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216

Der altassyrische Kalender.

Von

H. Ehelolf und B. Landsberger.

Die Serie der altassyrischen Monate, für welche das bis¬

herige Material bei Landsberger, Kultischer Kalender I, 88 ff.*) zu¬

sammengestellt ist, läßt sich jetzt vollständig rekonstruieren, haupt¬

sächlich mit Hilfe des Berliner Textes VAT 9909. Anf diese Tafel

aufmerksam geworden zu sein, verdanken wir Herm Dr. Ebeling,

der sie nebst einer größeren Anzahl von Kalendertexten der Berliner

Sammlung Landsberger namhaft machte*). Die Tafel stellte, soweit

sich bei dem.überaus fragmentarischen Erhaltungszustände urteilen

läßt, wahrscheinlich einen Ritualkalender für assyrische Tempel dar.

Anscheinend als Kommentar zu der Monatsfolge dieses Kalenders

wird in Z. 3 —10 die Reihe der altassyrischen Monate mit den

babylonischen bzw. spätassyrischen Monatsideogrammen und weiteren,

jedoch nur in undeutbaren Zeichenresten erhaltenen Charakterisie¬

rungen verzeichnet. Die Zeilen lauten *):

s [aya^qar-ra-a-t[e ]

4 [ara]b.tan-mar te*) arabBAR [ ]

5 arabku-zal-li «raj[ ] a»-aj(?) . . . [ ]

« aroj üBelat-ekalli [ ]

5 arai,M ki-na-te*) [ara-^hDUL ara]p{?) ...[....]

8 araba-bu LUOAL^) . MES'-ni [ara^iKAN [ ]

9 [arab]hi.bur arahA[B . .]

10 [mrab . . . .] /f- arabA[S . . .]

1) Im Folgenden als KK. abgekürzt.

2> [Korrekturzusatz: Auch der Rekonstruktionsverauch von Weidner, Alter und Bedeutung der babyl. Astronomie, S. 60, der in KK. noch nicht be¬

rücksichtigt ist und auch bei Abfassung dieses Artikels überseben wurde, scheint scbon VAT 9909 zu verwerten, konnte jedoch, da das Haterial der Kontrakte nicht herangezogen wurde, nicht zum richtigen Resultate führen.]

3) Am Anfang einer jeden Zeile stand wohl der Einleitungskeil (nur nocb in Z. 6 erhalten).

4) Dahinter kleine LUcke, woltl unbeschrieben. 5) Zeicben NiS.

(2)

Ehelolf u. Landaberger, Der aÜatiyrüche Kalender. 217

Die Angaben dieser Tafel, im Verein mit denen von VE 43,

liefern bereits in eindentiger Weise die Namen aller Monate bis

auf den 8. und 11. (Zählung nach KK.). Aber anch diese lassen

sich obne Scbwierigkeit feststellen. Eine Durchsicht der altassy¬

rischen Inschriften und Kontrakte des Berliner Museums ergab das 6

Vorhandensein von zwölf verschiedenen Monatsnamen. Zehn davon

decken sich mit den bereits identifizierten, die zwei übrig bleibenden

sind: araJmu^ur iläni xmä araii^ippu {^ppi). VAT 9909, Z. 10

kann nun, schon des geringen Baumes wegen, nicht anders als zu

[aip-}, bzw. [si-'lpi ergänzt werden. Das ara}iBU, welches V E 43 lo

an dieser Stelle bietet, erklärt -sich dadurch, daß der Kopist das

Zeichen sip vor B JJ unter den Tisch fallen ließ, was bei der großen Fehlerhaftigkeit dieser Tafel nicht weiter auffallt'). Es ergibt sich

somit: 8. Mon. = muhur iläni, 11. Mon. = pippi.

Einiges bestätigende Material für die Aufeinanderfolge der 16

Monate sei noch notiert :

VAT 10319 (Opferkalender): Vs. 9: arali[ku;\^.sal-li , Es. 3:

\arah.a-b}u Sarräni; Z. 6 und 8: arahhi-bur ;

VAT 8695: iStu "rabSd ki-na-te .... a-di araba-bu Sarräni;

VAT 9674: istu arabqar ra-tu .... a-di arabtan-mar-tu. «o

Die letztgenannte Tafel bestätigt übrigens auch den Beginn

des Jahres mit dem Monat qarräte, da, wie aus dieser Urkunde

ausdrücklich hervorgeht, im Monat qarräte der gleiche Eponym

fungierte wie im Monat tanmarte.

