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Archiv "Hypoxie in der Frühgravidität und perinatale Vitalität Was wird aus geretteten Risikokindern?" (25.01.1979)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Obstetrisch-pädiatrisch-psychologi- sche Kooperation ergab bei 348 ver- haltensgestörten gegenüber norma- len Schulkindern doppelt so häufig Anamnesen mit Graviditätspatholo- gie. Mit intrauteriner fetaler Anima- tion-Relaxation-Oxygenisation ge- lang die drastische Senkung der pe- rinatalen Mortalität auf 0,6 Prozent, der Frühgeburtlichkeit auf 3,3 Pro- zent, der Mißbildungen auf 0,6 Prozent.

Fragestellung

In Kontaktgesprächen wurden Er- fahrungen zur Problematik der über- lebenden Risikogeburten ausge- tauscht. Der Geburtshelfer, beruhigt durch die von ihm mühsam erreichte ungereinigte perinatale Mortalität von 0,6 Prozent, zeigte sich betrof- fen von dem durch die Psychologin gefundenen hohen Anteil kindlicher Verhaltensstörungen bei jedem zweiten bis dritten Schulkind, der mit neueren Publikationen über das Thema der minimalen frühkindli- chen Zerebralstörungen überein- stimmt.

Klinisch ist seit langem bekannt, daß solche Störungen der Frühgravidi- tät, die mit embryonaler Hypoxie einhergehen, falls sie nicht zum To- de führen, Embryopathien hinterlas- sen (Thalhammer, Knörr u: a.). Es lag nahe, daß nun auch bei kindli- chen latenten Störungen der Zere- bralfunktion, die erst im Schulalter manifest werden, nach einer Gravi- ditätspathologie gesucht wurde. Das ist vor allem von kinder- und jugend- psychiatrischer Seite geschehen (Lempp, Müller-Küppers, Harbauer u. a.) und hat zu Ergebnissen ge- führt, die mit unseren Befunden übereinstimmen: Die Tatsache kann nicht übersehen werden, daß bei der Hälfte der verhaltensgestörten Schulkinder anamnestische Anga- ben über perinatale Pathologie vor- kommen, vorzugsweise solche Pa- thologie, welche mit embryonaler Hypoxie einhergeht.

Damit tauchen zwei Fragen auf: Er- stens, ob Sauerstoffmangel in der Frühschwangerschaft minimale Hirnschäden verursachen kann, wel- che erst unter den schulischen An- forderungen an das Gehirn manifest

FÜR SIE GELESEN

Raynaud-Phänomen — plötzlicher Herztod

Bei etwa der Hälfte von 55 autopsier- ten Patienten mit progressiver syste- mischer Sklerodermie fanden sich Myokardläsionen unbekannter Ge- nese. 50 dieser Patienten hatten völ- lig intakte Koronarien, wovon je- doch neun klinische und auch pa- thologisch-anatomische Zeichen ei- ner ischämischen Myokarderkran- kung aufwiesen.

Alle neun Patienten zeigten eine Raynaud-Symptomatik, deren Dauer unterschiedlich war (1 bis 20 Jahre).

Drei hatten Angina pectoris, drei Brustschmerzen unbekannter Gene- se, sechs hatten ventrikuläre Ar- rhythmien. Bei drei Patienten wur- den während einer Schmerzattacke ST-Veränderungen nachgewiesen.

Bei- vier Patienten vermutete man als Todesursache einen akuten Myokardinfarkt. Bei sieben dieser neun Patienten war im rechts- und im linksventrikulären Myokard ein bestimmter Nekrosetyp nachweis- bar, der von der üblichen Koagula- tionsnekrose abwich. Während ex- perimentell Koagulationsnekrosen durch Dauerokklusion einer Koro- nararterie zu erzeugen sind, kann man diese sogenannte „contraction band necrosis" durch intermittie- rende Okklusion auslösen. Es könn- ten also transitorische Ischämien die Ursache für die Myokardverände- rungen sein.

