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Über die Einwirkung von Diazoessigester auf ungesättigte Verbindungen

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Research Collection

Doctoral Thesis

Über die Einwirkung von Diazoessigester auf ungesättigte Verbindungen

Author(s):

Muntwyler, Otto Publication Date:

1917

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https://doi.org/10.3929/ethz-a-000090899

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ETH Library

(2)

Über die

Einwirkung

von

Diazoessigester auf ungesättigte Verbindungen

QX9

Von der

Eidgenössischen Technischen Hochschule

in Zürich

zur Erlangung der

Würde eines Doktors der tedinisdien Wissenschaften

genehmigte

Promotionsarbeit,

vorgelegt von Otto

Muntwyler

aus Spreitenbach (Aargau)

Referent: Herr Prof. Dr. H. STAUDINGER Korreferent: Herr Prof. Dr. M. CÉRÉSOLE

185

ZÜRICH n 1917.

Diss.-Druckerei Gebr. Leemann & Co.

Stockerstr. 64.

(3)

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(4)

MEINER LIEBEN MUTTER

IN DANKBARKEIT

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«

(6)

Vorliegende Arbeit wurde im Chemischen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule zu Zürich in der Zeit vom Sommersemester 1915 bis Wintersemester 1916/17 ausgeführt.

Herrn Prof. Dr. STAUDINGER,

unter dessen Leitung diese Arbeit durchgeführt wurde, möchte ich an dieser Stelle für das rege Interesse und die vielseitige Unterstützung, die er mir angedeihen ließ, herz¬

lich danken.

(7)

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(8)

Einleitung.

Bei der großen Zahl organischer Verbindungen, die heute bekannt sind, ist es auffallend, daß bisher so wenig systematische Untersuchungen über den Einfluß von Sub- stituenten auf die Reaktionsfähigkeit namentlich ungesät¬

tigter Gruppen, wie C=C, C=0, C=N, C=S etc. vor¬

liegen. Von den erwähnten Systemen ist nur die C=0- Gruppe eingehend untersucht worden.

Staudinger und Kon1) bestimmten die Anlagerungs¬

geschwindigkeit von Diphenylketen an substituierte Carbonyl- verbindungen.

P. Pfeiffer2) und Mitarbeiter stellten systematische Untersuchungen an über die Additionsfähigkeit einfacher Carbonylverbindungen an Zinntetrachlorid oder Zinntetra- bromid und suchten so Zusammenhänge zwischen ungesät¬

tigter Natur und Farbe der Additionsprodukte nachzuweisen.

An Hand dieser Untersuchungen wurde festgestellt, daß die Carbonylgruppe von Säurederivaten die geringst© Reak¬

tionsfähigkeit aufweist, während Carbonylverbindungen mit konjugierten und gekreuzten Doppelbindungen am raschesten addieren. Die einfachsten Ketone und Aldehyde stehen be¬

züglich der Reaktionsfähigkeit ihres Carbonyls in der Mitte.

Solche Forschungen dürften es schließlich ermöglichen, die Reaktionsfähigkeit neuer, ungesättigter Verbindungen

zum Voraus zu beurteilen. Unter diesem Gesichtspunkte

!) A.384, 38(1911); 387,254(1912).

2) Pfeiffer, A.376,285(1910). A.383,92(1911).

(9)

8

sind in den letzten Jahren in hiesigem Institute eine ganze Anzahl Arbeiten ausgeführt worden.

Staudinger und Schneider8) studierten den Ein¬

fluß von Substituenten auf die Ketengruppe. Sie zeigten

an Hand ihrer Untersuchungen, daß durch Einführung rein organischer, aliphatischer oder aromatischer Reste die Be¬

ständigkeit der Ketengruppe erhöht wird, während anor¬

ganische Substituenten einen stark gegenteiligen Einfluß ausüben. Halogen- und namentlich Sauerstoffsubstituierte Ketene sind außerordentlich unbeständige, leicht polymeri- sierende Körper. Mit Stickstoff substituierte Ketene dürften nach der Meinung der Verfasser gar nicht existenzfähig sein.

Von besonderem Interesse für die vorliegende Arbeit sind die Vergleiche zwischen substituierten Ketenen und ent¬

sprechend substituierten Äthylenen. Es wird gezeigt, daß organische Substituenten im Vergleich zu anorganischen Substituenten auf die C=C-Doppelbindung und in analoger Weise auch auf die Ketengruppe einen gewissen stabilisie¬

renden Einfluß ausüben, der Jedoch in beiden Reihen erst beim Eintritt von zwei Alkylen zum Ausdruck kommt. Styrol wie Phenylketen sind unbeständiger als die Grundkörper, während Diphenyläthylen und Diphenylketen beständig sind.

Asymmetrische Halogen- oder Oxalkyläthylene sind, wie die T entsprechenden Ketene, reaktionsfähigerals die Grundkörper oder ihre Alkylsubstitutionsprodukte.