Was das Verhältnis zum babylon isch en'Kalender betrifft, ss

so stimmen VAT 9909 und V B 43 in der Gleicbsetzung assyrischer

und babylonischer Monate überein. Um einen Monat früher als

diese beiden Listen setzt ein durch folgende Doppeldatierung einer

Inschrift Tiglathpileser's I. (VAT 9557) gelieferter Synchronismus den

assyrischen Monat: arahjii-bur Sd tar-si arabKAN ümu2li('f) KAM, 30

Ob sicb eine derartige Verschiebung in dem zeitlichen Verhältnis

der beiden Kalender im Laufe der Jahrhunderte eingestellt bat*)

oder die durch die beiden Listen gelehrte Entsprechung nur eine

1) Vgl.'.KK. 63. Verwechslung mit dem Trennungszeichen, das in

gelegentlicher Schreibung mit SIB völlig fibereinstimmt, mag der Grand dieser Auslassung sein.

2) In diesem Falle würde die Doppeldatierung Tiglathpileser's I. das Ver¬

hältnis am Ende des Gebrauches der altassyrischen Monatstexte ausdrücken. Denn unmittelbar oder bald nach Tiglathpileser I. scheint sie durch die babylonische verdrängt worden zu sein. Freilicb findet sie sich nocb auf einer Inschrift Salmanassar's III. (Andrae. Anu-Adad-Tempel, S. 41), doch hier wobl schon archaisierend gebraucht.

(3)

218 Ehelolf u. Landubergei-, Der altaseyrisehe Kalender.

theoretische war, welche in der Praxis wegen der Verschiedenheit der Schaltung nicht genau stimmte, läßt sich noch nicht entscheiden, zumal sieh trotz des relativ reichen Materials noch keine Spur eines

Schaltmonats im assyrischen Kalender gefunden hat*).

5 Liste der altassyrischen Monate:

Entsprechender Monat im babyl. Kalender nach V R 48 u. VAT 9909 nach VAT 9557

1. qarräte 12. 11.

2. tanmarte 1. 12.

3. ilSin 2. 1.

4. kuzalli 3. 2.

5. allanäte 4. 3.

6. ÜBelat-elcalli 5. 4.

7. Sa saräte .

*}. 5.

8. sa kinäte 7. 6.

9. mujiur iläni 8. 7.

10. ab{u) Sarräni 9. 8.

11. hilmr (hubur) 10. 9.

12. sippi 11. 10.

to Die Monatsnamen wurden hier im Genitiv gegeben (sc. arah ),

doch findet sich neben diesem in Datierungen auch der Nominativ.

Bemerkungen zu den einzelnen Monaten:

1. Beachte die Schreibung qar-ra-tu MES VAT 8819; qar-tu

VAT 9311 wohl Pehler. Auf der „kappadokischen" Tafel VAT

25 9278, Rs. 2 findet sich arah KAMga-ra-a-tim. Bedeutung des

Monatsnamens unklar

3. Meist ilSin (30) gesehrieben. Bemerkenswert ist <*rali üSu-en

VAT 8588 und 8888«), vgl. zuletzt Thureau-Dangin, Lottres et

Contrats 66. Auch VAT 9233, Vs. 9 („kapp."): arahsu en.

1) Alle Schlüsse aus dieser eine arge Lücke in unserer Kenntnis des Kalenders darstellenden Tatsache erscheinen uoch verfrüht.

2) Eine Ableitung von H^p „glühen" (oder ähnlich) pafit ebensowenig zur Jahreszeit, in welche der Monat fiel, wie etwa die Herleitung von einem etwa für das spez. Assyrische anzunehmenden "Hlp „kalt sein". Aurh an einen Zusammenhang mit dem Bernfsnamen der „kapp." Tafeln ga-ri-im (Delitzscb, Beitr. zur Entzifterung 45) ist wobl kaum zu denken. [Noch nicht sicher ist eine qarratu genannte, aus VAT 10157, Ks. 9, für den arafy^E hezeugte Kult¬

feier im Assur-Tempel, nach welcher der Honat heifien würde. K.-Z.]

3) Diese beiden Tafeln sind assyriseb, uicht , kappadokisch".

(4)

Ehelolf u. Landeherger, Der altaesyrische Kalender. 219

6. ilNlN . Ä . GAL oder UNIN . E .. GAUim geschrieben.

Zum Kulte dieser Göttin vgl. Weidner, MVAG. 1915, 4, 33.

