• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Drogenpolitik: Realitätsfern" (14.03.1997)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Drogenpolitik: Realitätsfern" (14.03.1997)"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

einen zu vergleichen ist mit- hin tatsachenfremd.

Der Kritiker verschweigt, daß ich seinerzeit die Weige- rung an Fortbildungsveran- staltungen zur Katastrophen- medizin zum Gegenstand meines Kommentars gemacht habe. Diese Weigerung bleibt zutiefst unärztlich, weil auch bei atomaren Katastrophen

mindestens in Randgebieten ärztliche Hilfe dringend ge- fordert ist. Es bleibt für mich beschämend, daß ich als Pati- ent und Laie Ärzten wie dem Kritiker dies sagen muß und immer wieder sagen werde, wenn dies notwendig ist.

Prof. Dr. h. c. J. F. Volrad De- neke, Axenfeldstraße 16, 53177 Bonn

Berufspolitik

Zu dem Beitrag „Körperschaften und Verbände – streitbare Verwandte“

von Prof. Dr. h. c. J. F. Volrad Deneke in Heft 4/1997:

Innerärztlichen Konflikt ausgeklammert

In dem Beitrag wird die Bundesärztekammer glei- chermaßen wie die Landes- ärztekammern, die Kassen- ärztlichen Vereinigungen der Länder und die Kassenärztli- che Bundesvereinigung als Körperschaft öffentlichen Rechts bezeichnet (Tabelle auf Seite eins des Beitrages).

Die Bundesärztekammer ist aber im Gegensatz zu den Landesärztekammern keine Körperschaft des öffentlichen Rechts, sondern ein eingetra- gener Verein, in dem die Lan- desärztekammern Mitglieder sind. Sie ist formaljuristisch nichts anderes als jeder Kleingärtnerverein. Deshalb müssen auch alle auf dem Deutschen Ärztetag gefaßten Beschlüsse den Landesärzte- kammern vorgelegt und dort beschlossen werden, um Rechtskraft zu erlangen. Nur diese sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und bei- spielsweise befugt, die Berufs- ordnung/Weiterbildungsord- nung zu beschließen.

Inhaltlich bemerkenswert ist das selektive Eingehen des Autors auf das Spannungsver- hältnis zwischen Körperschaft und Verbänden mit freier Mit- gliedschaft, läßt er doch aus- gerechnet den schwersten Konflikt zwischen 1947 und 1997 unerwähnt, den zwischen dem freien Verband IPPNW als ärztlicher Friedensbewe- gung und der Bundesärzte- kammer um das Jahr 1981 herum. Der damalige Ge- schäftsführer, Volrad Deneke, schrieb am 1. Oktober 1981 im Deutschen Ärzteblatt über den Ersten Medizinischen Kongreß zur Verhinderung ei- nes Atomkriegs in Hamburg:

Dieser Kongreß ist ein „An- griff auf die sittliche Substanz des Arzttums“. Die teilneh- menden Ärzte wurden als

„offenkundige Propagandi-

sten zugunsten des sowjeti- schen Imperialismus“ bezeich- net, die an der „ethischen Tarnkappe materialistischer Machtpolitiker stricken“. Es handele sich um „zutiefst un- moralische, unärztliche und unmenschliche Verweigerung ärztlicher Hilfeleistungen“.

Die Bundesärztekammer ver- suchte damals, die IPPNW aus allen Gremien herauszu- halten, der IPPNW wurde als einzigem Verband neben dem VDÄÄ die Mitgliedschaft im Präsidium des Deutschen Ärztetages verweigert. Bei der Wahl der Delegierten zu den Deutschen Ärztetagen wurden IPPNW-Mitglieder systematisch ausgeschlossen.

Die Bundesärztekammer boy- kottierte den Weltkongreß der IPPNW 1986 in Köln.

Daß Deneke in seinem Beitrag für das Deutsche Ärzteblatt . . . diesen lange Jahre die innerärztliche At- mosphäre vergiftenden Kon- flikt ausklammerte, liegt si- cher auch an seiner Person.

Es zeigt aber auch, mit wel- cher Einäugigkeit die jüngste Geschichte unserer eigenen Berufsgruppe und unserer Körperschaften noch immer dargestellt und gesehen wird.

