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Archiv "HOMÖOPATHIE: Stellungnahme „Pro“ — Stellungnahme „Contra“: Denkkategorien der Schulwissenschaft reichen nicht aus" (12.03.1982)

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(1)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUSSPRACHE

HOMÖOPATHIE:

Nur Erfolg kann überzeugen

Expertise oder Anklage?

ad „Pro": Gebhardt schreibt: „Neu wäre dagegen die Einsicht, daß die Arzneien möglicherweise nicht nur energetisch, sondern auch aus- schließlich informativ wirken." In der Molekularbiologie sind „nackte Erkennungssignale" schon bewie- sene Tatbestände und für bestimmte biologische Vorgänge wesentlich.

ad „Contra": Die von Oepen zitier- ten, oft scharf geführten Diskus- sionsbeiträge der homöopathischen Ärzte untereinander und mit ihren Gegnern um die „Sache" Homöo- pathie spricht für die Vertreter der Homöopathie und macht die „Sa- che" positiv frag-„würdig".

Oepen will mit ihrer „Expertise" kei- ne „Anklage" erheben. Wie sollen dann die einseitigen Bezichtigungen der homöopathischen Ärzte im letz- ten Abschnitt ihrer Darlegungen ver- standen werden?

Fordert Oepen eine Auflistung der Sünden der Gegenseite heraus? Wie soll man ihre eigenen, abfälligen Be- merkungen über Mössinger werten, der sicher nicht ganz unberechtigt die Empirie in der modernen Arz- neitherapie als „Denkbesonderheit"

bezeichnet? Wie soll man den Hin- weis 1 auf die Orthographiefehler Wünstels bei der Angabe eines Ei- gennamens „auch noch (2x) falsch

geschrieben" beurteilen? Wo liegt da der „Unterschied der geistigen Haltung" (Martini), wenn man Ge- sprächspartner abwertend in Anfüh- rungsstrichen als „Forscher" titu- liert? .

Dr. med. Karl Kleinschmidt Looker Straße 7

5620 Velbert-Langenberg

Denkkategorien der Schulwissenschaft reichen nicht aus

Es ist gewiß verdienstvoll, wenn das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT der Dis- kussion um die Homöopathie Raum gibt. Warum sie allerdings ausge- rechnet eine Gerichtsmedizinerin, die mit der ärztlichen Heilkunst nur bei ihrem Versagen zu tun hat, als Kontrahenten zu Wort kommen läßt, ist das Geheimnis der Redaktion.

Was Frau Professor Oepen zur Wi- derlegung der Homöopathie zitiert, sind Meinungen, die sich noch um viele andere gleicher Qualität ver- mehren ließen. Sie ändern jedoch nichts an der Tatsache, daß die Ho- möopathie eine erfolgreiche Heilme- thode ist, wenn sie nach den Regeln der Kunst angewandt wird .

Dr. med. Gerhardus Lang Allgemeinmedizin Homöopathie Klinge 10 7325 Boll

Es ließe sich zu diesem Thema sehr viel sagen. Ich nehme aber an, daß zahlreiche Zuschriften eingehen werden, die zu grundsätzlichen Fra- gen Stellung nehmen. Deshalb habe ich selbst mich nur in einem einzi- gen Punkt geäußert, zumal ich der Überzeugung bin, daß auch noch so

‚geistreiche Argumente kaum einge- fleischte Vorurteile gegenüber der Homöopathie zu erschüttern vermö- gen. Überzeugen können eigentlich nur erfolgreich behandelte Krank- heitsfälle. Am besten solche Heilun- gen, die man am eigenen Körper er- lebt hat! So bin auch ich selbst zur Homöopathie gekommen: Die ra- sche Heilung einer monatelang be- stehenden paroxysmalen Tachykar- die durch homöopathische Mittel befreite mich von meiner Skepsis gegenüber dieser Therapie-Methode und veranlaßte mich zu ihrem Stu- dium .. .

