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Archiv "Ombudsstellen der Ärztekammern: Mehr als ein Kummerkasten" (18.02.2005)

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ach wie vor ist die Situati- on junger Ärzte in den Krankenhäusern ange- spannt (auch wenn inzwischen die Teilapprobation und damit das AiP zum 1. Oktober 2004 abgeschafft ist). Leistungsver- dichtung bei verkürzten Liege- zeiten durch die Einführung der DRGs und die Reduzie- rung der Planstellen im ärztli- chen Dienst sind mitverant- wortlich für zum Teil unerträg- liche Arbeitsbelastungen. Be- reits der 104. Deutsche Ärzte- tag 2001 in Ludwigshafen hat- te an die Ärztekammern appe- liert, eine Ombudsperson zu benennen, die eine Berater- funktion für ausgebeutete Ärzte übernimmt. Gleichzeitig wurden die Ärztekammern aufgefordert, auf den folgen- den Ärztetagen über Ergeb- nisse/Erfahrungen der Om- budspersonen zu berichten, auch um einen Erfahrungsaus- tausch zwischen den Ombuds- stellen zu gewährleisten.

Eine Umfrage bei den Kam- mern im Dezember 2004 belegt, dass innerhalb von drei Jahren in sämtlichen 17 Ärztekam- mern Ombudsstellen eingerich- tet wurden. Die Beratungskon- zepte sind unterschiedlich: Ent- weder befasst sich der Präsident selbst mit dem Anliegen der Kammermitglieder oder der Geschäftsführer, eine Gruppe, wie zum Beispiel der Vorstand, Ausschüsse, separat ernannte Persönlichkeiten,wie ein Pastor a. D. oder Arbeitsgruppen. In der Ärztekammer Bayern bera- ten die Vorsitzenden der 62 ärztlichen Kreisverbände, die sich bei Bedarf des Sachver- standes der bezirksärztlichen Verbände oder der Landesärz- tekammern bedienen. Der Kontakt mit der Ombudsstelle erfolgte durch die im Deut- schen Ärzteblatt veröffentlichte E-Mail-Adressliste, über ver-

traulichen Briefkontakt oder, der größte Teil, über direkte Te- lefonate.

Die Ansprechpartner be- schäftigten sich vorwiegend mit Themen wie interkollegia- le Streitigkeiten, Mobbing sei- tens der Klinikleitung, der Vor- gesetzten oder der Mitarbei- ter, persönliche Probleme im familiären, finanziellen oder beruflichen Bereich, Probleme im Weiterbildungsablauf sowie Anschuldigungen in Bezug auf vermutete Behandlungsfehler.

Inakzeptable Arbeitsverträge und unbezahlte Überstunden waren oftmals ebenfalls An- lass für Beschwerden.

Zur Schlichtung des Kon- flikts wurde in der Regel Kon- takt mit Klinikleitungen oder Chefärzten aufgenommen. Es wurden zudem Hinweise auch im Hinblick auf externe Hilfe gegeben, wie zum Beispiel Adressangaben von Rechtsan- wälten, Beratungsstellen und von Betriebsräten. Es konnte in einigen Fällen auch mit in- ternen Hilfen – wie zum Bei- spiel der Ärztehilfe, Fürsorge- fonds sowie Ausschüssen – ge- holfen werden. Bei einigen Be- troffenen war auch die Ein- schaltung des zuständigen Mi- nisteriums erforderlich.

Die Erfahrungen zeigen, dass häufig Kommunikations- probleme der betroffenen Par- teien einer Lösung im Wege standen. Hier hat sich die Ver- mittlung durch einen „unab- hängigen Dritten“ bewährt, der überwiegend moralische und politische Unterstützung gab. Kontroversen konnten dadurch beigelegt werden. Bei Auseinandersetzungen zwi-

schen der Klinikverwaltung und Ärzten war eine Vermitt- lung meist nicht möglich. Die Verfahren sind zudem meist sehr zeitaufwendig.

