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Archiv "7000 Betriebsärzte fehlen" (05.08.1976)

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7000 Betriebsärzte fehlen

Zahl der Betriebsärzte im Bereich der gewerblichen Wirtschaft

1972 1973 1974 1975

Mit' dem Arbeitssicherheitsge- setz, das am 1. Dezember 1974 in Kraft trat, ist Bewegung in die Arbeitsmedizin gekommen. Die Zahl der Betriebsärzte hat sich 1975 erstmals merklich erhöht.

Indessen fehlen nach der im

„Unfallverhütungsbericht 1976"

zum Ausdruck gebrachten An- sicht der Bundesregierung im- mer noch 7000 Betriebsärzte, um eine Betreuung nach den Richtli- nien einer Empfehlung der EG gewährleisten zu können WvH Die Information:

Bericht und Meinung

NACHRICHTEN

Bundesärztekammer dringt auf

Realisierung des Praktischen Jahres

Die sachgerechte Durchführung des Praktischen Jahres, also der letzten Ausbildungsphase des Me- dizinstudiums, ist — wenige Wo- chen vor dessen Beginn! — noch immer nicht gewährleistet. Das er- gaben Beratungen im Vorstand der Bundesärztekammer (BÄK), die sich unter anderem auf Informatio- nen des Westdeutschen Medizini- schen Fakultätentages stützten.

Der BÄK-Vorstand stellte fest, daß nach wie vor nicht genügend Plät- ze in Lehrkrankenhäusern zur Ver- fügung stehen. Die Univer'sitätskli- niken seien allein nicht in der Lage, die in der Approbationsord- nung geforderte ganztägige Ausbil- dung am Krankenbett zu gewähr- leisten. Die zuständigen Behörden in den Bundesländern haben nach Feststellung des Vorstandes je- doch die Verhandlungen mit den in Betracht kommenden Krankenhäu- sern nicht zügig genug vorange- trieben. Auch sei die rechtliche und finanzielle Lage der Studenten im Praktischen Jahr nicht geklärt.

Der Vorstand der Bundesärzte- kammer forderte, ähnlich wie zuvor 'schon der 79. Deutsche Ärztetag, die zuständigen Ministerien der Länder auf, unverzüglich die noch offenen Fragen zu klären, um nicht den Ausbildungsstand vieler an- gehender Ärzte zu gefährden. Ohne das Praktische Jahr sei die ärztli- che Ausbildung unzureichend (vgl.

dazu auch die Beiträge ab Seite 2073 in diesem Heft). PdÄ/DÄ

Keine

Notwendigkeit für Partnerschaftsgesetz

Zum Scheitern des Partnerschafts- gesetzes im Bundesrat (DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT Heft 30 und 31/1976) kam es vor allem deswe- gen, weil die davon betroffenen Verbände der freien Berufe starke

sachliche Bedenken gegen einzel- ne Bestimmungen vorgebracht hat- ten.

Nach Auffassung des Bundesrates, die von den beiden CDU-Ministern Hasselmann (Niedersachsen) und Theisen (Rheinland-Pfalz) begrün- det wurde, besteht für eine ins ein- zelne gehende Regelung zur Zeit kein Bedürfnis. Zudem sei der Ge- setzesbeschluß mit „schweren Mängeln" behaftet, die im Vermitt- lungsausschuß allenfalls partiell behoben werden könnten. Bereits nach geltendem Recht könnten die Angehörigen freier Berufe ihre Zu- sammenschlüsse weitgehend ent- sprechend den Regelungen des Gesetzes gestalten. Auch wegen der im großen Maße abdingbaren Vorschriften sei die Partnerschaft im Grunde genommen keine eigen- ständige Gesellschaftsform. Son-

dergesetzliche gesellschaftsrechtli- che Regelungen für einzelne Be- rufsgruppen förderten die Rechts- zersplitterung, ohne daß hierfür ein zwingender Anlaß bestehe. Hinzu komme, daß das Gesetz in seiner jetzigen Fassung von einem erheb- lichen Teil der betroffenen Berufe nicht akzeptiert werde. PM/DÄ

