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Uni-Klinik aktuell : Zeitung für Mitarbeiter und Patienten des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main. Nr. 2005,3

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Academic year: 2023

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a k t u e l l

Zeitung für Mitarbeiter und Patienten des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main

UNI-KLINIK www .kgu.de

EU-WEITE KOOPERATION

Uni-Klinik entwickelt Impf- stoff gegen Vogelgrippe

3

NEUE TECHNOLOGIE

Besser Hören mit

Implantat

4

MULTIDETEKTOR-CT

Der ganze Körper im

3D-Bild

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FINANZIERUNG ZUGESAGT

Fünf Millionen für

das BIC

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QUALITÄTSMANAGEMENT

Uni-Klinik legt

Qualitätsbericht vor

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ETHIK-KOMITEE GEGRÜNDET

Hilfe bei schwierigen

Fragen

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ENERGIESPAREN

Verbrauch um acht Prozent reduziert

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HOBBY

Multi-Kulti zu Dudel-

sackmusik

14

3/05

I N H A L T

Forschung ausge- zeichnet

Der Preis „Forschungsförde- rung der Deutschen Ophthal- mologischen Gesellschaft e.V.

für innovative wissenschaftli- che Projekte in der Augen- heilkunde“ wurde in diesem Jahr an Dr. Maria Fronius, Leiterin der Forschungsein- heit „Sehstörungen des Kin- desalters“ in der Abteilung Kinderaugenheilkunde und Schielbehandlung am Zen- trum der Augenheilkunde der Uni-Klinik, verliehen.

Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wurde bei der Jahres- tagung der DOG überreicht.

Der Preis gilt dem For- schungsprojekt von Dr. Fro- nius „Prospektive Studie zur Amblyopietherapie: Elektro- nische Erfassung der Okklu- sion mit neuer Technologie“.

Das geförderte Projekt be- fasst sich mit der Therapiezu- verlässigkeit, der so genann- ten Compliance, bei Kindern mit Schwachsichtigkeit. Man- gelnde Compliance trägt we- sentlich dazu bei, dass etwa ein Drittel der Patienten trotz Abdecken des besseren Auges mit Augenpflaster keine ausreichende Sehschär- fe erreichen. Mit der For- schungseinheit um Dr. Fro- nius hat die Augenklinik als einzige Einrichtung in Deutschland die Chance, mit einer in den Niederlanden entwickelten Technologie die Therapiezuverlässigkeit elektronisch zu erfassen.

H E R AU S F O R D E RU N G E N A N D I E H O C H S C H U L M E D I Z I N

Uni-Klinik auf neuen Wegen

Die deutsche Krankenhaus- Landschaft ist im Umbruch. Ge- rade die Universitätsklinika, die neben der Krankenversorgung auf modernstem Niveau auch in speziellem Maße der Lehre und Forschung verpflichtet sind, sehen sich durch die Folgen der Gesundheitsreform mit be- sonders schwierigen Heraus- forderungen konfrontiert.

I

n den nächsten Jahren werden nach Einschätzung unterschied- licher Quellen zwischen zehn

und 25 Prozent aller Krankenhäu- ser in Deutschland schließen müs- sen. Denn das neue Krankenhaus- abrechnungssystem nach DRG- Fallpauschalen sorgt in vielen Be- reichen für eine Unterfinanzie- rung. Hinzu kommt ein gewaltiger Investitionsstau. Ein Schwerpunkt des Krankenhaus-Sterbens sehen aktuelle Analysen vor allem im Rhein-Ruhr-Gebiet, aber eben auch im Rhein-Main-Gebiet.

Seit 1990 hat sich die Zahl der hes- sischen Krankenhäuser um 15 Standorte verringert. Auch die

hessische Hochschulmedizin ist im Umbruch. So wurden die Universi- tätskliniken in Marburg und Gie- ßen zum 1. Juli 2005 fusioniert. Im nächsten Schritt steht die Privati- sierung als Zukunft sicherndes Konzept an. Nach hessischem Krankenhausrahmenplan gehört das Uniklinikum Frankfurt mit sei- nen rund 1.350 Betten und den Hochschulambulanzen zwar nomi- nell dem Versorgungsgebiet Frank- furt-Offenbach an, wird aber in der hochschulmedizinischen Landschaft neben dem privatisierten mittel-

W E I T E R S E I T E 2

Weihnachtsbaum 2005 mit Blick auf Alt und Neu: Das Klinikum und der Fachbereich Medizin im Wandel

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E D I T O R I A L 1 R U B R I K 2

Sterne haben auch außerhalb der Weihnachtszeit positiv besetz- ten Symbolcharakter.Wir sprechen von Sternsstunden, wenn wir Herausragendes, Besonderes, Außergewöhnliches meinen.

Der Jahresausklang lädt immer auch dazu ein, die Sternstunden des Jahres Revue passieren zu lassen. Und davon gab es im Jah- resverlauf der Uni-Klinik wieder eine ganze Reihe.

In erster Linie sind es in der Uni-Klinik natürlich die medizini- schen und wissenschaftlichen Sternstunden, die uns berühren.

Ganz besonders freuen uns alle Entwicklungen, die Verbesserun- gen für die diagnostische oder therapeutische Betreuung unse- rer Patienten zur Folge haben. Hierzu zählten beispielsweise die Inbetriebnahme des neuen digitalen Mammographiesystems auf der diagnostischen Seite, genauso wie ein neues minimalin- vasives Verfahren zur Speiseröhrenentfernung unter den thera- peutischen Neuerungen. Von besonders aktuellem Interesse ist auch die bahnbrechende Stammzellenforschung auf dem Gebiet der Kardiologie mit letztlich neuen Möglichkeiten zur Behand- lung von Herzinfarktpatienten. Sternstunden erleben wir aber auch stets im Rahmen erfolgreicher Neuberufungen, über die in unserer Ausgabe ebenso berichtet wird, wie über die fortgesetz- ten Errungenschaften im Rahmen der weiteren Zertifizierungen unseres Qualitätsmanagements.

In diesem Kontext werden erfreulicherweise auch die baulichen Rahmenbedingungen immer besser. Unsere umfangreichen Sa- nierungs- und Erweiterungsmaßnahmen schreiten sichtbar und unaufhaltsam voran. So konnte beispielsweise in diesem Jahr der neue Forschungsturm offiziell eingeweiht werden und der Bau- abschnitt Ost kommt in seine Endphase.

Der Vorstand ist sich bewusst, dass wir alle Sternstunden schließlich dem unermüdlichen Einsatz aller engagierter Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter sowie auch vieler unserer Partner verdanken. So ist es vor allem die Qualität unserer medizini- schen Leistungen, die bei Patienten und einweisenden Ärzten das Vertrauen in unser Klinikum begründen.

Verbunden mit unserem Dank wünschen wir Ihnen und Ihren Familien ein geruhsames Weihnachtsfest sowie einen guten Start in das neue Jahr.

Mit freundlichen Grüßen Ihre

E D I T O R I A L

Sternstunden

Bahnbrechender Erfolg für das Kardiologenteam um Professor Andreas Zeiher (re.)

Eine Untersuchung an über 200 Herzinfarkt-Patienten an deut- schen und schweizerischen Herz- kliniken unter der Leitung der Kardiologie der Frankfurter Uni- Klinik zeigt nun erstmals zweifels- frei, dass die Verabreichung von körpereigenen, aus dem Knochen- mark der Patienten gewonnenen Stammzellen eine erhebliche Funktionsverbesserung des in- farktgeschädigten Herzens be- wirkt.

D

as Team der kardiologischen Klinik und der experimentellen Kardiologie des Frankfurter Universitätsklinikums erforscht seit Jahren die Nutzung körpereigener Stammzellen zur Regeneration des geschädigten Herzens und Wieder- herstellung der Pumpfunktion. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Transfusionsmedizin der Univer- sität Frankfurt wurden Methoden entwickelt, aus dem Knochenmark gezielt die Stammzellen zu isolieren, die zur Reparatur des infarktgeschä- digten Herzens beitragen können.

Seit 2001 behandeln die Herzspezia- listen Patienten mit Herzinfarkt mit diesen körpereigenen Stammzellen.

Die ermutigenden Ergebnisse dieser Voruntersuchungen führten zu der jetzt auf einem Kongress in Dallas/

USA veröffentlichten Großstudie.

Wie Professor Volker Schächinger, der die Studie vorstellte, ausführt,

„bewirkt die Behandlung mit Stammzellen eine deutlich verbesser-

te Pumpfunktion des infarktgeschä- digten Herzens, insbesondere bei Pa- tienten mit großen Herzinfarkten.

Das Verfahren ist sicher, einfach im Rahmen einer routinemäßigen Herz- katheteruntersuchung durchführbar und ohne größere Belastung für die Patienten.“ Die Studie zeigt eine bis zu dreifach verbesserte Erholung der Pumpfunktion des Herzens bei Pa- tienten mit schwerem Herzinfarkt verbunden mit einer kompletten Normalisierung der Durchblutung des Herzmuskels.

Professor Stefanie Dimmeler, Leite- rin der Forschungsabteilung: „Hier- mit geht ein Traum in Erfüllung: Die sieben Jahre intensiver experimen- teller Forschung im Labor zahlen sich aus und helfen nun tatsächlich den Patienten.“ Die Ergebnisse der Studie stellen einen bahnbrechenden Erfolg in der Behandlung des Herz- infarktes dar. Gleichzeitig ist dies der erste Beweis, dass eine regenerative Therapie mit körpereigenen Stamm- zellen Patienten mit Herzerkrankun- gen Nutzen bringt.

hessischen Standort als auch zukünf- tig bestehende öffentlich rechtliche Anstalt den wichtigen Standort Rhein-Main abdecken.

