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Archiv "Niedrigdosierte Kortikoide bei eh wirkungsvoll und risikoarm" (01.11.1990)

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Granisetron-Gruppe wurden intravenös als Kurzinfusion 80 Mikrogramm pro kg Kör- pergewicht 30 Minuten vor der Cisplatin-Gabe verab- reicht. In der anderen Grup- pe wurde Metoclopramid (2 mg/kg Körpergewicht) 30 Mi- nuten vor der Chemotherapie sowie 2, 4, 6 und 8 Stunden nach der Cisplatin-Therapie gegeben, kombiniert mit Di- phenhydramin (50 mg) und Dexamethason (10 mg), diese

Kombination 30 beziehungs- weise 15 Minuten vor der Chemotherapie.

Im Vergleich zur Metoclo- pramid-Gruppe lag die Zahl der Patienten, die vollständig auf die antiemetische Thera- pie reagierten, in der Grani- setron-Gruppe von Anfang an mit 80 Prozent höher (Me- toclopramid: 60 Prozent).

Erst nach 18 Stunden sank der Anteil der „Hundert-Pro- zent-Responder" in der Gra-

nisetron-Gruppe auf ca. 50 Prozent und blieb danach mit der Vergleichsgruppe nahezu identisch.

Die länger andauernde Wirkung von Granisetron wurde auch dadurch doku- mentiert, daß erst nach 18 Stunden bei 74 Prozent der Patienten Erbrechen auftrat, während dies unter der Kom- bination bei 80 Prozent schon innerhalb der ersten sechs Stunden geschah. An Neben-

wirkungen wurde Somnolenz unter Metoclopramid mit 27% häufiger registriert als unter Granisetron (8%).

Insgesamt, so Venner, wurde Granisetron gut ver- tragen, es sei leicht anzuwen- den, und man benötige keine weiteren Medikamente, um Nebenwirkungen zu unter- drücken. Das Granisetron ist beim Bundesgesundheitsamt zur Zulassung eingereicht worden. ptv/di

Niedrigdosierte Kortikoide bei eh wirkungsvoll und risikoarm

B

ereits Mitte der sechzi- ger Jahre wurden Korti- koide von französischen Autoren zur Langzeittherapie der chronischen Polyarthritis in Niedrigdosen um 5 mg pro die vorgeschlagen — allgemein durchsetzen aber konnte sich dieses Behandlungskonzept mit Kortikoiddosen, die häu- fig als homöopathisch apo- strophiert wurden, lange Zeit nicht. Erst seit Ende der achtziger Jahre habe sich die „Low-dose"-Therapie mit Kortikoiden als nachweislich wirkungsvolle und gleichzei- tig risikoarme Therapieform zunächst in den USA und in der Folge auch in Deutsch- land zu etablieren begonnen, erklärt Prof. Dr. med. Harms Kaiser, Augsburg, bei einer von Merck veranstalteten Fachpresse-Konferenz Ende Juni in Frankfurt.

Bei der „Low-dose"-The- rapie werden Tagesdosen von weniger als 5 mg bis maximal 10 mg Prednisolon angewen- det, in der Rheumatherapie

haben sich laut Kaiser Erhal- tungsdosen von 3 bis 6 mg täglich als in der Regel aus- reichend erwiesen. Die Initi- aldosis variiert je nach Akut- situation, Schwere und Aus- maß des Prozesses; dann wird die Dosis langsam schrittwei- se abgebaut bis auf die mini- mal wirksame Erhaltungsdo- sis, die individuell austitriert werden muß.

Wie Prof. Kaiser mit Nachdruck betonte, soll die Dosisreduktion im Bereich unter 10 mg mit 1-mg-Schrit- ten in mehrwöchigen Abstän- den erfolgen; nur so könne wirklich die individuelle mini- male Wirkdosis exakt einge- stellt werden. Und auch wenn ein Auslaßversuch unternom- men werden soll, seien derart kleine Reduktionsschritte von 1 mg pro Monat angezeigt, da nur bei diesem Vorgehen das

Rezidivrisiko minimiert wer- den kann. Um diesem „Low- dose"-Konzept Rechnung zu tragen, bietet das Unterneh- men E. Merck, Darmstadt, sein Prednisolon-Präparat Decortin® jetzt auch als 1-mg-Tabletten an.

