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Archiv "Infliximab-Erhaltungstherapie bei Crohn-Fisteln" (03.09.2004)

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A2402 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 363. September 2004

Didier Pittet und Mitarbeiter vom Uni- versitätskrankenhaus in Genf beobach- teten 163 zufällig ausgewählten Ärzte bei ihren Routinearbeiten. Obwohl die Stu- dienteilnehmer über die Beobachtung informiert waren, wurde lediglich in 57 Prozent der Fälle eine vorschriftsmäßige Händedesinfektion vorgenommen (1).

Es wurden 573 Arzt-Patient-Kontakte dokumentiert. Ein Epidemiologe notier- te die Situationen, wenn eine Händedes- infektion erforderlich war und ob diese auch vollzogen wurde. Zusätzlich teilten die teilnehmenden Ärzte ihre Ansichten und empfundenen Schwierigkeiten bei diesen hygienischen Maßnahmen mit.

Ärztinnen befolgten in 67 Prozent die Hygienevorschriften, die männlichen Kollegen dagegen nur zu 53 Prozent. Äl- tere und ranghöhere Mediziner waren nachlässiger als junge und am Anfang ih- rer Karriere stehende Ärzte. Gravieren- de Unterschiede zeigten sich zwischen den einzelnen Facharztgruppen: 87 Pro- zent der Internisten und 82 Prozent der Pädiater, aber nur 36 Prozent der Chirur- gen und 23 Prozent der Anästhesisten desinfizierten sich die Hände lege artis.

Zwei Drittel wussten, wann die Hände gewaschen werden müssen, genau so vie- le empfanden die Händedesinfektion als eine schwierige Aufgabe. In einem Edito- rial beklagt sich Robert Weinstein vom Rush Medical College in Chicago über die schlechten Ergebnisse dieser und vorangegangener Studien (2). Um die Si- tuation – 160 Jahre nach den Veröffentli- chungen von Semmelweis – zu verbes- sern, schlägt er vor, dass Patienten er- muntert werden sollten, auf die Einhal- tung entsprechender Vorschriften zu ach- ten. Ferner sollten auf Alkoholbasis be- stehende Desinfektionslösungen in je- dem Zimmer angebracht werden, die oh- ne Waschbecken benutzt werden können und möglicherweise zu einer regelmäßi- geren Anwendung führen. me 1. Pittet D, Simon A, Hugonnet S et al.: Hand hygiene among physicians: performance, beliefs, and perceptions.Ann In- tern Med 2004; 141: 1–8.

2. Weinstein RA: Hand hygiene – of reason and ritual. Ann Intern Med 2004; 141: 65–66.

Didier Pittet, Infection Control Program, University of Geneva Hospitals, 24 Rue Micheli-du Crest, 1211 Genf, Schweiz

Mangelnde Compliance bei Händedesinfektion

Referiert

Die Hemmung der Cyclooxygenase-1 (COX-1) ist für Mukosaschäden am oberen Verdauungstrakt bei konventio- nellen nichtsteroidalen Antirheumatika ursächlich. Dies hat zur Entwicklung der COX-2-Hemmer geführt, deren Ne- benwirkungsprofil wesentlich günstiger ist.

Die Autoren berichten über eine ran- domisierte Studie bei gesunden Proban- den mit der Substanz Licofelone, einem kompetitiven Hemmer der 5-Lipooxy- genase (5-LOX) und der Cyclooxygen- ase-1/-2. Als Vergleichssubstanzen dien- ten zweimal 500 mg Naproxen, ein Place- bo, sowie als Wirksubstanz zweimal 200 mg Licofelone und zweimal 400 mg Lico- felone. Unter Naproxen entwickelten 20 Prozent Ulzera, in den Kontrollgruppen, die Licofelone 200 mg beziehungsweise 400 mg oder ein Placebo bekamen, wur-

de kein Ulkus beobachtet.Auch der Lan- za Score am Ende der vierwöchigen Be- handlung war signifikant (p < 0,00001) verschieden: Die Magenschleimhaut war unauffällig bei 83, 89 und 90 Prozent un- ter Licofelone 200 mg, 400 mg und bei Verabreichung des Placebos, aber nur bei 37 Prozent unter Naproxen. Bei den La- borparametern fanden sich in keinem Therapiearm signifikante Änderungen;

auch die Inzidenz unerwünschter Ereig- nisse unterschied sich nicht zwischen Li- cofelone und Naproxen. w Bias P, A Buchner, B Klesser et. al.: The gastrointestinal tole- rability of the LOX/COX inhibitor, licofelone, is similar to pla- cebo and superior to naproxen therapy in healthy volun- teers: results from a randomized, controlled trial. Am J Ga- stroenterol 2004; 99: 611–617.

Dr. P. Bias, Clinical Research, Merckle GmbH, Graf-Arco- Straße 3, 89079 Ulm

Licofelone: magenfreundlicher LOX/COX-Hemmer

Infliximab, ein monoklonaler Anti- körper gegen Tumornekrosefaktor a, wird in zunehmendem Maße bei kompliziertem Verlauf einer Ent- erocolitis regionalis Crohn einge- setzt.

Die US-amerikanischen Auto- ren berichten über eine Multi- centerstudie, bei der placebokon- trolliert in einer Doppelblindstu- die eine Infliximab-Erhaltungs- therapie durchgeführt wurde. An der Untersuchung nahmen 306 er- wachsene Patienten, die an Mor- bus Crohn erkrankt waren und ei- ne oder mehrere Fisteln aufwie- sen, teil.

Die Patienten erhielten 5 mg Infliximab pro Kilogramm Kör- pergewicht intravenös zum Zeit- punkt null, zwei und sechs Wo- chen. 195 Patienten zeigten ein Ansprechen in den Wochen zehn bis vierzehn, 87 Patienten zeigten keine Reaktion. Alle wurden dann in die Studie aufgenommen und erhielten entweder Placebo oder 5 mg Infliximab alle acht Wochen bis zur Woche 54. Zu diesem Zeit- punkt waren bei 19 Prozent der Patienten unter Placebo keine Fi- steln mehr nachweisbar, unter In- fliximab bei 36 Prozent (p = 0,009).

Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass bei Patienten mit Morbus Crohn und Fistelbil- dung, die auf eine Induktionsthe- rapie mit Infliximab ansprechen, durch eine kontinuierliche Wei- terbehandlung alle acht Wochen eine anhaltende Remission erzielt

werden kann. w

Sands B E, Anderson F H, Berstein C N et al.:

Infliximab maintenance therapy for fistulizing Crohn's disease. N Engl J Med 2004; 350: 876–

885.

Dr. B. E. Sands, Gastrointestinal Unit, Massachu- setts General Hospital, 55 Fruit St.,GRJ 7, Boston MA 02114, USA

Infliximab-

Erhaltungstherapie

bei Crohn-Fisteln

Referenzen

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