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Archiv "Schach: Häddidädiwäri" (22.12.2014)

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S C H L U S S P U N K T

Lösung:

Nach 1. S hät d5!

te s owoh l 2. S xe7 mat t al s au ch D amen ge-

winn m it 2 . D xa5 gedr oht . D a S chwa rz nicht beid e D rohunge n

gle ich zei tig ab weh ren kann , h ätte er die D ame v erloren – e in

typi sche r F all v on hä ddidä diwä ri!

Foto: Dagobert Kohlmeyer

SCHACH

Häddidädiwäri

Dr. med. Helmut Pfleger

Nochmal ein Schwenk zurück zum Ärzteturnier. Dr.

med. Reiner van der Valk „entwendet“ in der Hitze des Gefechts in hochgradiger, beiderseitiger Zeitnot seinem Gegner Dr. med. Christian le Coutre dessen König. Bei- de spielen – zum Gaudium der sich ums Brett scharen- den Kiebitze – weiter, ohne den Königsverlust zu be- merken, bis schließlich Dr. van der Valk die Zeit über- schreitet und sich die beiden Kampfhähne salomonisch auf remis einigen. Doch wie wäre die Partie ohne den

„Königsraub“ ausgegangen? Das wissen nur die Götter.

Zum Abschluss noch eine typische „Wenn-Stellung“.

Mit welchem „Riesenzug“ hätte Dr. med. Günter Men- ge als Weißer gegen seinen vor Schreck erstarrten Geg- ner sofort gewinnen können, worauf ihn dieser hinter- her aufmerksam machte? Tja, wenn er es gesehen hätte!

D

r. med. Franz-Jürgen Schell sagte mir in diesem Jahr in Bad Neuenahr: „Das ist ein eigenartiges Turnier – immer wenn ich „Philidor“ (das ist eine Ver- teidigung mit den Anfangszügen 1.e4 e5 2.Sf3 d6, die auf den französischen Komponisten und größten Schachmeister des 18. Jahrhunderts, André Danican Philidor, zurückgeht) spiele, egal ob mit Weiß oder Schwarz, gewinne ich, sonst habe ich keine Chance.“

Nach seinem Ergebnis zu urteilen, muss er diese eigent- lich selten vorkommende Eröffnung ziemlich häufig gespielt haben; nicht auszudenken, wenn seine Gegner sich nichtsahnend noch öfter auf den eigentlich als harmlos geltenden „Philidor“ eingelassen hätten.

Womit wir schon beim unvorhersehbaren Zufall, aber auch der ausgelassenen Möglichkeiten wären. Als Kinder sagten wir gern: „Wenn das Wörtlein ,wennʻ nicht wär’, wär’ mein Vater Millionär.“ Später dürften viele von Ihnen sich im Lateinunterricht mit den mit

„Utinam“ beginnenden Sätzen herumgequält haben, in Bayern heißt es: „Häddidädiwäri“, für Restdeutschland

„Hätte ich, täte ich, wäre ich“.

Wohl wissen wir, und Schachspieler insbesondere, dass es fast immer unfruchtbar und gelegentlich sogar selbstzerstörerisch ist, ausgelassene Möglichkeiten wiederzukäuen, doch wer hätte es noch nicht getan?!

So ist mir immer noch nur allzu gegenwärtig, wie ich bei der Mannschaftsweltmeisterschaft 1985 in Luzern gegen den Argentinier Miguel Quinteros gerade das zweite Schachgebot einer simplen vierzügigen Matt- kombination gab und er mich auf meine Zeitüberschrei- tung hinwies – da bricht alles in einem zusammen. Um vom „Königlichen Spiel“ auf „König Fußball“ zu kom- men, ähnlich schaute Oliver Kahn drein, als beim Champions-League-Endspiel der sicher geglaubte Sieg seines FC Bayern München durch zwei Gegentore von Manchester United in den letzten zwei Minuten noch in eine Niederlage verwandelt wurde.

[48] Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 51–52

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22. Dezember 2014

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