Ausland
EU: Programm zur Gesundheitsförderung hat Priorität
BRÜSSEL. Portugal, das für das erste Halbjahr 2000 die Ratspräsidentschaft der Eu- ropäischen Union (EU) über- nommen hat, will in der Ge- sundheitspolitik prioritär den Vorschlag der Kommission für ein Gesundheitsförde- rungsprogramm beraten. Zu- dem kündigten die Verant- wortlichen an, eine Verbesse- rung des Nichtraucherschutzes zu beraten.
Die Probleme im Bereich der Lebensmittelsicherheit will die portugiesische Präsident- schaft von den zuständigen Ministerräten (Binnenmarkt, Landwirtschaft, Gesundheit, Verbraucherschutz) gemein- sam behandelt wissen. In der
Arbeits- und Sozialpolitik sol- len Maßnahmen zur Be- kämpfung von Diskriminie- rungen erarbeitet werden. Die Vorhaben zur Änderung der Arbeitszeitrichtlinie, zur Ko- ordinierung der sozialen Si- cherungssysteme und zum Ar- beitsschutz werden fortge-
setzt. EB
Frankreich: Neue Maßnahmen im Kampf gegen den Krebs
PARIS. Um die Zahl der Krebstoten zu senken, hat die französische Regierung An- fang Februar einen auf fünf Jahre angelegten „Aktions- plan“ gegen den Krebs vorge- stellt. Durch bessere Prä- vention und Information so- wie einen einfacheren Zu- gang zu Entwöhnungsthera- pien soll bis 2004 die Zahl der
Raucher und der Alkoholab- hängigen um 20 Prozent ge- senkt werden.
Untersuchungen zur Brust- krebsfrüherkennung sollen allen Frauen zwischen 50 und 74 Jahren zugänglich sein.
Zurzeit laufen Früherken- nungsprogramme nur in der Hälfte aller Departements.
Die Förderung einer gesun- den Ernährung soll die Zahl der Karzinome des Magen- Darm-Trakts reduzieren. Zu- dem will man mögliche Zu- sammenhänge zwischen Krebs und Umweltbelastungen un- tersuchen. Die psychologische und schmerztherapeutische Behandlung von Krebspatien- ten soll verbessert und die Zahl der palliativen Einrich- tungen erhöht werden.
In Frankreich erkranken jährlich 250 000 Patienten neu an Krebs. Jeder vierte Franzo- se stirbt an der Krankheit.ddb
Begriffe für UAW standardisieren
GENF. Das „Council for International Organizations of Medical Sciences“, in dem wissenschaftlich-medizinische Nicht-Regierungsorganisatio- nen zusammenarbeiten, for- dert, die Begriffe für un- erwünschte Arzneimittelwir- kungen (UAW) international zu vereinheitlichen. Nur durch die Standardisierung von Be- griffen könnten bei interna- tionalen Arzneimittelstudien auftretende UAW von Prüf- ärzten mit unterschiedlichen Sprachen identisch interpre- tiert werden. Die Grenze zwischen bürokratischer Über- regulierung und praxisnaher Standardisierung verlaufe al- lerdings unscharf. Der Rat wurde 1949 von der WHO und der UNESCO gegrün-
det. WZ
A-289 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 6, 11. Februar 2000
S P E K T R U M NACHRICHTEN