Staudinger und Prodrom4) prüften systematisch die Autoxydation und Polymerisation zahlreicher ungesät¬

tigter Verbindungen und suchten Parallelen zwische Autoxy¬

dation und Polymerisation zu finden, die sich auch in weit¬

gehendstem Maße nachweisen ließen.

Vorländer5) untersuchte den Einfluß der Carbonyl-

gruppe auf die C=C-Doppelbindung. Gegen Ammoniak, 3) Diss, von Schneider, Zürich 1916.

*) Diss von Prodrom, Zürich 1913.

5) Vorländer, A.320,66(1901).

(10)

9

Hydroxylamin, Malonester ist die Äthyienbindung kaum reak¬

tionsfähig. Die genannten Agentien werden jedoch aufge¬

nommen, sobald neben die C=OGruppe ein Carbonyl tritt, wie in a-ungesättigten Säureestern und Ketonen.

Auffallend ist, daß über den Einfluß von Substituenten auf die Reduzierbarkeit der Äthylendoppelbindung nach einer einheitlichen Methode, z. B. Skita-Paal, noch keine syste¬

matischen Untersuchungen ausgeführt wurden. In der um¬

fassenden Abhandlung von Skita und Pa al über die Re¬

duktion ungesättigter Verbindungen mit Wasserstoff bei Gegenwart von colloidalem Palladium sind die beiden For¬

scher vor allem bestrebt, über die Anwendungsmöglich¬

keiten ihrer Reduktionsmethode zu orientieren. Eine syste¬

matische Untersuchung über den Einfluß von Substituenten auf die Reduzierbarkeit einer bestimmten ungesättigten Gruppe wurde jedoch nicht durchgeführt.6) Daß z. B. die Carbonylgruppe die Reduzierbarkeit benachbarter ungesät¬

tigter C=C-Bindungen beeinflußt, hat Thiele7) gezeigt. Er fand, daß a-ungesättigte Säureester sehr leicht reduzierbar sind, /3-ungesättigte Ester dagegen nicht.8)

Es liegen also keine umfangreicheren systematischen Untersuchungen über den Einfluß von Substituenten auf die C=C-Bindung vor.8) Es seierwähnt, daß Herr Suterandiesem Institut gegenwärtig damit beschäftigt ist, die Einwirkung

von Diphenylketen auf Äthylensubstitutionsprodukte syste¬

matisch zu untersuchen.

6) Über die Reduktion von Vinyläthyläther und halogensubstituierten Äthylenen ist z. B. nichts bekannt. Vergl. über die Reduktion vom

Stynolen Klayes B.37;1722.

7) Thiele, A.306,225(1899).

8) H. Bauer untersucht an einer Reihe von Arbeiten die Einwirkung

von Brom auf Äthylenderivate. B.37;3317. 40;918. J. pr. Ch.72;201.

(11)

Spezieller Teil.

In der vorliegenden Arbeit stellte ich mir die Aufgabe, das Verhalten der Äthylendoppelbindung gegen Diazoessig-

ester genauer zu studieren und im Zusammenhang mit den vorstehenden Untersuchungen den Einfluß von Substituenten auf die Äthylengruppe kennen zu lernen.

Über das Verhalten vonaliphatischen Diazoverbindungen

gegen substituierte Athylene liegen wohl schon eine Reihe Untersuchungen vor, so von Curtius, Buchner und Pechmann, aber sie beschäftigen sich hauptsächlich mit dem genauen Studium der Reaktionsprodukte, mit den ent¬

stehenden Trimethylen-, Pyrazol- und Pyrazolinderivaten etc.

Pechmann1) und Buchner2) haben nachgewiesen, daß sich Diazokörper an Äthylenverbindungen anlagern. Be¬

sonders leicht reagieren ungesättigte Säureester. Aus den primär entstehenden Pyrazolinderivaten ist der Stickstoff durch Erhitzen mit Mineralsäuren als Hydrazin abspaltbar.

CH2 HC-COOR CH CH-COOR CH2CHCOQR

/\ + II —> II I - \ /

N=N HC-COOR N-NH—CH-COOR CH-COOR

Diazo- Funiarester 4-5-Pyrazolindicar- Trimethylendicar-

methan bonester bonester

!) B.27, 1891 (1894).

2) A.284,197 (1894);A.273,214(1893).

(12)

11

Nx CH2 COOR-C CH2 CH2—CH-COOR

I >CHCOOR +|| —»-II I \ /

Nx CH-COOR N-NH-CH-COOR CH-COOR

Diazoessigester Acrylester 3,5-Pyrazolindicarbon- Trimethylendi-

ester carbonester

Buchner zeigte weiter, daß Acetylenderivate mit Diazoessigester Pyrazolabkömmlinge geben, deren Stickstoff weder als Element noch als Hydrazin eliminierbar ist. Wi»

die Säuren der Acetylenreihe reagieren auch Monohalogen- substitutionsprodukte der Äthylencarbonsäuren und a-/J-di- halogensubstituierte Fettsäuren, wie a-ß-Dibrompropion-

säure etc.