Dr. med. Winfried Beck, At- zelbergstraße 46, 60389 Frankfurt

Schlußwort

Zu den zwei Kritikpunk- ten darf ich feststellen:

Daß die Bundesärztekam- mer keine Körperschaft öf- fentlichen Rechts ist, konnte als bekannt vorausgesetzt werden. In der Übersicht gehört sie dennoch genau an die Stelle, an die sie gestellt worden ist, denn sie ist ein Zusammenschluß von Kör- perschaften öffentlichen Rechts, ähnlich wie der Hauptverband der gewerbli- chen Berufsgenossenschaften ein Zusammenschluß von Körperschaften öffentlichen Rechts ist und als solcher auch vom Gesetzgeber Auf- gaben zugewiesen bekom- men hat. Die Bundesärzte- kammer mit Kleingärtnerver- A-626 (6) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 11, 14. März 1997

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Budgetierung

Zu dem Beitrag „Ambulante Versor- gung unter Budgetzwang: Was ist ,medizinisch notwendig‘?“ von Dr. med. Lothar Krimmel in Heft 1–2/1997:

Untauglicher Begriff

. . . Mir scheint, der Be- griff ist insgesamt untauglich, um eine Grenze zu markie- ren, hinter die wir unter kei- nen Umständen zurückgehen wollen. Dieser Begriff geht von einem ethischen Konsens im Sinne eines Axioms aus.

Es gibt diesen Konsens nicht, er ist natürlich auch kein Axi- om. Das Leben des Menschen steht vielfältig zur Dispositi- on, auch in unserer Gesell- schaft . . . Wenn ich einen de- menten Parkinson-Patienten so weit medikamentös ein- stelle, daß seine alte Ehefrau die Handgriffe der täglichen Pflege verrichten kann, kann man das, ist die Ethik erst aus dem Elfenbeinturm, mit glei- cher Berechtigung als „medi- zinisch zwingend notwendig“

oder als „therapeutischen Lu- xus“ bezeichnen. Die Richt- schnur für die Formulierung steht in „Abhängigkeit der Behandlungsspielräume von den finanziellen Ressour- cen“. In der Situation in Hes- sen im Herbst 1996 durfte ich

diese Behandlung noch als

„medizinisch zwingend not- wendig“ durchführen, wofür ich froh und dankbar bin.

Wenn für diese nicht unbe- trächtlichen Kosten zum Bei- spiel ein jugendlicher Patient keinen Dialyseplatz bekom- men hätte, sähe die Beurtei- lung fix anders aus, wie Sie in Ihrem Artikel ja auch skizzie- ren: Ab wann ist jemand

„hochbetagt“, so daß man

„auch hierzulande . . . die Grenze der ethischen Vertret- barkeit einer Verweigerung von Behandlungsansätzen unter dem Budgetdruck des Jahres 1996 enger“ ziehen muß als bisher? Wenn wir hoffen, daß wir irgendwann mit dem Rücken an der Wand stehen, so daß man uns nicht weiter zurückdrängen kann, irren wir! Wir sind nur Bera- ter und verwalten so viel Ka- pital im Sinne der „Gesund- heit“, wie uns „der Versicher- te“ als Auftraggeber in die Hand gibt. Keinen Pfennig mehr.

Der Begriff „medizinisch dringend notwendig“ er- scheint vollständig untaug- lich, er ist die Wand, die unser Zurückgedrängtwerden nicht limitieren wird. Das ist furcht- bar bitter. In Ihrem Artikel gebrauchen ja auch Sie das fürchterliche Wort „Triage“.

Ich kann sagen: „Das Ei ist

Anonym

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zu- gehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vol- lem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in be- sonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern be- kannt ist, wer geschrieben hat. DÄ

(2)

A-628 (8) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 11, 14. März 1997 faul“, ich kann kein frisches

legen. Ob eine ärztliche Ethikkommission Richtlinien für eine Hierarchie medizini- scher Wirklichkeit aufstellen sollte? Ob wir einen „Preis- Leistungs-Katalog“ entwik- keln? Vielleicht werden da- mit ohnehin bald die Kran- kenkassen anfangen . . .

J. D. Fuhr, Die Schmittenhö- fe 25, 34537 Bad Wildungen

Wenig Sachverstand

. . . Wer mit dem Hinweis auf das gesellschaftliche Phä- nomen der unterschiedlichen

„Beurteilung des Stellenwer- tes der eigenen Gesundheit“

Alkoholikerin einem Satz mit Drachenfliegern und Renn- fahrern nennt, hat offensicht- lich immer noch nicht reali- siert, daß Alkoholabhängig- keit eine schwere psychische Erkrankung ist (übrigens die zweithäufigste nach Depres- sionen) und nicht mit eigener Risikoabschätzung zu tun hat.

