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Der Tierarzt kommt!

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Academic year: 2022

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Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH 35392 Gießen · Friedrichstraße 17 · Tel. 0641 / 24466 · Fax: 0641 / 25375

E-Mail: info@dvg.de · Internet: www.dvg.de

Katharina Beel Hannover 2015

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Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

1. Auflage 2015

© 2015 by Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH, Gießen

Printed in Germany

ISBN 978-3-86345-297-1

Verlag: DVG Service GmbH Friedrichstraße 17

35392 Gießen 0641/24466 info@dvg.de www.dvg.de

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Umschlagfotos:

Oben links: "Der Schimmelreiter", Tierarzt Ferdinand Maurer zu Pferd, Gemälde von Wilhelm Maria Hubertus Leibl, 1872.

Oben rechts: Dr. Helmut Grußendorf (rechts) mit einem Kollegen auf einer DKW Block, Bramsche, 1930er Jahre.

Unten: Dr. Wolfram Jürgens vor seinem Praxiswagen, einem VW Touareg. Schwarmstedt, 2015.

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Tierärztliche Hochschule Hannover

Der Tierarzt kommt!

Quellen und Materialien zur Geschichte und Entwicklung tierärztlicher Mobilität

INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer

Doktorin der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae –

(Dr. med. vet.)

vorgelegt von

Katharina Beel

Hannover

Hannover 2015

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Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. Dr. habil. Johann Schäffer

Fachgebiet Geschichte der Veterinärmedizin und der Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover

1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Dr. habil. Johann Schäffer

2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Jürgen Rehage

Tag der mündlichen Prüfung: 16. November 2015

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Für Markus,

weil erst durch ihn mein Leben bunt wird.

Und für Jonas, meinen winzigen,

riesengroßen Helden!

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ………... 07

2 Quellen und Methodik ... 10

3 Tierärztliche Fortbewegungsmittel ……… 16

3.1 Der Fußmarsch ... 16

3.2 Das Pferd ……….. 20

3.2.1 Das Pferd als Reittier ………. 21

3.2.2 Das Pferd vor dem Wagen ……… 26

3.3 Das Fahrrad ………. 46

3.4 Das Motorrad ………. 55

3.5 Das Automobil ... 69

3.6 Außergewöhnliche tierärztliche Fortbewegungsmittel ... 106

3.6.1 An Land ... 106

3.6.2 Zu Wasser ... 110

3.6.2 In der Luft ... 114

4 Abrechnung von Wegegeld ………... 119

5 Schlussbetrachtung ....………..….…………... 130

6 Zusammenfassung ... 135

7 Summary ... 136

8 Quellen- und Literaturverzeichnis 137

8.1 Quellen ... 137

8.2 Literatur ... 141

9 Danksagung ... 146

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1 Einleitung

"Es war nicht immer leicht für den klassischen Landtierarzt [...] zu den weit abge- legenen [...] Bauernhöfen zu gelangen, um Kuh und Pferd zu behandeln. Der mo- derne Tierarzt, dem Allradauto und mitunter sogar Hubschrauber zur Verfügung stehen, hat es um vieles leichter als der alte Landtierarzt, für den der Besuch des kranken Viehs bisweilen eine große körperliche Anstrengung war."1

Für den Tierarzt ist und war die Fortbewegung in Form der alltäglichen Patientenbe- suche eine unverzichtbare Komponente des Praxisgeschehens. Die rasante techni- sche Entwicklung von Mobilität und Fortbewegungsmitteln in den vergangenen zwei Jahrhunderten hat auch den tierärztlichen Beruf beeinflusst. Vor allem für die Landtier- ärzte, die bis heute einen erheblichen Teil ihres Arbeitsalltages mit Patientenbesuchen verbringen, spielt die individuelle und den jeweiligen geographischen Gegebenheiten angepasste Fortbewegung eine wesentliche Rolle.

Mobilität stellt einen zentralen Aspekt menschlicher Kultur dar und ist außerdem eine selbstverständliche Eigenschaft und Erfolgsformel des Menschen2. Sie ist somit eng verknüpft mit sozialen, wirtschaftlichen und politischen Aspekten. Jede wissenschaft- liche Untersuchung der Mobilität, in diesem Falle beruflicher Mobilität, führt zwangs- läufig auch zu einem Vorstoß in den Bereich der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.

Ein zentraler Punkt in diesem Wissenschaftsfeld befasst sich mit der Frage, welcher Zusammenhang zwischen Industrialisierung, Berufsstrukturwandel und beruflicher Mobilität besteht. Aus subjektiver Sicht hat diese neben der technologischen und orga- nisatorischen auch eine leibliche, eine kognitive, eine soziale, eine kulturelle und eine geografische Dimension3.

Die internationale Verkehrsgeschichte zeigt auf, dass die Entwicklung von Mobilität und Fortbewegungsmitteln zeitlich nicht genau datiert werden kann. Noch heute gibt es global betrachtet erhebliche Unterschiede in Entwicklung und Art der Fortbewe- gung. Jedoch ist eine chronologische Einteilung in vormoderne und moderne Fort- bewegungsmittel möglich: vormoderne Fortbewegungsmittel zeichnen sich dadurch aus, dass der Einsatz von Muskelkraft, sei es durch eigene körperliche Leistung oder durch Zug- oder Reittiere, für die Fortbewegung erforderlich ist. Der Beginn der Moto- risierung markiert den Wandel zur modernen Fortbewegung.4

Die Ausübung des Berufs "Landtierarzt" und dabei insbesondere des Großtierprak- tikers wäre ohne ein geeignetes und ökonomisches Fahrzeug nahezu undenkbar. Be- reits in der vormodernen Ära hatten die "Fuhrwerke für die Praxis"5 einen so hohen Stellenwert, dass diesbezüglich in tierärztlichen Fachzeitschriften in regelmäßiger Fol- ge Artikel und Diskussionsbeiträge abgedruckt wurden. Die Ansprüche an ein Fahr-

1 Girtler, Roland (2009): "Holt's den Viechdoktor!" Die abenteuerliche Welt der alten Landtierärzte.

Böhlau Verlag Wien, Köln, Weimar, 191.

2 Hildebrandt, Nikolaus, Deubel, Katja; Dick, Michael (2001): "Mobilität"- Ein multidisziplinärer Begriff im Alltagsverständnis. In: Harburger Beiträge zur Psychologie und Soziologie der Arbeit, TU Hamburg- Harburg, Jg. 2001 (23), 5.

3 Hildebrandt et al. 2001 (wie Anm. 2), 56.

4Merki, Christoph Maria (2008): Verkehrsgeschichte und Mobilität. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 9- 10.

5 Goldbeck [o.V.] (1898): Fuhrwerke für die Praxis. In: Berl. Thierärztl. Wschr., Jg. 1898 (10), 111-112.

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zeug waren früher wie heute dieselben: Langlebigkeit, angemessene Anschaffungs- und Unterhaltungskosten, Kapazitäten für die Mitnahme von Instrumenten und Medi- kamenten, Komfort und ein optisch ansprechendes Design. Auch gezielte Werbean- zeigen finden sich bereits in den Fachzeitschriften ab den 1880er Jahren. Dabei wird sowohl direkt für Praxisfahrzeuge6 als auch für Ausstattungsgegenstände, wie bei- spielsweise Automobilschilder für deutsche Tierärzte7, geworben.

Mit Abil-ilišu, einem um 1739 v. Chr. in Babylonien tätigen Rinderheilkundigen, wird die tierärztliche Mobilität erstmals namentlich personifiziert.8 Eine Überlieferung der genauen Art seiner Fortbewegung im beruflichen Alltag ist jedoch nicht bekannt. Im historischen Kontext liegt es allerdings nah, dass er hauptsächlich zu Fuß oder mit einem von Rind oder Esel gezogenen Karren unterwegs gewesen sein wird, um seine Patientenbesuche tätigen zu können.

Schon immer waren die Überwindung von Distanzen sowie der lukrative Umgang mit Zeit- und Geldressourcen für den praktischen Tierarzt von Belang. Dieses gilt in erster Linie für die Landtierärzte, deren Patienten häufig räumlich weit auseinander und von den Städten abgelegen angesiedelt waren und auch heute noch sind. Doch ständig mobil und flexibel zu sein hat nicht nur materielle Konsequenzen: wer viel unterwegs ist, erfährt auch spezifische individuelle und familiäre sowie soziale Belastungen9. Diese Konsequenzen scheinen mit dem tierärztlichen Beruf seit jeher eng verknüpft zu sein. Aus diesem Grunde war und ist eine an den Berufsalltag optimal angepasste Mobilität für Tierärzte unerlässlich. Über das zeitliche Management hinausgehend war und ist die Wahl des geeigneten Fortbewegungsmittels eine der tragenden Säulen der Ausübung der täglichen tierärztlichen Praxis. Dabei unterscheidet sich der tierärztliche Beruf hinsichtlich der beruflichen Mobilität signifikant von anderen Berufen. Während in anderen Tätigkeitsfeldern ein Pendeln zwischen zwei Orten, nämlich in der Regel vom Wohnort zu einem festen Arbeitsplatz, erfolgt, muss der Tierarzt zwischen den einzelnen Patientenbesuchen immer wieder neue Distanzen wechselnder Länge und zeitlichen Aufwandes überwinden.