Fast zwei Millionen Sozialhilfeempfänger

Trotz des immer dichter geknüpf- ten Netzes der sozialen Sicherung und der in fast allen Bereichen dynamisierten Sozialleistungen wächst die Zahl der Sozialhilfeemp- fänger: Nach Mitteilung des Stati- stischen Bundesamtes erhielten im Laufe des Jahres 1974 insgesamt 1,9 Millionen Personen Leistungen der Sozialhilfe; das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahr. 63 Prozent der Empfänger waren weiblichen, 37 Prozent männlichen Geschlechts.

267 000 Sozialhilfeempfänger (14 Prozent) erhielten sowohl laufende Hilfe zum Lebensunterhalt als auch Hilfe in besonderen Le- benslagen.

41 Prozent beanspruchten nur lau- fende Hilfe zum Lebensunterhalt, 45 Prozent nur Hilfe in besonderen Lebenslagen. Unter den 1,12 Millio- nen Personen, die eine oder meh- rere Arten der Hilfe in be'sonderen Lebenslagen erhielten, bildeten die Empfänger von Krankenhilfe mit 425 000 Personen und die Empfän- ger von Hilfe zur Pflege mit 366 000 Personen die größten Gruppen. DÄ

Populäre Information über den § 218

Eine neue Broschüre, in der ver- sucht wird, die wesentlichen Be- stimmungen der neuen Gesetzge- bung über den Schwangerschafts- abbruch in populärer Form darzu- stellen, bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an (Titel: „Vor der Entscheidung steht

2052 Heft 32 vom 5. August 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Die Information:

Bericht und Meinung AUS DEN BUNDESLÄNDERN

die Beratung", Postanschrift der Bundeszentrale: Postfach, 5000 Köln 100). Die verschiedenen Indi- kationen werden anhand von (fin- gierten) Beispielen erläutert. Der Text stellt im übrigen sehr stark auf die Beratung ab, wobei bemer- kenswerterweise der (Haus-)Arzt regelmäßig an erster Stelle und dann erst die Beratungsstelle er- wähnt wird. Da die Anerkennung der Beratungsstellen sowie die Festsetzung von Kriterien, die für die soziale Beratung durch einen Arzt gelten, Ländersache ist, be- schränkt sich die Broschüre auf die Aufzählung der vom Bund fi- nanzierten Modellberatungsstellen.

In der Broschüre wird dazu aufge- fordert, sich die Beratung schrift- lich bestätigen zu lassen (das ist im Gesetz nicht vorgesehen, ent- spricht aber auch einer Empfeh- lung der Bundesärztekammer). Zu Irrtümern Anlaß geben könnte der Hinweis, die Beratung sei kosten- los, der Arzt bekomme dafür den Krankenschein. Denn richtig ist, daß der Arzt „den Krankenschein bekommt" nur für die Beratung über die medizinischen Aspekte, während bislang ungeklärt ist, wer die Kosten für die — gesonderte — Beratung über die sozialen Hilfen trägt. NJ

In einem Satz

Alkoholismus — Alkohol am Ar- beitsplatz ist die häufigste Ursache für außerordentliche Kündigun- gen von Schwerbehinderten, wie die Hauptfürsorgestelle des Land- schaftsverbandes Rheinland bei der Untersuchung von 200 außeror- dentlichen Kündigungen von Schwerbehinderten im vergange- nen Jahr festgestellt hat. DÄ Moderne Sehtestgeräte sind in etwa jedem zweiten Gesundheits- amt in Niedersachsen vorhanden, wie der Staatssekretär im Sozialmi- nisterium, Dr. Helmut Tellermann, zum Weltgesundheitstag erklärte.

