• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Nuklearmedizin: Balgerei um kleiner werdenden Kuchen" (07.04.1995)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Nuklearmedizin: Balgerei um kleiner werdenden Kuchen" (07.04.1995)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

T

S P E K TRUM LESERBRIEFE

bracht werden. Die Unkenru- fe, daß die Patienten „in eige- ner Regie" zu den Fachärzten eilen, höre ich aber mit großem Mißvergnügen, denn nicht alle Fachärzte sind auf eine extensive Steigerung des Leistungsbedarfs bedacht, und nicht alle Hausärzte sind an der ihnen eigentlich zu- kommenden Koordinations- funktion interessiert.

Dr. med. Bernhard Stein- metz, Augenarzt, Hohenau- erstraße 7, 84453 Mühldorf a. Inn

Studium

Zu den Leserbriefen in Heft 50/1994 und 3/1995, die sich auf den Beitrag

„Studienrefom — wohin" von cand.

med. Karen Gundlach in Heft 46/1994 bezogen, antworten ab- schließend die Autoren:

Ins Schwarze getroffen

Die unsachlichen Reak- tionen auf unseren Artikel zeigen deutlich, daß wir mit unserer Vermutung einer ideologischen - Motivation der Studien„reform" ins Schwarze getroffen haben — das Aufheulen danach ist die

logische Konsequenz, denn wer gute Argumente hat, kann gelassener reagieren. In den Leserbriefen haben wir vergeblich nach fundierten Sachargumenten gesucht; es fanden sich lediglich Verdre- hungen, Diskreditierungen und Aussagen, die unsere Ausführungen anschaulich untermalten (zum Beispiel der Zugriff auf die Persön- lichkeit in „Anatomie am Le- benden", „Interaktionsgrup- pen"). Bis heute hat keiner der „Reform"befürworter belegt, daß die neuen Metho- den wie Problemorientiertes Lernen und Interaktion zu einer Verbesserung der heu- tigen Ausbildung führen. Es hat auch keiner unsere sorg- fältig begründeten Bedenken gegen diese Methoden wi- derlegt. Der Stil der Reaktio- nen hat nichts mehr mit einer wissenschaftlichen Diskussi- on zu tun, in der Argumente zählen und nicht Schläge un- ter die Gürtellinie. Wenn aber nicht mehr die wissen- schaftliche Diskussion Mittel der Auseinandersetzung ist, hat die Ideologie schon Ein- zug gehalten. Opfer der Ideologie sind immer Men- schen, im Fall der Studienre- form vor allem die Patienten.

Eine ausführliche Widerle-

gung der Leserbriefe schicken wir jedem Interes- sierten gerne zu.

Für den Arbeitskreis Qua- litätssicherung im Medizin- studium: Prof. Dr. Hans-Joa- chim Dulce, FU Berlin, cand.med. Karen Gundlach, Universität des Saarlandes, Oscar-Orth-Straße 13/212, 66424 Homburg/Saar

Nuklearmedizin

Zu dem Beitrag „Eigenständige nu- klearmedizinische Fachabteilungen erforderlich" von Prof. Dr. med. Hans- Jürgen Biersack und Prof. Dr. med.

Jochen Dressier in Heft 6/1995:

Balgerei um kleiner werdenden Kuchen

Die Autoren haben offen- sichtlich ausschließlich die nuklearmedizinische Situati- on an Großkliniken und Uni- versitätskliniken vor Augen und scheinen kaum in der La- ge zu sein, sich die Verhältnis- se in kleineren Abteilungen vorzustellen. Ihre Forderung, Kooperationsformen mit nie- dergelassenen Nuklearmedi- zinern zu suchen oder Lei- stungserbringung in benach- barten Krankenhäusern mit

„lupenreiner" nuklearmedi-

zinischer Fachabteilung (so- fern vorhanden) zu veranlas- sen, führt im Regelfall zu ei- nem: Nuklearmedizinische Leistungen finden nicht statt oder werden auf den ambu- lanten Bereich verlagert, wo- bei hier zumindest in mehr ländlichen Gebieten auch wieder die offenbar so ver- haßten niedergelassenen

„Fachkundler" profitieren.

Wie stellt man sich bei Ko- operationsformen mit „Satel- litenkonzepten unter Nut- zung von Datenübertra- gungssystemen" die persönli- che ärztliche Leistungser- bringung vor?