Georg Simon Winter von Adlersflügel thematisiert bereits im Jahr 168710 die weiten Wege eines Ross-Arztes auf dem Land:

"[...] die Stutereyen und Fohlen-Höfe gemeiniglich von Städten weit entlegen / daß man die Arzney-Mittel nicht stracks / wenn man es vonnöthen / haben kann [...]

manches Pferd / bis ihm Hülfe kommet / gar umfället"11.

6 Werbeanzeige der Firma F. O. Frankenberger & Co., Hamburg (1896), Einlegeblatt. In:Berl. Thierärztl.

Wschr., Jg. 1896 (11).

7 Abzeichen für deutsche Tierärzte, Werbeanzeige des Verlags der Tierärztlichen Rundschau (1915).

In: Tierärztl. Rdsch. 21 (20), 193.

8 Schäffer, Johann (1999): Abil-ilišu - "Rinderarzt" in Sippar, Babylonien (um 1739 v. Chr.). In: C. Becker, H. Manhart, J. Peters u. J. Schibler (Hrsg.): Historia Animalium ex Ossibus. Beiträge zur Paläoanatomie, Archäologie, Ägyptologie, Ethnologie und Geschichte der Tiermedizin. [Festschrift für Angela von den Driesch = Internationale Archäologie, Studia honoraria Bd. 8]. Verlag Marie Leidorf, Rahden/ Westf., 429-435.

9 Schneider, Norbert F.; Limmer, Ruth; Ruckdeschel, Kerstin (2002): Mobil, flexibel, gebunden. Familie und Beruf in der mobilen Gesellschaft. Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main, 18.

10 Winter von Adlersflügel, Georg Simon (1687): Neuer und vermehrter Tractat von der Stuterey oder Fohlenzucht. Wolfgang Moritz Endters, Nürnberg, 186-188.

11 Winter von Adlersflügel 1687 (wie Anm. 10), 186.

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Er rät aus Gründen der Zeit- und Geldersparnis den praktischen Ross-Ärzten zum An- legen und Führen eines eigenen Kräutergartens, um die weiten und zeitraubenden Wege in eine städtische Apotheke sowie hohe Kosten für die Beschaffung der benö- tigten Arznei zu vermeiden.

Tierärzte haben schon immer ein hohes Maß an Kreativität bei der Wahl des pas- senden Fortbewegungsmittels bewiesen. Den geographischen und meterologischen Gegebenheiten sowie dem infrastrukturellen Ausbau des Straßen- und Wegenetzes entsprechend, wurden alle erdenklichen Arten der Fortbewegung genutzt, um die täglich anfallenden Patientenbesuche möglichst ökonomisch tätigen zu können.

Das Ziel meiner Arbeit ist die erstmalige historiographische Darstellung der Ent- wicklung der tierärztlichen Mobilität in Wort und Bild mit Schwerpunkt 19. und 20.

Jahrhundert. Jedes ausgewählte Fortbewegungsmittel wird dabei von seinen techni- schen Anfängen bis zum heutigen Entwicklungsstand hinsichtlich der Nutzung in der tierärztlichen Praxis dargestellt. Zusätzlich wird der ökonomische Einfluss der ein- zelnen Fortbewegungsmittel auf das tierärztliche Berufsfeld herausgearbeitet und dessen Bewertung angestrebt. Des Weiteren erfolgt eine Darstellung der Wirtschaft- lichkeit in Bezug auf die Kosten für Anschaffung und Unterhalt der einzelnen Fort- bewegungsmittel beziehungsweise Fahrzeuge sowie die Abrechnung von Wegegeld nach der jeweils gültigen Berechnungsgrundlage wie der Preussischen Medicinaltaxe und der späteren Gebührenordnung für Tierärzte. Eine Bewertung des Einflusses von Mobilität und Fortbewegungsmitteln auf die Entwicklung des tierärztlichen Berufes, besonders des Berufszweiges "Landtierarzt" respektive "Großtierpraktiker" wird ange- strebt.

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2 Quellen und Methodik

Grundlegend für meine Arbeit ist in erster Linie die Recherche nach Primärquellen in deutschen tierärztlichen Zeitschriften, wie beispielsweise der Berliner Thierärztlichen Wochenschrift (später Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift), der Deutschen Tierärztlichen Wochenschrift, der Tierärztlichen Rundschau und der Tier- ärztlichen Umschau. Bei Zeitschriftenbelegen wird wie üblich nach Band und Heft zitiert [ z. B. 46 (12) ]. Ist keine Bandzählung vorhanden, wird der Jahrgang angege- ben [ z. B. Jg. 1902 ].

Beiträge der aktuellen Tagespresse, biographische und autobiographische Gegen- wartsliteratur12 sowie ergänzend mündliche Überlieferungen durch Zeitzeugen finden ebenfalls Verwendung, um den historischen Verlauf der tierärztlichen Mobilität darzu- stellen. Da sich die Quellenlage als äußerst umfangreich aber häufig oberflächlich erweist, verwende ich in meiner Arbeit in erster Linie die Quellen, in der die Mobilität eingehend thematisiert wird. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf die tierärztliche Fortbewegung im Rahmen der Praxiseinsätze und Visiten im Berufsalltag praktischer Tierärzte. Eine Darstellung tierärztlicher Mobilität hinsichtlich Dienst- und Geschäfts- reisen wird somit vernachlässigt. Eine statistische Erhebung über die unterschied- lichen Arten der tierärztlichen Fortbewegung erfolgt in dieser Arbeit nicht, wäre aber für folgende wissenschaftliche Untersuchungen anzuregen. Ebenso wird die Fortbe- wegung der im Militärdienst stehenden Tierärzte, die ihre im Feldeinsatz benötigten chirurgischen Instrumenten sowie die nötigsten Medikamente in Satteltaschen direkt mit sich auf dem Pferd führten, während die übrigen Instrumente auf einem Wagen bei einem Helfer gelagert wurden, wird hier nicht thematisiert.

Die Gliederung meiner Dissertation erfolgt weitestgehend chronologisch, sowohl bezo- gen auf die Reihenfolge der Darstellung der einzelnen Fortbewegungsmittel als auch auf deren eigene technische Entwicklung innerhalb des jeweiligen Kapitels.

In einem in der Berliner Thierärztlichen Wochenschrift aus dem Jahr 189413 veröff- entlichten Artikel des Tierarztes Becker aus Bevensen stellt dieser die positiven Eigen- schaften einer von Dr. Münter in Herford patentierten Gig, einem leichten zweirädrigen Wagen, den seiner Meinung nach eher ungeeigneten Eigenschaften des von ihm jah- relang zuvor im Praxisalltag genutzten Reitpferds und danach des Velocipeds14, ge- genüber. Er bewirbt dabei die praktischen Vorzüge des Gig als Praxisgefährt und schließt mit den Worten:

"Aus all diesen Gründen kann ich diesen Wagen den Herren Collegen für die Praxis nur empfehlen, denn ein Thierarzt, der ein wirklich practischer sein will, muss auch ein practisches Fuhrwerk besitzen."15

12 Hierzu dient als Leitfaden: Schönbeck, Lena (2009): Tierarzt und Tierärztin in der Belletristik – Studien zum Öffentlichkeitsbild des Berufes. Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss.

13 Becker [o.V.] (1894): Der Transport in der thierärztlichen Praxis. In: Berl. Thierärztl. Wschr., Jg. 1894 (49), 582-583.

14 Hierbei kann es sich entweder um das von Carl Benz in den Jahren 1894–1901 produzierte "Velo", den ersten in Serie hergestellten Motorwagen handeln (Oswald, Werner (1987): Mercedes-Benz Perso- nenwagen 1886-1986. Motorbuch Verlag, Stuttgart, 28-30.) oder um das "Stangen-Veloziped", einen direkten Vorläufer des heutigen Niederrads mit Hinterradantrieb.

15 Becker 1894 (wie Anm. 13), 583.

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Bei der Durchsicht der Fachzeitschriften stößt man regelmäßig auf Erfahrungsberich- te dieser Art. Wenn auch dabei insbesondere der subjektive Eindruck des Autors mit einem oder mehreren Fuhrwerken hervorgehoben wird, finden sich doch die gleichen Anforderungen an ein geeignetes Gefährt annähernd in jedem Bericht wieder:

"[...] der Wagen soll billig sein, soll leicht mit einem Pferde zu fahren und ausdau- ernd sein, darf nicht zu viel Pflege und möglichst wenig Reparaturen kosten, und last not least, er darf auch etwas elegant erscheinen."16

Dieses Zitat des aus Potsdam stammenden Rossarztes Goldbeck aus dem Jahr 1898 zeigt, dass sich auch im Verlauf von 120 Jahren Verkehrsgeschichte und -entwicklung die Ansprüche an ein geeignetes Praxisfahrzeug kaum verändert haben. Wirtschaft- lichkeit, Schnelligkeit, hohe Kapazitäten bei der Mitnahme von Medikamenten und Ins- trumenten sowie Komfort und Langlebigkeit waren schon um 1900 ausschlaggebend bei der Wahl des geeigneten Praxisfahrzeugs17 und sind es noch heute.