Dr. med. Hans Laser Arzt für innere Krankheiten Hedwigstraße 4

8000 München 19

Speicherelement Wasser

Wie schon Herr Dr. Gebhardt schreibt, haben Alkohol und Wasser eine Speicherfunktion. Wasser ist zum Beispiel ein assoziiertes Groß- molekül aus bis zu tausend H 20-Ein- zelmolekülen mit einer sehr großen Anzahl möglicher Strukturformeln (Ringe, Ketten, Verzweigungen). Da- her hat Wasser im Gegensatz zu an- deren Lösungsmitteln, wie zum Bei- spiel Benzol, auch eine von der Vor- geschichte abhängige Dielektrizi- tätskonstante. Mischt man zwei ver- schiedene Wasser mit verschiedener Vorgeschichte, so entstehen neue Strukturen. Die Loschmidtsche Zahl spielt dabei keine Rolle (nur bei der Vorgeschichte während der ersten Potenzierungsschritte). Die ver- schiedenen Wasserstrukturen las- sen sich spektroskopisch und mit

') Die erste Folge von Leserbriefen zum The- ma Homöopathie ist in Heft 9/1982 Ausga- be A/B auf den Seiten 51 bis 56 und Ausga- be C auf den Seiten 41 bis 44 veröffentlicht

Stellungnahme „Pro" — Stellungnahme „Contra"

Zu den Beiträgen von

Dr. med. Karl-Heinz Gebhardt und Professor Dr. med. Irmgard Oepen in Heft 32/1981, Seiten 1517 bis 1530

1. Fortsetzung")

Ausgabe A/B

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

79. Jahrgang Heft 10 vom 12. März 1982 61

(2)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Homöopathie

Hilfe elektronischer Meßmethoden unterscheiden. Ein Meßgerät dazu ist in der Literatur beschrieben ...

Dr. W. Ludwig Quellgasse 7 7400 Tübingen 1

Karzinogenität von Traumeel — Verbot übereilt

Das Verbot der Aristolochiasäure enthaltenden Medikamente er- scheint zwiespältig, wenn diese Substanz in homöopathischen Do- sen zur Anwendung gelangt ... Im Traumeel ist die Aristolochia clema- titis in der Verdünnung D 3 enthal- ten. Geht man nun davon aus, daß die Homöopathica, wie von Frau Prof. Dr. med. Irmgard Oepen beschrieben, ohne Effekt sind, dann verstehe ich das Verbot von Trau- meel nicht. Entweder haben Homöo- pathica eine Wirkung, dann kann man über das Verbot diskutieren, oder sie sind wirkungslos, dann ist das Herstellungs- beziehungsweise Anwendungsverbot überflüssig.

Dr. med. H. Meyer-Langsdorff Im Rothschild 5

6720 Speyer

Kein feiner Zug der Allopathen ... Zur Homöopathie: Daß Martini nie ein Chininfieber gesehen hat, wundert mich. Das liegt wahrschein- lich daran, daß er die Chininemp- findlichkeit bei manchen Patienten nicht kannte oder aber das Fieber nicht auf eine solche bezog. Ich ha- be mehrere chininempfindliche Pa- tienten, die nach chininhaltigen Ge- tränken (Schweppes) hohe Tempe- raturen und Magen-Darm-Krämpfe bekamen. Bei einer Patientin lief die Chininempfindlichkeit wie eine Nie- renkolik ab. Vielleicht war Herr Hah- nemann chininempfindlich. Wenn es gelänge, so wie Ritter meint, mit Hil- fe einer homöopathischen Reizthe- rapie Circulos benignos in Gang zu setzen, würden wir die beste natur- gemäße Heilmethode haben, die wir kennen. Hier haben die Homöopa- then eine größere Erfahrung als die

Allopathen, weil sie genauer beob- achten. Ihre Erfolge sind Individual- erfolge, und das unterscheidet sie wesentlich von den Allopathen. Ihre Mißerfolge sind ihre eigenen Mißer- folge, das heißt mangelnde Kennt- nis, mangelnde Adaption an die Re- aktion des Organismus, fehlerhafte Dosierung, falsche Diagnose. Bei den Allopathen werden die Mißerfol- ge auf das fehlende Ansprechen des Patienten zurückgeführt. Die Schuld der Mißerfolge wird also nicht auf den Arzt, sondern auf den Patienten geschoben, und dies sollte den Allo- pathen nachdenken lassen, daß dies kein feiner Zug ist.

