• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Onkologische Therapie zu Hause" (10.12.1987)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Onkologische Therapie zu Hause" (10.12.1987)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Professor Kewitz (Heft 28/29 vom 11. Juli 1987) sowie die darauf einge- gangenen Leserbriefe (Heft 47 vom 19. November 1987) veröffentlicht und zugleich dem Vorstand der Arz- neimittelkommission, hier vertreten durch Professor Rummel, die Gele- genheit gegeben, bald danach einen eigenen Beitrag zum Metamizol- Problem zu bringen. Er stellt über die bisher vorzugsweise diskutierten hämatologischen Komplikationen den Schock und die disseminierte in- travaskuläre Gerinnung (DIC) in den Vordergrund.

Hier sind in meiner Sicht die Pathomechanismen noch schwerer zu differenzieren als bei der Agranu- lozytose (siehe dazu unter anderem das Editorial über das Moschcowitz- Syndrom, DÄ, Heft 44 vom 29. Ok- tober 1986).

Professor Rummel und den von ihm zitierten Autoren ist zuzustim- men, daß der bisher in vielen Kom- binationen enthaltene Wirkstoff Me- tamizol zu einer Sensibilisierung empfindlicher Patienten geführt ha- ben kann. Genaueres wird man — wenn überhaupt — erst sagen kön- nen, wenn aus der vielzitierten Bo- ston-Studie alle Daten und diese authentisch vorliegen — was bis heu- te nicht der Fall ist.

Ich habe in 40 Jahren innerer Me- dizin gefährdeten Patienten, zum Beispiel mit den in meiner Klinik be- sonders häufigen vorbestehenden Granulozytopenien, meist ein Opioid (zum Beispiel Levomethadon — Pola- midon®) gegeben und keinen Zwi- schenfall in Erinnerung, allerdings auch nicht nach Metamizol (zum Bei- spiel Novalgin®).

Der drastische Rückgang der BTM-Verordnungen nach Einfüh- rung der neuen Formulare (inzwi- schen etwas gemildert!) zeigt, daß die Ärzteschaft nicht gerade ermutigt wurde, zur Substanzgruppe der Opio- ide zu greifen, deren geringe allergi- sche oder sensibilisierende Wirkung unbestritten ist. Hier weitere Erleich- terungen herbeizuführen, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten, wäre eine dankbare Aufgabe der Arz- neimittelkommission in ihrer jetzt in- tensivierten Zusammenarbeit mit dem Bundesgesundheitsamt.

Das von dem Pharmakologen Professor Forth und mir im DA 28/29 vom 11. Juli 1987 geschriebene Editorial zum Beitrag von Professor Kewitz sollte erklärend und vermit- telnd wirken. Es bedarf keiner Än- derung. Rudolf Gross

FÜR SIE REFERIERT

Onkologische Therapie zu Hause

Erfahrungen darüber, Therapie- formen vom stationären in den am- bulanten Bereich zu übertragen, lie- gen bisher vor allem für die konti- nuierliche Peritonealdialyse und die parenterale Ernährung vor. In den USA wurden in letzter Zeit ver- mehrt Anstrengungen unternom- men, auch spezielle onkologische Therapieformen in den Heimbereich zu verlagern. Hierauf basierend wurde von der chirurgisch-onkologi- schen Sektion der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg der Versuch unternommen, eine konti- nuierliche intraarterielle Chemothe- rapie von Lebermetastasen kolo- rektaler Karzinome zu Hause durch- zuführen. Die Ergebnisse dieser Stu- die, die von August 1984 bis Dezem- ber 1986 durchgeführt wurde, liegen jetzt vor.

Die Überführung der gewählten speziellen onkologischen Therapie in den Heimbereich war weitgehend problemlos möglich und hat sich vor allem auch für den Patienten im Hinblick auf eine verbesserte Le- bensqualität bewährt. Insgesamt wurden bei 35 Patienten 225 Che- motherapiezyklen entsprechend 1180 Tagen ambulanter Behandlung

durchgeführt. Für die problemlose Durchführung der Heimbehandlung erwies sich eine stationäre Anlern- phase als wichtig. Alle Patienten wurden von einem festen Team (Arzt, Krankenschwester, Psycholo- gin) betreut. Es wurden regelmäßige Hausbesuche durchgeführt und die Patienten abhängig von Eigeninitia- tive und Vertrautheit mit der Be- handlungsmodalität individuell un- terstützt oder überwacht.