Trenton C. Boyd, seit 1970 Leiter der Zalk Veterinary Medical Library an der Univer- sität von Missouri, USA, veröffentlichte im Jahr 2011 in der Zeitschrift "Historia Medi- cinae Veterinariae" eine Auswahl seiner internationalen veterinärmedizinhistorischen Postkarten, auf denen unter anderem tierärztliche Fortbewegungsmittel dargestellt sind.18 Auf diesen Fotografien sind die Praxisfahrzeuge entweder alleiniger Gegen- stand der Postkarte oder ein Teil der Darstellung einer Praxis- oder Tierklinikwerbung.

Eine dieser Postkarten zeigt einen unbekannten Tierarzt in den USA im Jahr 1912 vor seiner vierrädrigen Kutsche (Abb. 1), die auf dem Heck einen Arbeitsbereich aufweist, auf dem diverse Medikamentenflaschen und Instrumente erkennbar sind. Ob es sich dabei um einen Eigenumbau des Tierarztes oder ein kommerzielles, für den tier- ärztlichen Einsatz entwickeltes Fabrikat handelt, ist allerdings nicht nachzuvollzieh- en19.

Den außergewöhnlichen tierärztlichen Fortbewegungsmitteln wird besonders in zwei Büchern der Gegenwart Aufmerksamkeit geschenkt. Dieses ist zum einen das Buch

"Holt's den Viechdoktor!" von Roland Girtler aus dem Jahr 2009, in welchem der Autor Gespräche mit alten Landtierärzten, die während ihrer aktiven Zeit in Österreich in den Hochgebirgslagen praktizierten (Abb. 2) oder mit deren engem Verwandten- und Be- kanntenkreis geführt hat. Das Kapitel "Die alten Landtierärzte auf Tour" des Buches widmet sich ausschließlich der tierärztlichen Mobilität. Darin werden sowohl die üb- lichen Arten der Fortbewegung thematisiert als auch außergewöhnliche, wie beispiels- weise die Fahrt zum Patienten in der Materialseilbahn oder auf Skiern.

Zum anderen wird in Claudia Sewigs Biografie aus dem Jahr 2009 über Bernhard Grzimek (Abb. 3) das beeindruckende Ausmaß der Flexibiltät eines einzelnen Tier- arztes deutlich. Um seine Tierfilmaufnahmen in der afrikanischen Serengetisteppe zum oskarprämierten Dokumentarfilm "Serengeti darf nicht sterben" nach seinen Vor- stellungen optimal durchführen zu können, erwarb Bernhard Grzimek 1957 gemein- sam mit seinem Sohn Michael den Pilotenschein und zeitgleich eine Dornier Do 27-

16 Goldbeck 1898 (wie Anm. 5), 112.

17Ziegenbein [o.V.] (1906): Fuhrwerke für die Praxis. In: Berl. Thierärztl. Wschr., Jg. 1906 (26), 478- 488.

18 Boyd, Trenton C. (2011): Veterinary Medicine as portrayed on postcards. In: Historia Medicinae Veterinariae 36 (1-4), 1-124.

19 Boyd 2011 (wie Anm. 18), 41.

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B1, mit der beide noch im selben Jahr nach Afrika aufbrachen20. Nicht nur mit dem Flugzeug, sondern auch mit einem seltenen Landfahrzeug, einem roten "Amphicar", einen Amphibienfahrzeug in Cabrioletausführung, war Grzimek in Afrika unterwegs.

Abb. 1: Postkarte, USA 1912. Unbekannter Tierarzt vor seiner mit Arbeits- und Apothekenaufbau ausgestatteten Praxiskutsche.

(Quelle: Boyd 2011 (wie Anm. 18), 41)

20 Sewig, Claudia (2009): Bernhard Grzimek. Der Mann, der die Tiere liebte. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach, 225.

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Abb. 2: Cover des Buches „Holt’s den Viechdoktor!“

von Roland Girtler (2009), (wie Anm. 1).

(Quelle: Foto Beel)

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Abb. 3: Cover des Buches „Bernhard Grzimek. Der Mann, der die Tiere liebte“ von Claudia Sewig (2009), (wie Anm. 20).

(Quelle: Foto Beel)

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Auch heute gibt es neben der herkömmlichen Art, Patientenbesuche mit dem Auto zu erledigen, auch immer wieder ungewöhnliche Arten der tierärztlichen Fortbewegung.

Ein Artikel aus dem Online-Magazin "Der Spiegel" vom 12. März 2014 über den in der Nähe von Stuttgart praktizierenden Tierarzt Steffen Kappelmann berichtet über die Nutzung eines Ultraleichthubschraubers (Abb. 4) als Praxisfahrzeug. Als Beweggrund für den Einsatz des Hubschraubers nennt Kappelmann die vielfachen Baustellen und die daraus resultierenden Verkehrsstaus rund um Stuttgart, die bereits dazu geführt haben, dass er durch die daraus entstandene zeitliche Verzögerung einen Notfall nicht rechtzeitig erreichen konnte und die zu behandelnde Kuh verendet war.21

Darüber hinaus sind der Anpassung und Kreativität bei der Wahl des geeigneten Praxisfahrzeugs keine Grenzen gesetzt. Sei es auf Ski, in Materialseilbahnen, in Falt- booten oder Kübelwägen: Tierärzte haben sich seit jeher alle erdenklichen Arten der Mobilität zu Nutze gemacht, die ihnen ihre Zeit und Lebensumstände zu bieten ver- mochten.

Abb.4: Tierarzt Dr. Steffen Kappelmann in seinem Ultraleichthubschrauber.

Stuttgart, 2014.

(Quelle: www.spiegel.de/karriere/berufsleben/fliegender-tierarzt-mit-dem-hubschrauber-zum-rind- a-958301.html., 27.27.2014)

21 Kinzelmann, Fabienne (2014): Kommt ein Tierarzt geflogen. Per Hubschrauber zum Stall. In:

www.spiegel.de/karriere/berufsleben/fliegender-tierarzt-mit-dem-hubschrauber-zum-rind-a- 958301.html, 27.27.2014.

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3 Tierärztliche Fortbewegungsmittel

3.1 Der Fußmarsch

– der Tierarzt unterwegs per pedes –

Die ursprünglichste Art der Mobilität stellt die Fortbewegung per pedes dar. Vor allem auf dem Land oder in anderen Gebieten mit mangelhaft ausgebauter Infrastruktur, wie beispielsweise im Hochgebirge, waren Tierärzte noch bis weit ins 20. Jahrhundert zu Fuß unterwegs. Der körperliche und zeitliche Aufwand, auf diese Weise zu den Patien- ten zu gelangen, war für den Tierarzt enorm. Der Witterung ungeschützt ausgeliefert konnten im Verlauf eines Arbeitstages nur wenige Patientenbesuche getätigt werden.

Sehr häufig finden sich nur allgemein gehaltene Angaben über den Fußmarsch, wie beispielsweise die Aussage des Tierarztes Herwig Forster aus dem in der österreich- ischen Steiermark gelegenen Dorf Großreifling, der dort in den 1950er Jahren zu prak- tizieren begann und in Girtlers Buch "Holt's den Viechdoktor" zitiert wird. Dieser äußert sich folgendermaßen:

" 'Auch zu Fuß bin ich viel unterwegs gewesen.' "22

Dieses Zitat steht stellvertretend für die häufig knapp und oberflächlich gehaltenen Aussagen über den Fußmarsch. In Girtlers Buch finden sich aber auch präzisere An- gaben über die Fortbewegung zu Fuß der von Beginn bis Mitte der 20. Jahrhunderts im alpinen Hochgebirge tätigen Tierärzte. Es wird dabei deutlich, dass der Fußmarsch nicht nur die ursprünglichste Art der Fortbewegung war, sondern in Abhängigkeit von geographischen Gegebenheiten und der klimatischen Situation, besonders in den Win- termonaten, auch eine zwingende Notwendigkeit besaß.

Dr. Franz Krawarik war bis 1947 als praktischer Tierarzt im oberösterreichischen, zum Traunviertel gehörenden Dorf Vorderstoder zu Fuß unterwegs. In seinen unveröffent- lichten, durch Girtler zitierten Erinnerungen, schreibt dieser:

" 'Meist war es nicht die tierärztliche Schwerarbeit an sich, die das Schwerste von mir abverlangte, sondern der Kampf mit den Wetterunbilden, der Weg zur Arbeit, welcher zur Qual wurde. Es kam vor, dass ich auf allen vieren mit Müh und Not über vereiste Steilhänge zu den Gehöften klettern musste.' "23

Und weiter schreibt er:

"Eines Abends wurde ich dringlich zu einem weit entfernten Bergbauern nach Oberweng bei Spital am Pyhrn geholt. Einer langen Talfahrt mit dem Pferdefuhrwerk folgte ein noch längerer nächtlicher Aufstieg in die Berge. Ich hatte mir den Weg genau beschreiben lassen und ging allein. Nach Mitternacht kam ich endlich an."24

Während in der Mitte des 20. Jahrhunderts die individuelle Mobilität durch motorisierte Gefährte bereits vielerorts nachhaltig revolutioniert worden war, konnte aufgrund der

22 Zit. in Girtler 2009 (wie Anm. 1), 202.

23 Krawarik, Franz (1969): Erinnerungen, unveröffentlichtes Manuskript. In: Girtler 2009 (wie Anm. 1), 194.

24 Krawarik 1969 (wie Anm. 23), 44.

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mangelhaft erschlossenen Infrastruktur der Tierarzt im Hochgebirge noch nicht davon profitieren.