„Wir haben allen Grund optimistisch in die Zukunft zu blicken“, sagt Pro- fessor Roland Kaufmann, Ärztlicher Direktor der Uni-Klinik. Dank vie- ler strategischer Weichenstellungen der Verantwortungsträger in der Landesregierung, im Fachbereich und im Klinikum sei man für die Aufgaben der Zukunft gut aufge- stellt. Die wichtigsten Hausaufgaben im Rahmen der Neubaumaßnahmen, der Neuberufungen und der Einspar- möglichkeiten seien weitgehend um- gesetzt, wenngleich noch genügend

Herausforderungen und Handlungs- bedarf vorhanden wären. Im Vorder- grund stünden vielmehr Probleme im Zusammenhang mit der Attrakti- vität des Arbeitsplatzes Kranken- haus, insbesondere für den medizini- schen Nachwuchs und die Pflege, wo sich der Vorstand in der Pflicht be- fände, für bestmögliche Lösungen einzutreten. „Aber wir sind auch kei- ne Einzelkämpfer“, so Kaufmann. In- itiierte Kooperationen mit dem Uni- versitätsklinikum in Mainz und vor allem die gemeinsamen strategischen Planungen der Frankfurter Klinik- Allianz mit ihren insgesamt 3.300 Betten untermauern die wichtige Po- sition der Uni-Klinik in Frankfurt.

Stammzellen reparieren Herzschaden

F O R T S E T Z U N G

U N I - K L I N I K AU F N E U E N W E G E N

Prof. Roland Kaufmann Ärztlicher Direktor

Prof. Josef Martin Pfeilschifter Dekan

Thomas Müller-Bellingrodt Kaufmännischer Direktor

Martin Wilhelm

Pflegedirektor

(3)

R U B R I K M E D I Z I N

D

ie Krankheit beginnt beim Menschen wie jede Grippe (nicht zu verwechseln mit ei- nem grippalem Infekt) mit hohem Fieber, Kopfschmerzen und Husten.

Doch das Virus vom Typ H5N1 ist besonders aggressiv. Als es 1997 in Hongkong 18 Menschen infizierte, starben sechs. Warum es trotzdem noch nicht zu einer richtigen Epide- mie gekommen ist, liegt daran, dass es bisher für Menschen schwierig ist, sich bei Tieren mit der Vogelgrippe anzustecken. Dazu müssen sie den Erreger einatmen, der etwa in Stäl- len an Schwebteilchen in der Luft haftet. Die Weltgesundheitsorganisa- tion WHO vermutet, dass das H5N1- Virus bereits seit April 2003 zirku- liert. Es sei daher ein ermutigendes Zeichen, dass sich bisher so wenige Menschen angesteckt hätten. Das Virus wird von Fachleuten dennoch als gefährlich eingestuft, da es sich in der Vergangenheit als sehr anpas- sungsfähig erwiesen hat. „Die gegen- wärtige Lage könnte sich schnell ver- ändern“, schreibt die WHO. Insbe- sondere könnte H5N1 das genetische Material von menschlichen Grippe- viren übernehmen und sich so in ei- nen Erreger verwandeln, der auch von Mensch zu Mensch verbreitet werden kann.

E I N E I N T E R N AT I O N A L E A N G E L E G E N H E I T

Die Entwicklung eines kombinierten Influenza/Vogelinfluenza-Impfstoffs stellt daher vor dem Hintergrund der hohen Wahrscheinlichkeit für eine weltweite Grippeepidemie, einer so genannten Pandemie, eine dringende Aufgabe dar. Die letzten drei In- fluenzapandemien in den Jahren 1918, 1957 und 1968 zeigen das Aus- maß derartiger Seuchen. Die schwer- ste war die so genannte „Spanische Grippe“ 1918/19, die weltweit zwi- schen 20 und 50 Millionen Todesop- fer forderte. 1957/58 und 1968/69 starben nach Angaben der WHO schätzungsweise jeweils eine Million Menschen.

An einem solchem Vogelinfluenza- Immunschutz arbeitet nun die von Professor Dr. Jindrich Cinatl geleite-

U N I K L I N I K - F O R S C H E R A R B E I T E N A N I M P F S TO F F G E G E N D I E VO G E L G R I P P E

Ein Wettlauf gegen die Zeit

te Forschungsabteilung des Instituts für Medizinische Virologie (Direk- tor: Professor Hans-Wilhelm Doerr) am Universitätsklinikum. Die Ent- wicklung des Impfstoffes gegen die humane Influenza sowie die be- sonders aggressive Vogelgrippe wird in Kooperation mit einem hochkarä- tigen internationalen Konsortium durchgeführt, das von dem österrei- chischen Biotechnologie-Unterneh- men Green Hills Biotechnology ko- ordiniert wird.

N O C H K E I N G R U N D Z U R PA N I K VO R H A N D E N Die Gefahr einer Grippe-Pandemie besteht zum einen durch die von In- fluenzaviren verursachte „echte“

Grippe, der Influenza. Neben der menschlichen Virusinfektion besteht zudem die Gefahr der Vogelinfluen- za oder „Vogelgrippe“. Die Übertra- gung der tierischen Variante vom Tier auf den Menschen führt immer wieder zu schweren Erkrankungen und Todesfällen. Vermischen sich die Viren, so wird der Erreger noch ge- fährlicher. „Diese weiteren Kreu- zungs- und Ansteckungsmöglichkei-

Das Institut für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum entwickelt in Zusammenarbeit mit Partnern aus fünf europäischen Ländern in ei- nem EU-geförderten Forschungsprojekt einen Vogelgrippe-Impfstoff. Dabei drängt die Zeit, das Virus ist bei Tieren längst in Europa angekommen.

2006, so hoffen die Wissenschaftler, könnte ein Prototyp getestet werden.

ten steigern zusätzlich die Wahr- scheinlichkeit einer Grippe-Pande- mie mit möglicherweise Millionen von Opfern“, so Professor Dr. Hans Wilhelm Doerr. Allerdings sei zur- zeit noch kein Grund zur Panik vor- handen.

VO G E L I N F L U E N Z A - A N T I - G E N E E I N G E B AU T

Gegen die humane Influenza kann trotz der ständigen Ausbildung neu- er Virusvarianten (Mutation) durch Impfung ein (Teil-)Immunschutz aufgebaut werden. Die Schaffung ei- nes Schutzes gegen die Vogel-In- fluenza soll dies nun ergänzen. „Ba- sis hierzu ist ein abgeschwächtes In- fluenzavirus, das sich im mensch- lichen Organismus nicht weiter ver- mehrt, aber dennoch zu einer star- ken Immunantwort führt“, erklärt Professor Dr. Jindrich Cinatl, Leiter der Forschungsabteilung am Institut für Medizinische Virologie. „In die- ses Virus werden zusätzlich Vogelin- fluenza-Antigene eingebaut, so dass die Impfung eine Immunität gegen Influenza, Vogelinfluenza und neu kombinierte Viren verleihen soll“, so

Im Labor wird ein Impfstoff erarbeitet, der Immunität gegen Influenza,Vogelinfluenza und neu kombinierte Vi- ren verleihen soll

Professor Cinatl. Die wissenschaftli- che Leitung für das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt „Chi- meric Vaccines“ am Institut für Me- dizinische Virologie liegt bei Dr.

Martin Michaelis.

Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf zwei Millionen Euro, wovon 1,4 Millionen Euro durch Fördergelder der Europäischen Union finanziert werden. Im interna- tionalen Konsortium sind neben dem Universitätsklinikum Frankfurt sechs weitere Unternehmen und Hochschulen aus insgesamt fünf ver- schiedenen europäischen Ländern an der Impfstoffentwicklung betei- ligt. Um die Impfstoffe möglichst schnell klinisch anwenden zu kön- nen, ist unter anderem das russische WHO-Referenzinstitut für Influenza in St. Petersburg, das große Erfah- rung mit der Erprobung neuer Impf- stoffe hat, als Partner beteiligt. Die technologische Basis und Koordina- tion des ehrgeizigen Projektes leistet das Wiener Biotechnologieunterneh- men Green Hills Biotechnology.

„Erste Ergebnisse der Entwicklungs- arbeit werden Ende des nächsten Jahres erwartet“, so Dr. Michaelis.

3

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per weiter, den so genannten Floa- ting Mass Transducer (kurz FMT).

Die Soundbridge bewirkt durch die direkte Ankopplung des FMT an die Gehörknöchelchenkette ein verbes- sertes Sprachverständnis, einen er- weiterten Frequenzbereich bis 10.000 Hertz (ideal zum Musikhö- ren) und einen deutlich gesteigerten Tragekomfort. Rückkopplungspfei- fen oder körpereigene wie beispiels- weise Kaugeräusche vermeidet das Gerät.

F Ü R PAT I E N T E N M I T I N - N E N O H R S C H W E R H Ö R I G K E I T

„Die Vibrant Soundbridge kann bei- spielsweise Patienten mit Innenohr- schwerhörigkeit helfen“, so die Fach- ärztin, „außerdem allen, die kein konventionelles Hörgerät tragen können oder mit diesem nicht ausrei- chend versorgt werden.“ So führen bei manchen Menschen Fremdkör- per im Gehörgang zu Entzündungen.

