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Archiv "Zukunftsperspektiven für Ärzte: „Der schönste Beruf der Welt“" (09.11.2012)

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A 2224 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 45

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9. November 2012

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN FÜR ÄRZTE

„Der schönste Beruf der Welt“

Auf dem 6. Bundeskongress des Deutschen Ärzteblattes wurde deutlich: Nachwuchsärzte haben nicht nur gute Aussichten auf einen Arbeitsplatz, sondern auch auf die Verwirklichung privater Lebensziele.

N

ahezu alle Türen stehen ihr heutzutage als Nachwuchs- medizinerin offen. Dessen ist sich Laura König von der Fachschafts- initiative Medizin der Charite´ – Universitätsmedizin Berlin be- wusst. Doch auch wenn die Kran- kenhäuser den Nachwuchs umwer- ben und beste Arbeitsbedingungen anpreisen, gebe es noch viele Defi- zite, meint die Medizinstudentin im 5. Semester. „An vielen Kliniken herrschen immer noch stark hierar- chische Strukturen, und gerade jun- gen Frauen wird es schwergemacht, Beruf und ein Familienleben unter einen Hut zu bekommen.“

Ihre Kritik konnte die Studentin während einer Podiumsdiskussion beim Bundeskongress „Operation Karriere“ des Deutschen Ärzteblat- tes Ende Oktober direkt an Vertreter der Ärzteschaft und der Politik rich- ten – konkret an die Parlamentari- sche Staatssekretärin im Bundesge- sundheitsministerium, Ulrike Flach (FDP), den Präsidenten der Bun- desärztekammer, Prof. Dr. med.

Frank Ulrich Montgomery, sowie den Vorstandsvorsitzenden der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung, Dr. med. Andreas Köhler. Etwa 600 Teilnehmer, größtenteils Medizin- studierende und Ärztinnen und Ärz- te in Weiterbildung, diskutierten insgesamt an beiden Kongresstagen mittlerweile zum sechsten Mal in

Folge* im Berliner Langenbeck- Virchow-Haus über ihre Karriere- chancen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dabei infor- mierten sie sich gleichzeitig bei et- wa 30 Vorträgen und zahlreichen Ausstellern über ihre Weiterbil- dungsmöglichkeiten in den einzel- nen Fachrichtungen.

Die Kritikpunkte von Laura Kö- nig nannte Montgomery „berech- tigte Forderungen“. Während frü- here Ärztegenerationen bestehende Strukturen klaglos hingenommen hätten, sei es gut und richtig, diese jetzt konkret zu benennen. „Beruf und Familie dürfen sich nicht aus- schließen“, betonte er. Die Kran- kenhäuser müssten sich deshalb mehr Gedanken über die Rahmen- bedingungen machen. „Das ist die Herausforderung der Zeit.“

„Auf das veränderte Lebens- gefühl muss reagiert werden“

An die Studierenden gewandt kon- statierte der Präsident: „Der Arztbe- ruf ist nach wie vor der schönste Beruf der Welt.“ Denn die ärztliche Tätigkeit sei hochbefriedigend.

Dies zeigten auch aktuelle Studien zur Berufszufriedenheit bei Ärztin- nen und Ärzten.

,,Wir brauchen zufriedene Ärzte“, betonte auch Flach zur Eröffnung des Kongresses. Dazu müsse das veränderte Lebensgefühl der heuti- gen Ärztegeneration erfasst und po- litisch darauf reagiert werden. Ein Schritt in diese Richtung sei die Än- derung der Ärztlichen Approbations- ordnung gewesen, die seit dem Som- mer in Kraft ist und Forderungen der Studierenden – wie die Abschaffung des Hammerexamens, eine bundes- weit freie Wahl des Lehrkranken- hauses für das praktische Jahr sowie Teilzeitmöglichkeiten – aufgegriffen habe. Als eine weitere Maßnahme würde die Staatssekretärin auch gern die Anzahl der Medizinstudienplätze in Deutschland erhöhen. „Doch da stoßen wir bei den Ländern weder auf offene Ohren noch auf gefüllte Kassen“, sagte Flach.

Eins ist der Staatssekretärin zu- folge aber sicher: Damit die derzeit etwa 10 000 Medizinabsolventen pro Jahr auch tatsächlich in der ku- rativen Medizin tätig werden, müs- sen sich die Rahmenbedingungen der bisherigen Berufsausübung än- dern. Dabei verwies sie auf das GKV-Versorgungsstrukturgesetz, mit dem die Bundesregierung bereits konkrete Maßnahmen ergriffen ha- be, den zunehmenden Mangel an Ärztinnen und Ärzten zu bekämp- fen, sowie auf das bereits vor eini- gen Jahren beschlossene Vertrags- arztrechts-Änderungsgesetz. „Die Zukunft der Medizin ist ambulant“, bekräftigte auch Köhler. „Die Mög- lichkeiten, selbst zu entscheiden, wie Sie Ihre Arbeit gestalten wol- len, sind so vielfältig wie nie“, er- läuterte er. Auch für Laura König könnte die ambulante Tätigkeit eine Option sein: Sie möchte Internistin/

Kardiologin werden.

Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann Noch liegt einiges im Argen: Laura König konfrontierte Andreas Köhler, Ulrike Flach und Frank Ulrich Montgomery (von links) mit den Forderungen der Studierenden.

Bildmitte: DÄ-Mode- ratorin Eva Richter- Kuhlmann

Foto: Peter Himsel

P O L I T I K

*Dem Bundeskongress in Berlin wird am 24. No- vember noch ein Regionalkongress in Köln folgen . Weitere regionale Kongresse sind 2013 in Frank- furt/M., Hamburg und München geplant.

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