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(1)

Diagnostik der Aviären Influenza im Landesamt für Verbraucherschutz

Sachsen-Anhalt

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(2)

• Familie Orthomyxoviridae

• Genus Influenzavirus A

• Subtypeinteilung nach Oberflächenproteinen Hämagglutinin und Neuraminidase

• bedeutender Krankheitserreger bei Vögeln, Schwein, Pferd, marinen Säugern, Mensch, (Hund)

• Reservoir: wildlebende Wasservögel, v.a. Enten

• große Unterschiede in der Virulenz

Das Virus

(3)

• behüllt, pleomorph, Ø 80 – 120 nm

• segmentiertes RNA- Genom (8 Segmente), einzelsträngig,

negative Polarität

• Größe Genom 10 -15 kbp

• hohe genetische Variabilität

(„Antigenic Drift“), Reassortment möglich („Antigenic Shift“)

3

Das Virus

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

Bild: LAV, FB4, Dez. 41

(4)

• antigenetisch einheitliche Nukleokapsid- und

Matrixproteine

• aber verschiedene

Oberflächenglykoproteine

• 16 Hämagglutinin (HA)-Proteine

• 9 Neuraminidase (NA)- Proteine

Relevante Bestandteile für Diagnostik

aus: The challenges of eliciting neutralizing antibodies to HIV-1 and to influenza virus

(5)

HA-Protein (H-Subtyp)

Aufgaben

- Adsorption der Viren auf Oberfläche der Wirtszellen

- Agglutination von Erythrozyten

Unterschiede der Subtypen in

Aminosäuresequenz, Spaltbarkeit durch zelluläre Proteasen, Rezeptorspezifität und in Erkennung durch Antikörper

Pathotypen: hochpathogen (HPAIV) und

niedrigpathogen (LPAIV) bisher nur bei Subtypen H5 und H7

5

Relevante Bestandteile für Diagnostik

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(6)

• NA-Protein (N-Subtyp)

• für Virusfreisetzung aus Zellen relevant

• neutralisierende Antikörper

Relevante Bestandteile für Diagnostik

(7)

EU- Vorschriften

Richtlinie 2005/94/EG vom 20.12.2005 mit

Gemeinschaftsmaßnahmen zur Bekämpfung der Geflügelpest und zur Aufhebung der Richtlinie 92/40/EWG

Entscheidung 2006/437/EG über die Genehmigung eines Handbuchs zur Diagnose der Aviären Influenza gemäß der Richtlinie 2005/94/EG des Rates

Beschluss 2010/367/EU vom 25. Juni 2010 über die Durchführung der Programme zur Überwachung von Geflügel und Wildvögeln auf aviäre Influenza durch die Mitgliedstaaten

7

Rechtsgrundlagen

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(8)

Bundesvorschriften

Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Juli 2011 (BGBl. I S. 1404), die zuletzt durch Artikel 6 der Verordnung vom 29. Dezember 2014 (BGBl. I S. 2481) geändert worden ist

Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest und die Newcastle-Krankheit (Geflügelpest-Verordnung) vom 18.10.2007 (BGBl. I S. 2348)

Rechtsgrundlagen

(9)

9

Untersuchungsschema

übernommen und angepasst aus: Amtliche Sammlung von Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von Untersuchungsmaterial tierischen Ursprungs im Hinblick auf anzeigepflichtige Tierseuchen, Kap. Geflügelpest (Aviäre Influenza), Stand 18.3.2015

* IVPI erforderlich, sofern infektionsbegleitende Erkrankungen und Todesfälle auftreten

* * Entwicklung von Hoffmann et al., 2007

(10)

Dauer der Untersuchungen

Methodik Dauer

PCR generischer Influenzanachweis 1 Tag PCR Subtypisierung (H5, H7) 1 Tag

Virusanzucht 14-21 Tage

Antikörpernachweis (auch Monitoring) 1 Tag

angepasst und ergänzt nach: Amtliche Sammlung von Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von Untersuchungsmaterial tierischen Ursprungs im Hinblick auf anzeigepflichtige Tierseuchen, Kap. Geflügelpest (Aviäre Influenza), Stand 18.3.2015

(11)

Material

mind. Trachea in Influenzamedium für molekularbiologische Untersuchungen

für Anzüchtung zusätzlich: Lunge, Luftsäcke, Darm, Milz, Niere, Hirngewebe, Leber, Herz

Befunde

kein pathognomonisches Sektionsbild

Hämorrhagien auf Serosen (Abb. 1), im Drüsenmagen und anderen Organen

Pankreasveränderungen (Abb. 2)

bei Legetieren hämorrhagische

Eierstockentzündung und Dotterperitonitis

11

Sektion

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

aus: Amtliche Sammlung von Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von

Untersuchungsmaterial tierischen Ursprungs im Hinblick auf anzeigepflichtige Tierseuchen, Kap.