Es ist schon ärgerlich ge- nug, daß die Medien wenig sensibel und eher sensatio- nell alljährlich den neuer- lichen deutschen „Weltre- kord“ im Pro-Kopf-Alkohol- konsum vermelden. Wenn nun auch Mediziner in einem Fachorgan den Herren nach dem Mund reden, die den Konsum von Alkohol tolerie- ren und fördern, die Opfer, nämlich die Erkrankten, aber in eine selbstverschuldete Ecke stellen, beweisen sie we- nig Sachverstand . . .

Wolfgang Schmitt-Tecklen- burg, Arbeitskreis Alkohol in der Freien Hansestadt Bremen, Osterdeich 63, 28203 Bremen

Drogenpolitik

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Schritt ins Abseits“ von Norbert Jachertz in Heft 7/1997:

Widerspruch

Der Meinung von Herrn Jachertz und einem Teil der Ärzteprominenz muß ich vehement widersprechen:

Heroin und Kokain sollen weiterhin nur durch die Ver- brecherorganisationen ver- kauft werden. Die guten Er- fahrungen, die man in Zürich mit der kontrollierten Abga- be (auf Rezept natürlich) ge- macht hat, werden totge- schwiegen. Und man lernt nichts daraus, daß China bei- spielsweise erwischte Dealer erschießen oder aufhängen läßt und immer weitere Dea- ler erwischt werden, weil die Todesstrafe auch hierbei nicht abschreckt. Die Prohi- bition in den USA hat den Lernfähigen gelehrt, daß Ver- bote ein Anreiz sind, diese zu umgehen, und damit viel Geld zu verdienen ist . . . Ich meine: auch Lernen muß ge- wollt sein.

Dr. med. K. H. Kramer, Von- der-Leyen-Straße 13, 66907 Glan-Münchweiler

Ärgerlich

Es ist schon recht ärger- lich, was für unausgegorene Geistesprodukte man auf Sei- te eins des Ärzteblattes zu le- sen bekommt. Man mag ja geteilter Meinung sein, wie- viel Nutzen Substitutionspro- gramme in der Suchttherapie letztendlich erbringen, bei der Debatte darüber sollte man aber vermeiden, daß die Argumente, die man ins Feld führt, allzu albern klingen.

Da tippt doch Herr Jachertz tatsächlich darauf, daß die Drogenbosse sich ins Fäust- chen lachen, wenn Vater Staat als Abnehmer (für Heroin) auftritt. So ein Argu- ment würde sogar so man- chem beim Frühschoppen im Gasthaus „Zum strammen Ochsen“ als unsinnig erschei- nen, denn Heroin, so darf ich die Redaktion des Ärzteblat- tes aufklären, kann bereits seit den zwanziger Jahren von jedem Pharmaproduzenten für Pfennigbeträge herge- stellt werden. Sie brauchen also nicht zu befürchten, daß Seehofer im Falle eines Mo- dellversuches seine Mitarbei- ter zum Einkauf des Substitu- tes auf die Platte schicken müßte und daß er dort dann

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(3)

A-630 (10) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 11, 14. März 1997 zur Freude der Drogenbosse

die Schwarzmarktpreise in die Höhe treibt.

Und wenn es schon um die Kostenfrage geht, dann scheint es mir doch eine der billigsten Lösungen zu sein, ökonomisch denkbare Wege als bequemen Ausweg zu verwerfen und mit ein paar vollmundigen Worten dar- über zu klagen, daß sich der Staat kaum noch für den Ausbau teurer Therapieplät- ze gewinnen läßt. Daß sich teure Lösungen im Gesund- heitswesen heute kaum noch durchsetzen lassen, sollte der Redaktion des Ärzteblattes bekannt sein, wenn nicht, empfehle ich Ihnen, einmal bei sich selbst nachzulesen.

Deshalb ist die Klage über den mangelnden Ausbau teu- rer Therapieplätze besonders billig, weil jeder doch weiß, daß das wohlfeile Klagen vor leeren Kassen zu nichts ande- rem mehr nützt, als einen tu- gendhaften Eindruck zu er- wecken. So ist der Artikel tatsächlich, was sein Titel verheißt: ein „Schritt ins Ab- seits“ ernstzunehmender Dis- kussionsbeiträge.