" 'Der Tierarzt ist dann zu Fuß zu uns herauf. Eine gute Stunde ist der Tierarzt gegangen. Damals, bis ungefähr ins Jahr 1957, gab es keine Straße zu unserem Hof.' "25

Allein schon die Entfernung zum Patienten stellte den Tierarzt vor große logistische Probleme, denn zusätzlich mussten auch die für die Behandlung benötigten Instru- mente und Medikamente mitgeführt werden. So berichtet Dr. Franz Krawarik:

" 'Alles war tief verschneit, ich wurde zu einem Patienten [...] zwanzig Kilometer entfernt, gerufen. Natürlich musste ich zu Fuß und mit meinem schweren Rucksack am Buckel marschieren. Fünf Stunden brauchte ich hin und über sechs Stunden bergauf zurück. Ein ganzer Tag verging also für den einen Besuch, morgens brach ich auf und in der Dunkelheit kam ich heim.' "26

Der Tierarzt Dr. Herwig Forster, der um 1950 die väterliche Praxis in Großreifling in der österreichischen Steiermark übernahm, berichtet ebenfalls in Girtlers Buch vom Fußmarsch zur alltäglichen tierärztlichen Fortbewegung. Auch sein Vater (Abb. 5) erle- digte seine Patientenbesuche zu Fuß. Später legte er sich dann zunächst ein Motorrad und danach einen VW-Kübelwagen als Praxisfahrzeuge zu.27

Abb. 5: Dr. Herwig Forsters Vater Adolf Forster zu Fuß auf dem Weg zu seinem letzten Patientenbesuch vor dem Ruhestand, Steiermark, 1950er Jahre.

(Quelle: Girtler 2009 (wie Anm. 1), 204)

25 Zit. in Girtler 2009 (wie Anm. 1), 193.

26 Zit. in Girtler 2009 (wie Anm. 1), 195.

27 Zit. in Girtler 2009 (wie Anm. 1), 112.

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Die Schrittgeschwindigkeit eines Menschen beträgt auf ebener Strecke durchschnitt- lich 5-7 km/h. Hatte der Tierarzt zum Beispiel eine Visite in 10 km Entfernung zu täti- gen, musste er (je nach Geländeform) also rund zwei Stunden pro Weg einkalkulieren, in unebenem Gelände auch wesentlich mehr. Es ist offensichtlich, dass in dringenden Notfällen aufgrund des zeitlichen Aufwandes eine tierärztliche Versorgung mitunter für den Patienten zu spät erfolgte. Der Zeitverlust und auch die wirtschaftlichen Einbußen durch derart lange An- und Abmarschwege waren erheblich, so dass oftmals nur ein Termin pro Tag erledigt werden konnte.

Aus einem Online-Artikel über die Historie der Tierarztpraxis Hermann in Dachsbach im mittelfränkischen Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim geht hervor, dass im Jahr 1902 ein Tierarzt namens Kreuzer seine tierärztliche Tätigkeit antrat, diese aber aufgrund des großen Einzugsgebietes und der damit verbundenen langen und beschwerlichen Fußmärsche innerhalb kurzer Zeit wieder aufgab. Darüber hinaus war die tierärztliche Tätigkeit in Dachsbach zu dieser Zeit auch nicht lukrativ genug. Die Gemeinde musste das Einkommen des Tierarztes jährlich mit 200 Mark bezuschuss- en. Kreuzers Nachfolger, Tierarzt Dr. Oskar Schiller, musste seine Patientenbesuche ebenfalls ohne Fahrzeug erledigen und mit voll bepacktem Rucksack die Landwirte zu Fuß aufsuchen.28

Maria Gräfin von Maltzan beschreibt in ihrer Autobiografie "Schlage die Trommel und fürchte dich nicht" eine Situation aus dem Jahr 1971, in der sie als Praxisvertretung in Bütschwil im Schweizer Kanton St. Gallen tätig war. Die Anfahrt zu einer nächtlichen Geburt auf einer Hochalm wird ihr durch den Bauern folgendermaßen beschrieben:

"[...] Sie fahren bergauf bis zu einem Bach. Fahren Sie in den Bach hinein und wenden Sie den Wagen. Stellen Sie ihn ans Ufer und gehen Sie von da ab zu Fuß weiter."29

Mit schwerer Instrumententasche und bei Starkregen musste die Tierärztin dann einen anstrengenden Fußmarsch zum Gehöft bewältigen, von wo aus sie eine zusätzliche Strecke zu dem noch höher gelegenen Kuhstall zurücklegen musste.

Die Autorin Elisabeth Krameyer schreibt unter dem Pseudonym Leonore Hanss in ihrem Roman "Sieben aus dem Doktorhaus" über das Leben der thüringischen Tier- arztfamilie Berg vor und während des Ersten Weltkriegs. Bei der Autorin handelt es sich um eines der sieben Kinder der Familie, das in seinen Beschreibungen die Er- lebnisse des Vaters als Tierarzt gemeinsam mit seiner Familie in den Vordergrund stellt. Es handelt sich dabei um eine fiktional bearbeitete Familiengeschichte, nicht um eine Autobiografie.30 Die Autorin beschreibt, dass ihr Vater, der Kreistierarzt Dr. Her- mann Berg, sich nach seiner Militärzeit und Heirat als praktischer Tierarzt in seiner Heimatumgebung niederließ. Anfänglich konnte er sich Pferd und Wagen aufgrund geringer beruflicher Auslastung noch nicht leisten, weshalb er seine Patienten zu Fuß aufsuchen musste:

28 www.tierarztteam.de/Website/Geschichte.html, 01.04.2014.

29 Maltzan, Maria Gräfin von (1986): Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Ullstein Verlag, Berlin, Frankfurt/M., 257.

30 Schönbeck, Lena (2009): Tierarzt und Tierärztin in der Belletristik. Studien zum Öffentlichkeitsbild des Berufes. Hannover, Tierärztliche Hochschule, Diss., 27.

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"Als Wanderbursch, wie er lachend sagte, durchquerte er das Osterland und sang sich eins aus dem überschäumenden Glücksgefühl heraus, heimgekehrt zu sein."31

Im Laufe seines ersten Arbeitssommers steigerte sich sein Patientenaufkommen aller- dings erheblich:

"[…] sah mit Bangen den grundlosen Wegen des Winters entgegen, nicht wissend, wie er zu Fuß die Entfernungen überwinden sollte."32

Der Arbeitsbereich des Tierarztes Berg umfasste räumlich sowohl Besuche in der Stadt als auch weiter entfernt gelegene Visiten im ländlichen Umkreis. Die Patienten- besuche in der Stadt erledigte er dabei auch zu der Zeit, als bereits Pferd und Wagen zur Verfügung standen, weiterhin zu Fuß:

"Schon um fünf Uhr hatte des Doktors Tagewerk begonnen, denn auf dem Schwei- nemarkt erwarteten ihn die Viehhändler, die Spediteure brauchten ihn, unter deren großen Pferdebeständen sich immer Patienten befanden. Die Tiere wurden behan- delt, bevor die Kutscher mit ihren Gespannen ausrückten. Im herzoglichen Marstall endeten des Doktors Stadtbesuche, und dann lenkte er seine Schritte heimwärts, um mit seiner Familie das erste Frühstück einzunehmen."33

In der Berliner Tierärztlichen Wochenschrift aus dem Jahr 1913 ist der Artikel "Aus dem Leben des Geheimen Veterinärrats Dr. Eduard Greve in Oldenburg" von Veteri- närrat Anton Tapken veröffentlicht. Der Autor beleuchtet darin Greves Lebensweg anhand dessen autobiografischen Aufzeichnungen. Im Jahr 1844 führte ihn sein Weg in einen "kleinen Ort der Wesermarschen", wo er ab diesem Zeitpunkt als praktischer niedergelassener Tierarzt tätig war. Er beschreibt dabei die Widrigkeiten der Land- praxis zu dieser Zeit:

" 'Die Ausübung der Praxis war äußerst beschwerlich, die Kleiwege (Marschwege) waren mitunter sehr schlecht und in der ganzen Marsch noch keine Chaussee vor- handen. Im ersten Jahr machte ich die Wege zu Fuß […]'."34

Nur wenige Quellen thematisieren tiefergehend die Fortbewegung per pedes. Es wird aber dennoch deutlich, dass der Fußmarsch für den Tierarzt eine zwingende Notwen- digkeit, gelegentlich sogar ein unumgängliches Übel war, Patientenbesuche zu tätigen.

Sei es in Ermangelung technischen Fortschritts, aufgrund schlecht ausgebauter Infra- struktur, in Abhängigkeit von wirtschaftlichen Einflüssen, geographischen oder klima- tischen Gegebenheiten: der Fußmarsch war Mittel zum Zweck und nicht Mittel der Wahl. In den Städten allerdings, wo die Wege zum Patienten in der Regel kürzer wa- ren, war der Fußmarsch auch mitunter von Vorteil, da keine zusätzliche Zeit z. B. für das Satteln oder Anspannen von Pferden benötigt wurde. Dennoch waren Tierärzte grundsätzlich bestrebt, ein schnelles, bequemes und geräumiges Fahrzeug zu benutz- en, da besonders die Zeitersparnis und die Verbesserung des Komforts gegenüber dem Fußmarsch erheblich waren.