C-COOR COOR-C C-COOR

N2CH-COOR + Hl | |

C-COOR NH-N=C-COOR

Acetylendicarbonester 3-4,5-Pyrazoltricarbonester Diphenyldiazomethan3) und Diphenylendiazomethan *) reagieren analog wie Diazomethan und Diazoessigester mit ungesättigten Säureestern, aber etwas träger. Diazomalon- ester5) und die sogenannten Diazoanhydride6) treten nicht in Reaktion.

Buchner untersuchte auch das Verhalten einiger aro¬

matischer Kohlenwasserstoffe gegenüber Diazoessigester und fand, daß diese nur bei hoher Temperatur und unter Bildung stickstoffreier Produkte reagieren.

CH=CH —CH CH=CHCH.

| || +N2CH-COOR—| | >CH-COOR

CH=CH —CH CH=CH—CHX

3) Staudinger, Anthes u. Pfenninger, B.49, 1928(1916).

4) Staudinger u. Alice Gaule, B.49, 1951(1916).

5) A.Gaule,1.e.

6) Wolff, A.325, 129(1902) und B.42,2336(1909). Über die Kon¬

stitution vergl. Staudinger u. C. Mächling, Diss, von Mächling, Zürich (1916).

(13)

12

In der vorliegenden Arbeit sollte nun das Verhalten verschiedener Äthylenderivate gegen Diazoessigester syste¬

matisch untersucht werden. Ich wählte als Reagens den Diazoessigester, weil er beständiger ist als Diphenyl- und Diphenylendiazomethan und folglich bei höherer Tempera¬

tur gearbeitet werden konnte. Anfangs beabsichtigte ich, die bei den verschiedenen Reaktionen abgespalteten Stick¬

stoffmengen zu messen, um so quantitative Resultate zu

erhalten. Dajedochder Diazoessigester, wie Versuchezeigten, bei Temperatur über 65° auch bei Zusatz von neutralen Ver¬

dünnungsmitteln Stickstoff abspaltete, war diese Methode leider nicht brauchbar. Um doch vergleichbare Resultate

zu erhalten, wurde der Diazoessigester mit 2 Molekülen der verschiedenen ungesättigten Verbindungen bei 100° im Bombenrohr zur Reaktion gebracht und die Mengen der gebildeten Anlagerungsprodukte bestimmt. Aus der folgen¬

den Tabelle ist ersichtlich, welche Äthylenverbindungen sich

unter den genannten Bedingungen an Diazoessigester an¬

lagern.

(14)

13

1. Aethylenkohlenwasserstoffe.

Name

Dimethylaethylen

Formel

CH3\

>C= CH2 CH3/

Verhalten gegen Diazoessigester

reagiert nicht

Trimethyläthylen

CH3. ,CH3

\C = C<

CH3X

XH reagiert

nicht

Tetramethylbuten

CH3x ,CH3

>CH-CH2-CH=

C<

CH/ XCH3

reagiert nicht

Cyklohexen

CH2CH2CH

1 II

CH2CH2 CH

reagiert nicht

II. Halogen- oder sauerstofTsubstituierte Aethylene, Vinyläthyläther

Vinylbromid Allylbromid

Dimethylallylbromid

CH2 = CH-0-C2H5 CH2= CHBr CH2= CH CH2Br CH3\

>C = CH CH2Br CH3/

reagiert reagiert reagiert nicht reagiert nicht

Crotonaldehyd

Zimmtaldehyd

Mesityloxyd

Benzalaceton

Crotonsäureester

I. Carbonylsubstituierte Aethylene.

CH3-CH==CH-C/

XH C6H5-CH

/O

= CH-C/

XH CH3v

\c =

CH3/

= CH-C-CH3 Ö CôHgCH:= CHCCH3

Ö CH3-CH== CH-COOCH,

reagiert leicht

reagiert leicht

reagiert nicht reagiert reagiert leicht

(15)

14

IV. Butadienkohlenwasserstoffe.

Name

Isopren

Formel

CH3 1

CHj GCH CH2

Verhaltengegen Diazoessigester

reagiert leicht

Dimethylbutadien

CH3 CH3 1 1

CHj:= CC =CH2

reagiert

Tetramethylbutadien I

CH3x /CH3

>C = CH-CH=C<

CH,/ XCH3

reagiert

Tetramethylbutadien

Cyklopentadien

II

CH3

1 /CH3

CH3-CH = C-CH =

C<

XCH3 CH= CHX

1 >CH2

CH= CH/

reagiert-

reagiert wenig

Myrzen Ci0H16 reagiert leicht

V. Körper mit zwei selbständigen Aethylendoppelbindungen.

CH3 yCH3

Umgelagertes Diisobutenyl }C = CHCH2 C<C reagiert nicht

CH3'

XCH2

CH» /CH3

>C= CHCH2 CH2CH=C< reagiert nicht

CH/ XCH3

Tetramethyldiallyl

(16)

\

15

I.