Offenbar besteht bei Patienten mit progressiver systemischer Sklero- dermie und Raynaud-Phänomen die Neigung zu Gefäßspasmen in den Koronarien. Diese Spasmen könnten auch die pathologisch-anatomi- schen Veränderungen erklären. Die Dauer der Raynaud-Symptomatik scheint für die Entstehung der Myo- kardschädigung keine Rolle zu spie- len. Jns

Bulkley, Bernardine H., Klacsmann, P. G., Hutchkins, G. M.: Angina pectoris, myocardial infarction and sudden cardiac death with nor- mal coronary arteries: A clinicopathologic study of 9 patients with progressive systemic scierosis American Heart Journal 95 (1978) 563-69.

ÜBERSICHTSAUFSATZ

Hypoxie in der Frühgravidität und perinatale Vitalität

Was wird aus geretteten Risikokindern?

Fritz Stähler, Sigrid Nolte-Stähler, Conrad Nolte

348 verhaltensgestörte Schulkinder werden mit 100 nicht verhaltens- gestörten Schulkindern verglichen. Die testpsychologischen Befunde korrelierten jeweils über 60 Prozent mit einer perinatalen Pathologie.

51 Prozent der pathologischen Anamnesen betrafen Hypoxienoxen der Frühgravidität, nur 30 Prozent Geburtsnoxen und 19 Prozent Schäden der ersten postpartalen Woche. Mit IFARO (intrauteriner fetaler Animation-Relaxation-Oxygenisation nach Stähler) konnten die obstetrischen Parameter Frühgeburtlichkeit (5,7 auf 3,3 Prozent), Mißbildungen (5,4 auf 0,6 Prozent) und perinatale Mortalität (2,2 auf 0,6 Prozent) drastisch gesenkt werden.

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 4 vom 25. Januar 1979

209

(2)

30

19 50- 51

0 Prozent

a. D. s. p•

Darstellung 2: Die Hälfte der Fälle mit korrelierender perinataler Pa- thologie betraf Störungen ante partum, nur 30 Prozent sub partu und 10 Prozent post partum. Mini- male Zerebralstörungen scheinen häufiger in der Frühgravidität als unter der Geburt zu entstehen Diagnosen bei 348

verhaltensgestörten Kindern Prozent

verzögertes Laufen verzögertes Sprechen motor. Sprachstörung Legasthenie andere Schulschwiergk.

motor. Unruhe Konzentrationsstög aggressives Verhalten Ängste kindl. Depressionen and. Verhaltensstörgn psychomotor. Störgn.

Perinatale Pathologie Prozent

0 50 100

Kindern ohne Verh. Störg. Geburtsh. Path. b. 100

Darstellung 1: Bei 348 verhaltensgestörten Schulkindern korrelierten auffällige psychische Symptome in über 60 Prozent mit perinataler Pathologie, bei 100 Kindern der Vergleichsgruppe nur in 26 Prozent

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Risikokinder

werden. Zweitens, ob es möglich ist, diese Schäden zu vermeiden, indem man Maßnahmen zur optimalen Oxygenisation der Embryonen er- greift, etwa die seit 1936 bekannte intrauterine fetale Animation-relaxa- tion-oxygenisation.

Ergebnisse

der Gemeinschaftsstudie

1. Psychologisch-pädiatrische Befunde

In den Jahren 1973 bis 1977 wurden 348 Schulkinder wegen Verhaltens- störungen testpsychologisch unter- sucht, begutachtet und therapiert (Darstellung 1). Sie wurden bezüg- lich der Anamnesen verglichen mit

100 Schulkindern der kinderärztli- chen Praxis, bei denen keine Verhal- tensstörungen vorlagen. Die fach- psychologischen Diagnosen korre- lierten bei fast zwei Drittel der Fälle mit perinataler Pathologie, bei Kin- dern ohne Verhaltensstörungen kor- relieren sie nur bei jedem vierten Fall.

Bemerkenswert ist die steigende Tendenz der Korrelation, in den vier Beobachtungsjahren, zum Beispiel bei der Legasthenie von 39 auf 64 Prozent. Dieses nicht signifikante Ergebnis läßt daran denken, daß die steigende Korrelation in jene Jahre fallen könnte, in denen mehr Kin- der durch Intensivmedizin aus dem letalen Bereich gerettet werden konnten.

