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Archiv "Im Weltärztebund kann jeder Arzt Mitglied werden" (22.08.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KURZBERICHTE

Im Weltärztebund kann jeder Arzt Mitglied werden

Der Weltärztebund (World Medi- cal Association), der 1946 als Ver- einigung ausschließlich nationa- ler ärztlicher Berufsorganisatio- nen gegründet worden war, ver- tritt derzeit fast eine Million Ärzte aus über 40 Ländern aller Regio- nen. Zur Zeit ist der Inder Dr. Sin- ha Präsident. Die nächste Gene- ralversammlung findet Ende Okto- ber/Anfang November 1984 in Sin- gapore statt.

In den vergangenen 30 Jahren hat der Weltärztebund eine Vielzahl von Deklarationen beschlossen, die in engem Zusammenhang mit der ärztlichen Berufsausübung stehen und die den nationalen Ärzteorganisationen, so auch in der Bundesrepublik Deutschland eine große Hilfe gewesen sind, als es galt, Grundnormen ärztlichen Handelns festzulegen. So ist im

„Genfer Gelöbnis" die Basis für sämtliche Fragen der ärztlichen Ethik gelegt. In der ursprüngli- chen Deklaration von Helsinki, die später durch die Deklaration von Tokio ergänzt worden ist, sind die Richtlinien über wissenschaftlich- klinische Versuche am Menschen verankert. Im Zusammenhang mit den Organtransplantationen ist durch die Deklaration von Sydney versucht worden, eine exakte De- finition des Todes bzw. des Zeit- punktes festzulegen, zu dem der Tod eingetreten ist. Die weltwei- ten Diskussionen bezüglich des Abbruchs einer Schwangerschaft führte bei der Generalversamm- lung in Oslo dazu, Grundsätze aus ärztlicher Sicht zu verankern.

Die weltweiten Informationen be- züglich der Mißhandlungen von Gefangenen veranlaßten den Weltärztebund 1975, die Deklara- tion von Tokio zu beschließen, welche Richtlinien für das Verhal- ten des Arztes bei der Hinzuzie- hung zu Maßnahmen an Inhaftier- ten festlegt und das Verbot der

Beteiligung von Ärzten an Miß- handlungen und die Behandlung von Nahrungsaufnahme verwei- gernden Patienten ausspricht. Da- mals wurde das auch in der Bun- desrepublik diskutierte Problem des Gebrauchs und Mißbrauchs psychotroper Medikamente erör- tert und eine entsprechende De- klaration angenommen.

Rechte des Patienten behandelt die 1981 verabschiedete „Dekla- ration von Lissabon". In Lissabon wurden darüber hinaus Grundsät- ze für die Gesundheitsvorsorge in der Sportmedizin beschlossen. In jüngster Zeit wurde neben der Überarbeitung der teils schon ei- nige Jahrzehnte alten Deklaratio- nen aufgrund der Entwicklung der Medizin die Gefährlichkeit des Boxsportes erörtert. Nach langen kontroversen Diskussionen vertrat der Weltärztebund die Auffas- sung, daß der Boxsport abzu- schaffen ist.

Alle diese Ergebnisse können nur die Schwerpunkte der Arbeit an- deuten, die für die Ärzteschaft der gesamten Welt von besonderer Bedeutung sind.

Um die Arbeit des Weltärztebun- des auf eine breitere Grundlage zu stellen, wurde eine Satzungs- änderung beschlossen, die es nunmehr auch natürlichen Perso- nen, also Einzelärzten ermöglicht, unter Einschaltung der für sie zu- ständigen nationalen Ärzteverei- nigung Mitglied zu werden. Die fördernde Mitgliedschaft von Fir- men, zum Beispiel der pharma- zeutischen Industrie, läßt eine neue Bestimmung ebenfalls zu.

Welche Vorteile genießt ein Arzt, der sich für die individuelle Mit- gliedschaft entschließt? Zunächst einmal erhalten alle persönlichen Mitglieder eine Mitgliedsurkunde, Mitgliedskarte und eine Autopla- kette; sie werden kontinuierlich über Termine und Themen von Symposien, Konferenzen und wis- senschaftlichen Tagungen infor- miert. Alle Mitglieder sind berech- tigt, als Beobachter an sämtlichen

Veranstaltungen des Weltärzte- bundes teilzunehmen. Alle dieje- nigen Kolleginnen und Kollegen, die Kontakt zu Ärzten in der übri- gen Welt suchen, können sich mit ihren Fragen — natürlich auch den Fragen ihrer Patienten — an das Sekretariat des Weltärztebundes, 28, Avenue des Alpes, F-01210 Ferney-Voltaire, Frankreich, wen- den, das entweder selbst für die

Beantwortung sorgt oder aber Personen benennt, die behilflich sein können, aufgetauchte Pro- bleme zu lösen.

Insbesondere im Zeichen des Welttourismus ist die Vermittlung des Weltärztebundes dann nütz- lich und hilfreich, wenn es gilt, Kollegen in fremden Ländern zu konsultieren oder auch persön- lich kennenzulernen. Das Sekre- tariat stellt die erste Kontaktauf- nahme her und versendet auch gegebenenfalls Einführungs- schreiben.

Alle individuellen Mitglieder des Weltärztebundes erhalten das World Medical Journal sowie jähr- lich eine Übersicht über die inter- nationalen wissenschaftlichen Kongresse und Fortbildungsver- anstaltungen. Der Jahresbeitrag für die persönliche Mitgliedschaft im Weltärztebund beträgt 25 US $, bei einer fünfjährigen Mitglied- schaft ermäßigt er sich auf insge- samt 100 US $.

Die Bundesärztekammer würde es außerordentlich begrüßen, wenn die Kolleginnen und Kolle- gen unseres Landes durch ihren Beitritt zum Weltärztebund mit da- zu beitragen würden, diese welt- weite Organisation zu unterstüt- zen und darüber hinaus eine In- tensivierung und Erweiterung der Kontakte unter den Ärzten der Welt herbeizuführen. Deutsche Ärztinnen und Ärzte, die persön- liche Mitglieder der World Medi- cal Association, werden wollen, werden gebeten, sich an den Aus- landsdienst der Bundesärztekam- mer, Haedenkampstraße 1, 5000 Köln 41, zu wenden.

Dr. med. H. P. Brauer Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 34 vom 22. August 1984 (19) 2413

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