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Archiv "Liquor-Labortests" (21.05.1987)

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Die Arzneimittelkommission

der deutschen Ärzteschaft gibt bekannt:

Muzolimin —

Polyneuropathie bei Dialysepatienten?

Der Arzneimittelkommis- sion der deutschen Ärzteschaft wurden einige Fälle polyneuro- pathischer Symptomatik (wie Parästhesie, Hyper- beziehungs- weise Anästhesie, Parese, Spa- stik und Ataxie) bei dialyse- pflichtigen Patienten mit chroni- scher beziehungsweise termina- ler Niereninsuffizienz berichtet, die das Diuretikum Muzolimin über 2 bis 12 Monate in einer Dosierung von 1 bis 4 x 240 mg (in einem Fall 7 x 240 mg) täg- lich erhielten. Da auch infolge einer terminalen Niereninsuffi- zienz gelegentlich Polyneuro- pathien auftreten und andere Arzneistoffe solche auslösen können, wird nicht immer an ei-

nen Zusammenhang mit Muzo- limin gedacht, der angesichts der vorgenannten Beobachtun- gen erwogen werden muß.

Die Arzneimittelkommis- sion der deutschen Ärzteschaft rät deshalb, bis zur Aufklärung des möglichen Nebenwirkungs- mechanismus Muzolimin bei Pa- tienten mit Niereninsuffizienz nur anzuwenden, wenn eine lük- kenlose Kontrolle gewährleistet ist. Die Arzneimittelkommis- sion der deutschen Ärzteschaft bittet um Mitteilung einschlägi- ger Beobachtungen.

Präparat: Edrul® 240

Keine neuen Heilpraktiker?

Wurde doch gerade erst vom Bundesgesundheitsministerium der Diplommediziner zur Diskussion ge- stellt. Nach abgeschlossenem Medi- zinstudium sollen diejenigen eine

„Teilapprobation" erhalten, die die AiP(Arzt im Praktikum)-Zeit nicht absolvieren. Damit soll eine Tätig- keit in Wissenschaft und Forschung erlaubt sein, nicht aber die Arbeit mit Patienten. Die volle Approba- tion erhält nur, wer nach dem Studi- um das AiP durchlaufen hat.

Bei Medizinern soll das Studium nicht reichen, bei Heilpraktikern aber die sogenannte Überprüfung (mindestens 15 Minuten Dauer).

Seit der Facharztprüfung scheint die Medizinerausbildung ja fast perfekt reglementiert. Bei den Heilprakti- kern sollte man sich die DDR zum Vorbild nehmen und keine neuen

Zulassungen aussprechen. Die be- stehenden wird man aus sozialen Gründen wohl nicht antasten.

Dr. Heinz Schmitt Hals-Nasen-Ohrenarzt Werner-Senger-Straße 31 6250 Limburg

Schlußwort

Zielsetzung des Editorials war es, die Gefahren herauszustellen, die aus der Behandlung durch nicht approbierte Heilkundige erwachsen können. Herr Hentschel stellt die Motive heraus, die mehr und mehr Patienten zur Abwanderung zu den

„alternativen Heilkundigen" bewe- gen. Es liegt in der Tat an uns Ärz- ten, die klassischen Naturheilverfah- ren (nicht Außenseiterverfahren wie unter anderem Ozon- und Chelat- Therapie) im verstärkten Maß dort ergänzend anzuwenden, wo es sinn-

voll ist, und außerdem der entspre- chenden Ausbildung an den Univer- sitäten einen breiteren Raum zu ge- währen. Hierzu dürfte die vom Bun- desrat am 7. November 1986 be- schlossene „Fünfte Verordnung zur Änderung der Approbationsord- nung für Ärzte' (Bundesrats- Drucksache 372/86) mit der ergän- zenden Ausbildung als „Arzt im Praktikum" Gelegenheit geben.

Dies gilt für alle Studierenden der Medizin, die ihre ärztliche Prüfung nach dem 30. Juni 1987 erfolgreich ablegen. Damit entfällt die von Herrn Kollegen Schmitt angespro- chene Diskussion über den „Di- plommediziner".

Professor Dr. med.

Hans-Joachim Wagner Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Universität des Saarlandes 6650 Homburg/Saar

A-1478 (54) Dt. Ärztebl. 84, Heft 21, 21. Mai 1987

Liquor-Labortests

Bei 555 konsekutiven Fällen wurde überprüft, inwieweit Liquor- Labortests und Zellzählung Diagno- se oder Therapie beeinflussen kön- nen. Bei 334 Fällen (60 Prozent) mit normalen Werten für Öffnungs- druck, Zellzahl und Protein wurden 1385 weitere Tests durchgeführt, die jedoch lediglich bei drei Patienten mit multipler Sklerose von Nutzen waren. Von 148 konsekutiven Fällen mit bakterieller, chronisch infekti- öser und maligner Meningitis wichen diese drei Werte bei allen bis auf drei (zwei Kinder mit bakterieller Meningitis und ein AIDS-Patient) ab. Offensichtlich sind bei normalen Werten für Öffnungsdruck, Zellzahl und Protein Liquortests nicht erfor- derlich. Ausnahmen: immunge- schwächte Patienten, Verdacht auf MS und auf bakterielle Meningitis bei Kindern. Lng

Oye, Hayward, R. A.; M. F. Shapiro-, R.

E.: Laboratory Testing an Cerebrospinal Fluid, Lancet I; 1-4 (1987) — Dr. R. A.

Hayward, Department of Medicine, Louis Factor Building, Room B-937, UCLA Center for the Health Sciences, Los An- geles, C 90024, USA

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