Die erfragten perinatalen Ana- mnesen wurden unterschieden nach Noxen ante partum (51 Prozent), sub partu (30 Prozent) und post partum (19 Prozent) (Darstellung 2). Für die Geburtshelfer aus dem Kreißsaal sind diese Prozentsätze zunächst beruhigend. Es stellt sich aber die Frage, wie man auf die perinatalen Ereignisse einwirken kann. Wir ver- suchen, diese zu beantworten und mit eigenen Erfolgen zu belegen.

2. Geburtshilfliche Ergebnisse Die perinatale Mortalität aller Kinder über 1000 g bis 10. Tag konnte seit 1961 in Vierjahresabschnitten von 2,2 über 1,8 und 1,5 auf 0,6 Prozent gesenkt werden. Die Parameter

Frühgeburtlichkeit und Mißbildun- gen verliefen gleichsinnig (Darstel- lung 3). Für diesen Effekt machen wir in erster Linie die bis 80 Prozent gesteigerte Teilnahme an unseren IFARO-Kursen") verantwortlich. Die- se Feststellung läßt sich mit entspre- chenden Effekten belegen, welche

*) Intrauterine Fetale Animation-Relaxation- Oxygenisation

210 Heft 4 vom 25. Januar 1979 DEUTSCHES ARZTEBLATT

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Prozent

Perinat. Mortalität Prozent

5- 4 - 3 -

2- 1-

IFARO

1961-66 1967-69 1970-73 1974-77

-80 -60 40 -20 Frühgeburten

. Mißbildungen

• • Perinatale Mortalität, ungereinigt, alle Kinder über 1000 g bis 10. Tag.

x x Mißbildungen 0 0 Frühgeburten

Beteiligung an IFARO-Kursen

Darstellung 3: Der entscheidende Durchbruch zur Senkung der perinatalen Mortalität - früher nur in selektierten Kollektiven erreicht (ohne IFARO-Kurse 2,8 Prozent, mit IFARO-Kursen 0,8 Prozent) - konnte mit achtzigprozentiger Kursbeteiligung endlich auch im geburtshilflichen Gesamtkollektiv beobachtet werden: 0,6 Prozent ungereinigt, alle Kinder über 1000 Gramm bis 10. Tag.

Beachtenswert ist die Koinzidenz zur Verminderung von Frühgeburten und Mißbildungen. Für die Problematik der minimalen Zerebralstörungen ist es wichtiger, weniger Frühgeburten zu haben als mehr Frühgeburten in Intensiv- stationen zu retten

optimale oxygenis.

Hypoxie Anoxie Noxen:

Medikam.

Nikotin Alkohol Streß

Empfehlungen:

Mutterschutz vorverlegen IFARO schon in Frühravid.

der

\,.0\sc' s -,e(e

tc,\De'e

50-80%

7 soziales Normverhalten gute Mutter

früh Stillen rooming in

20-50%

Verh. Störung Muttermängel manifest im

Pflegemäng. Schulalter i.Q. norm.

3-5%

Sozialpatholo- gie, I.Q. niedr.

(genet. Malform)

6Jahre Schulalter 10. 20. 30W. 7Tg 1Jahr

Prozent 51 in gravid.

obstetr. Patho.

in Anamnesen —30 sub partu verh.-gestört.

Kinder N=348 —19 post partum

Darstellung 4: Schema zur Noxenkette kontra kindliche Vitalität. Minimale Hypoxieschäden werden oft erst unter Schulstreß manifest, der IQ kann dabei normal oder hoch sein. Bei 348 wegen Verhaltensstörungen begutachteten Schulkindern hatte mindestens jedes zweite eine pathologische obstetrische Anamnese. Für sie ist vorwiegend Hypoxie verantwortlich. Aufgrund eigener guter Erfahrungen wird empfohlen, Mutterschutz und IFARO schon in der Frühgravidität zu bieten

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Risikokinder

in früheren Jahren nur in selektier- ten Kollektiven mit und ohne IFARO, aber mit identischen geburtshilfli- chen Bedingungen erreicht wurden.

Erst mit 80 Prozent IFARO konnten sie auf das Gesamtkollektiv übertra- gen werden.

