliche Nahrungs- stoffe zu allen Körperteilen. Ein Er- wachsener von ca. 70 Kilogramm Gewicht hat fünf Liter Blut im Kör- per. Verliert er ein Drittel oder mehr davon, tritt der Tod ein. Abseits sei- ner mythologischen Bedeutung gab es daher schon früh Versuche, Blut zu übertragen.

T R A N S F U S I O N VO N S C H A F S B L U T

Doch erst die Entdeckung des Blut- kreislaufes durch den englischen Arzt William Harvey Anfang des 16.

Jahrhunderts schuf die Grundlagen für Bluttransfusionen. Mitte des 16.

Jahrhunderts soll es zu der ersten Übertragung von Schafsblut auf einen Menschen gekommen sein.

1818 gab es dann die erste Transfu- sion von Mensch zu Mensch, doch erst 1901 wurden sichere Vorausset- zungen geschaffen, als es dem Wie- ner Arzt Karl Landsteiner gelang, auch die Blutgruppen zu unterschei- den. 1919 wurde die erste „Blut- bank“ gegründet. Der nächste und entscheidende Schritt im Transfu-

sionswesen datiert auf den Anfang der 70er Jahre. Bis dahin waren die so genannten Vollblutspenden, also die Übertragung 1:1 üblich. Doch dann wurde nicht nur von der Glas- flasche auf sterile Kunststoffbeutel umgestellt sondern es gelang auch, das Blut in seine Bestandteile (rote Blutkörperchen, Plasma, Thrombo- zyten und Leukozyten) zu zerlegen.

Mittlerweile findet dieser Tren- nungsprozess schon kurz nach der Blutabnahme durch das Vierfach- beutelsystem statt.

„Diese Trennung macht aus ver- schiedenen Gründen Sinn“, so Dr.

Markus Müller vom Institut für Transfusionsmedizin und Immunhä- matologie. Zum einen hat die „Hä- motherapie nach Maß“ den Vorteil, dass in seine Bestandteile zerlegtes Blut an mehrere Patienten verteilt werden kann, je nachdem, was vom jeweiligen Patienten in seiner spe- ziellen Krankheitssituation ge- braucht wird. Zum anderen gelingt es dadurch, immunologisch schwieri- ge Situationen zu verhindern, indem Leukozyten (weiße Blutkörperchen) aus dem Blut herausgefiltert werden können. Diese führen sonst zur Anti- körperbildung, was wiederum etwai- ge später notwendige, weitere Trans- fusionen oder Transplantationen er- schwert. Und zum dritten ist es nun seit einigen Jahren möglich, durch Zellseparation maßgeschneiderte

Zelltherapeutika herzustellen, was besonders bei Patienten mit Erkran- kungen wie Blutkrebs (Leukämie) eine Rolle spielt. Das ermöglicht Stammzellen-Transplantationen.

S I C H E R H E I T G R O S S G E S C H R I E B E N

Neben diesen modernen, noch vor 50 Jahren undenkbaren Methoden nimmt die Sicherheit bei der Blut-

spende ganz großen Raum ein. „Jede Spende wird auf mögliche Infektio- nen untersucht“, so Dr. Müller. Na- türlich bleibt theoretisch ein minima- les Restrisiko bestehen, sich zum Beispiel mit HIV zu infizieren, aber das ist noch geringer (1:20 Millio- nen), als vom Blitz erschlagen zu werden (1:8 Millionen). Zum Ver- gleich: Die Gefahr, durch einen Ver- kehrsunfall zu Tode zu kommen, be- trägt im Jahr 1:10.000!

S E R I E : KO M M I S S I O N E N ( T E I L 4 )

Der Weg des Blutes

Die Transfusions- Kommission

Mit dem neuen Transfusions-Ge- setz (TFG) 1998 wurde es nötig, eine Dienstanweisung für den Weg des Blutes vom Spender zum Empfänger neu zu erarbeiten.

Nach entsprechender Vorlaufzeit wurde daher im Januar 2000 die gemeinsame Transfusions-Kom- mission (TFK) von Uni-Klinik und DRK-Blutspendedienst Baden- Württemberg - Hessen (BSD) un- ter der Leitung von Professor Er- hard Seifried, Ärztlicher Direktor und Leiter des Instituts für Trans- fusionsmedizin und Immunhäma-

tologie der Uni-Klinik, gegründet.

Gemeinsam deshalb, weil die Uni- Klinik als Abnehmer von rund 50.000 Blutprodukten der größte Einzelkunde des BSD-Hessen (ca.

265.000 Blutspenden pro Jahr) ist, und weil der BSD auf Grund der engen Kooperation mit dem Uni- klinikum zugleich als Blutbank und Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie fungiert.