Richtig wurde auf die er- heblichen Mehrkosten bei Untersuchungen außerhalb des Krankenhauses hinge- wiesen (Transportkosten übersteigen Untersuchungs- kosten häufig). Gerade des- halb ist das empfohlene Vor- gehen völlig unpraktikabel:

Häuser unserer Größe stehen unter einem erheblichen Ko- stendruck und können sich nicht aus Forschungsgeldern und ähnlichen interessanten Töpfen bedienen.

Die Behauptung, daß sich eine Abteilung, wie sie von mir vertreten wird, auf das Spektrum der Nuklearmedi- zin „von vor 20 Jahren" be-

Captogamma

2,5, 25 oder 50. Wirkstoff: Captopril. Zusammensetzung:

Tbl. mit Bruchrille enth.: Captopril. 12,5, 25 mg oder 50 mg.

onstige Bestandteile: Lactose 1 H 2 O, Maisstärke, Mikrokristal- le Cellulose, Stearinpalmitinsäure. Anwendungsgebiete:

ypertonie, Herzinsuffizienz - zusätzlich zu Diuretika und insbe- Dndere bei schwerer Herzinsuffizienz auch zu Digitalis. Gegen- nzeigen: Überempfindlichkeit gegen Captopril, Neigung zu ngioneurotischem Odem auch infolge einer früheren ACE-Hem- ler-Therapie, Nierenarterienverengung (beidseitig bzw. einseitig ei Einzelniere), Z. n. Nierentransplantation, Aorten- und Mitral- lappenverengung bzw. andere Ausflußbehinderungen der linken

erzkammer (z.B. hypertrophe Kardiomyopathie), primär erhöhte Idosteronkonzentration im Blut, Schwangerschaft, Stillzeit.

,aptopril darf nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung nter regelmäßiger Kontrolle von bestimmten klinischen Befunden nd Laborwerten angewendet werden bei: schweren Nierenfunkti- nsstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner 30 ml/min), Dialyse, roteinurie (mehr als 1 g/Tag), schweren Elektrolytstörungen, rimärer Lebererkrankung oder .Leberfunktionsstörung, Vorliegen iner gestörten Immunreaktion oder Kollagenkrankheit (z.B. Lupus rythematodes, Sklerodermie), gleichzeitiger Therapie mit Arznei- littein, die die Abwehrreaktion unterdrücken (z.B. Corticoide, ytostatika, Antimetabolite), Allopurinol, Procainamid oder Lithi- m. Anwendung von Polyacrylnitrilmethallylsulfonat-highflux- lembranen (z.B. „AN 69") im Rahmen einer Dialysebehandlung.

lebenwirkungen: Herzkreislauf-System: Gelegentlich, insbe- ondere zu Beginn einer Captopril-Therapie sowie bei Patienten iit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel (z.B. bei Vorbehandlung ilt harntreibenden Medikamenten (Diuretika), Herzleistungs- chwäche, schwerem oder durch Nierenkrankheiten bedingtem luthochdruck, aber auch bei Erhöhung der Diuretika- und/oder :aptopril-Dosierung kann eine übermäßige Blutdrucksenkung lypotonie, Orthostase) mit Symptomen wie Schwindel,

Schwächegefühl, Sehstörungen, selten auch mit Bewußtseinsver- lust (Synkope) auftreten. Einzelfallberichte in Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruckabfall: Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Herzinfarkt, TIA, cere- braler Insult. Niere: gelegentlich Nierenfunktionsstörungen, in Ein- zelfällen akutes Nierenversagen. Selten Proteinurie, teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion. Atemwege:

Gelegentlich trockener Reizhusten und Bronchitis, selten Atem- not, Sinusitis, Rhinitis, vereinzelt Bronchospasmus, Glossitis und Mundtrockenheit. Einzelfälle von Alveolitis, eosinophiler Pneumo- nie. In Einzelfällen verliefen durch ACE-Hemmer ausgelöste angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge. Liegt eine derartige Verlaufsform vor, müssen sofort 0,3-0,5 mg Epinephrin subcutan bzw. 0,1 mg Epinephrin (Verdünnungsanweisung beachten!) langsam intravenös unter EKG- und Blutdruckkontrolle gegeben werden, im Anschluß daran Glucocorticoidgabe. Ferner werden die intravenöse Gabe von Antihistaminika und H 2-Rezeptorantagonisten empfohlen. Zusätz- lich zur Epinephrin Anwendung kann bei bekanntem C 1 -Inaktiva- tor-Mangel die Gabe von C 1 -Inaktivator erwogen werden.