Dr. med. Otto Meyer zu Schwabedissen Arzt für innere Medizin Hauptstraße 45 7590 Achern/Baden

Medizin — Keine Wissenschaft, sondern eine Aufgabe

Subsumiert man Medizin nicht unter den Begriff einer „angewandten Na- turwissenschaft", wie Sie es nahezu- legen scheinen, sondern faßt Medi- zin entsprechend der von Ihnen er- wähnten modernen Medizinphiloso- phie (Hucklenbroich, W. Wieland u. a.) als eine Handlungswissen- schaft auf oder sagt sogar, Medizin sei überhaupt gar keine Wissen- schaft, sondern eine Aufgabe, die sich verschiedener Mittel bediene zum Zweck, die Gesundheit zu er- halten und die Heilung der Kranken zu fördern (Karl E. Rothschuh), schlügen nicht solche am Handeln orientierten Auffassungen der Medi- zin eine Brücke zwischen Allopathie und Homöopathie? ...

Dr. med. Anselm Model Lorettostraße 20a 7800 Freiburg

Ins eigene Fleisch geschnitten

. . . Ich selber habe mich seit über 30 Jahren bemüht, einen gangbaren Weg zur Synthese zwischen moder- ner Medizin und homöopathischem

Traditionsgut zu suchen. Richt- schnur war mir dabei der erwähnte Therapieaufsatz Virchows. Frau Pro- fessor Oepen hat meine Bemühun- gen in dieser Sache herabzusetzen versucht. Man erlaube mir daher zum Schluß wenige Worte der Ver- teidigung.

Asa fötida wurde schon in homeri- scher Zeit in die Therapie einge- führt. Gewiß gehört Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit dazu, den Wir- kungsumfang eines solchen Mittels heute so auszumachen, daß er von anderen Ärzten verstanden und nachvollzogen werden kann. Frau Professor Oepen glaubt, meine ver- schiedenen Anläufe hierzu mit Skep- sis betrachten zu müssen. Die ver- schiedenen Anläufe der Jahre 1976 und 1978 dürfen bei denjenigen Er- gebnissen, bei denen der Chi-Qua- drat-Test verwendet worden ist, nach den Regeln der Statistik ad- diert werden. Sie ergeben ein neues Chi-Quadrat mit zwei Freiheitsgra- den. Damit verbessert sich das Si- gnifikanzniveau zugunsten von Asa fötida. Die verschiedenen Anläufe sprechen also nicht gegen Asa föti- da, sondern summieren sich zu ei- ner optimistischeren Aussage über Asa fötida. Was mag Frau Professor Oepen veranlaßt haben, trotzdem das Wort Skepsis zu gebrauchen?

Logisches Denken kann es nicht ge- wesen sein. Also hat sich Frau Pro- fessor Oepen mit diesem Wort ins eigene Fleisch geschnitten.

Dr. med. Paul Mössinger Praktischer Arzt

Karlstraße 99 7100 Heilbronn

Heilung von innen heraus

Ich finde, daß weder in „Pro" noch in „Contra" mit genügender Ein- dringlichkeit darauf hingewiesen worden ist, daß wir und wie wir Ho- möopathen den Kranken anders se- hen. Dabei ist unsere Denkweise gar nicht so kompliziert, wie sie immer hingestellt wird:

Die Schulmedizin weiß wie wir, daß die Ursache der Erkrankung nur 64 Heft 10 vom 12. März 1982 79. Jahrgang

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ausgabe A/B

Referenzen

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