Einwirkung

von

Diazoessigester

auf

Aethylenkohlen

Wasserstoffe.

Wie der Tabelle zu entnehmen ist, lagert sich Diazo¬

essigester nicht an Äthylenkohlenwasserstoffe an. Mit Be¬

zug auf Dimethyläthylen und Cyklohexen ist dieses Resultat auffallend. Da Styrol7) langsam mit Diazoessigester reagiert, stand zu erwarten, daß auch das symmetrische Dimethyl¬

äthylen sich an Diazoessigester anlagere. Denn asymmetrisch substituierte Kohlenwasserstoffe sind reaktionsfähiger als symmetrische. Auch Cyklohexen, das eine Doppelbindung im Ring enthält und somit nach Vorländer8) reaktions¬

fähiger sein sollte als ein offenkettiges Äthylenderivat, trat nicht in Reaktion. Merkwürdigerweise lagern sich dagegen Pinen9) und Camphen10) an Diazoessigester an.

CH2 CH CH2 CH

CHa I CHS

NcH-COOR

CH —C C,-CH3 CH—C

>C<CH

CH'| ! chs\|

'

CH2 CH CHi! CH

Diese größere Reaktionsfähigkeit der C=C-Bindung

im Pinen dürfte sich eventuell aus der Beeinflussung der Äthylenbindung durch das bicyklische System erklärenlassen.

Daß Styrol mit Diazoessigester reagiert, ist durch das Vor¬

handensein von konjugierten Doppelbindungen erklärlich, da, wie später gezeigt wird, Butadiene allgemein mit Diazoessig¬

ester reagieren.

<^\-CH

= CH2

') B.36,3783(1904).

s) Vorländer,A.320,105(1901).

9) A. Loose, J.pr.Ch.79,505(1909). Buchner, B. 46. 2680(1913).

10) Buchner, B.46,759 (1913).

(17)

16

II. Einfluß

anorganischer

Substituenten auf die

Aethylendoppelbindung.

Wie schon in der Einleitung erwähnt, sind die anorga¬

nisch substituierten Äthylene analog den leicht polymeri- sierbaren, anorganisch substituierten Ketenen sehr reak¬

tionsfähig; man sollte also auch eine besonders leichte Um¬

setzung mit Diazoessigester erwarten.

Das Vinylbromid lieferte nur ein stickstoffhaltiges, halo¬

genfreies Anlagerungsprodukt, den Pyrazol-4-carbonester und als Nebenprodukt Bromessigester, in völliger Übereinstim¬

mung mit den Beobachtungen von 01 iv e ri und Ma n- dalà,11) die zeigten, daß Vinylbromid mit Diazomethan quantitativ unter Bildung von Brompyrazolin reagiert, das sekundär in Pyrazol übergeht, wobei der abgespaltete Brom¬

wasserstoff mit Diazomethan Brommethyl bildet. Entspre¬

chend dergeringeren Reaktionsfähigkeit des Diazoessigesters

war die Ausbeute an Pyrazolmonocarbonester geringer als diejenige von Pyrazol bei der Reaktion von Diazomethan und Vinylbromid.

Nx CHBr—CH2X 12)

CHä =CHBr-f-2|| >CH-COOR— | >>C-COOR

Nx NH N-

CH=CHV

-v | >C-COOR+CH2Br-COOR + N2

NH N^

Pyrazol-4-carbonester Bromessigester Buchner13) der u. a. die Einwirkung von Diazoessig¬

ester auf a-Bromzimmtester studierte, erhielt, gleichfalls neben Bromessigester, den 4-Phenylpyrazoldicarbonester.

») Oliveri-Mandalà, C.1910,1,1531.

12) Primär bildet sich wohl ein ß-Brompyrazolincarbonester, der

unter HBr-Abspaltung in das Pyrazolderivat übergeht.

«) Buchner, B.35,33(1902). A.273,223(1893).

\

(18)

17

Der Vinyläthyläther,14) ein sauerstoffsubstituiertes Äthy¬

len, reagierte nicht so rasch mit Diazoessigester, wie sein chemischer Charakter erwarten ließ. Bei Zimmertemperatur trat keine Reaktion ein. Bei höherer Temperatur wurde ein stickstoffhaltiges und ein stickstoffreies Anlagerungsprodukt erhalten.

0-C2H5

CH CH2 15) CH3= CH-0-C2H5

N. +

H

CH-COOR NH-N= C-COOR

Pyrazolin-2-oxäthyl-4-

carbonester

CH2 —CH-0-C2H5 CH-COOR

3-Oxäthyl-Cyklo- propan-1-carbo-

nester Beide Reaktionsprodukte konnten nicht rein isoliert werden.

Bei der Einwirkung von Diazoessigester auf Allylbromid und Dimethylallylbromid finden tiefgreifende Veränderungen

statt. Beim Dimethylallylbromid wurden neben Stickstoff und Bromessigester geringe Mengen Isopren erhalten.