Intrauterine fetale Animation durch Relaxation

und Oxygenisation

IFARO bedeutet Utilisierung der physiologischen Atmung in gravidi- tate und sub partu, deren Grundla- gen 1936 von Stähler gefunden, 1962 von Wulf, 1966 von Bretscher und Saling, sowie 1974 von A. und R.

Huch bestätigt wurden. Stähler fand mittels bildlicher Darstellung der Atemkurven und des Energiebedarfs die Umkehrbarkeit des toko-respira- torischen Reflexes. Eupnoisation kann zur Eutikisation führen. Auf dem Wege über die Atmung läßt sich eine Relaxation erreichen. Dieser, in den Schulen der „Psychoprophyla- xe" nur geburtshilflich, meist nicht den physiologischen Daten entspre- chend verwertete Effekt wurde seit 1961 zur Besserung der perinatalen Vitalität des Kindes eingesetzt und hat wesentlich dazu beigetragen, daß die perinatale Kindersterblich- keit, die Frühgeburtlichkeit und Miß- bildungsfrequenz wesentlich zu- rückgingen. A. und R. Huch konnten nun auch beweisen, daß unter regel- mäßiger Atemanleitung der P o, des Feten dem Anstieg des mütterlichen 02-Drucks folgte, daß aber bereits eine Dosis von 5 mg Valium zur Atemdepression der Mutter und zur Gefährdung des Kindes führte.

Grundlagen der wöchentlichen Kur- se sind Information, Persuasion, Au- tosuggestion sowie Relaxation bei Atemübungen mit kräftigem Inspi-

rium, folgendem schläfrigen Verhar- ren, Vorstellung von Wärmegefühl in den Gliedern, möglichst früh in der Gravidität beginnend, neuerdings kombiniert mit Unterwasserentspan- nung im Schwimmbecken. Die wich- tigste Grundforderung des Verfah- rens ist es, in einer bis zum Wochen- bett zusammenbleibenden Gruppe, bestehend aus Gravider, Ehemann,

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 4 vom 25. Januar 1979 211

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Mit den Jahren mehren sich die Er- kenntnisse über die Langzeitneben- wirkungen des jejuno-ilealen By- pass, wie er von einigen Chirurgen zur Erzielung einer nachhaltigen Gewichtsreduktion bei extremer Adipositas angelegt wird, auf den Gesamtorganismus.

Eine Hypokalzämie und Hypoma- gnesämie sowie erniedrigte Plasma- 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegel wa- ren seit längerem bekannt, die Aus- wirkungen dieser metabolischen Störungen auf den Knochenstoff- wechsel von Patienten mit jejuno- ilealem Bypass wurden jetzt erst- mals anhand von Beckenkammbiop- sien analysiert. Dabei zeigte sich, daß 10 von 21 Patienten, bei denen in den Jahren 1971 bis 1974 ein jeju- no-ilealer Bypass angelegt worden war, eine Osteomalazie mit Zeichen

Mehrfach wurde aufgrund epide- miologischer Studien der Kaffeever- brauch mit Gesamtmortalitätsraten im allgemeinen und den Sterberaten an Schlaganfällen und Herzinfarkten im besonderen in Verbindung ge- bracht.

Die bisherigen Mitteilungen und Er- gebnisse sind äußerst verwirrend.

Keine einzige der bisher sieben pro- spektiven und fünf retrospektiven Untersuchungen zeigten beispiels- weise statistisch signifikante Zu- sammenhänge zwischen dem Kaf- feekonsum und der Mortalitätsra- te bei einer koronaren Herzerkran- kung.

Sowohl die Framingham-Studie als auch die Evans County-Studie zeig- ten keine Korrelationen zwischen Kaffeetrinkgewohnheiten und Ge- samtmortalitätsraten. Dasselbe gilt für die Todesrate an zerebrovaskulä- ren Erkrankungen. Hinsichtlich der Risikofaktorenkonstellation ergab bereits die Framingham-Studie, daß

eines sekundären Hyperparathyreo- idismus aufwiesen.

