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Archiv "Abschließende Stellungnahme zur Frage eines erhöhten Brustkrebsrisikos durch Rauwolfia-Präparate" (16.09.1976)

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Abschließende Stellungnahme zur

Frage eines erhöhten Brustkrebsrisikos durch Rauwolfia-Präparate

Ein vom Bundesgesundheitsamt beauftragter Ausschuß (F.

Gross, Heidelberg [Vorsitz]; K. D. Bock, Essen; H. Jesdinsky, Freiburg; H. Kewitz, Berlin; K. H. Kimbel, Heidelberg; H. Los- se, Münster; E. Greiser, Düsseldorf; Vertreter des BGA: Frau Dr. Pritzsche, Berlin) hat am 18. August 1976 die nachstehen- de abschließende Stellungnahme vorgelegt, die auf Wunsch der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft im Wortlaut wiedergegeben wird. DÄ

Auf Grund von drei retrospekti- ven Studien, über die im Sep- tember 1974 im Lancet berichtet wurde, war der Verdacht geäu- ßert worden, daß Reserpin oder Rauwolfiaextrakte Brustkrebs auslösen oder in seiner Ent- wicklung fördern können, und zwar in Dosen, die für die Be- handlung des Hochdruckes in Betracht kommen. Inzwischen wurde in drei Arbeiten aus den USA dazu Stellung genommen und mitgeteilt, daß sich dieser Verdacht auf Grund der Auswer- tung von retrospektiv aus Pa- tientenakten erhobenen Daten nicht bestätigen ließ. Eine neue englische Untersuchung ergab ebenfalls keinen signifikanten Zusammenhang.

Da Reserpin allein oder in Kom- bination mit anderen Präparaten in Deutschland sehr viel häufi- ger zur Behandlung des Hoch- druckes verwendet wird als in vielen anderen Ländern, war es besonders dringlich, hier eine Untersuchung durchzuführen und so die Sachlage möglichst schnell zu klären.

Eine entsprechende Studie ist im September 1975 in Berlin be-

gonnen worden und wird Ende 1976 abgeschlossen sein. Eine jetzt vorgenommene Zwischen- auswertung ergab, daß bei Frauen mit Brustkrebs Hyperto- nie und die Anwendung von Re- serpin nicht häufiger sind als bei Frauen mit gutartigen Proli- ferationen in der Brustdrüse oder bei Frauen, die keine Er- krankung der Brust hatten.

Zu einem ähnlichen negativen Ergebnis kommt eine kürzlich in Finnland abgeschlossene Unter- suchung.

Der Verdacht, daß Reserpin Brustkrebs auslöse oder förde- re, hat sich somit durch diese Ergebnisse nicht bestätigen las- sen.

F. Gross,

Vorsitzender des Rauwolfia-Ausschusses

Anschrift:

Professor Dr. Franz Gross Pharmakologisches Institut der Universität

Im Neuenheimer Feld 6900 Heidelberg 1 Zur Fortbildung

Aktuelle Medizin

2370 Heft 38 vom 16. September 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

IN KÜRZE

Diagnostik

Die primäre Inkontinenz-Operation ist die entscheidende und erfolg- versprechendste. Rezidivoperatio- nen haben eindeutig schlechtere Heilungsergebnisse. Eine vordere Plastik ist allein nicht in der Lage, schwerere Formen von Streßinkon- tinenz zu beheben, bei denen ein rotatorischer Deszensus des Bla- senhalses stattgefunden hat. Auf Zusatzoperationen kann dann kaum verzichtet werden, wie die Ergebnisse in einer Frauenklinik ausweisen. 270 Patientinnen wur- den in den Jahren 1971 bis 1974 außer einer Hysterektomie und vor- deren Kolporrhaphie mit Unterpol- sterung der Urethra primär einer Zusatzoperation unterzogen, näm- lich einer urethrovesikalen Suspen- sion, einer Zystourethropexie oder einer Schlingenoperation. Für das Gesamtkollektiv betrug die Hei- lungsquote 57 Prozent, weitgehen- de Besserung fand sich in 28 Pro- zent und eine persistierende In- kontinenz oder Rezidivinkontinenz in 15 Prozent der Fälle.

(Gaudenz, R.: Geburtsh. u. Frauenheilk. 36 [1976] 393-401)

Frühzeitiger zu Störungen der Bla- senentleerung führt das als Zweit- erkrankung nach Adenomektomie auftretende Karzinom der Prostata.

ES scheint histologisch und kli- nisch benigner zu sein, als es dem Durchschnitt der Primärerkrankung entspricht, da es eher diagnosti- ziert wird. Im Krankengut einer Kli- nik mußten sich innerhalb zehn Jahren 27 Patienten nach Prostata- Adenomektomie einer Nachresek- tion unterziehen. Ursachen waren Sphinktersklerosen, Reli kt-Adeno- me, Adenom-Rezidive und Karzino- me. 559 Ektomien waren insgesamt durchgeführt worden. Das Mindest- intervall zwischen Primärektomie und erneutem Auftreten von Dys- urien, die ein morphologisches Sub- strat am Blasenhals aufwiesen, be- stand in mehreren Wochen. he

(Seppeit, U., Rathcke, J.: Urologie 15 [1976]

116-117)

NOTIZEN

Referenzen

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