31 Hanss, Leonore (1937): Sieben aus dem Doktorhaus. Nach dem Leben erzählt. Linden-Verlag Herbert Fischer, Leipzig, 45.

32 Hanss 1937 (wie Anm. 31), 45.

33 Hanss 1937 (wie Anm. 31), 7.

34 Tapken, Anton (1913): Aus dem Leben des Geheimen Veterinärrats Dr. Eduard Greve in Oldenburg.

In: Berl. Thierärztl. Wschr., Jg. 1913 (19), 353.

(26)

3.2 Das Pferd

– der Tierarzt zu Pferd und auf dem Wagen –

Die Domestikation des Pferdes erfolgte im 4. oder 3. Jahrtausend v. Chr. und beein- flusste durch seine Nutzung das Leben, die Kultur und das Kriegswesen der Mensch- heit nachhaltig. Die physische Leistung, die ein Pferd erbringen kann, ist etwa achtmal so groß wie die des Menschen, allerdings benötigt das Pferd auch achtmal mehr Nahrung35. Bis Mitte des 1. Jahrtausends vor Christus war das Pferd hauptsächlich vor den Streit- und Jagdwagen gespannt, erst danach wurde es auch als Reittier genutzt.36 Das Pferd ist somit eines der ersten Individualfortbewegungsmittel, das sich der Mensch zunutze gemacht hat. Gleiches gilt für Esel und Rinder, die ebenfalls als Zug- tiere, vor einfache Karren oder als Lasttiere an der Hand geführt, eingesetzt wurden.

Den Stellenwert und den vielfältigen Einsatz des Pferdes erreichten Esel und Rinder allerdings nie, weswegen hier auf deren explizite Darstellung verzichtet werden soll.

Das Pferd bot eine wesentliche Erleichterung hinsichtlich der körperlichen und zeitlich- en Belastung im tierärztlichen Berufsalltag. Durch die Nutzung als Reit- und Zugtier verbesserten sich die Kapazitäten für die Mitnahme medizinischer Instrumente und Medikamente sowie der Einfluss auf den zeitlichen Aspekt bei Praxisfahrten signifi- kant.

Während der industriellen Revolution und der damit einhergehenden Urbanisierung wuchs der Bedarf an Verkehrsmitteln jeglicher Art. Mit steigender Technisierung rückte das Pferd als Transportmittel für den Güter-, Fern- und Personenverkehr auf Lang- strecken allerdings kontinuierlich in den Hintergrund.37 Gleichzeitig erhöhte sich aber vorerst der Bedarf an Pferdestärken für den öffentlichen Personennahverkehr sowie den regionalen Verkehr. Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die Masse der Kraftfahr- zeuge auf den Straßen erheblich an, wodurch das Pferd dann endgültig seine dominie- rende Rolle als Zugtier verlor. 38

In den zwei folgenden Kapiteln wird das Fortbewegungsmittel Pferd separat als Reit- und Zugtier charakterisiert und seine Entwicklung und Nutzung in der tierärztlichen Praxis dargestellt.

35 Merki 2008 (wie Anm. 4), 17.

36 Schäffer, Johann (1985): Die Pferdeheilkunde in der Spätantike – zum Stand der Bearbeitung des Corpus Hippiatricorum Graecorum. In: Pferdeheilkunde 1, 75-94, hier 75.

37 Wernicke, Rudolf K. H. (1997): Veterinärmedizin und Verkehr. Ein historischer Überblick. In: Brumme, Martin Fritz; Mickwitz, Gerhard von (Hgg.): Das Berliner Colloquium "Veterinärmedizin und Probleme der Zeitgeschichte". Eine Gegenüberstellung tierärztlicher Erfahrungen in DDR und Bundesrepublik.

[Veterinärwesen und Tiermedizin im Sozialismus, Band 2], Deutsche Veterinärmedizinische Gesell- schaft e.V., Verlag für Wissenschafts- und Regionalgeschichte, Berlin, 133-152, hier 139.

38 Wernicke 1997 (wie Anm. 37), 142.

(27)

3.2.1 Das Pferd als Reittier

"Es sind deren mehrere Kategorien aufzuzählen, welche nach der Anforderung, die man stellt, sehr verschiedene Gebäude und eine sehr verschiedene Dressur be- dingen […]"39

so Friedrich von Krane in seinem Buch "Pferd und Wagen. Vollständige Unterweisung über deren Auswahl, Erhaltung und Benutzung, nebst einem historischen Abriss über Pferdezucht, Reitkunst und Fuhrwesen und Notizen über Fohlenzucht" aus dem Jahr 1861 in seinem Kapitel über Pferde zum Einsatz unter dem Reiter. In der Folge teilt er die Reitpferde in acht Kategorien ein: Renn-, Jagd-, Schul-, Soldaten-, Reit- und Da- menpferde, Klepper und Ponies. Das Reitpferd wird dabei von ihm als reines Luxus- pferd für die feinen Leute definiert:

"[…] ein Tier, das den Zweck hat, den versessenen Unterleib des Banquiers, Juris- ten und Professoren aufzurütteln, den Herrn Consoul vom Landsitz in die Stadt zu tragen und den jungen Kaufherrn aus dem Comptoir ins Kaffeehaus vor dem Thore.

[…] Die malerische Schönheit des Thieres, Haarfarbe, Mähne, Köpfchen und Schwänzchen spielen hier die Hauptrolle. […] Es sind niedliche Thierchen, die im Gleichgewicht stehen, namentlich Sprößlinge zierlicher Landpferde und arabischer Hengste mit etwas weichem Rücken und durchtretenden Fesseln hier an ihrer Stelle. Sie müssen nicht fein geritten sein und einen Ruck im Maul und eine falsche Hülfe nicht übel nehmen."40

Die Kategorie des Pferdes, das als optimales Fortbewegungsmittel für berufliche Zwecke dienen soll, ist nach seiner Definition der "Klepper", genauer der "Reiseklepp- er":

"[…] das Thier der Landstraße, das Pferd der Steuerbeamten, Aerzte, Agenten ec., muß sich leicht im Stalle handhaben lassen, verträglich sein und nicht zu Erkäl- tungs- und Verdauungskrankheiten inclinieren. […] und muß sich oft die rohe Be- handlung der Hausknechte gefallen lassen. Hengste sind nicht zu gebrauchen, Wallache die besten. Scheuigkeit ist namentlich für Leute, welche des Nachts viel auf der Landstraße liegen müssen, höchst gefährlich. Gute Hufe sind unerlässlich.41

Diese Pferde müssen ausdauernd, zuverlässig und außerdem Lastenträger sein. Ein der Mode entsprechendes Exterieur ist für ihn eindeutig von untergeordneter Bedeu- tung.

In fachhistorischer Literatur wird das Pferd unter dem reitenden Tierarzt selten er- wähnt. Möglicherweise ist dies einer gewissen Selbstverständlichkeit geschuldet, da das Pferd als Individualfortbewegungsmittel schon über Jahrhunderte eingesetzt wur- de. Ähnlich zum Fußmarsch wird die Fortbewegung zu Pferde häufig nur kurz er- wähnt. "Ich habe ja gerade für Fuhrwesen stets besonderes Interesse gehabt, auch […] Reitpferde benutzt […]."42. Dieses Zitat entstammt Oberveterinär Goldbeck in dem

39 Krane, Friedrich von (1861): Pferd und Wagen. Vollständige Unterweisung über deren Auswahl, Erhaltung und Benutzung, nebst einem historischen Abriss über Pferdezucht, Reitkunst und Fuhrwesen und Notizen über Fohlenzucht. Coppenrath'sche Buch- und Kunsthandlung, Münster, 104.

40 Von Krane 1861 (wie Anm. 39), 110-111.

41 Von Krane 1861 (wie Anm. 39), 113.

42 Goldbeck [o.V.] (1906): Fuhrwerke für die Praxis. In: Berl. Tierärztl. Wschr., Jg. 1906 (1), 5.

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1906 erschienen Artikel "Fuhrwerke für die Praxis" in der Berliner Tierärztlichen Woch- enschrift, welcher nachfolgend in Kapitel 3.2.2 noch ausführlich thematisiert wird.

Auf dem Gemälde von Wilhelm Maria Hubertus Leibl (1844-1900) aus dem Jahr 1872 (Abb. 6) ist der Tierarzt Ferdinand Maurer zu Pferde portraitiert. Dieser war Leibls Gastgeber und wichtigster Gesellschafter während seines Aufenthalts im oberbay- erischen Graßlfing bei Fürstenfeldbruck. Den Maler und den Tierarzt verband ihre ge- meinsame Leidenschaft für die Jagd und die Natur. Leibl schenkte Maurer zum Ab- schied aus Graßlfing das Bild "Der Schimmelreiter", das Maurer zu Pferde darstellt.43 Ob es sich dabei um ein Pferd handelt, das Maurer für die Fortbewegung in der Praxis oder als Reitpferd im Alltag beziehungsweise für sein Privatvergnügen, zum Beispiel für die Jagd, genutzt hat, ist abschließend nicht zu klären. Allerdings stellt dieses Bild eine der wenigen vorhandenen Abbildungen eines zivilen Tierarztes auf einem Pferd dar.

