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Granisetron-Gruppe wurden intravenös als Kurzinfusion 80 Mikrogramm pro kg Kör- pergewicht 30 Minuten vor der Cisplatin-Gabe verab- reicht. In der anderen Grup- pe wurde Metoclopramid (2 mg/kg Körpergewicht) 30 Mi- nuten vor der Chemotherapie sowie 2, 4, 6 und 8 Stunden nach der Cisplatin-Therapie gegeben, kombiniert mit Di- phenhydramin (50 mg) und Dexamethason (10 mg), diese
Kombination 30 beziehungs- weise 15 Minuten vor der Chemotherapie.
Im Vergleich zur Metoclo- pramid-Gruppe lag die Zahl der Patienten, die vollständig auf die antiemetische Thera- pie reagierten, in der Grani- setron-Gruppe von Anfang an mit 80 Prozent höher (Me- toclopramid: 60 Prozent).
Erst nach 18 Stunden sank der Anteil der „Hundert-Pro- zent-Responder" in der Gra-
nisetron-Gruppe auf ca. 50 Prozent und blieb danach mit der Vergleichsgruppe nahezu identisch.
Die länger andauernde Wirkung von Granisetron wurde auch dadurch doku- mentiert, daß erst nach 18 Stunden bei 74 Prozent der Patienten Erbrechen auftrat, während dies unter der Kom- bination bei 80 Prozent schon innerhalb der ersten sechs Stunden geschah. An Neben-
wirkungen wurde Somnolenz unter Metoclopramid mit 27% häufiger registriert als unter Granisetron (8%).
Insgesamt, so Venner, wurde Granisetron gut ver- tragen, es sei leicht anzuwen- den, und man benötige keine weiteren Medikamente, um Nebenwirkungen zu unter- drücken. Das Granisetron ist beim Bundesgesundheitsamt zur Zulassung eingereicht worden. ptv/di
Niedrigdosierte Kortikoide bei eh wirkungsvoll und risikoarm
B
ereits Mitte der sechzi- ger Jahre wurden Korti- koide von französischen Autoren zur Langzeittherapie der chronischen Polyarthritis in Niedrigdosen um 5 mg pro die vorgeschlagen — allgemein durchsetzen aber konnte sich dieses Behandlungskonzept mit Kortikoiddosen, die häu- fig als homöopathisch apo- strophiert wurden, lange Zeit nicht. Erst seit Ende der achtziger Jahre habe sich die „Low-dose"-Therapie mit Kortikoiden als nachweislich wirkungsvolle und gleichzei- tig risikoarme Therapieform zunächst in den USA und in der Folge auch in Deutsch- land zu etablieren begonnen, erklärt Prof. Dr. med. Harms Kaiser, Augsburg, bei einer von Merck veranstalteten Fachpresse-Konferenz Ende Juni in Frankfurt.Bei der „Low-dose"-The- rapie werden Tagesdosen von weniger als 5 mg bis maximal 10 mg Prednisolon angewen- det, in der Rheumatherapie
haben sich laut Kaiser Erhal- tungsdosen von 3 bis 6 mg täglich als in der Regel aus- reichend erwiesen. Die Initi- aldosis variiert je nach Akut- situation, Schwere und Aus- maß des Prozesses; dann wird die Dosis langsam schrittwei- se abgebaut bis auf die mini- mal wirksame Erhaltungsdo- sis, die individuell austitriert werden muß.
Wie Prof. Kaiser mit Nachdruck betonte, soll die Dosisreduktion im Bereich unter 10 mg mit 1-mg-Schrit- ten in mehrwöchigen Abstän- den erfolgen; nur so könne wirklich die individuelle mini- male Wirkdosis exakt einge- stellt werden. Und auch wenn ein Auslaßversuch unternom- men werden soll, seien derart kleine Reduktionsschritte von 1 mg pro Monat angezeigt, da nur bei diesem Vorgehen das
Rezidivrisiko minimiert wer- den kann. Um diesem „Low- dose"-Konzept Rechnung zu tragen, bietet das Unterneh- men E. Merck, Darmstadt, sein Prednisolon-Präparat Decortin® jetzt auch als 1-mg-Tabletten an.