Prof. Kaiser betonte in diesem Zusammenhang aus- drücklich die unterschiedli- chen Regeln bei der Kurz- und Langzeittherapie: Wäh- rend die Kortikoide bei der Langzeittherapie minimal do- siert und langsam ausgeschli- chen werden, soll bei kurzfri- stiger Kortikoidtherapie über maximal wenige Tage mit der Dosis ruhig „geklotzt" wer- den, und selbst bei Applikati- on sehr hoher Dosen könne die Kurzzeittherapie ohne Ausschleichen abgesetzt wer- den. Zurück zur „Low dose"- Therapie bei chronischer Po-

lyarthritis: Abgesehen von der heute gut dokumentier- ten symptomatischen Wirk- samkeit gibt es Hinweise, daß sich mit dieser Behandlungs- form möglicherweise auch ku- rativ in den Krankheitspro- zeß, sprich die Gelenkde- struktion, eingreifen läßt.

Diese Frage soll jetzt in einer deutschen Multizenter-Studie genauer untersucht werden.

Was die Verträglichkeit der niedrigdosierten Lang- zeittherapie mit Kortikoiden anbelangt, so wurde in Frank- furt betont, daß bezüglich der Toxizität nicht mit einem ku- mulativen Effekt gerechnet werden muß. Die „Low- dose"-Therapie ist laut Prof.

Kaiser praktisch nebenwir- kungsfrei. Es kann als erwie- sen gelten, daß die Hypotha- lamus-Nebennierenrinden- Achse nicht wesentlich beein- flußt wird. Insgesamt schei- nen niedrigdosierte Kortikoi- de gerade bei älteren Patien- ten verglichen mit den nicht steroidalen Antirheumatika

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Dt. Ärztebl. 87, Heft 44, 1. November 1990 (117) A-3477

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Besonderer Wert wird auf die Schilderung häufiger Fehler gelegt. Diese Schilderung dürfte gerade für jüngere Mitarbeiter_

sehr interessant sein, da hier Kliniker aus ihrer großen-prakti- schen Erfahrung berichten.

ANTWORTCOUPONX

Fortsetzung von Seite 3477 deutlich weniger durch Ne- benwirkungen belastet zu sein. Bei älteren Rheumati- kern wird daher zunehmend eine besondere Indikation für die niedrigdosierte Kortikoid- t herapie gesehen.

Speziell zur Osteoporose als besonders gefürchteter potentieller Nebenwirkung der Kortikosteroide konnte in einer 1989 publizierten Lang- zeitstudie an älteren Rheu- matikerinnen gezeigt werden, daß sich das Osteoporoserisi- ko unter niedrigdosierten Kortikoiden nicht signifikant erhöht. Hierzu Prof. Kaiser:

Rheumapatienten tragen si- cherlich ein höheres Osteo- poroserisiko, wenn sie durch A-3478 (118) Dt. Ärztebl. 87

ihre Krankheit immobilisiert sind, als wenn sie niedrigdo- sierte Kortikoide einnehmen und dadurch wieder bewe- gungsfähig werden.

Das große Handicap bei der Langzeittherapie mit Kortikoiden seien somit nicht die Nebenwirkungen, son- dern vielmehr irrationale, von überkommenen Therapiefor- men tradierte Ängste der Pa- tienten, so die Experten in Frankfurt. Um diese Ängste zu überwinden, bedürfe es ei- ner intensiven Aufklärungsar- beit. Sehr hilfreich kann da- bei, wie Prof. Kaiser berichte- te, der Erfahrungsaustausch mit anderen bereits erfolg- reich und mit guter Verträg- lichkeit behandelten Patien- ten sein. vi , Heft 44, 1. November 1990

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