Dr. Michael Depner, König- steiner Straße 18 b, 45529 Hattingen

Realitätsfern

Auf mich, als Arzt in ei- ner Drogenberatungsstelle, wirken die veröffentlichten Statements realitätsfern und frei von jeder Fachkenntnis.

Heutzutage noch von Hero- insüchtigen zu sprechen ist bereits Wischerei. Das, was die Konsumenten sich im Raum Hamburg zuführen, ist jedenfalls die einzige mir be- kannte intravenöse Applika- tionsart von Paracetamol (zir- ka 80 Prozent) mit einer Bei- mengung von acht bis zwölf Prozent der Substanz, über die hier beraten wird (Quelle:

LKA Hamburg). Wissen wir beim Diacetylmorphin noch eine ganze Menge über Wir- kung und Nebenwirkungen, so stehen wir bei diesem Stoffgemisch absolut vor dem Aus. Undenkbar, einem Dia-

betiker Paracetamol mit einer Beimengung an Insulin zu re- zeptieren. Und eben da ha- ben wir leider dann doch eine medizinische Begründung, festgehalten in Berufsord- nung und Arzneimittelgesetz, denn darunter fällt die Sub- stanz, so sie in der BtmVV er- wähnt ist.

Am ärztlichen Stand- punkt, der auf Therapie und Rehabilitation setzt, will ich bei der Heroinabhängigkeit genauso wenig rütteln wie beim Herzinfarkt. Trotzdem ist bei letzterem die Gabe von Diazepam i.v. im Einzelfall sinnvoll, nicht Therapie, aber eine Erstmaßnahme von vie- len. Heftig widersprechen muß ich, jedenfalls für den norddeutschen Raum, es gä- be zu wenig Therapieplätze.

Wenn denn jemand eine The- rapie anstrebt, ist der Platz die geringste Hürde. Es man- gelt jedoch an Plätzen für die Entgiftung davor. Die Warte- zeiten betragen oft Monate und wirken sich ausgespro- chen motivationsmindernd aus . . . Es lohnt aber auch, sich die Therapieeinrichtun- gen genauer anzusehen. Wir haben nicht wenige Besucher, die bereits mehr als eine Ab- stinenztherapie ohne dauer- haften Erfolg absolviert ha- ben. Einer meiner Patienten hat unter dem Druck der Ju- stiz, sich einer Therapie zu unterziehen oder inhaftiert zu werden, in nur eineinhalb Jahren 14 (!) Entgiftungen und vier Therapien über sich ergehen lassen, zu Lasten der Solidargemeinschaft. Sicher kein Einzelfall. Aber prima!

Ganz dem „ärztlichen Stand- punkt“ gemäß.

Bei der Freigabe von Heroin denkt niemand daran, den Süchtigen zu schaden oder irgendwelche Gefahren zu verharmlosen. Genauso polemisch ist es, anzuneh- men, Vater Staat würde als Abnehmer bei den Drogen- bossen fungieren. Vielmehr gilt es, das Spektrum der Akutbehandlung um eine weitere Maßnahme zu erwei- tern . . .

Manfred Muske, David- straße 30, 20359 Hamburg S P E K T R U M

LESERBRIEFE

(4)

A-632 (12) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 11, 14. März 1997

Euthanasie

Zu den Leserbriefen „Unerträglich“

von Prof. Dr. Dr. K. Dörner und „Un- antastbarkeit des Sterbens“ von Ge- rold F. Pilz in Heft 51–52/1996:

Schöne Aussichten

Ich besuche einen alten Freund, der seit zwei Jahren auf der Pflegestation eines Al- tersheimes „vegetiert“. Dia- gnose: Alzheimer. Er sitzt im Sessel, erkennt mich nicht, gibt keinen Laut von sich, hört nicht und ist blind. Kein Lid- schlag, wenn die Sonne in sein Auge fällt. Würde er nicht at- men, könnte er eine Mumie sein. Aus einer Flasche

„Astronautenkost“ fließt Saft durch einen Schlauch in sei- nen Leib. Drei Lungenent- zündungen hat er durchge- macht. Auf Wunsch der An- gehörigen hat der behandeln- de Arzt nicht therapiert. Der Freund hat alle drei gut über- standen. Äußerung des Kolle- gen: „Er hat früher zu gesund gelebt.“ Die Angehörigen er- zählen, der Freund hätte, als er noch Leben äußerte, sich die Schläuche herausgerissen.