Geflügelpest (Aviäre Influenza), Stand 18.3.2015

(12)

Direkter Erregernachweis – Probenmaterial

Tupfer Trachea

(13)

13

Direkter Erregernachweis

übernommen und angepasst aus: Amtliche Sammlung von Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von Untersuchungsmaterial tierischen Ursprungs im Hinblick auf anzeigepflichtige Tierseuchen, Kap. Geflügelpest (Aviäre Influenza), Stand 18.3.2015

* IVPI erforderlich, sofern infektionsbegleitende Erkrankungen und Todesfälle auftreten

* * Entwicklung von Hoffmann et al., 2007

(14)

• real-time Reverse Transkriptase PCR

• Stufe 1: Amplifikation eines Fragments des Matrix-, (Nukleokapsid- oder PB1-) Gens

• Nutzung von zugelassenen Testkits

• Stufe 2: subtypspezifischer Nachweis von H5 oder H7 im positiven Fall

• Nutzung von PCR aus OIE-Referenzlabor

Direkter Erregernachweis – RT-qPCR

(15)

15

Direkter Erregernachweis

übernommen und angepasst aus: Amtliche Sammlung von Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von Untersuchungsmaterial tierischen Ursprungs im Hinblick auf anzeigepflichtige Tierseuchen, Kap. Geflügelpest (Aviäre Influenza), Stand 18.3.2015

* IVPI erforderlich, sofern infektionsbegleitende Erkrankungen und Todesfälle auftreten

* * Entwicklung von Hoffmann et al., 2007

(16)

Virusisolierung

aus: Begleittext zu den Lehrveranstaltungen Allgemeine Virologie und

Infektionsdiagnostischer Kursus 10. Auflage

Herausgegeben vom Zentrum für Infektionsmedizin Institut für Virologie

• Inkubation 5 – 7 Tage bei 37 – 37,8 °C

(17)

17

Virusisolierung

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(18)

Hämagglutinationstest

(19)

19

Serologische Identifizierung

übernommen und angepasst aus: Amtliche Sammlung von Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von Untersuchungsmaterial tierischen Ursprungs im Hinblick auf anzeigepflichtige Tierseuchen, Kap. Geflügelpest (Aviäre Influenza), Stand 18.3.2015

* IVPI erforderlich, sofern infektionsbegleitende Erkrankungen und Todesfälle auftreten

* * Entwicklung von Hoffmann et al., 2007

(20)

Serologische Identifizierung -HAH

(21)

21

Serologische

Identifizierung -HAH

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(22)

Serologische Identifizierung - ELISA

(23)

23

Exkurs: Pathotypisierung

übernommen und angepasst aus: Amtliche Sammlung von Verfahren zur Probenahme und Untersuchung von Untersuchungsmaterial tierischen Ursprungs im Hinblick auf anzeigepflichtige Tierseuchen, Kap. Geflügelpest (Aviäre Influenza), Stand 18.3.2015

* IVPI erforderlich, sofern infektionsbegleitende Erkrankungen und Todesfälle auftreten

* * Entwicklung von Hoffmann et al., 2007

(24)

Monitoringprogramme

• serologisches Hausgeflügel- und virologisches Wildvogelmonitoring

• kontinuierliche Überwachung

• um Gefährdung von Hausgeflügelbeständen zu vermeiden

• zur Risikoabschätzung hinsichtlich des Eintrages von AIV

• zur Aufklärung der Epidemiologie aviärer Influenzavirusinfektionen

• seit 2004 seitens EU verpflichtend

(25)

25

Monitoringprogramme - Hausgeflügel

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

serologisches Screening

700 Serum-Proben in 2015 zu untersuchen

Verfügung vom 24.6.2015 (LVwA, AZ 203.a-42261/AI) Geflügelart Gesamtzahl

Betriebe

Probenzahl/

Betrieb

Methode

Huhn 20 10 ELISA

Pute 20 10 ELISA

Ente 10 20 ELISA

Gans 4 20 ELISA

Sonstige 2 10 ELISA

(26)

Monitoringprogramme - Hausgeflügel

Positive Befunde der letzten 5 Jahre

Jahr Geflügelart ELISA HAH (H5/H7) Bemerkung

2010 - - - -

2011 Huhn 1/10 pos. neg. -

Huhn 1/20 pos. neg. -

Wachtel 7/15 pos. alle 7 H7 pos. Bestätigung durch FLI

2012 Huhn 1/10 pos. neg. -

Huhn 1/10 pos. neg. -

Ente 5/20 pos. neg. -

Ente 5/20 pos. neg. -

(27)

27

Monitoringprogramme - Hausgeflügel

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

Jahr Geflügelart ELISA HAH (H5/H7) Bemerkung

2013 Pute 10/10 pos. neg. 2/20 Tupfern M-PCR-

pos., FLI H9 pos.

Huhn 1/10 pos. neg. -

Laufenten 4/10 pos. 3 H5 pos. 20 Tupfer neg.

Ente 12/18 pos. neg. -

Ente 13/20 pos. 13 H5 pos. Bestätigung durch FLI, 40 Tupfer neg.

2014 - - - -

2015 Ente/Gans 8/10 pos. 1 H5 pos. Bestätigung durch FLI, 1/40 Tupfern verd.

Huhn 1/10 pos. neg. -

Zoovögel 2/10 pos. H5/ H7 pos. kein Material für FLI, Tupfer neg.