Magen-Darm-Trakt: Gelegentlich Übelkeit, Oberbauchbeschwer- den und Verdauungsstörungen, selten Erbrechen, Durchfall, Ver- stopfung und Appetitlosigkeit. Einzelfälle von cholestatischem Ikterus, Hepatitis, Pankreatitis und Heus. Haut, Gefäße: Gelegent- lich allergische Hautreaktionen wie Exantheme, selten Urtikaria, Pruritus sowie angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Lip- pen, Gesicht und/oder Extremitäten. Einzelfälle von Erythema multiforme sowie pemphigoiden Hautreaktionen, in Einzelfällen mit Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen (Myalgien, Arthralgien/

Arthritis), Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) und Eosinophilie, Leukozytose und/oder ANA-Titern). Bei Verdacht auf eine schwer- wiegende Hautreaktion muß ggf. die Therapie mit Captopril abge- brochen werden. Vereinzelt wurden psoriasiforme Hautveränderun- gen, Photosensibilität, Alopezie, Oncholyse und eine Zunahme der Gefäßkrämpfe bei Raynaud-Krankheit unter ACE-Hemmer- Therapie beobachtet. Erhöhtes Risiko für anaphylaktische Reak- tionen bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie gegen tieri- sche Gifte (z.B. Bienen-, Wespenstich) sowie bei Patienten unter

ACE-Hemmer-Therapie, die von Bienen oder Wespen gestoche , werden. Nervensystem: Gelegentlich Kopfschmerzen, Müdigkei' selten Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz Parästhesien, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensau sen, verschwommenes Sehen sowie Geschmacksveränderunge oder vorübergehender Geschmacksverlust. Laborwerte Gelegentlich Abfall von Hämoglobin, Hämatokrit, Leukozyten odE Thrombozyten. Selten kann es, insbesondere bei Patienten m eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder gleich zeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmte Medikamenten, die die Abwehrreaktion unterdrücken, zu AnämiE Thrombocytopenie, Neutropenie, Eosinophilie, in Einzelfällen z Agranulocytose oder Panzytopenie kommen. Einzelfälle vo Hämolyse/hämolytischer Anämie, auch in Zusammenhang m G-6-PDH-Mangel. Selten, insbesondere bei Patienten mit Nierer funktionsstörungen, Anstieg der Serumkonzentration von Harn stoff, Kreatinin und Kalium sowie Abfall der Natriumkonzentratio im Serum. Bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus wurd ein Anstieg des Serumkaliums beobachtet. Bei Diabetikern mit Ir sulin- oder oraler Antidiabetika-Therapie wurden zu niedrige Blut zuckerwerte nach Erstgabe eines ACE-Hemmers bzw. nach Er höhung der Dosis des ACE-Hemmers beobachtet. Im Urin kan eine vermehrte Eiweißausscheidung auftreten. In Einzelfällen kan es zu einer Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentratic nen kommen. Wechselwirkungen und Dosierung: s. Ge brauchs- und Fachinformationen. Handelsformen und Preise: 3 Tbl. (N1) Captogamma 12,5 DM 7,73; 50 Tbl. (N2) Captogamm 12,5 DM 12,26; 100 Tbl. (N3) Captogamma 12,5 DM 20,26; 3 Tbl. (N1) Captogamma 25 DM 11,06; 50 Tbl. (N2) Captogamm 25 DM 17,11; 100 Tbl. (N3) Captogamma 25 DM 28,82; 30 Tb (N1) Captogamma 50 DM 18,03; 50 Tbl. (N2) Captogamma 5 DM 28,59; 100 Tbl. (N3) Captogamma 50 DM 48,42; Anstalts packungen 500, 1000 und 5000 Tbl. Preis auf Anfrage.

Verschreibungspflichtig! Stand: 1/95 3 X40

WÖRWAG PHARMA GmbH

Postfach 31 1718 70477 Stuttgart PHARMA

A-982 (8) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April 1995

(2)

SPEKTRUM LESERBRIEFE/BÜCHER

schränkt, ist diffamierend.

Es ist zwar richtig, daß sich si- cherlich etwa 80 Prozent un- serer Tätigkeit auf die ge- nannten diagnostischen Ver- fahren bezieht. Dies ist je- doch nicht eine Spezialität der „Fachkundeabteilun- gen", sondern auch bei rei- nen Nuklearmedizinern dürf- te der Großteil der Inan- spruchnahme auf die genann- ten Untersuchungen entfal- len.. .