Prof. Kaiser betonte in diesem Zusammenhang aus- drücklich die unterschiedli- chen Regeln bei der Kurz- und Langzeittherapie: Wäh- rend die Kortikoide bei der Langzeittherapie minimal do- siert und langsam ausgeschli- chen werden, soll bei kurzfri- stiger Kortikoidtherapie über maximal wenige Tage mit der Dosis ruhig „geklotzt" wer- den, und selbst bei Applikati- on sehr hoher Dosen könne die Kurzzeittherapie ohne Ausschleichen abgesetzt wer- den. Zurück zur „Low dose"- Therapie bei chronischer Po-
lyarthritis: Abgesehen von der heute gut dokumentier- ten symptomatischen Wirk- samkeit gibt es Hinweise, daß sich mit dieser Behandlungs- form möglicherweise auch ku- rativ in den Krankheitspro- zeß, sprich die Gelenkde- struktion, eingreifen läßt.
Diese Frage soll jetzt in einer deutschen Multizenter-Studie genauer untersucht werden.
Was die Verträglichkeit der niedrigdosierten Lang- zeittherapie mit Kortikoiden anbelangt, so wurde in Frank- furt betont, daß bezüglich der Toxizität nicht mit einem ku- mulativen Effekt gerechnet werden muß. Die „Low- dose"-Therapie ist laut Prof.
Kaiser praktisch nebenwir- kungsfrei. Es kann als erwie- sen gelten, daß die Hypotha- lamus-Nebennierenrinden- Achse nicht wesentlich beein- flußt wird. Insgesamt schei- nen niedrigdosierte Kortikoi- de gerade bei älteren Patien- ten verglichen mit den nicht steroidalen Antirheumatika
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Dt. Ärztebl. 87, Heft 44, 1. November 1990 (117) A-3477
Kindergesichter aus aller Welt— In ausgefallenerAufmachung prä- sentiert die Sanofi-Gruppe ihren Geschäftsbericht 1989. Das Unter- nehmen, eine Aktiengesellschaft nach französischem Recht, wird in Deutschland durch die Tochtergesellschaft Sanofi GmbH, München, repräsentiert. Zur außergewöhnlichen Illustration des Geschäftsbe- richtes wählte der Konzern Fotos von J. M. Durou aus dem Bildband
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n der neu bearbeiteten, 2. Auflage haben die Autoren die wesentlichen Notsituationen und akuten Ergebnisse der Inne- ren Medizin dargestellt. Jeder Erkrankung wird eine kurze Dar- stellung der Pathophysiologie vorangestellt, um für die diagno- stischen und therapeutischen Maßnahmen die notwendigen Grundlagen zu vermitteln. Nach der Diagnostik, unterteilt für Praxis und Klinik, werden die heute aktuellen Sofortmaßnahmen besprochen, an die sich die Intensivtherapie anschließt. So wird eine lückenlose Behandlung von der Prähospitalphase bis zur Intensivstation vorgeschlagen, die als optimale Versorgung des Notfallpatienten anzusehen ist.Besonderer Wert wird auf die Schilderung häufiger Fehler gelegt. Diese Schilderung dürfte gerade für jüngere Mitarbeiter_
sehr interessant sein, da hier Kliniker aus ihrer großen-prakti- schen Erfahrung berichten.
ANTWORTCOUPONX
Fortsetzung von Seite 3477 deutlich weniger durch Ne- benwirkungen belastet zu sein. Bei älteren Rheumati- kern wird daher zunehmend eine besondere Indikation für die niedrigdosierte Kortikoid- t herapie gesehen.
Speziell zur Osteoporose als besonders gefürchteter potentieller Nebenwirkung der Kortikosteroide konnte in einer 1989 publizierten Lang- zeitstudie an älteren Rheu- matikerinnen gezeigt werden, daß sich das Osteoporoserisi- ko unter niedrigdosierten Kortikoiden nicht signifikant erhöht. Hierzu Prof. Kaiser:
Rheumapatienten tragen si- cherlich ein höheres Osteo- poroserisiko, wenn sie durch A-3478 (118) Dt. Ärztebl. 87
ihre Krankheit immobilisiert sind, als wenn sie niedrigdo- sierte Kortikoide einnehmen und dadurch wieder bewe- gungsfähig werden.
Das große Handicap bei der Langzeittherapie mit Kortikoiden seien somit nicht die Nebenwirkungen, son- dern vielmehr irrationale, von überkommenen Therapiefor- men tradierte Ängste der Pa- tienten, so die Experten in Frankfurt. Um diese Ängste zu überwinden, bedürfe es ei- ner intensiven Aufklärungsar- beit. Sehr hilfreich kann da- bei, wie Prof. Kaiser berichte- te, der Erfahrungsaustausch mit anderen bereits erfolg- reich und mit guter Verträg- lichkeit behandelten Patien- ten sein. vi , Heft 44, 1. November 1990