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Archiv "Verbraucherschutz: Mehr Transparenz gefordert" (04.07.2003)

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T H E M E N D E R Z E I T

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 274. Juli 2003 AA1855

Kompetenz fängt schließlich nicht erst dann an, wenn man einen Fehler be- hebt, sondern wenn sich der Patient noch gesund fühlt. Wir machen den Menschen klar, dass sie mit Bewegung und einer veränderten Esskultur einer kardiologischen Behandlung vorbeu- gen können.“

Eine Rentnerin schwärmt: „Diese Veranstaltung wird immer besser. Ich bin jetzt schon zum dritten Mal in Berlin-Buch dabei. Hier wird so viel auf unterschiedlichem Niveau geboten.

Durch diese Lange Nacht bekomme ich neue Anregungen und kann Zeitungs- artikel besser verstehen.“

Sparpolitik gefährdet die Wissenschaften

Um den „OP 2000“ zu sehen, müssen die Besucher erst einmal durch die ge- kachelten Kellergewölbe der Robert- Rössle-Klinik laufen. Hier riecht es noch nach alten Desinfektionsmitteln.

Der Aufzug bringt sie von der Klinikan- tike in die Moderne. Ein Stockwerk höher ist alles renoviert und neu. Zwei Informatiker zeigen, wie sich zukünftig bei der Tumorresektion Gewebe scho- nen ließe, wenn es erst einmal gelänge, alle Untersuchungsbefunde in ein 3-D- Modell zu projizieren. Im OP 2000 kön- nen die Zuschauer selbst das infrarotge- steuerte Skalpell beim virtuellen Pati- enten einsetzen. Nach einem ersten Staunen wollen die Zuschauer meistens wissen: „Und wie viel kostet so eine Behandlung?“

Die Lange Nacht informiert aber auch über die politische Dimension der Forschung. „Die Sparattacken des Ber- liner Senats gefährden unseren Wissen- schaftsstandort und die Zukunft unse- rer Stadt“, beklagte der Präsident der Technischen Universität Berlin und Vorsitzender des Kuratoriums der Lan- gen Nacht der Wissenschaften, Prof. Dr.

med. Kurt Kutzler. Er forderte den Se- nat in einer Stellungnahme auf, den Stellenwert der Hochschulen und For- schungseinrichtungen zu erkennen und die 85 000 Studienplätze zu erhalten. In- nerhalb der letzten 10 Jahre habe Berlin 30 000 Studienplätze und 43 Prozent seiner Wissenschaftlerstellen einge- büßt. Dr. med. Daniel Rühmkorf

V

on vornherein dafür sorgen, dass die Interessen der Verbraucher berücksichtigt werden – das müs- se auch künftig Ziel der Verbraucher- schutzarbeit sein, betonte Prof. Dr. Ed- da Müller, Vorstand des Verbraucher- zentrale Bundesverbandes e.V. (vzbv), Berlin, anlässlich der Feier zum 50- jährigen Bestehen der Verbraucheror- ganisationen in Berlin. Dass dieser Vor- satz nicht an der mangelnden Unter- stützung der Bundesregierung schei- tern soll, verdeutlichte die Bundes- ministerin für Verbraucherschutz, Er- nährung und Landwirtschaft, Renate Künast, zu Beginn des Festaktes: Die Bundesregierung werde die Finanzmit- tel für den Verbraucherschutz nicht kürzen, da „das Leitbild eines infor- mierten Verbrauchers“ auch im Inter- esse der Politik liege. Es sei erfreulich festzustellen, dass „überall da, wo Menschen Beratung für ihre Entschei- dung brauchen, sie auf die Verbrau- cherverbände zählen können“, so Künast. Das Gesamtbudget für die un- abhängige Verbraucherschutzarbeit in Deutschland liegt bei 100 Millionen Euro jährlich.

Künast verwies zugleich auf den ho- hen Stellenwert des gesundheitlichen Verbraucherschutzes, der „leider noch immer nicht ganz oben auf der Skala liege“. Dieser müsse jedoch immer wirt- schaftlichen Interessen vorgehen, so die Ministerin. Hauptproblem der Verbrau- cher sei jedoch die oftmals mangelnde Transparenz.

Beim Symposium zum Verbraucher- schutz in Europa, das sich dem Festakt anschloss, sprach sich die vzbv-Vorsit- zende Müller gegen eine Verbraucher- politik der Europäischen Union aus, die die Verbraucherinteressen nur als „Fei- genblatt“ eigener Wirtschaftsinteressen nutze. Sie forderte zugleich mehr Chan- cengleichheit zwischen Anbieter- und

Verbraucherinteressen.Agne Pantelou- ri, Direktorin für Verbraucherangele- genheiten in der Generaldirektion Ge- sundheit und Verbraucherschutz der Europäischen Kommission, befürwor- tete eine Harmonisierung des Verbrau- cherschutzes nur für spezielle Gebiete.

Hierzu zähle vor allem ein so wichtiger Bereich wie die Gesundheit. Sie plä- dierte für grenzüberschreitende Agen- turen, die zur Umsetzung gemeinsamer Standards beitragen könnten. Allge- meines Ziel der Generaldirektion Ge- sundheit und Verbraucherschutz ist es, durch Rechtsvorschriften und Maßnah- men ohne rechtssetzenden Charakter auf dem Gebiet der Verbraucherpolitik, der öffentlichen Gesundheit und der Lebensmittelsicherheit, die Lebensqua- lität aller Unionsbürger zu verbessern.

Gegen mehr Staat

Anstelle von Umsetzungsagenturen zum Abbau von Vollzugsdefiziten in den EU-Ländern und weiteren staatlichen Institutionen sei vielmehr ein Verbrau- cherinformationsgesetz notwendig, ur- teilte Müller. Ministerin Künast versi- cherte, dass sie sich erneut für ein Ver- braucherinformationsgesetz einsetzen werde. Dieses war bereits auf den Weg gebraucht worden, scheiterte jedoch vor der Bundestagswahl 2002 an der Unionsmehrheit im Bundesrat.

Der vzbv setzt sich unter anderem für die Präventionsinitiative der Bundesre- gierung, für die Stärkung der Patienten- rechte und für den Einsatz eines Patien- tenbeauftragten ein. Punkte des Ar- beitsentwurfs zum Gesundheitssystem- modernisierungsgesetz, wie die Grün- dung eines Deutschen Zentrums für Qualität in der Medizin und die Verbes- serung der hausärztlichen Versorgung, unterstützt der Verband. Martina Merten

Verbraucherschutz

Mehr Transparenz gefordert

Der Verbraucherzentrale Bundesverband feierte 50-jähriges

Bestehen der Verbraucherorganisationen.

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