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Archiv "Kardiovaskuläres Risiko bei Hypertonus junger Erwachsener: Kumulativer Blutdruck korreliert mit erhöhtem Risiko" (12.09.2014)

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A 1518 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 37

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12. September 2014 Der Blutdruck gilt als wichtiger

Parameter in der Beurteilung des kardiovaskulären Risikos. Aktuelle Modelle beziehen sich jedoch nur auf Blutdruckwerte im mittleren und höheren Lebensalter. Bislang nicht bekannt sind die Auswirkungen ei- nes hohen Blutdrucks und des Blut- druckverlaufs im jungen Erwachse- nenalter. Diese Frage wurde nun in der CARDIA-Studie untersucht.

Die CARDIA-Studie ist eine prospektive Kohortenstudie, in die in den Jahren 1985 und 1986 Männer und Frauen im Alter zwi- schen 18 und 30 Jahren in Birming- ham (Alabama, USA), Chicago, Minneapolis und Oakland aufge- nommen und über 25 Jahre bis 2010/2011 beobachtet wurden. Sys- tolischer, diastolischer und mitt - lerer Blutdruck (RRdiast + [RR syst – RRdiast/2]) wurden zu Be-

ginn, nach 2, 5, 7, 10, 15, 20 und 25 Jahren gemessen. Nach 25 Jah- ren wurde zusätzlich bei 3 442 Teil- nehmern das Ausmaß einer subkli- nischen Koronarsklerose beurteilt, indem die Kalzifizierung von Koro- narplaques EKG-gesteuert compu- tertomographisch gemessen wurde.

Eine Koronararterienverkalkung (CAC) mit hohem kardiovaskulä- ren Risiko lag definitionsgemäß dann vor, wenn ein Agatston- Score ≥ 100 Hounsfield-Units (HU) bestimmt wurde.

Bei den Probanden wurden fünf verschiedene Blutdruckverläufe vom jungen bis zum mittleren Alter ge- sehen. Bei drei Gruppen blieb der mittlere Blutdruck über die Beob- achtungszeit stabil, bei 19 % stieg ein mäßig erhöhter Blutdruck und bei 4,8 % ein deutlich erhöhter Blutdruck über die Zeit weiter an.

Ein CAC-Score ≥ 100 lag in der niedrig-stabilen Gruppe bei 4 %, in der Gruppe mit erhöhtem und an- steigendem Blutdruck bei 25,4 % vor. Die adjustierte Odds-Ratio für einen erhöhten CAC-Score betrug im Vergleich zur niedrig-stabilen Gruppe 1,44 (95-%-KI: 0,83–2,49) in der mäßig-stabilen, 1,86 (95-%-KI: 0,91–3,82) in der mä - ßig-ansteigenden, 2,28 (95-%-KI:

1,24–4,18) in der erhöht-stabilen und 3,70 (95-%-KI: 1,66–8,20) in der erhöht-ansteigenden Gruppe. In jeder Gruppe war der CAC-Score bei den Personen, die Antihyperten-

siva nahmen höher, als bei nicht mit Antihypertensiva Behandelten.

Fazit: Aus dem Blutdruckverlauf eines Menschen ab dem jungen Erwachsenenalter können Rück- schlüsse auf das Risiko für die Ent- wicklung einer Koronarverkalkung gezogen werden. „Unser bisheriges Wissen um die Bedeutung des Ri - sikofaktors Hypertonie und dessen therapeutische Beeinflussung ba- siert im Wesentlichen auf punk - tuellen Blutdruckmessungen oder kurzfristigen Blutdruckverläufen,“

kommentiert Prof. Dr. med. Rainer Düsing vom Hypertoniezentrum in Bonn. „Die jetzt publizierten Daten zeigen, dass das kardiovaskuläre Risiko deutlich mit dem ,kumulati- ven‘ Blutdruck des frühen Erwach- senenalters (etwa 25–50 Jahre) kor- reliert“, so Düsing. „Das Integral des Blutdrucks über die Lebenszeit ist also entscheidend. Die Arbeit stellt damit wichtige Fragen für die Praxis. Wenn der ,kumulative‘

Blutdruck so entscheidend ist, muss man dann nicht noch früher und möglicherweise bereits bei hoch- normalen Blutdruckwerten interve- nieren? Wegen der außerordentli- chen Bedeutung wären dringend weitere Untersuchungen dieses Fra- genkomplexes erforderlich.“

Dr. rer. nat. Susanne Heinzl

1. Allen NB, et al.: Blood pressure trajectories in early adulthood and subclinical athero - sclerosis in Middle Age. JAMA 2014; 311:

490–7.

2. Sarafidis P, et al.: Early patterns of blood pressure change and future coronary athe- rosclerosis. JAMA 2014; 311: 471–2.

KARDIOVASKULÄRES RISIKO BEI HYPERTONUS JUNGER ERWACHSENER

Kumulativer Blutdruck korreliert mit erhöhtem Risiko

Hoehn and Yahr Scale) eingestuft.

Die Patienten mit einem Durch- schnittsalter von 66 Jahren – im Mittel waren circa 5 Jahre seit der Parkinsondiagnose vergangen – hatten in praktisch allen untersuch- ten Netzhautbezirken eine dünnere RNFL, zum Beispiel im inferioren Netzhautquadranten mit durch- schnittlich 119,46 µm gegenüber 126,49 µm bei Kontrollpersonen, in der Fovea von 258,89 µm gegen- über 265,57 µm. In verschiedenen Segmenten wurde eine signifikante

Assoziation der Schwere des Mor- bus Parkinson, bewertet nach der Hoehn- und Yahr-Einteilung, mit dem Ausmaß des Nervenfaser- schwundes nachgewiesen.

Fazit: Die Neurodegeneration im Rahmen eines Morbus Parkinson kann mit dem Fourier Domain OCT in einer schnellen, nicht invasiven und den Patienten nicht belastenden Untersuchung nachgewiesen wer- den; die Rückgänge in der Dicke der retinalen Nervenfaserschicht

sind mit der klinischen Schwere der Parkinson-Erkrankung korre- liert. Umfassendere Studien können möglicherweise die Bedeutung die- ser Veränderungen als einen mögli- chen Biomarker der Parkinsonpro- gression evaluieren – eine ähnliche Funktion kann das OCT offenbar bei der Multiplen Sklerose über- nehmen. Dr. med. Ronald D. Gerste Satue M, et al.: Retinal thinning and correla - tion with functional disability in patients with Parkinson’s disease.Br J Ophthalmol 2014;

98: 350–5.

GRAFIK

Verlaufskurven des mittleren Blutdrucks in der CARDIA-Studie über eine Beobachtungszeit von 25 Jahren

130 120 110 100 90 80 70

25 30 35 40 45 50

Mittlerer Blutdruck (mm Hg)

Alter (Jahre)

Erhöht – ansteigend (n = 217)

Mäßig – ansteigend (n = 489)

Erhöht – stabil (n = 903)

Mäßig – stabil (n = 2085)

Niedrig – stabil (n = 987)

modifiziert nach: JAMA 2014; 311: 490–7

M E D I Z I N R E P O R T

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