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Archiv "Alkohol und Krebs" (21.12.1998)

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ACE-Hemmern die Natriumaus- scheidung durchaus Werte erreichen, die der Wirkung einer mittleren Dosis von Hydrochlorothiazid (beispiels- weise Esidrix 25 mg) entsprechen.

Auch AT1RA können in klinisch wirksamer Dosis eine Natriurese be- wirken, wie von uns in experimentel- len Studien belegt (23) (Grafik 5).

Auch erste Ergebnisse am Patienten bestätigen die experimentellen Daten (3). Vergleiche zu Diuretika oder zu ACE-Hemmern fehlen noch. Außer- dem ist für die AT1RA noch ungenü- gend dokumentiert, wie lange die diu- retische Wirkung beim Patienten an- hält. Gerade in der Behandlung der Hypertonie, der Nieren- oder der Herzinsuffizienz ist ja ein diuretischer Zusatzeffekt vasodilatierender Sub- stanzen sehr erwünscht.

Resümee und praktische Hinweise

Wir haben mit den AT1RA noch wesentlich weniger Erfahrung und Da- ten als mit den ACE-Hemmern. Dies gilt auch für die erwünschten und uner- wünschten Wirkungen der AT1RA auf die Niere. Tierexperimente sprechen dafür, daß das Risiko eines akuten Nie- renversagens mit AT1RA geringer ist

als mit ACE-Hemmern. Diese experi- mentellen Hinweise werden bisher nur von vereinzelten Fallberichten unter- stützt. Kontrollierte Untersuchungen bei Patienten mit geringem Risiko für einen Kreatininanstieg zeigen ein glei- ches Risiko dieser Nebenwirkung un- ter ACE-Hemmer und AT1RA. Des- wegen sollte man bei gefährdeten Pati- enten (Textkasten Risikopatienten) das Serumkreatinin und -kalium in den er- sten Tagen nach Beginn einer Therapie mit einem AT1RA kontrollieren. Eine Nierenarterienstenose ist als Kontrain- dikation für den Einsatz der AT1RA zu betrachten, sofern der Blutdruck mit anderen Maßnahmen kontrolliert werden kann. Nach heutigem Kennt- nisstand sind die AT1RA ebenso natriuretisch und antiproteinurisch wirksam wie ACE-Hemmer. Ihre blut- drucksenkende Wirkung bei Nierenin- suffizienten ist erheblich. Ob auch die AT1RA, ähnlich den ACE-Hemmern, den Eintritt der Dialyse bei chronisch progredientem Nierenversagen unter- schiedlicher Ursache hinausschieben können, werden Studienergebnisse in etwa drei Jahren zeigen. Prinzipiell muß die Dosis der meisten AT1RA bei Niereninsuffizienz nicht reduziert wer- den, außer bei einer Kreatininclearan- ce < 10 ml/min. Man kann AT1RA bei Niereninsuffizienz besonders dann einsetzen, wenn ein ACE-Hemmer in- diziert ist, aber wegen Nebenwirkun- gen (wie Husten) nicht gegeben wer- den kann.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1998; 95: A-3287–3291 [Heft 51-52]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Son- derdruck beim Verfasser und über die Inter- netseiten (unter http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser

Prof. Dr. med. Johannes Mann Krankenhaus Schwabing VI. Medizinische Abteilung (Schwerpunkt: Nieren- und Hochdruckkrankheiten) 80804 München

A-3291

M E D I Z I N

ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT

Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 51–52, 21. Dezember 1998 (47) Herrn Prof. Dr. med. E. Ritz zum 60.

Geburtstag gewidmet.

Baseline Ang II Ang II +

AT1RA AT1RA

6 4 2 0

p<0,01 Na-Exkretion

(µmol/min/gNiere) p<0,05 Grafik 5

Effekte des Angiotensins (ANG) II und eines AT1RA auf die Natriumexkretion (µmol/min/g Niere) wa- cher, chronisch instrumentierter, euvolämischer Rat- ten. Angiotensin II vermindert, ein AT1RA erhöht die Natriumexkretion; außerdem blockiert der AT1RA die Effekte des Angiotensins II. Der Blutdruck, die glomeruläre Filtrationsrate und die glomeruläre Durchblutung blieben bei diesen Experimenten un- verändert. Modifiziert nach Veelken et al. (23).

Über das Problem, handschriftli- che Notizen von Ärzten zu entziffern, wird seit Jahrzehnten geklagt. Die Au- toren wollten diesem Problem in einer Vergleichsstudie nachgehen und führ- ten eine Studie an 92 Angehörigen eines Krankenhauses durch, deren Handschrift von einem Computer ana- lysiert wurde. Ärzte, Schwestern und Verwaltungspersonal nahmen an dieser Analyse teil. Ärzte, selbst wenn sie auf- gefordert werden, leserlich zu schrei- ben, haben Probleme mit der Umset- zung. Die Probleme der Leserlichkeit bezogen sich weniger auf Zahlen – schließlich geht es hier um die Dosie- rung von Medikamenten –, sondern auf die Umsetzung des Alphabets. w Lyons R, Payne C, McCabe M, Fielder C:

Legibility of doctors’ handwriting: quan- titative comparative study. Br Med J 1998; 317: 863–864.

Department of Public Health, Swansea SA1 1 LT, Großbritannien.

Unleserliche Schrift

Alkohol und Krebs

Erhöhter Alkoholkonsum führt zu einer Zunahme von Mammakarzino- men sowie von Krebserkrankungen von Mundhöhle, Speiseröhre, Pharynx, Larynx und Leber. Die dänischen Au- toren führten eine Studie an 15 117 Männern und 13 063 Frauen im Alter zwischen 20 und 98 Jahren durch, wo- bei über einen Beobachtungszeitraum von im Mittel 13,5 Jahren 156 Krebser- krankungen des oberen Verdauungs- traktes mit Trinkgewohnheiten korre- liert wurden. Mäßiger Weingenuß hatte keinen Einfluß auf das Krebsrisiko, wohl aber der Konsum von 7 bis 21 Bie- ren pro Woche oder entsprechender Schnapskonsum. Das Risiko, ein Karzi- nom des oberen Verdauungstraktes zu entwickeln, stieg um den Faktor 3 an.

Möglicherweise hemmt Resveratrol, eine Substanz aus Trauben und Wein,

die Karzinogenese. w

Grönbaek M, Becker U, Johansen D, Tönnesen H, Jensen G, Sörensen TIA:

Population based cohort study of the as- sociation between alcohol intake and cancer of the upper digestive tract. Br Med J 1998; 317: 844–848.

Copenhagen Centre for Prospective Po- pulation Studies, Danish Epidemiology Science Centre at the Institute of Pre- ventive Medicine, Kommunehospitalet, 1399, Kopenhagen, Dänemark.

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