Klinische Symptome, blutchemische Veränderungen und Radiologie er- wiesen sich als wenig verläßlich bei der Diagnose der Knochenverände- rungen; Alter, postoperativer Ge- wichtsverlust und Zeitintervall seit dem chirurgischen Eingriff ließen sich nicht mit dem Ausmaß der osteomalazischen Veränderungen korrelieren. Die Ergebnisse der Kno- chenhistologie lassen eine Vitamin- D-Prophylaxe bei Patienten mit jeju- no-ilealem Bypass ratsam erschei- nen.

Compston, J. E.; Laker, M. F.; Woodhead, J. S.;

Gazet, J.-C.; Horton, L. W. L.; Ayers, A. B.; Bule, H. J.; Pilkington, T. R. E.: Bone disease after jejuno-ileal bypass for obesity, Lancet II (1978) 1-4, Gastrointestinal Laboratory, Rayne Insti- tute, St. Thomas' Hospital, London SE 1 7EH

es keinen Zusammenhang gibt zwi- schen Coffeingenuß und Hyperto- nie. Pharmakologisch wurde ferner belegt, daß Kaffee den Harnsäure- stoffwechsel nahezu unbeeinflußt läßt.

Es gibt auch keine Hinweise dafür, daß persistierende Veränderungen im Glukosestoffwechsel nach Cof- fein auftreten. Dahingegen wurde al- lerdings immer wieder betont, daß Kaffeetrinken hochsignifikant mit Zi- garettenrauchen korreliert.

Heyden belegte diesen Zusammen- hang jetzt erneut in der Evans Coun- ty-Studie. Kaffeetrinker rauchen mehr Zigaretten. Dies dürfte die Ur- sache und gleichzeitig der Makel der bislang vorliegenden, teilweise wi- dersprüchlichen epidemiologischen Daten sein. Dem

Heyden, S.; Tyroler, H. A.; Heiss, G.; Hames, C.

G.; Bartel, A.: Arch. intern. Med. Vol. 138, Okto- ber 1978, From the Department of Community and Family Medicine, Duke University Medical Center, Durham, N. C.

Hebamme, Gymnastin und Arzt, Ver- trauen, Selbstsicherheit und Gebor- genheitsgefühl zu wecken und die Schwangere und ihre Familie zur kindgerechten Lebensweise zu er- ziehen. Die Geburtshilfe sollte bei technischem Höchststand gemäßigt dezentralisiert sein und in humanem Milieu in humanen Gebäuden statt- finden.

Besprechung

Wahrscheinlich führt intrauterine Hypoxie im nichtletalen Verlauf zu minimalen Hirnschäden, die erst un- ter den Belastungen der Schule ma- nifest werden (Darstellung 4). Weiter kann als erwiesen gelten, daß früh begonnene, intrauterine fetale Ani- mation-Relaxation-Oxygenisation in der Lage ist, die Zahl der Frühgebur- ten und Mißbildungen und die peri- natale Mortalität zu senken. Dies wieder erlaubt den Rückschluß, daß auch eine Minderung minimaler Hirnschäden eintreten kann. Die Wertigkeit solcher Effekte unter- scheidet sich grundsätzlich von der Senkung der perinatalen Mortalität durch Intensivmaßnahmen mit dem Ziel, vorgeschädigte Risikokinder am Leben zu erhalten. Es bleibt frag- lich, ob solche überlebenden Kinder in ausreichender Zahl volle Vitalität erlangen oder ob sie vielleicht das sowieso schon große Heer der ver- haltensgestörten Schulkinder noch vergrößern. Zur Lösung solcher Pro- bleme bedarf es vermehrter Koope- ration zwischen Geburtshilfe, Päd- iatrie und Kinderpsychologie bezie- hungsweise -psychiatrie, wie sie sich bei dieser Gemeinschaftsstudie bewährt hat.

Literatur bei den Verfassern Anschriften der Verfasser:

Professor Dr. Fritz Stähler Schützenstraße 57 5900 Siegen Frauenklinik Diplompsychologin Sigrid Stähler-Nolte und Dr. med. Conrad Nolte Hafenstraße 37 2447 Heiligenhafen

FÜR SIE GELESEN

Knochenveränderungen nach jejuno-ilealem Bypass

Kaffeekonsum und Mortalität

Risikokinder

212 Heft 4 vom 25. Januar 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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