Oft müssen herkömmliche Geräte auch im Hochtonbereich passen, oder es treten Rückkopplungen auf,

die sich als unangenehmes Pfeifen bemerkbar machen. Das neue Sys- tem löst auch eine Reihe von Proble- men, die durch besondere berufliche Anforderungen entstehen: Wer zum Beispiel in großer Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit arbeiten muss oder eine Tätigkeit ausübt, bei der der Ge- hörgang frei bleiben muss (etwa Ärz- te wegen des Stethoskops, Musiker beziehungsweise Sänger wegen des Verschlusseffektes) kann herkömmli- che Hörgeräte nicht benutzen.

„Das Vibrant Soundbridge-System hat sich weltweit bewährt und wurde auch bei uns bereits in vielen Fällen sehr erfolgreich eingesetzt“, berich- tet Dr. Helbig. „Im ersten Schritt sollten Patienten auf jeden Fall den Grad und die Form ihrer Schwerhö- rigkeit überprüfen lassen.“

Interessenten können sich an die Patientenhotline in der Ambulanz des Zentrums der Hals-Nasen-Oh- renheilkunde wenden:

Telefon (0 69) 63 01 - 51 13, montags bis freitags von 8.00 bis 13.00 Uhr und 13.30 bis 16.00 Uhr.

E D I T O R I A L 1 M E D I Z I N 4

Z E N T RU M F Ü R H A L S - N A S E N - O H R E N - H E I L K U N D E S E T Z T N E U E H Ö RT E C H N O L O G I E E I N

Besser hören mit Implantat

A

llein in Deutschland leiden über 14 Millionen Menschen an einer Beeinträchtigung des Ge- hörs. Zwar gibt es heutzutage eine große Auswahl an konventionellen Hörtechnologien, die den Hörverlust zu kompensieren versuchen, aber nicht allen Betroffenen kann damit geholfen werden. „Implantierbare Techniken bieten hier eine interes- sante Alternative, da sie mit einem völlig neuen Ansatz arbeiten“, erläu- tert Dr. Silke Helbig das System, das am Zentrum für Hals-Nasen-Ohren- Heilkunde eingesetzt wird.

„Vibrant Soundbridge“ – so der Na- me der Hörtechnik – besteht aus zwei Komponenten: dem Implantat und einem externen Audioprozessor.

Den mit hochwertiger Chiptechnolo- gie ausgestatteten Miniprozessor trägt der Patient diskret unter den Haaren. Er wird durch Magnetkraft über dem Implantat gehalten und enthält die gesamte Signalverarbei- tung. Das Signal wird vom Audio- prozessor auf das Implantat übertra- gen. Das Implantat leitet das Signal an einen winzigen Schwingungskör-

Eine neue Technologie kann Menschen mit Hörproblemen helfen, die mit den herkömmlichen Geräten nicht zurechtkommen. „Das implantierbare System kann die Hörleistung und Lebensqualität der Betroffenen nach- haltig verbessern“, erklärt Dr. Silke Helbig, Fachärztin für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals- chirurgie am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Hautklinik nimmt an Studie des neuen Krebsmedikaments Sorafenib teil

Der schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt, zählt in fortgeschrittenen Stadien zu den am meisten gefürchteten Tu- morerkrankungen. Er ist für mehr als drei Viertel aller durch Hautkrebs bedingten Todesfälle verantwortlich. Bei Absiedelun- gen (Metastasen) in Lymphkno- ten und inneren Organen stehen derzeit nur wenige und sehr be- grenzte Behandlungsmöglichkei- ten zur Verfügung. Trotz intensi- ver klinischer Überprüfung von verschiedenen Chemotherapeuti- ka – allein oder in Kombination mit Botenstoffen zur Aktivierung der eigenen Immunabwehr – konnte in den vergangenen Jah- ren die Wirksamkeit von Thera- pien bei Patienten mit fortge- schrittenem schwarzen Haut- krebs nicht nennenswert verbes- sert werden.

Diese Situation könnte sich durch das neue Krebsmedikament So- rafenib deutlich bessern. Sorafe- nib ist ein innovativer, als Tablet- te gegebener Wirkstoff, der ziel- gerichtet das Wachstum von Metastasen sowohl über Hem- mung der Tumorzellteilung als auch über Blockade der zur Tu- morernährung wichtigen Blutver- sorgung unterbinden kann. Er- gebnisse erster klinischer Über- prüfungen von Sorafenib in Kom- bination mit einer Chemothera- pie haben eine Wirksamkeit beim fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebs gezeigt, die deutlich über das Maß der Standardthera- pie hinausgeht.

Die gesicherte Bewertung der Wirksamkeit von Sorafenib ist ein wichtiges Ziel der weltweit durchgeführten Phase III-Studie.

Die Hautklinik ist teilnehmendes Zentrum dieser internationalen Studie, an der Patienten mit vor- herigem Fortschreiten ihrer Er- krankung unter der Therapie mit den Chemotherapeutika Dacar- bazin (DTIC) oder Temozolomid ab sofort teilnehmen können.

Patienten, die an einer Teilnahme an der Studie interessiert sind, können sich unter der Telefon- nummer 069 – 6301 83301 an den Leiter der Dermato-Onkologie, Prof. Dr. med. Jens Gille, wenden.

Der Audioprozessor (links) leitet die Signale an das FMT (rechts) weiter

Aufbau und Funktion der Vibrant Sound- bridge

Quelle:MED-EL Deutschland GmbH

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M E D I Z I N 5

KO N G R E S S D E R „ U H R E N F O R S C H E R “ I N F R A N K F U RT

Der Einfluss der inneren Uhr auf die Gesundheit

A

uf demKongresswurden

nicht nur neue- ste wissen- schaftliche Er- kenntnisse zur inneren Uhr vorgestellt und diskutiert, son- dern es wurde auch eine neue wis- senschaftliche Gesellschaft, die Eu- ropean Biological Rhythms Society (EBRS) als Nachfolgerin der EPBRS gegründet.

Körperfunktionen wie Puls, Blut- druck oder die Körpertemperatur unterliegen der zeitlichen Kontrolle durch die innere Uhr. Sie passt sich dem Wechsel von Tag und Nacht oder Sommer und Winter an. Der Hell-Dunkel-Wechsel ist der wichtig- ste Zeitgeber. Die Synchronisation der Körperfunktionen untereinan- der, aber auch mit dem natürlichen Rhythmus der Umwelt ist eine wich- tige Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Störungen des

körpereigenen Rhythmus können zu Erkrankungen und Verhaltensstö- rungen wie Schlafstörungen, Tages- schläfrigkeit und verminderter Lei- stungsfähigkeit führen. Klassische Beispiele sind körperliche Beschwer- den bei Schichtarbeit, der so genann- te Jet-Lag nach einem Langstrecken- flug, die Umstellung zwischen Som- mer- und Winterzeit oder die Win- terdepression.

„Erkenntnisse der Chronobiologie können helfen, die gesundheitlichen Gefahren, die mit einem Leben ge- gen die innere Uhr verbunden sind, zu begrenzen“, so Professor Jörg Stehle, Leiter des Institutes für Ana- tomie III (Zelluläre und Molekulare Anatomie). „Wir erwarten uns da- von eine Verbesserung der Therapie- und Diagnosemethoden.“ So konnte mit der Lichttherapie etwa zur Be- handlung der Winterdepression erst- mals eine psychiatrische Behand- lungsmethode aus den Erkenntnis- sen der Neurowissenschaften entwik- kelt werden.

Die Wissenschaftler haben auch her-

ausgefunden, dass die Wirkung von Medikamenten sehr stark von der Tageszeit abhängig ist, zu der sie ver- abreicht werden. „Dieses Phänomen wird von der gegenwärtigen Medizin viel zu wenig beachtet“, so Stehle.

„Die Chronopharmakologie hat sich zum Ziel gesetzt, den optimalen Zeitpunkt für die Gabe von be- stimmten Medikamenten, beispiels- weise von Zytostatika bei Krebspa- tienten zu ermitteln.“

„Die Entwicklung und Etablierung einer Chronomedizin wird eine vordringliche Aufgabe der ‘Uhrenforschung’ in den nächsten Jahren sein“, erklärt Professor Dr. Horst-Werner Korf, Präsident der European Pineal and Biological Rhythms Society (EPBRS) und Direktor des Institutes für Anatomie II (Experimentelle Neurobiologie) am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Gemeinsam mit Prof. Dr. rer. nat. Jörg Stehle lei- tete er den 10. Kongress der EPBRS, der vom 1. bis 5. September 2005 mehr als 230 Uhrenforscher aus aller Welt nach Frankfurt führte.

D

ie EBRS, am 5. September 2005 in Frankfurt am Main als Nach- folgerin der EPBRS gegründet, ist eine internationale Gesell- schaft von Wissenschaftlern, die biologische Rhythmen und photoneuroendokrine Systeme erforschen. Ihr multidisziplinärer For- schungsansatz verbindet molekular- und zellbiologische mit system- und verhaltensphysiologischen Analysen. Ziele der Gesellschaft sind die Förderung der Chronobiologie und die Entwicklung einer „Chrono- medizin“, um die Bedeutung der inneren Uhr für Gesundheit und Krankheit des Menschen besser zu erforschen. Die Gesellschaft hält al- le drei Jahre einen internationalen Kongress ab, der nächste Kongress wird 2008 in Strasbourg stattfinden. Professor Horst-Werner Korf wur- de für die Amtsperiode 2005 bis 2008 zum Präsidenten der EBRS ge- wählt (weitere Informationen unter www.ebrs.info).