CH

?Hs

BrCH2-CH =

c/

* -CH, = CHC =CH2+HBr

XCH3

Dimethylallylbromid Isopren

N2CH-COOR+H Br N2 +BrCH2COOR

Normal© Additionsprodukte bildeten die beiden Bromide*

daihrHalogen nichtan der Äthylendoppelbindung sitzt,nicht.

u) Wislicenus, A.192,106(1878). Claisen, B.31,1021 (1898).

15) Das N-haltige Produkt dürfte eventuell ein Pyrazolderivat sein, das unter Alkoholabspaltung entstanden ist.

(19)

18

III. Einfluß der

Carbonylgruppe

auf die

Äthylendoppelbindung.

Schon in der Einleitung ist darauf hingewiesen worden, daß die Carbonylgruppe die Reaktionsfähigkeit einer be¬

nachbarten Äthylendoppelbindung beeinflußt und zwar be¬

obachtetmanin derRegeleine Erhöhung der Reaktionsfähig¬

keit. Daß die Carbonylgruppe die Äthylenbindung ausnahms¬

weise auch reaktionsträge machen kann, haben Stau¬

dinger und Prodrom bei ihren Untersuchungen über die Autoxydation von substituierten Äthylenen nachgewiesen.

Buchner und seine Mitarbeiter zeigten, daß Diazoessigester

vor allem mit a-ungesättigten Säureestern leicht reagiert;

dabei lagert sich Fumarester sehr leicht, Zimmtester etwas schwerer an Diazoessigester an. Diese Abstufung in der Reaktionsfähigkeit beobachteten auch Staudinger und Pfenninger16) bei der Einwirkung von Diphenyldiazo- methan auf die erwähnten Ester.

Untersuchungenüber die Einwirkung a-, ^-ungesättigter Ketone und Aldehyde17) auf Diazoessigester liegen bis jetzt noch nicht vor, dagegen sind einige gesättigte Aldehyde mit Diazoessigester zur Reaktion gebracht worden. Curtius hat u. a. das Reaktionsprodukt von Benzaldehyd auf Diazo¬

essigester untersucht18) und nimmt an, daß die Bildung desselben nach folgendem Schema verläuft:

°\

NsCH-COOR,-^ >C-R R-CO-(CH2COORj)-}-N2

R/

Bei der Übertragung dieser Reaktion auf andere ge¬

sättigte Aldehyde wurdenstatt der entsprechenden Additions¬

produkte hochsiedende öle erhalten, von unbekannter Kon- 16) Pfenninger, Diss., Zürich 1915.

37) Über deren Beaktionen vergl. Meyer-Jakobson, B.I,994.

) J. pr.2,38,401(1888).

(20)

19

stitution. Halogensubstituierte Aldehyde, wie das Chloral,19) reagieren dagegen glatt nach obiger Gleichung, was durch die Aktivierung des Aldehydwasserstoffatoms durch da* be¬

nachbarte Halogen erklärlich ist.

Die Carbonylgruppe ungesättigter Aldehyde und Ke¬

tone wirkt, wie man aus den früheren Erfahrungen erwarten mußte, aktivierend auf die benachbarte Doppelbindung. Mit Ausnahme des Mesityloxyds traten die untersuchten Aldehyde

und Ketone mit Diazoessigester in Reaktion. Die Additions¬

produkte verharzten jedoch, sodaß es nicht möglich war,

stickstoffhaltige oder stickstoffreie Anlagerungsprodukte zu

isolieren. Die erwarteten Cyklopropanaldehyd- und Keton- carbonester wären auch von Interesse gewesen für die Fest¬

stellung des Einflusses der Carbonylgruppe auf die Festig¬

keit des Trimethylenrings.

Das Mesityloxyd wurde merkwürdigerweise quantitativ zurückgewonnen. Als Nebenprodukt wurde ein orange ge*

färbtes ölvom Siedepunkt 160—165° 15mm erhalten, das die Zusammensetzung des Cyklopropan-1,2,3-tricarbonester be¬

sitzt. Daesjedoch nichtgelang, daraus die entsprechendeTri- carbonsäure darzustellen, erscheint die Konstitution des Pro¬

duktes als Cyklopropantricarbonester noch fraglich, eventuell liegt ein Stereo-Isomeres dieser Verbindung vor.

Vom Benzalaceton wurde ungefähr 1/1 des angewandten Materials unverändert zurückerhalten. In der Hauptsache entstand einstickstoffhaltiges Anlagerungsprodukt. Ob dabei Addition an der C=C-Bindung oder an der G=O-Gruppe erfolgte, konnte infolge Verharzung der Reaktionsmasse nicht festgestellt werden; Stickstoffabspaltung istnicht eingetreten.

Dasselbe ist von den Versuchen mit Crotonaldehyd und Zimmtaldehyd zu sagen, nur daß hier gar kein unverändertes Ausgangsmaterial mehr zurückgewonnen wurde. Nur bei der Einwirkung von Diazoessigester auf Crotonsäureester,

19) Schlotterbeck, B.40,3000(1907).