Ich finde es betrüblich, daß Mitglieder eines Fachge- bietes, das — ohne auf me- dizinhistorische Zusammen- hänge eingehen zu wollen — der Radiologie entstammt und enge Beziehungen zu ihr hat, derartige Stellungnah- men abgeben, die Wider- sprüche herausfordern müs- sen. Offensichtlich können einige Kollegen nicht der Neigung widerstehen, sich um einen kleiner werdenden Kuchen öffentlich zu balgen, auch wenn es der Sache nicht dienlich ist.

Ich habe Zweifel, daß das DÄ für derartige „innerra- diologische" Zänkereien das richtige Forum ist.

Dr. med. M. Landwehr, Ra- diologie am Stadtkranken- haus Soest, Senator- Schwartz-Ring 8, 59491 Soest

Afrika

Zu der Buchbesprechung des „Lexi- kon Afrikanischer Kunst und Kultur"

durch Hartmut Kraft in Heft 49/1994:

Unverzeihliche Lücken

Die Rezension von Herrn Kraft sollte ergänzt werden mit dem Vermerk, daß das ge- wiß als „Standardwerk der Kunst Schwarzafrikas" zu be- zeichnende Lexikon leider daran krankt, daß die alpha- betisch gereihten Stichworte zu den Zeugnissen und Erzeu- gern afrikanischer Kunst be- dauerlicherweise unverzeihli- che Lücken aufweisen. So sucht man vergebens nach den Ashanti, jenem Volks-

stamm, der in Ghana zu Be- ginn des • 18. Jahrhunderts dank seiner Tüchtigkeit ein mächtiges Reich aufbauen konnte, mehr aber noch durch seine vielseitige Kunstfertig- keit, vor allem in der Herstel- lung von Goldschmuck und Seidengeweben, Berühmtheit erlangte. Eine Nachfrage beim Verlag ergab, daß der Manuskriptteil über die As- hanti beim Computeraus- druck „irgendwie" verloren gegangen sei, eine Panne, die man bedauere, aber leider erst bei einer Neuauflage kor- rigieren könne.. .

Prof. Dr. med. Helmut Schmidt, Lampertsbühl 5, 91054 Erlangen

Qualitätszirkel

Zu dem Leserbrief von Dr. med. Dipl.- Soz. Joachim Szecsenyi „Dolchstoßle- gende: Zu kurz gedacht" in Heft 6/1995:

Zumutung

Im März 1994 hatte ich Gelegenheit, an einem von Herrn Dr. Szecsenyi mitmo- derierten Qualitätszirkel teil- zunehmen. Qualitätssiche- rung im Bereich der ambu- lanten medizinischen Betreu- ung ist bei der rasanten medi- zinischen Entwicklung unse- rer Zeit für Arzt und Patient unverzichtbar. Obwohl aus diesem Grund interessiert und aufgeschlossen, war ich über Sinn und Inhalte dessen, was ich zu hören bekam, fru- striert und enttäuscht. Da lo- be ich mir jedes Balinttreffen.

In einer Zeit erhöhter Ar- beitslosigkeit bei Soziologen und Medizinern ist das Fin- den einer Marktlücke in die- sen Professionen anerken- nenswert. Aber auch unter dem Mäntelchen der ver- meintlichen Wissenschaft- lichkeit ist es einfach eine Zu- mutung, was im Beruf ste- henden Fachkräften in diesen Qualitätszirkeln zugemutet werden soll.

Dr. med. Annemarie Braun, Waltershäuser Straße 26, 99867 Gotha

Psychoon Kolog

ie

Gespräche mit Patienten

und Arzten

Renate Kreibich-Fischer:

Krebsbewältigung und Le- benssinn. Gespräche mit Pati- enten und Ärzten, Beltz Ver- lag, Weinheim, Basel, 1994, 259 Seiten, broschiert, 39,80 DM

Die Autorin, die als Psy- choonkologin an einem Ber- liner Krankenhaus tätig ist, reflektiert in dem Band ihre Erfahrungen aus 14 Jahren Tätigkeit mit Krebspatien- ten, ihren Angehörigen, Ärz- ten, Pflegepersonal und dem institutionellen Medizinsy- stem.