Abb. 6: Tierarzt Ferdinand Maurer zu Pferd ("Der Schimmelreiter"), Wilhelm Maria Hubertus Leibl, 1872.

(Quelle: Wallraff-Richartz-Museum Köln)

43 Meyer, Helmut und Gudrun (2001): Zwei Tierarztbilder von Wilhelm Leibl. In: Johann Schäffer (Hg.):

Tiermedizin im Spiegel der Kunst, Literatur und Musik. [8. Tagung der DVG-Fachgruppe Geschichte der Veterinärmedizin], Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Gießen, 9-20, hier 10-12.

(29)

Der bereits in Kapitel 3.1 erwähnte Tierarzt Eduard Greve, dessen Leben und autobio- grafische Aufzeichnungen in der Berliner Tierärztlichen Wochenschrift aus dem Jahr 1913 durch den Tierarzt Anton Tapken beleuchtet werden, erwähnt in seinen Memoi- ren, dass er sich nach dem ersten Jahr als niedergelassener Tierarzt, in dem er zu Fuß seine Visiten in den Wesermarschen im nordwestlichen Niedersachsen erledigte, ein Reitpferd zulegte.44

In dem Buch „Gespräche mit einem Pferdemann: Dr. Rudolf Lessing“ aus dem Jahr 1995 hat der Autor Dietbert Arnold Gespräche niedergeschrieben, die im Unterricht der Landesfachklassen für Pferdewirte des Landes Bremen zwischen den Auszubil- denden und Dr. Rudolf Lessing aufgenommen wurden. Der Tierarzt stellt sich in diesen Gesprächen den Fragen der angehenden Pferdewirte, die alle Bereiche seines Lebens (nicht nur die als praktischer Tierarzt) betreffen. Im April 1945 war Lessing auf dem Heeresremontenamt in Hostau im damaligen Sudetenland (heutiges Hostouň im östlichen Teil des tschechischen Bezirks Domažlice) als Stabsveterinär der Wehr- macht stationiert. Auf diesem Heeresgestüt und den drei dazugehörigen Vorwerken Hassatitz, Taschlowitz und Zwirschen waren zu Kriegsende ungefähr 400 Pferde der Rasse Lippizaner und zusätzlich einige arabische Vollblüter untergebracht. Im April 1945 erreichte Lessing ein Brief eines in amerikanischer Kriegsgefangenschaft befind- lichen unbekannten deutschen Luftwaffenoberst, der eine Möglichkeit aufzeigte, die Pferde vor den vorrückenden Russen in Sicherheit zu bringen.45 Lessing und sein Amtskollege Dr. Wolfgang Kroll kontaktierten daraufhin umgehend die Amerikaner, die in der Nähe des Gestüts Stellung bezogen hatten, um mit deren Hilfe die Pferde nach Bayern zu bringen. Lessing ritt daraufhin mit seinem Pferd, dem Vollblüter Indigo xx (Abb. 7), durch die feindlichen Linien, um die Umsiedlung zu organisieren. Letztendlich wurden am 15. Mai 1945 annähernd alle Pferde des Gestüts in kleinen Gruppen zu je 30 bis 40 Tieren per Fußmarsch über den Böhmerwald ins bayerische Kötzting über- führt.46

Bei dem 1956 erschienenen Roman "Er und ich und neues Leben" der Autorin Teda Bork, die im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ingeborg Ackermann genannt wird, handelt es sich sehr wahrscheinlich um autobiografische Aufzeichnungen aus dem Leben einer Tierarztgattin. Sie beschreibt darin eingehend Leben und Praxis- alltag als Ehefrau des Tierarztes Hans Altenburg, der in einer kleinen Gemeinde in Oberbayern in den Jahren 1945 bis 1950 tätig war. Laut ihrer Beschreibungen waren finanzielle Mittel in dieser Zeit äußerst knapp, weswegen ihr Mann sich als einziges Fortbewegungsmittel zunächst nur ein altes Fahrrad leisten konnte. Im Jahr 1946 er- stand er das ehemalige Militärpferd mit Namen "Roland", welches er als Reittier daraufhin für seine täglichen Patientenbesuche nutzte. Seine Intention für den Erwerb des Pferdes beschreibt er seiner Ehefrau mit den Worten:

" 'Ja, ich habe es billig bekommen. Es ist ein Militärpferd. Für den Pferdemetzger ist es zu schade, und ich bin es satt, immer mit dem Rad zu fahren. Ich werde jetzt reiten. Sattel und Zaumzeug habe ich dazubekommen.' "47

44 Tapken 1913 (wie Anm. 34), 353.

45 Arnold, Dietbert (1995): Gespräche mit einem Pferdemann: Dr. Rudolf Lessing. Pferdesport-Verlag Rolf Ehlers, Bremen, 10-17.

46 Peter, Brigitte (1982): Hostau 1945. Die Rettung der Lippizaner – Wagnis oder Wunder? In:

www.hostau.org/media/pdf/08_lipizzaner/Rettung_der_Lipizzaner.pdf, 07.05.2014.

47 Bork, Teda (1956): Er und ich und neues Leben. Ein heiterer Roman. Kindler Verlag, München, 78.

(30)

Als dem Tierarzt allerdings nach einem Vierteljahr ein neues Fahrrad zugeteilt wird und er außerdem zu diesem Zeitpunkt Schwierigkeiten hat, die Futterkosten für sein Pferd zu decken, verkauft er es wieder.48

Abb. 7: Dr. Rudolf Lessing im Jahr 1945 auf seinem Vollblüter Indigo xx auf dem Weg zu den amerikanischen Truppen bei Hostau im Sudetenland.

(Quelle: Arnold 1995 (wie Anm. 42), 15)

48 Bork 1956 (wie Anm. 47), 78-81.

(31)

Dr. Ludwig Dankwardt, der ab 1923 in Neubukow in Mecklenburg 48 Jahre lang prak- tizerte, schreibt in seiner Autobiografie "Ein Tierarztleben in Mecklenburg. 1923-1971", dass unmittelbar nach dem Krieg, als ihm nur noch ein Fahrrad als Praxisfahrzeug zur Verfügung stand, von den russischen Besatzern seine Dienste als Tierarzt in Anspruch genommen wurden:

"[…] war ich jetzt in der Hauptsache Tierarzt bei den Russen. Da ich außer einem Fahrrad kein Beförderungsmittel hatte, wurde ich stets von den Russen abgeholt.

Es kam ein Reiter mit einem zweiten Pferd und deutete auf dieses 'Dawei rakow!'.

Ich mußte so wie ich war, mit langen Hosen und mit Hut, aufsitzen, und ab ging es im Galopp. Medikamente und Instrumente hatte ich in einer Tasche dabei. Meine Hosen rutschten bis zu den Knien hoch, und mein Hut flog mir vom Kopfe, aber der Russe winkte 'dawei', machte kehrt, holte meinen Hut und stülpte ihn mir im Galopp auf den Kopf."49

Der 1931 geborene österreichische Tierarzt Dr. Günther Orator, der nach seinem Studium an der Tierärztlichen Hochschule in Wien in den 1950er Jahren zuerst im niederbayerischen Landshut als Assistenztierarzt in einer Landpraxis tätig war, kam 1957 nach Samedan50 im schweizerischen Oberengadin, wo er als Assistent bei einem Tierarzt angestellt war, der unter anderem für die Engadiner Pferdeeisenbahn Jungpferde auswählte und einkaufte, da für den Betrieb der Bahn jährlich etwa 3000 neue Tiere benötigt wurden. Zu dieser Zeit stand als Fortbewegungsmittel für die Praxis nur ein Reitpferd zur Verfügung, mit dem auch Dr. Orator seine Patienten- besuche tätigte. Aus dem Kontext geht hervor, dass er diese Art der Fortbewegung nicht sehr schätzte und erfreut war, als "endlich" ein Auto angeschafft wurde.51 Das Pferd wurde als Reittier in der tierärztlichen Praxis häufig genutzt. Es war ein althergebrachtes, traditionelles Fortbewegungsmittel, das die individuelle Mobilität be- schleunigte und auch bequemer machte. Allerdings waren die Kapazitäten zur Mit- nahme medizinischer Gerätschaften und Medikamente deutlich eingeschränkt. Ein gu- tes Pferd war außerdem kostspieleig und führte auch bei Nichtgebrauch zu regelmäßig anfallenden Kosten und Mühen hinsichtlich Unterbringung, Pflege und Fütterung.

49 Dankwardt, Ludwig (1997): Ein Tierarztleben in Mecklenburg. 1923-1971. Stock und Stein Verlag, Schwerin, 79.

50 Anmerkung: Girtlers Schreibweise des Ortes "Sarmaden" ist heute nicht mehr gebräuchlich. Die heutige Schreibweise ist "Samedan“ (Quelle: www.samedan.ch, 05.05.2015).