Offenbar wollte er nicht mehr leben. Jetzt kann er sich nicht mehr wehren. Auf die Frage, die künstliche Ernährung ab- zustellen, antwortet der Kol- lege: „Verhungern lassen dür- fen wir ihn nicht.“ Wirklich?

„Verhungern“ alte Leute, wenn sie sterben wollen oder müssen und immer weniger essen und immer weniger werden? Kann es nicht ein Abnehmen sowohl der cere- bralen wie der somatischen Zell- und Organfunktionen sein bei oft intakter Herz- funktion? Wenn ein hinfälli- ger alter Mensch nicht mehr ißt, und er wird künstlich ernährt, ist das nicht genauso eine künstliche Lebensver- längerung wie eine künstli- che Beatmung? Ich wünsche mir eine Diskussion über die Inappetenz der Sterbenden und die Quälerei des „Nicht- verhungern-lassen-Dürfens“.

Gibt es keine Arbeit über das Nachlassen der Gewebsfunk- tionen der Sterbenden? Eine weitere Äußerung eines Juri-

sten: „Selbst wenn Sie per- sönlich ein Schreiben aufset- zen, im nicht mehr ansprech- baren Zustand nicht künstlich ernährt zu werden, nützt Ih- nen das nichts.“ Schöne Aus- sichten für uns alle!

Dr. med. Gerd Höfling, Beethovenstraße 5, 42489 Wülfrath

Transplantationen

Zu der Vorstellung des Buches „Jetzt ist’s ein Stück von mir“ von Sibylle Storkebaum in Heft 7/1997:

Kompliment

Ich habe aus diesem Aus- schnitt (Erfahrungsbericht Betroffener) mehr gelernt als durch manchen nüchtern-ra- tionalen Artikel.

Kompliment der Autorin und Ihnen, daß Sie sich nicht scheuten, so etwas „Unwis- senschaftliches“ zu veröffent- lichen!

Dr. med. Hellmut Lützner, 88662 Überlingen

Schönfärberisch

. . . Die beiden abgedruck- ten Stellungnahmen von Pati- enten verursachen mir beim Lesen Magendrücken. Die erste, angeblich von einem Moslem verfaßte, erweckt stark den Eindruck, erfunden zu sein; wie kann ein gläubi- ger Moslem esoterisches Ge- dankengut übernehmen und an eine Verbindung eines Verstorbenen mit seinem Or- gan oder mit dem transplan- tierten glauben? Beide Stel- lungnahmen erinnern in ihrer schönfärberischen Diktion an Propaganda-Schriften gewis- ser totalitärer Regime. Es spricht nicht für die Trans- plantations-Bewegung, wenn sie zu unsachlicher Argumen- tation greifen muß.

Es spräche für das DÄ, wenn es seine weltanschauli- che Neutralität ernst nehmen und esoterische Inhalte außen vor lassen würde.

Dr. med. Winfrid Giesel- mann, Finkenwiesenstraße 1, 75417 Mühlacker

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Auch der bemer- kenswerte Vorgang, dass sich die Gruppe aufgrund des starken As- similationsdrucks untereinander mied und sich als solche irgend- wann einfach nicht

Und wenn es schon um die Kostenfrage geht, dann scheint es mir doch eine der billigsten Lösungen zu sein, ökonomisch denkbare Wege als bequemen Ausweg zu verwerfen und mit ein

Telmisartan und andere Sartane behalten also ihre Ni- schenindikation für die zwei bis fünf Prozent der Patienten, die ACE- Hemmer wegen therapierefraktären Hustens oder

Ich hoffte, klar zum Ausdruck gebracht zu haben, daß sachkundige Aufklärung über die selbstverständli- che menschliche Sexuali- tät überfällig war, das Er- reichte

Die ständige Ausstellung infor- miert die Besucher auf rund 90 Quadratmetern über Ge- schichte, Tradition und kultu- rellen Stellenwert der Bratwurst im gesellschaftlichen Leben im

„Hiroshima und Naga- saki konnten schon nach wenigen Stunden gefahr- los betreten werden": Als Opfer des Atomangriffes werden in Japan auch die anerkannt, die sich nicht

Diese Begründung macht das Dilemma deutlich, in dem noch viele Vertreter der „Körperschaft KV" be- fangen sind: das Dilemma nämlich, ein Instrument der Rationalisierung

Eine Verkrampfung der Atemmuskulatur (Bronchospasmen) kann verstärkt werden. Es ist nicht auszuschließen, dass im Urin, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Krämpfe,