(21)

20

der ein System konjugierter Doppelbindungen enthält, er¬

folgte, wie bei andern ungesättigten Säureestem, glatte Reaktion. Man erhielt ein stickstoffreies und ein stickstoff¬

haltiges Anlagerungsprodukt.

CH3CH = CH-COOR CH3-CHCH-COOR CH,-CH CH-COOR

+ -

/ I /

N2CH-COOR NH-N= C-COOR CH-COOR

Pyrazolin-2-methyl-3,4- 2-Methylcyklopropan-

dicarbonester 1,3-dicarbonester Das stickstoffreie Anlagerungsprodukt ist die Cis-Ver- bindung des Methylcyklopropandicarbonesters, denn es ließ sich zur entsprechenden Cis-Dicarbonsäure verseifen.

Bei der Addition von Diazoessigester an eine asym¬

metrische Äthylendoppelbindung können zwei verschiedene stickstoffhaltige Anlagerungsprodukte entstehen.

CH3-CH CH-COOR CH3-CH CH-COOR

I. | | II. | |

COOR-C = N-NH NH-N = C-COOR

COOR-CH —CH-COOR CH - CH-COOR

III- | | IV. |i |

NH-N=C-COOR N-NH-CH-COOR

Körper I dürfte unbeständiger sein als Körper II, denn die Stickstoffabspaltung wird durch Carboxalkylgruppen be¬

günstigt. Genaue Untersuchungen wurden bisher nicht aus¬

geführt, doch geht aus Buchners Arbeiten hervor, daß der Pyrazolin-1,2,3-tricarbonester (III. F.) unbeständig ist,20) während der von Pechmann81) untersuchte 4,ö-Pyrazolin- dicarbonester (IV. F.) wie das von mir erhaltene Methyl¬

substitutionsprodukt beständig, in kleinen Mengen sogar bei gewöhnlichem Druck unzersetzt destillierbar ist. Daraus geht hervor, daß dem Körper Formel II zukommt. Auf¬

fallend ist, daß der Methylpyrazolindicarbonester, mit Salz-

*») Buchner,A.273,214(1893).

a1) B.27,1891(1894).

(22)

21

säure oder Schwefelsäure erhitzt, kein Hydrazin, wie der Pyrazolindicarbonester von Pechmann, sondern elementaren Stickstoff abspaltet.213)

IV.

Systeme

mit

conjugierten C=C—Doppel¬

bindungen.

Da a-ungesättigte Ester, die das System C=CC=0 enthalten, mit Diazoessigester reagieren, Äthylenkohlenwas¬

serstoffe dagegen nicht oder nur sehr träge, war die Frage, ob nicht Kohlenwasserstoffe mit konjugierten Doppelbin¬

dungen C=CC=C reagieren würden. Auf diesem Ge¬

biete lagen bisher fast keine Untersuchungen vor. Von der Heide22) stellte das Reaktionsprodukt von Phenyl- butadien und Diazoessigester dar. Das leicht polymerisier- bare Phenylbutadien reagiert gut mit Diazoessigester und liefert den 2-Styrylcyklopropan-l-carbonester.

CgHsCH = CHCHCH2

C6H6-CH=CHCB= CH2—* \ /

CH-COOR Isopren und auch andere Butadienderivate reagieren

inderTatzum Unterschied vonden entsprechendenAthylenen

mehr oder weniger leicht mit Diazoessigester. Eine Doppel¬

bindung erhöht hier die Reaktionsfähigkeit der andern, im Gegensatzzum ebenfallsuntersuchten Diisobutenyl und Tetra- methyldiallyl, die zwei nicht konjugierte Äthylendoppelbin¬

dungen enthalten und nichtreagieren.

Auch Staudinger und Kon wiesen in ihren bereits erwähnten Untersuchungen auf die besondere Reaktions¬

fähigkeit des konjugierten Systems hin.

Beim Isopren sind 6 stickstoffhaltige und 3 stickstoff¬

freie Anlagerungsprodukte möglich:

21rf) Darnach könnte auch ein Pyrazolderivat vorliegen.

a2) B.37,2104(1904).

(23)

CH2 CH3

C-CH=CH,

NH-N=C-COOR II. CHS

CH2 C-CHCH2

NH-N=

=C-COOR

CH3

CH2 =C-CH—CH2und III.

| |

3

Isomere NH-N=C-COOR

CH2

IV. CH3C-CH=CH2

CH-COOR 3-Methylvinyl-cyklopropan- 1-carbonester

V. CH3

CH8 C=CHCH,

CH-COOR 3-Methyl-3-cyklopenten- 1-carbonester

CH3

CH.=C

CHCH.

VI.

CH-COOR Isopropenyl-2-cyklopropan-l- carbonester

CH. CH3

•C-COOH Ozonisation

H

\ /

+H-C/

CH-COOH

^0

3-Methylcyklopropan-3,l-dicar- bonester Ozonisation

CH3

C

=

0

COOH

CH2 CH

CH2

COOH

Acetonylbernsteinsäure CH3-C-CH

—CH2||\/

+ H-COOH 0 CH-COOH 2-Acetylcyklopropan-l-carbonsäure

(24)

- 23

Da nur stickstoffreie Anlagerungsprodukte erhalten wurden, kommen die ersten drei Formeln nicht in Betracht.

