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Archiv "Hilfe für Tumorpatienten gegen akutes Erbrechen: Antiemetikum Ordansetron erleichtert onkologische Therapie" (13.06.1991)

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Hilfe für Tumorpatienten gegen akutes Erbrechen

Antiemetikum Ordansetron

erleichtert onkologische Therapie

DEUTSCHES ARZTEBLATT

entwicklung und Elektrolytbi- lanz müßten in regelmäßigen Abständen auch die fraktio- nelle Ausscheidung von Volu- men, Natrium und Chlorid im Urin bestimmt und die GFR überwacht werden.

Dr. med. Ulrike Hennemann

Kurz informiert

Tramal® - Das Analgeti- kum Tramal® 50/100-Injekti- onslösung (Tramadol), das bisher in Brechringampullen angeboten wurde, wird nun- mehr, so teilt das Pharmaun- ternehmen Grünenthal, Stol- berg, mit, in Brechpunktam- pullen zur Verfügung stehen.

Für eine Übergangszeit sind beide Ampullen im Handel;

der Beipackzettel informiert über die Handhabung. pe

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Als wertvolle Errungen- schaft für die Krebstherapie beurteilen die Onkologen einhellig das speziell für die- ses Indikationsgebiet neuent- wickelte Antiemetikum Or- dansetron (Zofran®). Bei die- sem Produkt der Glaxo-For- schung handelt es sich um ei- nen hochselektiven 5-HT 3- Rezeptor-Antagonisten (5-HT = Serotonin), der sich gegenüber herkömmlichen antiemetischen Medikamen- ten durch eine höhere Effi- zienz bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit auszeichnet.

Übelkeit und Erbrechen fürchten die Patienten bei der Chemotherapie nachweislich am meisten — wesentlich mehr als andere, objektiv gra- vierendere Nebenwirkungen

—, und wenn sich das Problem

„Übelkeit und Erbrechen"

eliminieren ließe, so würde dies der Chemotherapie ei- nen Großteil ihres Schrek- kens nehmen, betonte Prof.

Dr. med. Hans-Joachim.

Schmoll, Medizinische Hoch- schule Hannover, bei einer Fachpressekonferenz anläß- lich eines Zofran®-Symposi- ums Mitte Februar in Köln.

Die Experten konzentrier- ten sich bei diesem Sympo- sium auf die Lebensqualität der Krebspatienten, die in.

Zukunft bei der therapeuti- schen Intervention stärker als bisher berücksichtigt werden solle. In der Erwachsenen- Onkologie, wo beim weit überwiegenden Teil der Pa- tienten nur palliative Maß- nahmen möglich sind, ist man heute bestrebt, Chemothe- rapien möglichst ambulant durchzuführen — was aller- dings voraussetzt, daß Übel- keit und Erbrechen gut be- herrschbar sind.

Vielleicht noch brisanter ist die Nebenwirkungsproble- matik in der pädiatrischen Onkologie: Wie Prof. Dr.

med. Heribert Jürgens, Uni-

versitätsklinik Düsseldorf, unterstrich, lassen sich bei zwei Drittel aller an Krebs er- krankten Kinder und Jugend- lichen heute mit allerdings sehr aggressiven Chemothe- rapieregimen langfristige Re- missionen erzielen — und es müsse alles getan werden, um zu verhindern, daß eine po- tentiell kurative Therapie we- gen Nebenwirkungen abge- brochen wird. Bis zu fünfzig- mal am Tag kommt es bei den in der pädiatrischen Onkolo- gie angewendeten Regimen zum Erbrechen, wobei abge- sehen von der enormen sub- jektiven Belastung auch die objektiven Folgen wie Dehy- dratation und durch Inappe- tenz bedingter Gewichtsver- lust bei Kindern wesentlich gravierender sind.

Sehr vereinfachtes antiemetisches Regime Sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern hat sich der selektive 5-HT 3-Rezep- tor-Antagonist Ordansetron herkömmlichen Antiemetika als überlegen erwiesen. Zwar sei mit Einführung dieser Substanz das Problem von Übelkeit und Erbrechen un- ter Chemotherapie nicht aus- geräumt, es sei jedoch ein großer Fortschritt erreicht worden, erklärten die Onko- logen in Köln. Wie bei her- kömmlichen Antiemetika ist auch die prophylaktische Ef- fizienz von Ordansetron ab- hängig vom emetogenen Po- tential der jeweiligen Chemo- therapie.

Nach Cisplatin ist das Er- brechen besonders ausge- prägt und ließ sich bisher selbst mit antiemetischen Drei- und Vierfachkombina- tionen auf der Basis von hochdosiertem Metoclopra- mid nicht ausreichend verhin- dern. Der Fortschritt, der

jetzt mit Ordansetron erzielt wurde, bezieht sich — dies gilt generell für alle Zytostatika — vor allem auf das akute Er- brechen, welches typischer- weise eineinhalb Stunden nach der Chemotherapie ein- setzt und etwa acht Stunden anhält. Das sogenannte ver- zögerte Erbrechen scheint ein distinktes Phänomen zu sein, bei dem pathogenetisch au- ßer Serotonin noch andere Faktoren bedeutsam sein dürften. Hier ist die Überle- genheit von Ordansetron we- niger ausgeprägt. Eine weite- re Steigerung des Therapieer- folgs wird aufgrund erster po- sitiver Ergebnisse von einer Kombination des Ordanse- trons mit Dexamethason er- wartet. Die Experten äußer- ten in Köln die Hoffnung, daß die Einführung von Ordan- setron eine Renaissance hochwirksamer, aber wegen ihres emetogenen Potentials zurückgestellter Zytostatika ermöglichen könnte.

In allen vorliegenden (Vergleichs-)Studien äußer- ten die Patienten eine klare Präferenz für das Antiemeti- kum Ordansetron. Als großer Vorteil des 5-HT3-Rezeptor- Antagonisten gilt auch das Fehlen von extrapyramida- len Nebenwirkungen, welche vor allem bei jüngeren Patienten den Einsatz des Dopamin-Antagonisten Me- toclopramid limitieren. Etwa zehn Prozent der mit Ordan- setron Behandelten berichten über — in der Regel leichte — Kopfschmerzen. Als einzig relevante Nebenwirkung be- zeichneten die Experten die Obstipation.

Last but not least besteht ein Fortschritt darin, daß das antiemetische Regime durch Ordansetron extrem verein- facht werden konnte, so Prof.

Schmoll: Es wird ein einmali- ger Bolus intravenös vor Be- ginn der Zytostatika-Infusion gegeben, und für die Prophy- laxe der verzögerten Emesis werden dann oral dreimal täglich 8 mg Ordansetron drei bis fünf Tage lang nach der Chemotherapie verabreicht.

Ulrike Viegener

A-2210 (100) Dt. Ärztebl. 88, Heft 24, 13. Juni 1991

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