EBRS (European Biological Rhythms Society)

N E T Z W E R K VO N W I S S E N S C H A F T L E R N U N D P R A K T I K E R N G E G R Ü N D E T

Kongress zur Betreuung chronisch Kranker

„Die Zukunft ist chronisch. Das Chronic Care Model in der Pri- märmedizin“ – unter diesem Titel trafen sich am 17. Oktober zahl- reiche internationale Wissen- schaftler und Ärzte in Frankurt.

Der vom Institut für Allgemein- medizin der Universität Frankfurt veranstaltete Kongress stand un- ter der Schirmherrschaft des Bundesministerium für Gesund- heit und Soziale Sicherung.

U

nser Ziel ist es, Strategien zur optimalen Langzeitbetreuung chronisch Kranker zu finden – bisher liegt der Fokus unseres Ge- sundheitssystems eher auf der Ver-

sorgung akut erkrankter Menschen“, sagte Professor Dr. Ferdinand Ger- lach, Direktor des Instituts für Allge- meinmedizin am Universitätsklini- kum Frankfurt. In seinem Vortrag stellte Dr. Ed Wagner, Direktor des renommierten MacColl Institute in Seattle und Leiter des amerikani- schen Programms zur Versorgung chronisch Kranker, das von ihm ent- wickelte „Chronic Care Model“ vor.

Das wissenschaftlich fundierte Kon- zept zielt auf die optimale Zu- sammenarbeit von besser informier- ten und aktivierten Patienten auf der einen Seite und einem besser vorbe- reiteten, vorausschauend handeln- den Praxisteam auf der anderen Sei-

te ab. „Das Modell wird bereits in verschiedenen Ländern der Welt er- folgreich umgesetzt und von der WHO zur allgemeinen Anwendung empfohlen“, erklärt Dr. Rafael Ben- goa, Direktor des Programms „Ma- nagement Chronischer Erkrankun- gen“ der Weltgesundheitsorganisa- tion WHO.

Die Experten diskutierten unter an- derem, wie diese neuen Strategien auf das deutsche Gesundheitssystem übertragen werden könnten. „Ent- scheidend ist, ob es Ärzten und ihren Patienten gelingt, gemeinsam für die notwendige Kontinuität in der Be- handlung zu sorgen“, so Dr. med.

Dipl.-Päd. Jochen Gensichen, Leiter

des Arbeitsbereichs Chronic Care und Versorgungsforschung am Frankfurter Institut für Allgemein- medizin.

Um die eigene Erkrankung besser zu verstehen und positiv zu beeinflus- sen, sollen Patienten mehr als bisher eingebunden werden. Schulungen und Informationsmaterialien sollen die Patienten hierbei gezielt unter- stützen. Solche Anleitungsfunktio- nen könnten in Zukunft vermehrt die Hausarztpraxen übernehmen und so eine stärkere Rolle in der Versorgung chronisch Kranker spie- len. Wichtig ist, dass das Praxisteam chronisch Kranke vorausschauend und vorbeugend begleitet.

Professor Korf

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M E D I Z I N 6

M U LT I D E T E K TO R - C O M P U T E RTO M O G R A P H E N B E I M F I S I - S Y M P O S I U M VO R G E S T E L LT

Der ganze Körper im 3D-Bild

D

ie Präzision der diagnostischen Ergebnisse dieses Verfahrens hat sich enorm verbessert,“ er- klärt Professor Thomas Vogl, Direk- tor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und einer der wissenschaftlichen Leiter des Frankfurter Interdisziplinären Symposiums für Diagnostik und Intervention (FISI). „Die Computer- tomographie kann heute grundsätz- lich bei allen klinischen Fragestellun- gen eingesetzt werden“ sagt Profes- sor Vogl und sei somit ein wichtiger Faktor bei der interdisziplinären Zu- sammenarbeit. So kommt die MDCT sowohl bei der Herzdiagnostik, bei Untersuchungen von Kopf und Hals sowie Gefäßen und Tumoren zum Einsatz. Insbesondere in der Trau- madiagnostik profitieren Patienten von der Schnelligkeit der Untersu- chung, da der Faktor Zeit bei Notfäl- len oft entscheidend für die Gene- sungschancen der Patienten ist. Bei Verdacht auf multiple Frakturen, Organ- oder Gefäßverletzungen kann über ein 3D-Ganzkörper- Screening in nur einem Arbeits- schritt präzise und schnell eine erste Diagnose gestellt werden.

Bei Herz-Kreislauf-Problematiken kann die MDCT teilweise den Herz- katheter ersetzen, „zumindest im di- agnostischen Bereich“, so Professor Vogl. Dabei geht es vor allem darum, mittels der hoch auflösenden 3D- Technik kardiale Strukturen exakt darzustellen und mögliche Thrombo- sen oder Embolien zu erkennen.

„Wir können damit einen regelrech- ten Flug durch die Gefäße machen und feststellen, ob weiterere Eingrif- fe nötig sind“, erläutert Professor Vogl. So könnten sich Patienten den Einsatz eines Katheters sparen, wenn die MDCT-Untersuchung kei- ne signifikanten Auffälligkeiten ge- zeigt hat.

E I N S AT Z B E I O P - P L A N U N G Auch bei der Operationsplanung kann die Multidetektor-CT wichtige Hilfestellung leisten. So erhält der Operateur eine virtuelle Bilderwelt, die zu jedem Zeitpunkt Informatio- nen über die Lage pathologischer Prozesse liefert. Dies ermöglicht auch eine Verkleinerung des Zu- gangs zum Operationsgebiet, wodurch Blutverlust und Infektions-

risiko deutlich reduziert werden. In der Krebsdiagnostik hilft die MDCT wiederum, Tumorvolumina exakt zu vermessen. Die neue CT-Genera- tion kommt aber auch in der Krimi- nalistik zum Einsatz, etwa im Rah- men „virtueller“ Obduktionen im In- stitut für Rechtsmedizin.

Die Möglichkeiten der bildgebenden Darstellungen in der Radiologie werden ständig besser. So stand beim 6. FISI-Symposium die Neuerungen der Multidetektor-Computertomographie (MDCT) im Vordergrund. Damit können binnen Sekunden dreidimensionale Datensätze erzeugt und daraus weitere Ansichten generiert werden.

Im Vergleich zu herkömmlichen Computertomographen ist die Strah- lenbelastung moderner CT-Scanner bei Wahl geeigneter Untersuchungs- protokolle deutlich geringer. Zudem dauert die Untersuchungen nur noch bis zu 25 Sekunden und liefert dabei ein Vielfaches an Informationen, die darüber hinaus vom Computer noch unterschiedlich dargestellt werden können.

K E I N E B A S A R - D I AG N O S T I K Auch wenn die MDCT vieles verein- facht, amerikanische Verhältnisse will Professor Vogl auf keinen Fall.

In den USA kann man sich eine Herz- oder Ganzkörper-Untersu- chung per MDCT in einer mobilen Station, etwa vor einen Einkaufszen- trum, zu Weihnachten schenken las- sen (Herz 99 Dollar, komplett 2000 Dollar). „Abgesehen von der Quali- tätsfrage halte ich von solchen Schnellverfahren überhaupt nichts.

Zum einen ist der Nutzen zweifel- haft, zum anderen entsteht dadurch eine unnötige Strahlenbelastung, die immerhin sechs bis sieben Transat- lantikflügen entsprechen. Dieses Ri- siko sollte man nicht ohne Not ein- gehen“, so Professor Vogl. „Bei uns wird es eine derartige Basar- Diagnostik jedenfalls nicht geben.“

Mit der MDCT steht Ärzten eine virtuelle Bilderwelt zur Verfügung

Das Herz im 3D-Format – erzeugt von einem CT, bei dem der Patient nur 25 Sekunden in die Röhre muss

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M E D I Z I N 7

A

nfang 2003 entstand das BIC im Bereich der Frankfurter Neuro- wissenschaften auf Grund einer Ausschreibung der Deutschen For- schungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel war es, ei- nen Schwerpunkt der deutschen Hirnforschung in der funktionellen Bildgebung zu etablieren. Der An- trag des Frankfurter Neuroverbun- des, interdisziplinär ausgerichtet und gemeinsam eingereicht von drei Ein- richtungen des Universitätsklini- kums – der psychiatrischen und der neurologischen Klinik sowie dem In- stitut für Neuroradiologie – sowie dem Max-Planck-Institut für Hirn- forschung, überzeugte die Gutachter.

Auch deswegen, weil am Hirnfor- schungsstandort Frankfurt „die her- vorragende fachliche Expertise aller beteiligten Frankfurter Institute ge- bündelt werden konnte“, erklärt Professor Helmuth Steinmetz, Ver- bundkoordinator des BIC. Der Di- rektor der Neurologischen Klinik und Prodekan des Fachbereichs Me- dizin war zusammen mit seinen Kol- legen aus Neuroradiologie, Psychia- trie und dem Max-Planck-Institut für Hirnforschung an der Konzeption und Realisierung des Brain Imaging Centers maßgebend beteiligt.