Die Formel V hat die Bildung eines stickstoffhaltigen Siebenringes zur Voraussetzung, sie war aber doch in Be¬

tracht zu ziehen, da das Isopren gewöhnlich in 1, 4-Stellung reagiert. Thiele28) hat dies für die Addition von Brom

an Butadien, Kreis2*) für die Addition von Bromwasser¬

stoff an Isopren nachgewiesen.

Bei der Zersetzung des Ozonides erhielt ich Formaldehyd und Acetyltrimethylencarbonsäure, die auch fest erhalten und durch ihr Semicarbazon charakterisiert wurde. Durch weitere Oxydation mit heißer, 2prozentiger Permanganat- lösung wurde sie in die bekannte Transcyklopropan-1,2- dicarbonsäure Buchners, vom Schmelzpunkt 175° (gefunden:

172—174°) übergeführt. Dem Anlagerungsprodukt ent¬

spricht somit die Formel VI. Der Versuch zeigt, daß die nicht substituierte Doppelbindung reaktionsfähiger ist als die methylsubstituierte Doppelbindung.

Das 2,3-Dimethylbutadien-l-3 reagiert träger mitDiazo- essigester als das Isopren, wie man aus Vorstehendem er¬

warten konnte.

CH3 CH3 CHa = CCCHä

V

CH-COOR

Beim Ozonisieren der 2-Isopropenylmethylcyklopropan- 1-carbonsäure erhielt ich Formaldehyd und 2-Methylacetyl- cyklopropan-1-carbonsäure.

CHS CH3CC CH2

O CH-COOH

2S) Thiele, A.308,339(1899).

2i) Kreis, Diplomarbeit, 1915.

(25)

24

Fast die nämliche Ausbeute an Additionsprodukt wie das Dimethylbutadien liefert das symmetrische Tetramethyl- butadien.

CHs

,CH3 C=CH-CH

—C<

CH \ / CH*

^3 CH-COOR

Hier entstand 2-Isobutenyl-3-dimethylcyklopropan-l-car- bonester. Durch Verseifung des rohen Esters gewann ich eine feste und eine flüssige Säure, die sich durch Ausfrieren und Behandeln mit Petroläther trennen ließen.

Die feste 2-Isobutenyl-3-dimethylcyklopropan-l-carbon- säure vom Smp. 115—116° lieferte beim Ozonisieren Cis- Caronsäure vom Smp. 174—175° (gef. 167—170°, unter Anhydridbildung) und Aceton, während das flüssige Isomere Transcaronsäure vom Smp. 213° und Aceton gab. Hier¬

mit ist eine neue Synthese der beiden Caronsäuren ausge¬

führt worden.

CHs

/CH3

C = CH-CH—C<"

Po \ /' CH3

Lns CH-COOH

CH3 .CHS

n . HOOC-CH—C<

L = ° + \ / XCH3

CH3 CH-COOH

Aceton Caronsäure

Um den Einfluß der Stellung der Methylgruppen auf die Reaktionsfähigkeit des konjugierten Systems zu ermit¬

teln, stellte ich ein asymmetrisch substituiertes Tetramethyl¬

butadien dar, das 1,2,4,4-Tetramethylbutadien-l, 3. Eis wurde durch Vergrignardung von Mesityloxyd mit Bromäthyl

gewonnen, indem ich aus dem primär entstehenden unge¬

sättigten Alkohol katalytisch Wasser abspaltete.24*)

24a) Über Vergrignarden von Mesityloxyd vergl. Fellenberg, B.37, 357S(1904).

(26)

25

Br CHs

Mg + C-CH=

C^ /CH3

ft' rr II CH3

1^2"5 0

CH3 ~„ CH3

-> CH3-CH,-C-CH=

C<^

—+CH3.CH=CCH=

ATT CH3

/CH3 XCH3

Das 1,2,4,4-Tetramethylbutadien-l,3 reagiert sehr viel träger mit Diazoessigesterals dassymmetrische Tetramethyl¬

butadien. Es sind zwei Anlagerungsprodukte möglich:

?^3

CH ^3

CH I. CHS-CH=C-CH

C<(

3 II. CH3-CH—C-CH=C/

\/

XCH3

\/ XCH3

CH-COOH CH-COOH

Ozonisation

CHa CH3

CHsCHO + CH3-C-CB

C<(

* CO + CH3CH CCOOH

|| \ /

\CH3

\ /

0 CH-COOH tHs CH-COOH

Acetaldehyd 2-Acetyl-3-dimethyl- Aceton 2,3-dimethyl-Cyklopro- Cyklopropan-1-carbonsäure pan-1-3-dicarbonsäure mit KMn04 in der Wärme:

COOH-CH C '

\ /

*CH3 CH-COOH Caronsäure

Die Ozonisation des Anlagerungsproduktes lieferte Ace¬

ton und Acetaldehyd, ferner geringe Mengen einer öligen Säure. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Produkte I und II nebeneinander entstehen.

