[104] Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 38|
24. September 2010Lösung:
Scheinbar ist dem schwarzen König nicht beizukommen. Doch
opferfreudig geht es sehr wohl: 1. Dg7+ Ke8
und nun das Da- menopfer 2. Dxe7+! Kxe7 3. Tg7+ Ke8 4. Sf6 matt. Ein köst-
liches Epaulettenmatt: Die Epauletten Tu
rm d8 und Springer f8 nehmen ihrem König die lebensnotwendigen Fluchtfelder.
Foto: Dagobert Kohlmeyer
SCHACH
Alterselixier Schach
Dr. med. Helmut Pfleger
heiligen Teresa von Avila zum Älterwerden mit. Wie
„Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu – und die Lust, sie zu be- schreiben, wächst von Jahr zu Jahr“. Die Schutzpatro- nin der spanischen Schachspieler konnte aber auch recht handfest daherkommen: „Wer nicht Schach bieten kann, kann auch nicht mattsetzen!“ Und dieses Spru- ches sollten Sie eingedenk sein, wenn Sie mit Kort- schnoi als Weißem am Zug den schwarzen König unter Blitz und Donner in vier Zügen mattsetzen. Wie geht’s?
D
ie von Prof. Dr. med. Peter Rieckmann am Klini- kum Bamberg initiierte „NeuroWoche“ (mit Ak- tionen einschließlich eines „Begehbaren Gehirns“ und populärwissenschaftlichen Vorträgen für die breite Be- völkerung) kündigte ich bereits im „Deutschen Ärzte- blatt“ vom 11. Juni an. Mit einem wissenschaftlichen Symposium zu Erkrankungen des Zentralnervensys- tems ging die „NeuroWoche“ zu Ende.Ganz zum Schluss demonstrierte der dreifache Vize- weltmeister Viktor Kortschnoi bei einem Simultanspiel an 30 Brettern sein außergewöhnliches Können, als er gegen starke Gegnerschaft 24 Partien gewann, fünfmal remisierte und nur einmal verlor. Gegen wen wohl?
„Natürlich“ gegen Prof. Dr. med. Peter Krauseneck, den Vorgänger Prof. Rieckmanns als Direktor der Neu- rologie. Offenbar mit einem beneidenswerten Arsenal an Angst abwehrenden Neuronen ausgestattet, ließ die- ser seinen von Kortschnois Streitmacht wild attackier- ten König mutig ins freie Feld wandern und dort alle Stürme und Gefahren heil überstehen. Fast so wie im Märchen, wo einer auszog, das Fürchten zu lernen.
Es war indes für alle Anwesenden beeindruckend mitzuerleben, wie der bereits 79-jährige, von Herzbe- schwerden gezeichnete Kortschnoi in seinem Elixier
„Schach“ geradezu aufblühte und ihm von Läufer, Springer & Co. frische Kräfte zuzuwachsen schienen.
Ganz nach dem Motto „Altersfrisch durch Schach“, dem auch ich einige vorangegangene Anmerkungen widmete.
Besonders freute ich mich, dass auch einige Kolle- gen von den Ärzteturnieren, wie Dr. Hofstetter, Dr.
Knoblach und Dr. Weiß, nach Bamberg gekommen wa- ren. Letzterer brachte mir sogar einige Gedanken der