Die Forscher nutzen dabei moderns- te Technologie, um ohne Eingriff und schädliche Nebenwirkungen den neuronalen Grundlagen von Wahr- nehmung und Gedächtnis, motori- schen Handlungen, Aufmerksamkeit sowie Bewusstsein auf die Spur zu kommen. Hauptthema für den Hirn- forschungsstandort Frankfurt ist die Perzeption, also die Sinneswahrneh- mung. Gruppen des Max-Planck-In- stituts und des Universitätsklinikums beschäftigen sich mit der Verarbei- tung von Sinneseindrücken, schwer- punktmäßig dem visuellen System, aber auch mit der cross-modalen As- soziation von Gehörtem mit Gefühl- tem oder Gehörtem mit Gesehenem.

Zudem gibt es Forschungsgruppen etwa der Neurologie und Medizini- schen Psychologie, die etwa Mecha-

nismen der Aufmerksamkeitssteue- rung des Gehirns studieren. Weitere Themen gehen mehr in die Krank- heitsforschung, so beschäftigen sich Wissenschaftler der Psychiatrie mit Alzheimer und Schizophrenie, die Neuroradiologen mit Hirntumoren und der Kartierung von Nervenfa- serbahnen, die Neurochirurgen mit intraoperativer Navigation und die Neurologen forschen an der Epilep- sie. Ein breites Spektrum, das Sei- nesgleichen sucht.

Dabei baut die Hirnforschung auf modernste Hightechgeräte. Im Be- reich der funktionellen Bildgebung zählen Methoden wie PET und SPECT zu den Verfahren, die Stoff- wechsel- und Blutflussprozesse regis- trieren. Dagegen ist die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) ein nicht-invasives Verfah- ren, das mit starken, aber ungefähr- lichen Magnetfeldern, aktivitätsab- hängigen Blutflussveränderungen im Gehirn und sehr hoher räumlicher

Genauigkeit arbeitet.

In Ergänzung zu den bildgebenden Verfahren registrieren elektro- physiologische Methoden die Akti- vität der Nervenzellen direkt, indem sie die elektrische oder magnetische Komponente neuronaler Signalquel- len mit besonders hoher zeitlicher Genauigkeit messen. Neben der Elektroenzephalographie (EEG), bei dem direkt auf der Kopfhaut platzierte Elektroden Änderungen messen können, registriert die Mag- netenzephalografie (MEG) die Akti- vität von Nervengewebe, aber sie misst die magnetische Komponente der neuronalen Ionenströme. Insbe- sondere in Kombination mit EEG und dem bildgebenden Verfahren der fMRT stellt die MEG eine leis- tungsstarke Methode in der Neuro- kognitionsforschung dar. So kann man mittlerweile in „Echtzeit“ die Gehirnaktivität eines Menschen messen, während er Gesichter wahr- nimmt und verarbeitet.

N E U R OW I S S E N S C H A F T: VO R S P RU N G D U R C H T E C H N I K

Drei Millionen für besseren Blick ins Gehirn

Modernste Hightechgeräte im Brain Imaging Center an der Frankfurter Uni-Klinik

Die Gedanken des Gegenüber zu lesen, ist ein alter Menschheitstraum. Systematisch gelingt das allerdings sel- ten. Doch wie überhaupt das Gehirn funktioniert, darüber forscht das Brain Imaging Center (BIC), dem nun die Finanzierung eines so genannten MEG-Systems in Höhe von rund drei Millionen Euro zur Erforschung des Nervengewebes zugesagt wurde.

Was bedeutet das BIC für die Hirnforschung in Frank- furt?

Das BIC ist eine Institution, die auch aus der Geschichte der Frankfurter Neurowissenschaften gewachsen ist: Hier haben wir For- schergruppen aus verschiedenen Kliniken und Instituten, die mit funktionell-bildgebenden Verfah- ren arbeiten, apparativ, personell und räumlich zusammengeführt.

Unsere Stärke liegt in der Dichte der Kompetenz und im interdiszi- plinären Austausch: Das hat auch unsere Drittmittelgeber überzeugt.

Das BIC hat seit seinen Anfängen zirka zehn Millionen Euro For- schungsgelder eingeworben.

Wie stellt sich das Verhält- nis zwischen Grundlagenfor- schung und angewandter For- schung am BIC dar?

Wir bearbeiten drei Felder: Neben der methodischen Grundlagenfor- schung zur Entwicklung und Ver- besserung bildgebender Verfahren einerseits und der Forschung an Mechanismen von Hirnfunktionen an gesunden Probanden zum ande- ren kommt die Erforschung von Fehlfunktionen und krankhaften Entwicklungen des Gehirns hinzu.

In dieser Kombination sehen wir unser Markenzeichen.

Wie sieht die Zukunft des BIC aus?

Das BIC sollte sich in den nächs- ten Jahren zu einem fachbereichs- übergreifenden, universitären Zentrum entwickeln. Bisher ist es überwiegend ein Zentrum der Me- dizin. Zum Beispiel sollten Diszi- plinen wie die Psychologie, aber auch die Biophysik stärker als bis- her ihre Kompetenz im BIC mit einbringen. Bisher gibt es eine sol- che interfakultative Zusammenar- beit leider zu wenig.

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K U R Z I N T E RV I E W

Professor Helmuth Stein- metz, Koordinator des BIC

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1 P E R S O N A L I E 8

P R O F E S S O R R O B E RT S A D E R S E I T E I N E M J A H R I N F R A N K F U RT

„Im Gesicht zeigt sich

die Seele des Menschen“

Die Frankfurter Universitätsklinik konnte in Professor Robert Sader einen anerkannten Experten im Bereich der Gesichtschirurgie ge- winnen. Der 44-Jährige übernahm vor einem Jahr als Direktor die Leitung der Klinik für Mund-, Kie- fer- und Plastische Gesichtschi- rurgie am Zentrum der Chirurgie – eine erste Bilanz.

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eht es um den Ausweis des Menschen, nämlich sein Ge- sicht, wird Professor Robert Sa- der fast philosophisch. „Der Mensch ist ein visuelles Wesen. Wie jeder weiß, entscheiden über Sympathie oder Ablehnung oft wenigen Sekun- den des ersten Blicks. Für Menschen, die durch einen Unfall oder Fehlstel- lung von Geburt an entstellt sind, ist das nicht nur ein medizinisches Pro- blem, sondern ein psychosoziales, das seine ganze Entwicklung beeinflusst.

Im Gesicht zeigt sich die Seele des Menschen.“ Dabei meint Professor Sader keineswegs das, was allgemein unter Schönheitschirurgie subsumiert wird. „Das interessiert mich nicht.

Wir reden hier von Menschen, bei denen das Gesicht wiederhergestellt werden muss.“

E I N N E U E S G E S I C H T R E T - T E T J U N G E N M A N N

Als Beispiel erzählt der Direktor der Klinik für Gesichtschirurgie von ei- nem 25-jährigen Patienten, der wegen einer ausgeprägten Kiefer- fehlstellung nicht nur zum Fürchten aussah, sondern noch nicht einmal in einen Apfel beißen konnte. Anhand von Computerdaten, die der neue Multidetektor-CT aus dem radiologi- schen Institut von Professor Thomas

Vogl zur Verfügung stellte, wurde besprochen, wie das zukünftige Ge- sicht aussehen solle. Dabei sollte kein „Passbild-Gesicht“ entstehen, sondern eines, das zu dem jungen Mann passt. Mit Hilfe des Compu- ters wurde auch simuliert, wie sich die Muskulatur beim Schlucken und Lachen verändert. Drei Stunden lang wurde der Patient dann von der Mundhöhle aus operiert, so dass noch nicht einmal Narben entstan- den. Heute ist der 25-Jährige kaum wieder zu erkennen, er fühlt sich von seiner Umwelt akzeptiert, wird nicht mehr auf der Straße angestarrt.

„ C E N T E R O F E X C E L L E N C E “ G E P L A N T

Professor Sader plant, das von sei- nem Vorgänger Professor Klaus Bit- ter aufgebaute und international be- kannte Behandlungszentrum für Pa- tienten mit Lippen-Kiefer-Gaumen- spalten, das mit über 3.000 Patienten das größte Kompetenzzentrum sei- ner Art in Europa ist, als „Center of Excellence“ auszubauen. Es sei wichtig, dabei nicht nur mit den be- nachbarten Disziplinen wie der HNO-Heilkunde oder der Kieferor- thopädie, sondern auch mit nicht- ärztlichen Fächern wie der Logopä- die oder der Klinischen Linguistik eng zusammenzuarbeiten. In Zu- kunft werde einer solchen interdiszi- plinären Patientenversorgung eine immer größere Bedeutung zukom- men. „Das Fach der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist aus der Kriegsmedizin heraus bei der Be- handlung von Kieferverletzten ent- standen. Es ist aus dieser Geschichte heraus problemorientiert und inter- disziplinär angelegt“, erklärt Profes- sor Sader. Als typische Beispiele nennt er die Versorgung polytrauma- tisierter Patienten, die Behandlung onkologischer Patienten oder die komplexe Vorgehensweise bei Pa- tienten mit neuro-kranio-fazialen Fehlbildungen. „Mein Ziel ist es, ge- meinsam mit den anderen Kopffä- chern interdisziplinäre und problem- orientierte Behandlungs- und Reha- bilitationsstrategien unter optimaler Ressourcennutzung zu entwickeln“, führt er weiter aus. Eine besondere Bedeutung haben Entwicklung und Einsatz innovativer Technologien.