„Zunächst wurde ein Qualitätssi- cherungs-Handbuch erarbeitet“, so BSD-Mitarbeiter Dr. Stephan Findhammer, Schriftführer der Kommission und zugleich Quali- tätsbeauftragter des Bereichs Hä- motherapie des Uniklinikums,

„dann wurde das Konzept auf drei großen und 27 kleinen Info-Veran- staltungen den betroffenen Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern vor- gestellt.“ Wichtiges Thema: Die Si- cherheit. Denn um einen optima- len Schutz zu gewährleisten, muss bei Dokumentation, Handhabung und Lagerung von Blutkonserven alles stimmen.

Deshalb werden im Auftrag des Klinikumsvorstandes regelmäßig in den Kliniken und Zentren der Uni-Klinik Inspektionen durchge- führt. Zudem hat die TFK eine EDV-gestützte Dokumentation und Richtlinien für eine einheitli- che Patientenaufklärung erarbei-

tet. Im Durchschnitt drei bis vier Mal im Jahr trifft sich die Kommis- sion, bestehend aus sieben Vertre- tern der BSD sowie den zehn Transfusions-Beauftragten der Uni-Klinik und der Klinik-Apothe- ke, um aktuelle Themen und Ver- besserungen zu besprechen.

An der Uni-Klinik und im Fachbereich Medizin gibt es eine Reihe von Kommissionen, die eine wichtige Verantwortung tragen. Uni-Klinik ak- tuell stellt die Arbeit der Kommissionen in einer Reihe vor, zeigt ihre Aufgaben und Kompetenzen und erläutert ihre Bedeutung. In dieser Ausgabe: Die Transfusions-Kommission (TFK) – sie überwacht die The- rapie mit Blut und Blutprodukten.

HILFE FÜR KREBSKRANKE KINDER, JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE FRANKFURT

Komturstrasse 3 60528 Frankfurt

Telefon (069) 96 78 07 - 0

GESCHÄFTSLEITUNG

INFORMATION

Frau Eva-Maria Hehlert Telefon (069) 96 78 07-17 Hausleitung-Familienzentrum

Übernachten Wohnen Frau Monika Waltz Frau Christine Hauser

Telefon (069) 96 78 07-14

Psychosoziale Beratung und Betreuung Haus 23/Stationen B5, B6, KMT Kreativwerkstatt, Patiententreff

im Familienzentrum Frau Argiri Tsiviki Telefon (069) 96 78 07- 36

Pädagogisch-psychologische Beratung und Betreuung

im Familienzentrum (u.a. Schullaufbahnberatung

sowie Möglichkeiten der Leistungstestung) Herr Dr. Frank Pastorek

Telefon (069) 96 78 07- 36

Psychologische Betreuung

Familienzentrum Einzel-Paar-Familiengespräche

Frau Karen Arnold Telefon (069) 96 78 07- 36

Ambulante Familienbetreuung • Hausbesuche, Sozialberatung, Gesprächsangebote, Stationen 32-4 und 31-3

Ingeborg Linke • Tel. (069) 63 01 60 73, (0173) 3 16 04 48

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

doch ganz auf ihren Schultern.“ Viel- leicht ist es ja ein klein bisschen auch ihre „Schuld“, denn als sich die bei- den 1996 kennen lernten, arbeitete Stefan Frank noch am

Auch in der Klinik III im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Frankfurter Universitätsklinikum werden fünf wissenschaftliche Projekte durch die vor zehn Jahren

Neu ist vor allem die zentrale Rufnummer 01805 6301, über die der einzelne Patient zusammen mit seiner vierstelligen Durchwahl direkt an seinem persönlichen Apparat

Tumormarker entdeckt.. Die Fußballweltmeisterschaft schlägt hohe Wellen – auch im Hinblick auf die Planungen von Notfallbereitschaften in der Frankfurter Krankenhauslandschaft.

Vor diesem Hintergrund hat die Klinik für Urologie und Kinder- urologie (Direktor: Professor Dietger Jonas) am Universitäts- klinikum eine interdisziplinäre Ex-

Und die Tendenz ist steigend. Nach aktuellen Statistiken sind für das Jahr 2003 in Deutschland zwei Pro- zent aller Todesfälle bei Frauen und 17 Prozent der durch Krebs verur-

Im Institut für Forensische Medizin werden nicht nur dubiose Todesfälle oder Opfer von Gewaltverbrechen untersucht, sondern auch unklare Todesfälle auf private Veranlassung

Ziel der Förderung ist neben der Würdigung der wissenschaftlichen leis- tung auch die Unterstützung der Alzhei- mer-Forschung, die an der Klinik für Psychi- atrie, Psychosomatik