DasMyrcen Ci0Hi6, ein offenkettiges, autoxydables, sehr leicht polymerisierbares Terpen, reagierte, wie zu erwarten

(27)

26

stand, gut mit Diazoessigester. Es bildete sich hauptsäch¬

lich ein stickstoffreies Anlagerungsprodukt, dessen Konsti- tutionsaufklärung jedoch nicht versucht wurde, weil hierzu größere Mengen hätten zur Verfügung stehen müssen. Wahr¬

scheinlich ist folgende Formel die richtige:

CH3

C ^ CH'CHjCHgCCH CHj Il \ / CH, CH-COOR CH3

Die folgende Tabelle enthält die Ausbeuten an Tri- methylencarbonsäuren, die jeweilen aus 1 Mol. Diazoessig¬

ester und 2 Mol. Butadien erhalten wurden, berechnet auf Diazoessigester.

Name Formel AusbeuteanSäurf-

Isopren CH3 63%

CH2= CCH= CH2 CH3 CH3

Dimethylbutadien 24%

CH2= C C =CH2

CH

sym Tetramethyl- \ c =CH.CH=,

C/^

13,5%

butadien / \ov

CH3 0Ms

asym Tetramethyl-

^.CH=c.

C'H

=

c/

CHs 7,9%

butadien \qjj

Myrcen C10H16 31%

Aus der Tatelle ist ersichtlich, daß Methylsubstitution die Reaktionsfähigkeit des konjugierten Systems herab¬

setzt. Isopren und Myrcen, deren konjugierte Systeme nur wenig durch Substituenten beeinflußt sind, reagieren gut mit Diazoessigester. Weiter zeigt sich, daß mittelständige Methylgruppen die Reaktionsgeschwindigkeit ungefähr gleich stark vermindern wie endständige Methylgruppen.

(28)

27 -

Bei ihrer Weiterverfolgung können die vorliegenden Eesultate vielleicht benützt werden zur Untersuchung von Butadienen neben Äthylenderivaten und Kohlenwasserstoffen mit zwei getrennten Doppelbindungen, da nur die erstem mit Diazoessigester in Reaktion treten. Weiter könnte die Me¬

thode von Bedeutung sein für die Konstitutionsaufklärung

von Butadienderivaten. Bisher war hierfür die Ozonisations- methode üblich, aber die Aufarbeitung der Reaktionsge¬

mische ist schwierig und gibt gerade bei den einfachen, un¬

gesättigten, aliphatischen Kohlenwasserstoffen wenig sichere Resultate,25) die Cyklopropancarbonsäuren, die aus den Bu¬

tadienen mit Diazoessigester erhältlich sind, können dagegen ziemlich leicht charakterisiert werden. So ist z. B. die Kon¬

stitution des Tetramethylbutadiens einwandfrei bewiesen worden durch Überführung in die Carbonsäuren. Wie aus dem experimentellen Teil ersichtlich ist, konnte die Konsti¬

tution des Tetramethylbutadiens durch Ozonisation keines¬

wegs sichergestellt werden. Es liegt zwar immer noch keine quantitative Methode vor, denn bei der Untersuchung von Butadiengemischen wird man nach der neuen Methode auf Schwierigkeiten stoßen, da die Butadiene sich nicht genügend

leicht mit Diazoessigester umsetzen.

25) Harries, A.410,54(1915).

(29)

Experimenteller Teil.

Darstellung

von

Diazoessigsäureäthylester.

Ich arbeitete nach den Angaben von Curtius,1) ließ jedoch die von ihm vorgeschriebene Wasserdampfdestillation des rohen Esters über Baryt weg und destillierte statt dessen sofort im Vakuum. Um gute Ausbeutenzu erhalten, empfiehlt

es sich, in möglichst konzentrierter Lösung zu diazotieren, d. h. unter nicht allzu großem Eiszusatz; ferner soll zum

Trocknen der ätherischen Diazoessigesterlösung nur reines, säurefreies Chlorcalcium verwendet werden.

Der Diazoessigsäuremethylester wurdein analogerWeise hergestellt, am Schluß jedoch im absoluten Vakuum destil¬

liert und der Ester in einer mit Kältemischung gekühlten Vorlage kondensiert.

Vorversuch zur

Messung

der

Anlagerungs¬

geschwindigkeit

von

Diazoessigester

an

Athylenverbindungen.

Ich beabsichtigte Äthylenderivate bei höherer Tempera¬

tur mit Diazoessigester reagieren zu lassen. Dabei entstehen primär stickstoffhaltige Anlagerungsprodukte, Pyrazolinab- kömmlinge, die sekundär unter Abspaltung von Stickstoff

in Cyklopropanderivate übergehen.

i) B.29,759(1896). J. pr.2, 38,401 (1888).

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