Eine davon hat Professor Robert Sa- der selbst entwickelt und ist weltweit einmalig. Gemäß seiner Entstehung könnte man von der „Enterprise- Methode“ reden. Warum, erzählt der Chirurg selbst: „Beim Gucken einer Folge von ´Raumschiff Enterprise´

hat es mich fasziniert, wie dort Ver- letzte mit Hilfe einer Holographie, also der Projektion eines Original- Bildes rekonstruiert wurden. Da dachte ich mir: Warum soll das nur Science fiction sein, das müsste auch in der Realität funktionieren.“ So entwickelte er eine Methode, anhand dieser das zuvor mittels 3D-CT ent- standene Bild über eine Scheibe auf das Gesicht des Patienten projiziert wird. So kann der Operateur immer direkt seine Arbeit abgleichen.

„Interoperative Navigation“ heißt hierbei der Fachbegriff. Im Gegen- satz zu Raumschiff Enterprise wird die Operation jedoch weiter von Menschen und nicht von Robotern durchgeführt. Das erfordert viel Er- fahrung, die Professor Sader aus sei-

nen vorherigen Stationen in Bonn, München und Basel mitbringt.

„Es hat mich sehr gereizt, als Lehr- stuhlinhaber und Chefarzt an eine so große und bedeutende Klinik zu kommen. Frankfurt hat wegen seiner internationalen Bekanntheit und sei- ner zentralen Lage einen großen Standortvorteil und kann vor allem für international orientierte Aus- und Weiterbildung eine Schlüsselrol- le spielen. Da in der Rhein-Main- Region mit knapp fünf Millionen Einwohnern nur zwei kiefer-gesichts- chirurgische Kliniken existieren, kommt auch der klinischen Versor- gung ein sehr hoher Stellenwert zu“, so der Mund-, Kiefer- und Gesichts- chirurg. Eine der zentralen wissen- schaftlichen Aufgaben sieht Sader darin, das Fachgebiet der Mund-, Kiefer- und Plastischen Gesichtschi- rurgie im Bereich der Forschung an der Uni Frankfurt weiter zu etablie- ren und diese Forschung im Rahmen der Globalisierung schnell und nach- haltig international einzubetten.

I

m August wurden an der Uni- Klinik erstmals einer Patientin zwei in den USA entwickelte künstliche Kiefergelenke einge- setzt. Professor Dr. med. Dr. dent.

Robert Sader hat den Eingriff mit einem internationalen Team aus Deutschland und der Schweiz er- folgreich durchgeführt. In Deutschland gehört Robert Sader zu den Pionieren dieser neuarti- gen Operationstechnik, die künf- tig Patienten mit schweren dege- nerativen Kiefergelenkerkran- kungen (Arthrosen) angeboten werden sollen.

„Die Geschichte des Kieferge- lenkersatzes ist bisher von vielen Fehlschlägen geprägt“, so Sader.

„Schuld waren ungenügendes De- sign der Implantate sowie unzu- reichende Materialeigenschaf- ten.“ Auch die neuen künstlichen Kiefergelenke aus den USA lösen trotz ihres hohen Preises von rund 7.500 Euro pro Stück nicht alle Probleme. Deshalb kommen sie im Moment nur bei den kom- pliziertesten Fällen zum Einsatz.

„Unsere Patientin wies eine beid- seitige Kiefergelenk-Arthrose auf. Sie hatte starke Schmerzen und erhielt unter ärztlicher Auf- sicht Morphin als Schmerzmedi-

kament.“ Nach dem vierstündi- gen Eingriff sei sie zwar wohlauf und schmerzfrei, aber sie werde ihren Mund dennoch nie mehr so gut bewegen können wie vor der Erkrankung. „Hier kann in Zu- kunft die deutsche Forschung ei- ne große Rolle spielen. In der Medizintechnik ist Deutschland führend, gleichauf mit den USA, Japan und der Schweiz.“ In einem interdisziplinären Team, das ne- ben den Frankfurter Mund-Kie- fer-Gesichtschirurgen aus Biolo- gen, Ingenieuren und Material- wissenschaftlern der TU Darm- stadt besteht, möchte Professor Sader deshalb zukünftig eine neu- artige Kiefergelenkprothese ent- wickeln, die funktionell optimiert auch von einem Zugang mit kaum sichtbarer Narbenbildung (Face- lift-Schnitt) implantiert werden kann. Die Industrie hat bereits großes Interesse angemeldet, ins- besondere weil diese Gelenke, die eigentlich für den Menschen gedacht sind, auch für Gelenker- satz bei Katzen oder Hunden ge- eignet erscheinen. „Mit den ers- ten Kiefergelenkprothesen der neuen Generation ist jedoch frü- hestens in einigen Jahren zu rech- nen“, schätzt Sader.

Neuartiges künstliches Kieferge-

lenk zum ersten Mal eingesetzt

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F O R S C H U N G 9

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ie Ausschreibung des Preises für exzellente Lehre stieß im Fachbereich auf eine hohe Re- sonanz und führte zu 20 Nominie- rungen, aus denen der Studienaus- schuss im Einvernehmen mit dem Fachbereichsvorstand die Preisträger auswählte. Den 1. Preis erhielt Pro- fessor Falk Ochsendorf aus dem Zentrum der Dermatologie und Ve- nerologie, der 2. Preis ging an Dr.

Felix Walcher aus dem Zentrum der Chirurgie. Die Preise 3 bis 5 beka- men gleichberechtigt die Arbeits- gruppen um Professor Oliver Habler und Professor Bernhard Zwißler, Professor Werner Müller-Esterl und Dipl.-Biol. Stefan Kies sowie Profes- sor Helmuth Steinmetz und Priv.- Doz. Dr. Karsten Krakow.

Den Promotionspreis des Fachbe- reichs Medizin konnte Dr. Tobias Heinrich Duncker für seine bei Pro- fessor Konrad Maurer am Zentrum der Psychiatrie verfasste Doktorarbeit

„Energie und Bewusstsein“ entgegen- nehmen. Die Alumni und Freunde

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ie Mikrodeletion 22q11 ist der zweithäufigste Gendefekt beim Menschen (nach dem Down- Syndrom). Betroffen ist jedes 4.000.

Neugeborene. Das Krankheitsbild ist unter den Synonymen CATCH22, Velokardiofaziales-, Di George- oder Shprintzen-Syndrom bekannt. Die betroffenen Kinder haben mehrere schwere Beeinträchtigungen. Zu- nächst kann ein angeborener Herz- fehler operativ behandlungsbedürf- tig sein. Anschließend tritt häufig im Kleinkindesalter eine ausgeprägte Störung der Sprachentwicklung auf.

Das dadurch entstehende soziale Handicap kann die kleinen Patienten enorm und nachhaltig in ihrer psychosozialen Entwicklung behin- dern.

Auf Initiative der internationalen deutschsprachigen Selbsthilfeorgani- sation KiDS-22q11 e.V. wird am Kli-

nikum der Johann Wolfgang Goe- the-Universität in Frankfurt der deutsche symptombezogene Schwer- punkt „Sprache“ für Patienten mit Mikrodeletion 22q11 etabliert.

Der Frankfurter Schwerpunkt „Spra- che“ ist nach den Kompetenzzentren

„Psyche“ (Würzburg) und „Immuno- logie“ (München) der dritte symp- tombezogene Behandlungsschwer- punkt für 22q11-Patienten, der auf die Initiative der Selbsthilfeorganisa- tion zurückzuführen ist. Von diesen Einrichtungen erhofft sich die Selbsthilfe das für die Behandlung notwendige interdisziplinäre Spezial- wissen an zentralen und kompeten- ten Anlaufstellen zu konzentrieren.

Für die Gründung des Schwerpunk- tes in Frankfurt und dessen Organi- sation wählte die Elternselbsthilfeor- ganisation Professor Robert Sader – Direktor der Universitätsklinik für

Mund- Kiefer- und Plastische Ge- sichtschirurgie –, der bereits aus sei- ner Münchner und Baseler Zeit über die jahrelange notwendige Erfah- rung mit 22q11-betroffenen Patien- ten verfügt. Unter Saders Leitung sollen in enger Kooperation von Selbsthilfe, Medizin und Therapiebe- rufen am Universitätsklinikum Frankfurt erstmals Erfahrungen bei unterschiedlichen sprechfunktionel- len Behandlungsstrategien von be- troffenen Patienten gebündelt wer- den. Dieses Wissen kann den Behan- delnden vor Ort (Hausarzt, Kinder- arzt, Logopäde) unterstützend zur Verfügung gestellt werden. Hieraus sollen sich neben fachlich interessan- ten und hilfreichen Kontakten auch weitere Initiativen der Zusammenar- beit mit Behandelnden von 22q11- betroffenen Patienten entwickeln.

Ergänzt wird das medizinische Team

durch Therapeuten des Fachbereichs Logopädie der Europa-Fachhoch- schule Fresenius in Idstein und des ebenfalls kürzlich gegründeten Zen- trums für kindliche Schluckstörun- gen in Darmstadt. Wissenschaftliche Unterstützung erhält die Einrichtung auch durch Mitarbeiter des Fachbe- reichs Sprachwissenschaften (Linguistik) der Universität Frank- furt. „Um die komplexe Sprechstö- rung besser analysieren und erfolg- reicher behandeln zu können, ist im Interesse der kleinen Patienten eine enge Vernetzung notwendig, das heißt, dass unterschiedliche hochspe- zialisierte Fachgebiete Hand in Hand arbeiten müssen“, erklärt Professor Sader.