7. Die KK. 150 erwogene Fassung als sarrati ist wegen der

konsequenten Schreibung mit einem r abzulehnen.

10. Schreibungen: a-bu LUGAL . ME und MES^); a-bu &

LUGAL. AN. M[ES\ VAT 8849 und 8620; aal LUGAL. ME

VAT. 8616; ab sar a nu VAT 8790. In den .kapp.« Tafeln: vgl.

KK. 91 d). — Der „Monat des Vaters der Könige" weist auf den

Kultus eines königlichen Ahnen.

11. Hibur, Hubur wohl der bekannte Flußname. Ob eine in lo

diesem Monate mit dem Chaboras vor sich gehende Veränderung

oder eine den als ünterweltsfluß gedachten gubur betrefi'ende mytho¬

logische Vorstellung dem Monatsnamen zugrunde liegt , läßt sich

nicht entscheiden Dieser Monat findet sich auch auf einem Kon¬

trakt von Kanna (vgl. Ungnad, VS I, X), s. KK. 91. Danach war is

in diesem Ort der altassyrische Kalender im Gebrauch, wie ja nach

dem dui-chaus assyrischen Charakter der dort gefundenen Urkunden

nicht anders zu erwarten.

12. Schreibungen: ,si-(ip)-pulpi , si2J-2)u(pi) , einmal si-ip-'u (VAT 8965 ). Danach ist der bisher zi-zu im gelesene „kapp." Monat ao (Gol. 11, 9, vgl. KK. 91) vielmehr zi-ip(\)-{m zu lesen.

1) a-ia LUGAL VAT 8978 wolil Foliler.

2) I)«ß niclit otwa das Appellativum liuhüru vörliegt, zeigt die endungs¬

lose Forin. Freilich findet sich tür den geographischen Uegriff bisher nur IJahur, fi\T don mythologischen l/uOur und Habur (Jensen, KU. VI, 1, 308).

1 I

(5)

220

Kleine Mitteilungen.

Zu südarabischen Inschriften. — Sollte das i-fttsel-

hafte ihHo® Gl. 904,2 nicht Fehler sein für iMo,l,0? ,Und

Sa'dil war der es vorzulesen (auszurufen) beauftragt wurde". Das

darauf Folgende freilich ist mir unklar. Vgl. Rhodokanakis, Grund-

5 satz (SWA. Bd. 177) S. 16 ff.; Glaser, altjem. Nachr. S. 160.

Über h[X]lI)XÄ spricht Rhodokanakis, Studien, II. Heft, S. 143.

Ohne über die Bedeutung des Wortes an der betr. Stelle näheres

sagen zu können, bemerke ich, daß K^d""^ von Munzinger bei

.Dillmann, Lex. für das Tigre als Plural zu Hang, bourbier

10 angelührt wird. Natürlich zu wC9', gehörig ; s. Nöldeke, Neue

Beiträge S. 61.

Zur Erklärang von X^'llll verweist Rhodokanakis, Studien I,

S. 63; II, S. 44 auf K/V(D hören, gehorchen. Sollte nicht JCA, näher liegen ? „tabula in qua quid inscnlpitur, inscribitui-, pingitur, lapidea, 15 metallica".

In CIH. Nr. 282 (= ZDMG. Bd. 29, S. 591 ff.) scheint es sich

zu handeln um Bewahrung der Emte vor gewissen Schädlingen oder

sonstigem Schaden. Unter liiäp sind Schädlinge oder Schaden zu

verstehen, unter pi3 eine bestimmte fruchtbringende Pflanze; viel-

80 leicht t"» »nCf esplce de iuberoule , patate. Zl. 5 f. „sie zu be¬

wahren vor Schädlingen in den Brqpflanzungen des im Jahre des . . .

künftigen Frühjahrs". Zl. 9 f. „und sie brachten vortreffliche Früchte, und Schädlinge waren nicht da". Es liegt nahe, .T'N"! hier an das

J^) anzuschließen, über das Rhodokanakis GGAnz. 1914, 27 ge-

25 handelt hat, und so habe ich übersetzt. Es steht aber auch nichts

im Wege zu übersetzen „und Schädlinge hat man nicht gesebn".

Zwischen der Benennung des Stifters als npna und den Brq¬

pflanzungen besteht wohl ein Zusammenbang.

F. Praetorius.

) Zu WZKM. 30, 320 und 322. — Da die WZKM. einst¬

weilen nicht weiter erscheinen wird , mögen zu L. v. Schroeder's

dort abgedruckter Biographie des Sanskritisten Poley auf Wunsch

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