51 Zit. in Girtler (wie Anm. 1), 75.

(32)

3.2.2 Pferd und Wagen

Die Entwicklung des Wagens begann vor ca. 5000 Jahren im Neolithikum. Der Mensch konnte sich erstmals Werkzeuge zunutze machen, mit deren Einsatz dann auch einfache Transportgeräte wie Schleifen, Schlitten oder Transportwalzen herge-stellt wurden. Um 4000 v. Chr. wurde dann aus der Walze das Rad weiterentwickelt, was einen Meilenstein in der Technikgeschichte des Menschen markiert. Das älteste Fund- stück eines Rades aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. ist das sogenannte Scheiben-Boh- lenrad,das aus einer längs zum Baumstamm geschnittenen Bohle herausgearbeitet wurde. Mehrere Funde aus dem Nord-Ostsee-Bereich und den Alpen, deren Ursprung auf das 3. Jahrtausend v. Chr. datiert wurden, belegen die frühe Existenz des Schei- benrades.52

Vor die ersten Wagen wurden zugkräftige aber langsame Rinder oder Ochsen ge- spannt. Erst wesentlich später, ca. ab dem 3. Jahrtausend v. Chr., wurde dann das Pferd regelmäßig als Zugtier genutzt. Parallel zur Entwicklung des Wagens wurden auch die Geschirre für Pferde modifiziert. Noch bis heute gebräuchlich sind das aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. stammende Brustblatt- oder Sielengeschirr sowie das aus dem 5./6. Jahrhundert stammende Schulter- oder Kummetgeschirr, das im Gegensatz zu dem vorher genutzten Halsriemengeschirr dem vor dem Wagen gehenden Pferd eine uneingeschränkte Atmung und außerdem die drei- bis vierfache Zugleistung er- möglichte. Zusätzlich konnte durch den Einsatz des Schultergeschirrs die Schnelligkeit des Pferdes voll ausgenutzt werden, womit es dem Rind als Zugtier dann endgültig überlegen war.53

Friedrich Eberhardt unterteilt in seinem Buch "Die Fahrkunst und das Wagenpferd" aus dem Jahr 1889 die Fahrpferde folgendermaßen ein:

"[…] Luxuszug-, Arbeitszug- und Lastpferde, erstere wieder in leichte Luxuszug- pferde (Jucker) und in Carossiers oder Kutschpferde, welche wieder in leichte und schwere Carossiers unterschieden werden."54

Zu der Einteilung der verschiedenen Wagenpferde, veraltet Wagenschläge genannt, schreibt er weiter:

"Luxuspferde sind Pferde, welche nur zum Vergnügen dienen und täglich nur 2-3 Stunden vor dem Wagen gehen. Alle anderen, als Fuhrmanns-, Post-Droschken-, Trambahnpferde, sind Gebrauchspferde."55

Als Beispiele für Fahrpferde nennt Eberhardt unter anderem Tiere der Rassen Trakeh- ner (Abb. 8 a), Clydesdale-Lastpferd und Ungarischer Jucker (Abb. 8 b). In seinen Ausführungen über die verschiedenen Rassen betont er, dass die Auswahl eines Ge- spannes viel mehr von der Leistungsfähigkeit und Fehlerlosigkeit sowie von individu- ellen Ansprüchen abhängt, als von einer bestimmten Rasse.56 Der für das Tier vorge-

52 Krebs, Rudolf (1994): 5 Jahrtausende Radfahrzeuge. Über 100 Jahre Automobil. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 13-17.

53 Krebs 1994 (wie Anm. 52), 49-51.

54 Eberhardt, Friedrich (1889): Die Fahrkunst und das Wagenpferd. Ein Handbuch für Fuhrwerks- besitzer und Fahrer. Otto Klemm Verlag, Leipzig, 48.

55 Eberhardt 1889 (wie Anm. 54), 77.

56 Eberhardt 1889 (wie Anm. 54), 74.

(33)

sehene Einsatz beeinflusste also zu einem großen Teil die Wahl des geeigneten Pferdes.

Abb. 8 a: Trakehner, schwerer Wagenschlag.

Hier: Trakehner Hauptbeschäler Marsworth.

Abb. 8 b: Ungarischer Jucker.

(Quelle Abb. 8 a, b: Eberhardt 1889 (wie Anm. 49), 81-83)

(34)

In annähernd gleichem Wortlaut wie Eberhardt schreibt Richard Schoenbeck in sei- nem Buch "Deutsche Fahr-Kunde" aus dem Jahr 1900 über die verschiedenen Fahr- pferde:

"Zwar hat ja wohl jede Rasse ihre besonderen Eigenheiten, und daher ist die Her- kunft bzw. Abstammung der Pferde nicht durchaus gleichgültig, aber heutzutage sind die Rassen so durchkreuzt, daß sich ein nicht sehr sachkundiger Käufer mit der Auskunft des Verkäufers einfach zu begnügen hat."57

Schoenbeck wie Eberhardt nehmen eine Einteilung der Gesamtheit der Pferde in die Gruppen "orientalische oder edle" und "occidentale, norische oder gemeine" Pferde vor. Innerhalb dieser Gruppen werden beispielhaft einige Rassen sowie deren Zucht- gebiete und geeignete Einsatzbereiche aufgezählt. Vor allem Halbblüter sollen allen Ansprüchen an ein ideales Luxuszugpferd genügen. Er nennt dabei folgende Anforde- rungen, die an solche Pferde, insbesondere Tiere, die im Mehrfachgespann gefahren werden, gestellt wurden:

"[…] ein für den Zugdienst geeignetes Exterieur, ein leichter, fördernder Trab, ein flottes, gleichmäßiges Temperament, möglichst gleiche Höhe, Figur, eventuell auch Farbe und Abzeichen. Für ältere Herrschaften, Familien, Stadt- und Galaequipagen ec. werden große Karossierpferde verlangt, welche, ruhigen Temperaments, mehr paradieren und dem Zweck des Spazierenfahrens entsprechen. Sie werden durch den Kutscher geleitet, während für den Bedarf des Junggesellen, der selbst die Zü- gel führt, meist etwas kleinere, temperamentvollere Pferde und Jucker bevorzugt werden."58

Friedrich von Krane beschreibt in seinem Buch "Pferd und Wagen" aus dem Jahr 1861 das Luxuspferd folgendermaßen:

"Carossiers, Kutschpferde […] gehören somit lediglich dem Luxus an und sind nach Form, Kopf und Schwanz, nach Farbe, mit Haut und Haar den Modebülletins unter- worfen, welche man in Paris, London und Wien ausgiebt."59

Neben den zweckmäßigen Anforderungen zählten also auch individuelle Ansprüche, wie persönlicher Geschmack, Modeerscheinungen und Prestige zu den Auswahlkri- terien für das ideale Wagenpferd.

Schon vor mehr als 3000 Jahren gewann der Wagen in Ägypten und etwas später dann auch in China zunehmend an Relevanz und wurde ein Statussymbol für die Herrscher in der damaligen Zeit. Viele glorifizierende Reliefs und Abbildungen zeigen dabei Streitwagen in Jagd- oder Kriegsszenen. Auch auf phönizischen, griechischen und römischen Münzen finden sich ebenfalls verherrlichende Darstellungen von Triumphwagen. Im Mittelalter galt dann der Wagen vorerst nicht mehr als Status- symbol, sondern hatte sogar den Ruf, für Verweichlichung verantwortlich zu sein. Nur Alte, Kranke oder Frauen reisten im Wagen. Zu dieser Zeit war der speziell für Frauen vorgesehene Kobelwagen (Abb. 9) in Gebrauch. Gesunde, kräftige Männer allerdings

57 Schoenbeck, Richard (1900): Deutsche Fahrkunde. Das Pferd. F. Englisch Verlag, Wiesbaden, 138.

58 Schoenbeck 1900 (wie Anm. 57), 143.

59 Von Krane 1861 (wie Anm. 39), 125.

(35)

ritten auf Pferden.60 Theodor Heinze schreibt dazu in seinem Buch "Deutsche Fahr- schule: Pferd und Fahrer" aus dem Jahr 1886:

"Obgleich die Wagen im 16. Jahrhundert allgemeiner wurden und sich ihrer die adligen und auch reichen bürgerlichen Frauen zu ihrem Vergnügen zu bedienen anfingen, so betrachteten dennoch die Männer deren Gebrauch für sich noch für unstatthaft."61

Abb. 9: Kobel oder auch "Frauenzimmerwagen", um 1360. (Quelle: www.resikom.adw-goettingen.gwdg.de/MRK/pics/Image34.jpg, 01.02.2015)

60 Köppen, Thomas (1998): Postillion, Droschkenkutscher und Herrenfahrer. Die Kutsche und ihr Be- deutungswandel in der Neuzeit. In: Kultur & Technik 4, 34-41, hier 36.

61 Heinze, Theodor (1886): Pferd und Fahrer oder die Fahrkunde in ihrem ganzen Umfange, mit besonderer Berücksichtigung von Geschirr, Wagen und Schlitten. Otto Spamer Verlag, Leipzig/Berlin, 12.

(36)

Die Entwicklung des Wagens durchlebte bis zum heutigen Tag unzählige Phasen. Die Fahrzeuggattung, die seit dem 16. Jahrhundert "Kutsche" genannt wird, beinhaltet alle vierrädrigen von Pferden gezogenen Personenwagen mit geschlossenem Aufbau und lenkbarer Vorderachse. Der Begriff "Kutsche" weist auf die ungarische Stadt Kocs bei Raab hin, die im 16. Jahrhundert eine Hochburg der Wagenherstellung gewesen ist.