Nähere Informationen sind auch auf der KiDS Homepage www.kids- 22q11.de zu finden.

des Fachbereichs Medizin e. V. sorg- ten mit einem Promotionspreis für eine weitere Premiere. Als erster Preisträger konnte Dr. Peter Knez den Preis für seine Dissertation „Die Entwicklung eines Systems zur Eva- luation des elastischen Profils vas- kulärer Anastomosen – Implikatio- nen bei der Entwicklung neuer Re- konstruktionsverfahren“ entgegen-

nehmen. Er wurde bei seiner Arbeit von Professor Thomas Schmitz-Ri- xen am Zentrum der Chirurgie be- treut.

Die begehrte Plakette des Fachbe- reichs Medizin ging an Professor von Jagow. Damit wurde eine Persönlich- keit geehrt, die sich nicht nur als Wissenschaftler, sondern über viele

Jahre als Prodekan, Dekan und Ärztlicher Direktor für den Fachbe- reich Medizin und das Universitäts- klinikum verdient gemacht hat. Mit der Ehrenpromotion, die turnusge- mäß an einen Vertreter der For- schungsschwerpunkte am Fachbe- reich Medizin und Uniklinikum ver- geben wird, wurde Professor David C. Klein ausgezeichnet. Professor Klein hat sich als Pionier in der mo- lekularen, zellulären und systemi- schen Chronobiologie-Forschung große Verdienste erworben. Er gilt weltweit als einer der bedeutendsten Repräsentanten dieses Forschungs- gebietes.

Über die Ernst und Berta Scharrer- Medaille konnte sich Professorin Josephine Arendt freuen. Sie erhielt diese hohe Auszeichnung für die Entwicklung von Nachweismetho- den für Melatonin und seine Meta- boliten, mit denen sie einen bedeu- tenden Grundstein für die neuroen- dokrinologische Chronobiologie ge- legt und die moderne Neuroendokri- nologie maßgeblich geprägt hat.

FAC H B E R E I C H M E D I Z I N B E G E H T D I E S AC A D E M I C U S

Erstmals die besten Lehrenden ausgezeichnet

Zahlreiche Ehrungen machten den Dies academicus des Fachbereichs Medizin am 1. September zu einem ganz besonderen Tag. Mit dem Preis für die besten Lehrenden und dem von den „Alumni und Freunde des Fachbereichs Medizin e.V.“ gestifteten Promotionspreis gab es gleich zwei Pre- mieren.

Neuer Schwerpunkt „Sprache“ für Kinder mit Gendefekt 22q11 gegründet

Grund zum Feiern hatten zahlreiche Preisträger des Fachbereichs Medizin

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Die Klinik für Psychiatrie, Psycho- somatik und Psychotherapie der Uni-Klinik sucht Probanden für eine Studie zur Imaginationsfähig- keit bei Personen mit Schizophre- nie. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob bestimmte Aspekte der Wahrnehmung und der Vorstellungskraft einen Ein- fluss auf die Leistungsfähigkeit und die Bewältigung des Lebens- alltags haben. Es gilt zu klären, ob Verwandte von Patienten mit psychotischen Erlebnissen über ei- ne andere Wahrnehmungs- und Imaginationsfähigkeit verfügen als Personen, die keine besonderen Wahrnehmungsphänomene haben.

Von Erkenntnissen hierzu ver- spricht sich die Forschungsgruppe bessere Möglichkeiten in der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen aus dem schizoph- renen Formenkreis abzuleiten.

Die Studie umfasst eine zweistün- dige Untersuchung, in der Frage- bögen zur mentalen Vorstellungs- kraft, zur Leistungsfähigkeit bei Wahrnehmungsaufgaben und zum Selbstbild ausgefüllt werden. An- schließend werden allgemeine Fragen wie Alter, Geschlecht oder Anzahl der Bildungsjahre abge- fragt, was rund 60 Minuten in An- spruch nimmt. In einer zweiten Sitzung wird eine Kernspintomo- graphie (MRT) des Kopfes er- stellt. Die halbstündige Untersu- chung erfolgt ohne eine Strahlen- belastung für den Patienten. Die Bilddaten der MRT werden an- schließend ausgewertet, mit dem Probanden besprochen und kön- nen als CD-Rom mit nach Hause genommen werden.

Die Projektleitung liegt bei Pro- fessor Dr. med. Konrad Maurer, Direktor der Klinik für Psychia- trie, Psychosomatik und Psycho- therapie an der Uniklinik Frank- furt. Die Studie läuft bis April 2006 und erfolgt in Kooperation mit dem Brain Imaging Center Frankfurt (BIC).

Interessenten wenden sich unter der Rufnummer 069 /6301-7634 an Dipl.-Psychologin Anna Rotarska- Jagiela. Unter gleicher Telefon- nummer oder per Email

(Viola.Oertel@kgu.de) steht Dipl.- Psychologin Viola Oertel für An- fragen zur Verfügung.

Probanden für Studie zur Schizo- phrenie gesucht

E D I T O R I A L 1 F O R S C H U N G 10

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n seiner Rede auf der Eröffnungs- feier hob Udo Corts, Staatsminis- ter des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, die zentrale Bedeutung der Universitäts- klinik für den Wissenschaftsstandort Deutschland hervor. Im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung stand das Thema Tissue Engineering und Stammzellenforschung. Weltweit an- erkannte Spezialisten präsentierten den etwa zweihundert Teilnehmern in Kurzvorträgen den aktuellen Stand der Forschung auf diesem Ge- biet. Zunächst schilderte Professorin Dr. Jil Helms, Stanford/USA, innova- tive Entwicklungen in der Grundla- genforschung zur Wundheilungsstö- rung, und Professorin Stefanie Dim- meler von der Universität Frankfurt berichtete über Stammzellentrans- plantation bei kardialer Ischämie.

George Hamilton vom Royal Free Hospital in London stellte neue Ent- wicklungen des Tissue Engineering

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rofessor Rudolf Steinberg, Präsi- dent der Frankfurter Goethe- Universität, lobte die Spenden- bereitschaft der Frankfurter Bürger:

„Wir sind stolz auf so viel bürger- schaftliches Engagement.“ Grundba- sis, um das Forschungshaus entste- hen zu lassen, war die Hinterlassen- schaft von Dr. Petra Christa Joh, die 1999 als 33-Jährige an Krebs verstarb und die Mittel gezielt für die Krebs- forschung bereitstellte. Ihr zu Ehren wurde das Haus benannt.

Konkret soll sich die Arbeit im „Dr.

Petra-Joh-Haus“ auf „verschiedene Schwerpunkte konzentrieren“, so Professor Thomas Klingebiel, Direk- tor der Klinik III am Zentrum der Kinderheilkunde, dem das For- schungshaus angegliedert ist. Ziel der Arbeiten im Forschungshaus ist es, die Kenntnis über die Ursachen,

die Entstehung und die Behand- lungsmöglichkeiten von Kindern mit Krebs zu verbessern. Nach Stamm- zelltransplantation sollen zelluläre Immuntherapien etabliert werden.

Die Fähigkeit des Immunsystems, fremde Zellen zu erkennen und zu eliminieren, soll für die Verhinde- rung und Behandlung von Rückfäl- len genutzt werden. Rückfälle kön- nen auch nach einer Stammzelltrans- plantation auftreten. Ähnliche Prin- zipien sollen eingesetzt werden, um schwere infektiöse Ereignisse recht- zeitig zu erkennen und zu bewälti- gen. Infektionen durch Bakterien, Viren und Pilze sind häufige Kompli- kationen nach einer Stammzelltrans- plantation. Mit Hilfe von Selektions- techniken sollen immunologisch wirksame Zellpopulationen heraus- gefiltert und kultiviert werden. An-

schließend soll untersucht werden, inwieweit die entsprechenden Im- munzellen bösartige Zellen, die durch die Chemotherapie nicht be- seitigt werden konnten, und Infek- tionserreger wie Viren oder Pilze ab- töten. „Hierdurch erhoffen wir uns, eine Grundlage für die spätere klini- sche Anwendung zu schaffen, um die Stammzelltransplantation weniger belastend und effektiver zu gestal- ten“, so Professor Klingebiel.

Auch zur Behandlung pädiatrischer Tumoren sollen neue Therapieoptio- nen gefunden werden: „Kinder lei- den nicht an den gleichen Krebser- krankungen wie Erwachsene“, erläu- tert er, „so sind Krebszellen bei Kin- dern zwar bösartiger und aggressiver, gleichzeitig ist jedoch die Heilungs- chance wesentlich größer.“

im Bereich der Angiologie und Pro- fessorin Eichmann aus dem College de France in Paris erläuterte moleku- lare Mechanismen bei Gewebevasku- larisation. Den diesjährigen Poster- preis bekam Frau cand. Med. Lee aus der Arbeitsgruppe von Professor Marzi (Thema: „Die Bedeutung der c-Jun, N-terminalen Kinase für die Inflammationsreaktion und den Ge- webeschaden nach hämorrhagischem Schock“).

Neben den wissenschaftlichen Höhe- punkten kamen auch die berufspoliti- schen Entwicklungen zur Sprache.

Der Präsident der Arbeitsgemein- schaft für Wissenschaft der medizini- schen Fachgesellschaft Professor Dr.