Ausgehend von ein- führenden Gedanken zum

„Krebs"-Begriff als ganzheit- licher Störung und zu sozial- psychologischen Aspekten des Patient-Arzt-Verhältnis-

Roman

Ästhetischer Genuß

Mathias Schröder: Der Weg nach Lampedusa, Lan- gen Müller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München, 1995, 176 Seiten, gebunden, 28 DM

Die Ehe eines Arztes ist gescheitert. Er hat in ihr ver- sagt, weil er in den berufli- chen Herausforderungen die ersehnte Aufmerksamkeit und die Zuwendung zur ei- gentlich so geliebten Frau nicht gefunden hat; sie ver- läßt ihn in dieser existentiel- len Krisis. Er sucht in einer persönlichen Flucht ein Refu- gium auf dem Inselchen Lam- pedusa und im Kontakt mit den Einheimischen. Schließ- lich findet er seine Identität wieder in der Erkenntnis, daß aus Verzicht auf Unwieder- bringliches ein persönlicher Neubeginn möglich ist und

ses, kommt Kreibich-Fischer zur Beschreibung und Analy- se ihrer Gespräche mit Pati- enten und Arzten, die mit streckenweise kasuistischer Detailnähe zitiert werden.

Bei aller der Thematik inne- wohnenden Emotionalität kommt es nie zur Äußerung von Anklagen, wie es zuwei- len im psychosozialen Lager beliebt erscheint; durch eine noble Distanziertheit gelingt es der Autorin, allen ange- sprochenen Gruppierungen den Umgang mit dem Gegen- part zu erleichtern. Mit ihrer Arbeit trägt die Verfasserin wesentlich zum Abbau eines bedeutsamen Defizits der heutigen Medizin bei. Die Lektüre des Bandes kann al- len an der Betreuung onkolo- gischer Patienten beteiligten Arzten, vom Studenten bis zum Chefarzt, Pflegepersonal und natürlich den Betroffe- nen und ihren Angehörigen wärmstens empfohlen wer- den.

Jens Papke, Neustadt/Sa.

der Gefährtin von einst ein neues Leben erlaubt.

Der Autor, als Arzt in München praktizierend, stellt sich seit vielen Jahren literari- schen Herausforderungen.

Seine früheren Publikationen wurden mehrfach preisge- krönt und auch für das Fern- sehen verfilmt. Mathias Schröder behandelt das Pro- blem der gescheiterten Ehe nicht nur in einer fesselnden Weise, er beweist darüber hinaus wiederum seine Fähig- keit, einen konsequenten Nachvollzug seiner Gedan- ken zu erzwingen. Das alles in knappster Form, die gerade deswegen überzeugt.

Dem Autor ist überdies für den virtuosen und gülti- gen Einsatz von vielen Mög- lichkeiten der sprachlichen Gestaltung zu danken, die sich zu einem gelungenen Ganzen vereinen. Der Nach- vollzug seines gedanklichen Duktus ist mit einem ästheti- schen Genuß verbunden.

Rudolf Clade, Bad Neuenahr A-984 (10) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 14, 7. April 1995

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Sebastian Schönauer, stellvertretender Landesvorsitzender des Bundes Naturschutz kritisiert die aktuelle Diskussion im Klimaschutz und betont, „dass für das Erreichen

Nach den Regelungen des Bewertungsausschusses wa- ren von Januar 2000 an die maßgeblichen Vergütungsantei- le für die hausärztliche und die fachärztliche Versorgung quartalsweise

Böhlau wird in Badgastein über Aspekte wie Alter und Krankheit, Alter und Ernäh- rung, Alter und Rehabilita- tion, Alter und Physiothera- pie, Alter und Psychothera- pie, Alter

menbezogenen Bildern wir hier wieder begegnen, hatten eine Vorliebe für musikalische Moti- ve — nicht etwa aus Musikbegei- sterung, sondern mehr aus der Entdeckerfreude an

„Wir sind allerdings ziemlich sicher, dass sich das System, seines einfachen modularen Aufbaus wegen, in Zukunft auch für andere endoskopische Operationen einsetzen lässt“, erläu-

Nicht „leider von der Kas- senärzteschaft", sondern von universitären Nuklearmedi- zinern und andeutungsweise sogar auch der Ärztekam- mer, Akademie für ärztliche

Smith (Dub- lin) führte eine offene, pro- spektive Studie an 36 Patien- ten im mittleren Alter von zwölf Jahren mit schwerer Meningokokken-Septikämie, Purpura fulminans und

Tatsächlich ist für die meisten Menschen die Vorstellung, das Augenlicht zu verlieren, deutlich belastender als die Vorstellung des Verlusts aller anderen Sinne: Als Primaten