Die Landesregierung will jetzt für die vorsorgende Untersuchung an vier- und fünfjährigen Kindern Hör- und Sehtestteams aufstellen. WZ

SCHLESWIG-HOLSTEIN

SPD-Pläne für

Krankenhausgesetz

Die SPD-Landtagsfraktion hat ihre Vorstellungen für ein schleswig- holsteinisches Krankenhausgesetz in 14 Thesen zusammengefaßt. Un- ter dem Stichwort „Integriertes Sy- stem der medizinischen Versor- gung" will die SPD den Kranken- hausbedarfsplan ergänzen durch Rahmenrichtlinien über die Größe, Ausstattung und Organisation von Abteilungen, Stationen und Berei- chen der Krankenhäuser.

Auch die Wechselwirkung zwischen stationärem Bereich und den übri- gen Sektoren der Gesundheitsver- sorgung sollen dabei berücksich- tigt werden. Für regelmäßig wie- derkehrende Wirtschaftlichkeits- prüfungen im Krankenhaus sollen einheitliche Standards entwickelt

werden.

In den Thesen wird ferner die Ab- schaffung der Privatliquidation ver- langt; Sonderleistungen (zum Bei- spiel bessere Ausstattung des Krankenzimmers) gegen zusätz- liche Vergütung will die SPD aber vorerst noch gestatten „als Einnahmequelle, auf die nicht ver- zichtet werden kann", wenn die all- gemeinen Leistungen des Kranken- hauses dadurch nicht beeinträch- tigt werden. yn

BERLIN

Gesundheitszentrum in der Gropiusstadt eröffnet

Unter der Bezeichnung .„Gesund- heitszentrum Gropiusstadt" eröff- neten Mitte Juli acht Ärzte eine in- tegrierte Gruppenpraxis fachüber- greifenden Charakters, und zwar

„aus einer negativen Einschätzung der Einzelpraxis heraus und in dem Bestreben, zu Strukturveränderun- gen im Gesundheitswesen beizu- tragen". In dem Unternehmen sind

Allgemeinmedizin, innere Medizin, Pädiatrie, Gynäkologie, Psychiatrie und Röntgen vertreten. Das „Ge- sundheitszentrum" verfügt außer- dem über zwei Psychologinnen, eine Psychagogin und zwei Sozial- arbeiter; eine Sozialarbeiterin stellt das Diakonische Werk kostenlos.

Um die finanzielle Sicherung des

„Gesundheitszentrums" ist lange heftig polemisiert wordän. Der Bau kostete 5,2 Millionen DM, die Ein- richtung weitere 1,2 Millionen. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin hatte sich bereit erklärt, Umsatzga- rantien zu erteilen, und sie hatte ei- nen Kredit von 1,3 Millionen DM zu sehr günstigen Bedingungen ange- boten.

Jedoch waren die acht Ärzte nicht bereit, anteilig selb'stschuldneri- sche Bürgschaften zu übernehmen.

Sie erstrebten einen zinslosen Kre- dit von einer Million DM vom Lotto mit der unüblichen Kondition, das Geld solle erst nach vierjähriger Anlaufzeit zurückgezahlt werden, und zwar dann, „wenn die Ärzte es sich leisten können". Eine Million DM wird voraussichtlich vom Bun- desge'sundheitsministerium für ei- nen Modellversuch der Hauskran- kenpflege zur Verfügung gestellt, damit das „Gesundheitszentrum"

den Charakter einer Sozialstation erhält.

Staatssekretär Professor Dr.

Hans-Georg Wolters hatte bei der Grundsteinlegung deutlich ge- macht, daß dieses Projekt Wunsch- vorstellungen der SPD für künftige Ge'sundheitseinrichtungen ziemlich genau entspricht.

Das „Gesundheitszentrum Gropius- stadt" ist nämlich nach dem Willen seiner Gründer weder Ärztehaus noch Apparategemeinschaft. Alle Einrichtungen einschließlich Pa- tientenaufnahme, Wartebereich und Verwaltung werden gemein- sam genutzt. Für jeden Patienten wird nur eine Krankenakte geführt, die von allen mitbehandelnden Ärz- ten benutzt, erweitert und ergänzt wird. Im Unterschied zu diagnosti- schen Zentren sind jedoch alle

DEUTSCHES .ÄRZTEBLATT Heft 32 vom 5. August 1976 2053

Referenzen

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