Enke moderierte eine Podiumsdis- kussion, die für den wissenschaft- lichen Nachwuchs Perspektiven für eine Integration von Grundlagenfor- schung und klinischer Forschung in die Krankenversorgung entwickeln sollte. Thomas Müller-Bellingrodt,

Kaufmännischer Direktor der Uni- Klinik, stellte die ökonomischen Rahmenbedingungen dar und zeigte die finanziellen Spielräume des Uni- versitätsklinikums auf. Der Prodekan der Universität, Professor Helmuth Steinmetz, ging auf wissenschaftliche Ansprüche an den Nachwuchs und die Möglichkeiten zur Umsetzung in der medizinischen Fakultät ein, und der Ärztliche Direktor Professor Ro- land Kaufmann schilderte das Pro- blem, als Makler zwischen Forschung und Krankenversorgung, speziell zwischen Fakultät und kaufmänni- schen Notwendigkeiten, tätig zu sein.

Eine besondere Attraktion war der gemeinsame Besuch der internatio- nalen Automobilausstellung mit ei- ner separaten Führung sowie der ab- schließende Get-Together-Abend, der bei mittelamerikanischem Flair einen Sonnenuntergang direkt am Mainufer in einem angesagten Frankfurter Club möglich machte.

C H I RU R G I S C H E F O R S C H U N G S TAG E M I T N E U E S T E N E R G E B N I S S E N

Ersetzt die Zelle den Chirurgen?

F O R S C H U N G I M „ D R . P E T R A - J O H - H AU S “ K A N N B E G I N N E N

Hilfe für krebskranke Kinder

Im September fanden im neu gebauten Hörsaalgebäude der Uni-Klinik die 9. Chirurgischen Forschungstage statt. Sie wurden von der Sektion Chirurgische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie veran- staltet und standen dieses Jahr unter dem Motto „Tissue Engineering – kommt die Chirurgie der Zelle?“ Die Leitung hatten Professor Dr. Ingo Marzi, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirur- gie und Professor Dr.Thomas Schmitz-Rixen, Leiter des Schwerpunktes Gefäß- und Endovascularchirurgie.

Nach zwei Jahren Bauzeit wurde feierlich das „Dr. Petra-Joh-Haus“, das neue Forschungshaus für Krebser-

krankungen bei Kindern eingeweiht. Finanziert wurde der Bau komplett aus Spenden der „Frankfurter Stif-

tung für krebskranke Kinder“.

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I N T E R N 11

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as war ein echter Kraftakt für die Stabsstelle „Qualitätsma- nagement“ der Uni-Klinik.

Nach vorgegebenen Kriterien musste ein dreiköpfiges Team die Leistung aller 27 Fachkliniken der Universi- tätsklinik darstellen. Dabei war un- ter anderem gefordert, die Top 10 sämtlicher erbrachten Leistungen der Abteilungen aus dem Vorjahr aufzulisten. „Daraus sollen Kunden und Patienten ersehen können, wel- che Leistung eine Abteilung über- haupt anbietet und welche Erfah- rung sie damit hat“, so Gisela Brill, QM-Beauftragte der Uni-Klinik, die zusammen mit Dr. Daniela Schui und Dr. Udo Wolf aus dem Medizin- Controlling den umfangreichen Ka- talog erstellte.

V E R S T Ä N D L I C H E I N F O R - M AT I O N E N

Was der Gesetzgeber beabsichtigt, sei vom Ansatz her gut, „hat aber das Problem, dass die Top-10-Listen sich an dem Abrechnungsschlüssel DRG orientieren und deshalb stark fachsprachenlastig sind“, erläutert Gisela Brill. Dies versuchte die Uni- Klinik mit etwas verständlicherer Sprache abzufangen. Darüber hinaus wurden die Listen oft über die zehn häufigsten Behandlungen hinaus er- weitert, „denn wir bieten ja in den einzelnen Abteilungen viel mehr als nur zehn, zwölf Leistungen an.“

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rei weitere Fachabteilungen der Uni-Klinik haben Qua- litätsmanagement-Zertifizie- rung nach DIN EN ISO 9001:2000 erreicht: Die Hals-Nasen-Ohren- klinik (HNO) und die Medizinische Klinik I mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährungsmedizin. Außerdem wurde auch das Institut für Medizi- nische Mikrobiologie zertifiziert.

V E R S O R G U N G S I C H E R G E S T E L LT

Mit der Einführung des QM-Sys- tems wird sichergestellt, dass für Patienten, deren Angehörige und für Mitarbeiter unter den gegebe- nen wirtschaftlichen und personel- len Rahmenbedingungen eine hochwertige Versorgung dauerhaft gewährleistet ist. Zudem wird auf die stetig steigenden Anforderun- gen seitens des Gesetzgebers und der Kostenträger reagiert.

Die Hals-Nasen-Ohrenklinik betei- ligt sich – teilweise federführend – an nationalen und internationalen Studien auf dem Gebiet der otolo- gischen und onkologischen For- schung, mit dem Ziel der frühest- möglichen Umsetzung neuer wis- senschaftlicher Erkenntnisse in der Patientenbehandlung. Mit dem Qualitätsmanagement-System und der damit verbundenen engen Ver- zahnung von Forschung und Pa- tientenbehandlung ist die Klinik darauf ausgerichtet, Patienten und zuweisende Kollegen nach neues- ten wissenschaftlichen Erkenntnis- sen zu betreuen. „Die erfolgreiche Einführung des QM-Systems war nur durch das konstruktive Engage- ment aller Mitarbeiter möglich und bildet die Grundlage für weitere Qualitätsverbesserungen in allen Bereichen der Krankenversorgung.

Durch die konsequente und konti- nuierliche Weiterentwicklung des Systems gilt es, auch in Zukunft diesen Prozess zum Wohl der Pa- tienten und zur Zufriedenheit der Mitarbeiter fortzusetzen“, so Pro-

fessor Wolfgang Gstöttner, Direk- tor der Klinik für HNO.

B E S S E R E A B L Ä U F E

Die Medizinische Klinik I mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährungsmedi- zin erhielt im Juni 2005 die Zertifi- zierung. Dies umfasst die zentralen Aufgaben der Klinik für die Gas- troenterologische und hepatologi- sche Ambulanz mit integrierter Le- bertransplantations-Ambulanz, die Ambulanz für enterale und parente- rale Ernährung, die Stationen 11-1 und 11-2 sowie die Privatsprech- stunde. Weiterhin sind die Endo- skopie, die Sonographie, das Gas- troenterologische Funktionslabor und das Gastroenterologische La- bor gemäß der Richtlinien der Qua- litätsvorgaben eingerichtet. „Die intensiven Vorbereitungen zur Eta- blierung des Qualitätsmanagements haben zur wesentlichen Verbesse- rung der Funktionsabläufe ge- führt“, betont Professor Wolfgang Caspary, Direktor der Medizini- schen Klinik I. Zugleich führte die Erarbeitung des Qualitätsmanage- mentsystems zu einer erheblichen Verbesserung der Zusammenarbeit der verschiedensten Mitarbeiter- gruppen.

V E R Z A H N U N G

VO N F O R S C H U N G U N D D I AG N O S T I K

Mitte August schließlich erhielt auch das Institut für Medizinische Mikrobiologie seine Zertifizierung.

Das Institut beteiligt sich an natio- nalen und internationalen kli- nisch/diagnostischen Studien mit dem Ziel der frühestmöglichen Umsetzung neuer wissenschaft- licher Erkenntnisse in die tägliche Praxis. Durch die enge Verzahnung von Forschung und Diagnostik ist das Institut darauf ausgerichtet, dass Patienten und Einweiser da- von profitieren.

Ein weiteres Handicap der vorgege- benen Kriterien: Gerade eine Uni- versitätsklinik macht sich häufig einen Namen mit Spezialtherapien und seltenen Behandlungen, die des- halb nicht in den Top 10 auftauchen.

Diese Informationen finden Interes- sierte nun im begleitenden Text zu jeder Fachabteilung. Dazu gibt es ei- ne Beschreibung der Kliniken, die Aufschluss über Bettenumfang, Spe- zialambulanzen und sonstige Be- sonderheiten geben. „Wir haben ver- sucht, uns so knapp wie möglich zu fassen, damit sich die Kunden und Patienten überhaupt zurecht finden“, sagt die Qualitätsbeauftrag- te. Ein weiteres Kapitel widmet sich konkret dem Qualitätsmanagement (QM). Das heißt, es wird für jede einzelne Klinik dargestellt, welche (der mittlerweile obligatorischen) QM-Maßnahmen eingeleitet sind.

Es werden Fragen beantwortet, wie QM jeweils aufgebaut ist, welche konkreten Projekte es gibt und ob die Kliniken durch externe Experten zertifiziert sind. „Unser Vorteil war“, so Gisela Brill, „dass wir uns schon lange mit Qualitätsmanagement be- fassen. Dadurch war es für uns nicht so schwer, die Informationen zu er- heben, da in den einzelnen Kliniken schon viele QM-Standards existie- ren.“ Die aktuellen Daten basieren auf dem Jahr 2004, generell ist vor- gesehen, den QM-Bericht alle zwei Jahre zu aktualisieren.

U N I - K L I N I K L E G T Q UA L I T Ä T S B E R I C H T VO R

Mehr als nur die Top Ten

Drei weitere Schwerpunkte erhalten QM-Zertifikat

Die neuen Gesetze im Gesundheitssystem schreiben vor, dass jede Kli-

nik in Deutschland ihre Leistungen auf einer bundesweiten Internetsei-

te offen darlegen muss. Das Ziel: Patienten sollen besser vergleichen

können. Unter www.qualitaetsbericht.de stellt sich die Uni-Klinik auf

186 Seiten vor.

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