Verlauf und Komplikationen wurden prospektiv erfaßt und doku- mentiert. Komplikationen und Ne- benwirkungen führten nur selten zu einer Therapieunterbrechung. Die Zuverlässigkeit und Handhabbar- keit der verwendeten Pumpensyste- me war befriedigend.

Der Lebensqualitätsindex war während der ersten Behandlungs- monate gleichbleibend, und zwar unabhängig davon, inwieweit es un- ter der Therapie zu einer Tumor- rückbildung kam. Im Vergleich zu einem altersgleichen Kollektiv Ge- sunder gab es keine signifikanten Unterschiede. Jedoch war die psy- chische Belastung vergleichsweise hoch. Sie lag gemessen am Streßin- dex zu Therapiebeginn höher als bei

einer Vergleichsgruppe Frauen, die wegen eines Mammakarzinoms ope- riert waren. Der Streßpegel sank je- doch mit zunehmender Therapieer- fahrung.

Beendet wurde die kontinuier- liche ambulante Therapie, wenn me- dizinische Gründe (zum Beispiel Tu- morprogression), soziale oder tech- nische Probleme gegen die Fortfüh- rung sprachen.

Die Überlebenskurve der so be- handelten Patienten zeigt ein media- nes Überleben von 13 Monaten. Es erscheint fraglich, ob die Überle- benszeit durch die lokoregionäre zy- tostatische Behandlung im Vergleich zu einer systemischen Chemothera- pie gesteigert werden kann. Um so mehr sollten Bemühungen zur Ver- besserung der Lebensqualität von Patienten mit kolo-rektalen Leber- metastasen wie im Heidelberger Modell weiterverfolgt werden. Sha

Schläg, P., H. Feil, G. Ruoff, P. Hohen- berger, Th. Hölting, K. Buhl: Onkologi- sche Behandlung zu Hause: Erfahrungen mit einer ambulanten intraarteriellen Chemotherapie von Lebermetastasen.

Schweiz. Med. Wschr. 1987; 36

Dt. Ärztebl. 84, Heft 50, 10. Dezember 1987 (55) A-3461

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Daten der Studie wurden aus zwei randomisierten, doppelblinden multizentrischen Studien gesammelt, in denen die Resultate von 275 aus- wertbaren Patienten verglichen

jetzt mit Ordansetron erzielt wurde, bezieht sich — dies gilt generell für alle Zytostatika — vor allem auf das akute Er- brechen, welches typischer- weise eineinhalb Stunden

Die Verbände der Ersatzkassen haben sich jetzt bereit erklärt, die Ko- sten der Vakzination für Kinder und Jugendliche zunächst zu übernehmen Die Hepatitis B wird hierzulande in 60

Die bereits in den 50er Jahren vom Walter-Reed-Forschungs- institut in den Vereinigten Staaten entwickelte Thio- phosphatverbindung Amifo- stin schützt selektiv nur die gesunden

Bei den folgenden Autoren wa- ren die Angaben der Erstautoren überaus unterschiedlich: Im Median waren Zweitautoren an drei, „mitt- lere" Autoren an zwei und Letztau- toren

Der Verfasser wendet sich mit dieser umfassenden Bi- lanz der onkologischen The- rapie 1993 in erster Linie an die niedergelassenen Allge- meinärzte, aber auch an jene Fachärzte,

Zwischen Arbeitsende und Arbeitsbeginn muss eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens 11 Stunden liegen, bei Krankenhäusern kann sie auf 10 Stunden verkürzt werden, wenn

Für alle weiteren Fälle empfiehlt sich eine ausführliche Dokumentation der Arbeitszeiten, um die Diskrepanzen zwischen den geplanten und tatsächlichen Arbeitszeiten und vor allem