(28)

Monitoringprogramme - Wildvögel

• passiv

• seit 2009 ausschließlich passiv

• in Sachsen-Anhalt werden jährlich moribunde oder bereits verendet aufgefundene Wildvögel

eingesendet

• Virusnachweis mittels RT-qPCR

• Ziel: 120 Proben aus den 5 Risikoarealen

(29)

29

Monitoringprogramme - Wildvögel

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

• aktiv

• in Sachsen-Anhalt zwischen 25.11.2014 und 31.1.2015 (Erlass 65.4-42262/1)

• erforderlich, da z.B. H5N8 mit inapparentem Verlauf in Wildvogelpopulation

• Ziel: 400 kombinierte Oropharyngeal-/Kloaken- Tupfer von bejagten Wildvögeln (v.a. Enten,

Gänse, Schwäne, Kraniche usw.), vorzugsweise in Risikogebieten (Rast von Wildvögeln, Brutgebiete, Aufenthaltsgebiete)

(30)

Monitoringprogramme - Wildvögel

EU-Wildvogelrastgebiete Risikoareale (10 km - Puffer) Risikoareal-tangierte Gemeinden

(31)

Monitoringprogramme - Wildvögel

Ergebnisse der letzten 5 Jahre, passiv

2010: 226 Tiere, alle neg.

2011: 126 Tiere, alle neg.

2012: 20 Tiere, alle neg.

2013: 13 Tiere, alle neg.

2014: 34 Tiere, davon im Dez. 1 Wildente (Aken, LK ABI) H5N8 HPAI

2015: bisher 27 Tiere

Ergebnisse aktiv

267 untersuchte Wildvögel

31.12.2014 → 2 gesund erlegte Stockenten (Groß Schwechten, LK SDL) H5N8 HPAI

Januar → 3 Graugänse M-PCR pos., H5/H7 neg.

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

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(32)

• Entnahme nach Diagnosehandbuch AI (Entscheidung 2006/437/EG)

• für Erregernachweis

mind. 5 kranke/ tote Vögel, falls vorhanden

mind. 20 Luftröhren-/Oropharynxabstriche und 20 Kloakenabstriche

in TSBH mind. 40 kombinierte Luftröhren-/Kloakenabstriche Kloakenabstriche ausreichend mit Fäzes bedeckt

• für Antikörpernachweis

mind. 20 Blutproben, bei kleineren Beständen von allen Tieren

OHNE Gerinnungshemmer, Vollblut

Standardprobensatz

(33)

• Abstriche

auf 4°C gekühlt, nicht gefroren (wenn innerhalb von 24 Std. im Labor)

in Transportmedium

kommerziell erhältlich (z.B. Virocult- Tupfer) ODER antibiotika- und proteinhaltig ODER

mindestens phosphatgepufferte Salzlösung (PBS) pH 7 – 7,4

vollständig von Medium bedeckt

• Fäkalmaterial von anderen Proben getrennt

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Probentransport

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(34)

• Probenverpackung nach Kategorie B (UN 3373) gemäß ADR

• Verantwortung für die sachgerechte Klassifizierung und ordnungsgemäße Kennzeichnung und Verpackung des Probematerials trägt der Einsender

• Merkblatt auf

http://www.verbraucherschutz.sachsen-

anhalt.de/veterinaermedizin/formularemerkblaetter /transport-und-verpackung

Probentransport

(35)

• 3 Verpackungsbestandteile

• 1. Primärverpackung enthält Probe und ist dicht

– Röhrchen gegen Auslaufen und vor Bruch sichern, ggf.

saugfähiges Material dazwischen

– mehr als 10 Proben sortiert in Ständern/ Kartons (diese

gelten nicht als

Sekundärverpackung)

35

Probentransport

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(36)

• 3 Verpackungsbestandteile

• 2. Sekundärverpackung enthält ein oder mehrere Primärgefäße

– flüssige Proben auslaufsicher (zweites Kunststoffgefäß oder Plastikbeutel)

– → saugfähiges Material

Probentransport

(37)

• 3 Verpackungsbestandteile

• 3. Außenverpackung

– ausreichend feste Qualität, starr, mind.

10 x 10 cm oder Transportkisten – Kennzeichnung (s.Bild)

37

Probentransport

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(38)

Probentransport - Begleitscheine

• erforderliche Angaben

• Tierhalter mit Adresse

• Einsender mit Adresse

• Telefon-/ Faxnummer mit Vorwahl

• Untersuchungsmaterial

• Entnahmedatum

• Untersuchungsanlass/ gewünschte Untersuchungen

• Vorbericht

• MUSS dem Probematerial eindeutig zuzuordnen und verschmutzungssicher daran befestigt sein!

(39)

39

Probentransport - Begleitscheine

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

http://www.verbraucherschutz.sachsen-

anhalt.de/veterinaermedizin/formularemerkblaetter/

(40)

Probentransport - Begleitscheine

(41)

41

Fragen?

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Jennifer Bernau

11. November 2015

(42)

VIELEN DANK FÜR DIE

AUFMERKSAMKEIT!

Referenzen

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