Dieser Begriff ist somit eine Herkunftsbezeichnung, wie sie auch bei der Namens- gebung späterer Wagentypen (z. B. Landauer oder Limousine) vorkommt.62 Bis zum 17. Jahrhundert steigerte sich das Ansehen des Wagens auch bei den Edelmännern.

Immer häufiger reisten Adlige nun mit Pferd und Wagen. Zu dieser Zeit wurde in Italien aus dem Kobelwagen die Karosse entwickelt, was dem Wagenbau technisch eine neue Richtung gab. Der konstruktionsbedingt immer schwerer gebaute Wagenkasten wurde dabei auf Lederriemen aufgehängt, was eine deutliche Erhöhung des Fahr- komforts mit sich brachte.63 Auch die Manövrierfähigkeit wurde immer weiter ver- bessert, so dass aus den ursprünglich starren Fuhrwerken nach und nach wendige Fortbewegungsmittel entstanden.64

Aus dem Jahr 1871 stammt das von Franz Perrot (1835-1891) verfasste Buch "Zur Geschichte des Verkehrswesens. Allen Gebildeten gewidmet", in dem dieser vor allem die Geschichte des Verkehrswesens in Deutschland beleuchtet. So beschreibt er, dass der Besitz und die Nutzung der Kutsche noch über 100 Jahre nach ihrem Aufkommen den Reichen und Hochadligen vorbehalten war. Außerdem nennt Perrot ein aus dem Jahr 1588 im kurmärkischen Archiv vorliegendes Edikt des Herzogs Julius zu Braun- schweig, durch das dem Lehnadel sogar "bei Strafe der Felonie" die Nutzung einer Kutsche verboten gewesen sein soll.65 Ab den 1660er Jahren, zur Zeit König Ludwigs XIV., wurde die Kutsche als Privatwagen in Frankreich zunehmend populärer und ver- breitete sich ab diesem Zeitpunkt schnell über ganz Europa. Anfangs gab es allerdings nicht nur Befürworter des Wagens. In Amsterdam wurden im Jahr 1663 Kutschen sogar verboten, da diese die Straßen und Wege beschädigten.66

Die einzelnen Wagentypen wurden in zwei- und vierrädrige Wagen unterteilt. Zu den zweirädrigen Personenwagen gehören beispielsweise Gig (Guige), Kabriolet (Abb.

10), Stanhope und Tandem, die in der Regel für zwei Personen vorgesehen und mit oder ohne Verdeck erhältlich sind. Diese werden als Ein- oder Zweispänner gefahren, wobei das Pferd entweder in einer Gabel oder Doppeldeichsel angespannt ist. Zu den vierrädrigen Wagen sind unter anderem die Modelle Holsteiner, Buggy oder amerika- nische Spinne, Droschke (Abb. 11), Phaeton und Landauer zu zählen.67

62 Krebs 1994 (wie Anm. 52), 43.

63 Köppen 1998 (wie Anm. 60), 36.

64 Krebs 1994 (wie Anm. 52), 63.

65 Perrot, Franz (1871): Zur Geschichte des Verkehrswesens. Allen Gebildeten gewidmet. Kuhn Verlag, Rostock, 35-36.

66 Heinze 1886 (wie Anm. 61), 17.

67 Heinze 1886 (wie Anm. 61), 248-259.

(37)

Abb. 10: Abbildung eines zweirädrigen Kabriolets. (Quelle: Heinze 1886 (wie Anm. 61), 250)

Abb. 11: Abbildung einer vierrädrigen Droschke. (Quelle: Heinze 1886 (wie Anm. 56), 253)

(38)

Mitte des 17. Jahrhunderts kamen in Paris die als "Fiacre" bezeichneten Mietkutschen auf. Im Jahr 1750 gab es in London dann bereits etwa 800 Berufskutscher ("hackney- coachmen") mit insgesamt 2000 Pferden, wodurch die Straßen Londons völlig über- lastet waren und es täglich zu Verkehrsproblemen kam. In Paris gab es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ebenfalls bereits etwa 1800 registrierte Mietkutschen.68 Im Jahr 1739 kam durch Anordnung des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I. auch in Berlin die Mietkutsche zum Einsatz, dort landläufig als "Droschke" bezeichnet (Abb.

12). Der Begriff "Droschke" ist der analoge deutsche Begriff zum russischen Wort

"Drožki", der für die Petersburger Mietwagen benutzt wurde. "Drožki" wiederum ist ab- geleitet vom russischen Wort "Daroga", Weg.69

Bis zum 18. Jahrhundert besaßen die meisten Reisewagen keinerlei Federung, da es durch den schlechten Zustand der Wege in der Regel unerheblich war, ob der Wagen gefedert war. Fahren war zu der Zeit grundsätzlich noch sehr unkomfortabel.70 Zu Be- ginn des 18. Jahrhunderts wurde dann die Infrastruktur der immer größer werdenden Anzahl von Wagen aller Art angepasst. Es wurde zuerst in England und Frankreich, später dann auch in Deutschland forciert Straßenbau betrieben. Es entstanden neue Wegenetze durch den Bau von Chausseen, und auch die bereits bestehenden Wege und Straßen wurden saniert und verbreitert.71

Abb. 12: Postkarte aus dem Jahr 1905, Mietdroschke in Berlin.

(Quelle: www.ak-ansichts-karten.de, 15.04.2015)

68 Voigt, Fritz (1965): Verkehr. Die Entwicklung des Verkehrssystems 2, Duncker & Humblot Verlag, Berlin, 663-664.

69 Krebs 1994 (wie Anm. 52), 75.

70 Köppen 1998 (wie Anm. 60), 37.

71 Perrot 1871 (wie Anm. 65), 44.

(39)

Man kann davon ausgehen, dass sich die berufliche Fortbewegung im gleichen Maße und im gleichen Zeitraum entwickelte wie die private. Der technische Fortschritt be- günstigte die Dauer von Patientenfahrten für den Tierarzt, es konnten mehr Medika- mente und Instrumente mitgeführt werden und, je nach Bauart des Wagens, war die Fahrt verhältnismäßig bequem und der Fahrer vor ungünstigen Wettereinflüssen ge- schützt.

Aus dem Jahr 1894 stammt ein kurzer Artikel von Kreisthierarzt Ostermann aus Her- ford mit dem Titel "Zweckmässige Wagenconstruction". Darin schreibt der Verfasser, dass er dem Wunsch des Wagenherstellers Dr. Münter entsprechend auf das "Mün- tersche Gig"72 hinweisen möchte, da es langlebig, bequem und warm zu fahren sei. In erster Linie scheint dieses Gefährt allerdings zweckmäßig zu sein, denn er schreibt abschließend:

"Wer weniger auf ein elegantes als auf ein practisches Fuhrwerk giebt, dem möchte ich die Anschaffung eines 'Münter'schen Gigs' empfohlen haben."73

Aus dem Jahr 1894 stammt ein weiterer Artikel aus der Berliner Thieräztlichen Woch- enschrift mit dem Titel "Der Transport in der thierärztlichen Praxis", in dem der Ver- fasser sich ebenfalls dem "Münterschen Gig" als geeignetem Fahrzeug für die tierärzt- liche Praxis widmet. Er schreibt dazu:

"Da die Transportmittel für uns eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen, so möchte ich nachfolgend meine diesbezüglichen Erfahrungen zur öffentlichen Kennt- nis bringen. Ich habe Jahre hindurch ein Reitpferd gehalten, bin aber davon abge- kommen, weil die Mitnahme von Instrumenten recht oft Schwierigkeiten machte. […]

Darauf habe ich mir, da ein vierrädriger Wagen meinen Beifall nicht finden konnte, das von Dr. med. Münter in Herford erfundene, patentirte sogen. Gig gekauft, das nach meinem Dafürhalten wegen seiner sehr einfachen Construction, seines ge- ringen Gewichts und seiner practischen Einrichtung seiner Dauerhaftigkeit allen Ansprüchen, welche ein practischer Thierarzt an dasselbe stellen muss, genügt. […]

Selbst die schlechtesten, durchweichten Wege sind damit leicht und schnell zu passieren. […] lässt es sich leicht reinigen, und ist wenig oder gar nicht reparatur- bedürftig."74

Die doch durchaus allgemein gehaltenen Ansprüche des Autors an ein geeignetes Praxisfahrzeug werden in diesem Artikel deutlich. Die Mitnahme von Instrumenten, ei- ne einfache, praktische und langlebige Konstruktion stehen für ihn eindeutig im Vorder- grund. Luxus oder Prestige scheinen bei seinen Beschreibungen keine Rolle zu spie- len. Dies wird auch noch durch den abschließenden Satz des Artikels hervorgehoben:

"Aus all diesen Gründen kann ich diesen Wagen den Herrn Collegen für die Praxis nur empfehlen, denn ein Thierarzt, der ein wirklich practischer sein will, muss auch ein practisches Fuhrwerk besitzen."75

72 Anmerkung: In den Beiträgen zum Gig benutzen die Autoren abwechselnd "das" oder "die" als Artikel.

73 Ostermann, Jelto (1894): Zweckmässige Wagenconstruction. In: Berl. Thierärztl. Wschr., Jg. 1894 (43), 518.

74 Becker 1894 (wie Anm. 13), 582-583.

75 Becker 1894 (wie Anm. 13), 583.

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