Die Berichte zeigen jedoch auch, dass die Zahl der Anfra- gen an die Ombudsstellen im Vergleich zu den Vorjahren zurückgingen, jedoch die In- halte der Anfragen gleich ge- blieben sind. Diejenigen Ärz- tekammern, die einen Aus- schuss „junge Ärztinnen/Ärz- te“ eingerichtet haben, weisen darauf hin, dass dadurch ein Rückgang der Inanspruchnah- me der Ombudsperson zu be- obachten ist. Von einer Ärzte- kammer wurde angeregt, eine Ombudsperson außerhalb der Ärztekammer zu bestimmen und diese durch entsprechen- de Ankündigungen bekannt zu geben. Auch sollte die Rolle der Assistenzarztsprecher ge- stärkt werden.

Dr. med. Annegret Schoeller Bundesärztekammer E-Mail: annegret.schoeller@baek.de

A

A460 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 718. Februar 2005

S T A T U S

Ombudsstellen der Ärztekammern

Mehr als ein

Kummerkasten

Die Ansprechpartner beziehungsweise Ombudspersonen bei den Ärztekammern

(Landes-)Ärztekammer Ansprechpartner Zuständigkeitsbereich Telefon E-Mail-Adresse Baden-Württemberg Dr. Zollner Fragen zur Vergütung 07 11/7 69 89-0 info@laek-bw.de

Dr. Karl-Gotthard von Buch Weiterbildung 07 11/7 69 89-0 info@laek-bw.de

Nordbaden Priv.-Doz. Dr. Benninger umfassend 07 21/59 61-1 21 baek-nordbaden@baek-nb.de Nord-Württemberg Dr. Alexander Kayser Weiterbildung 07 11/25 13 34

Südwürttemberg Dr. Michael Schulze Weiterbildung 0 71 21/91 74 12 zentrale@baek-sw.de Südbaden Dr. Helga Schulenberg niedergelassene Ärzte 07 61/8 84-1 23 baek-suedbaden@dgn.de

Dr. Voshaar Krankenhausärzte 07 61/8 84-1 23 baek-suedbaden@dgn.de

Bayern Bayerische LÄK München: umfassend 0 89/4 14 71 blaek@blaek.de

Ärztliche Kreis- u. Bezirksverbände

Berlin Dr. Günther Jonitz umfassend 0 30/4 08 06-50 00 g.jonitz@aekb.de

Brandenburg Dr. Ingrid Hörning umfassend 03 55/7 80 10 60 ingridhoerning@laekb.de Bremen Brigitte Bruns-Matthiesen umfassend 04 21/34 04-2 00 info@aekhb.de

04 21/34 04-2 41

Hamburg Dr. Klaus Beelmann umfassend 0 40/2 28 02-4 22 aekhh@aerztekammer-

hamburg.de

Hessen Dr. Michael Popovic umfassend 0 69/9 76 72-1 01 michael.popovic@laekh.de

Dr. Viktor Karnosky Weiterbildung 0 69/9 76 72-1 09 viktor.karnosky@laekh.de Mecklenburg- Frank-Theodor Loebbert umfassend 03 81/4 92 80 15 loebbert@aek-mv.de

Vorpommern aerztekammer.info@aek-mv.de

Claudia Dethloff umfassend 03 81/4 92 80 19 dethloff@aek-mv.de Niedersachsen Dr. Dr. Hans-Walter Krannich umfassend 05 11/3 80-22 24 hans-walter.krannich@aekn.de Nordrhein Prof. Dr. Hans-Wilhelm Kreysel Weiterbildung 01 72/2 02 25 03 aerztekammer@aekno.de

Dr. Wolfgang Andreas Harder Weiterbildung 01 72/2 02 25 04

Dr. Frauke Metz Weiterbildung 01 72/2 02 25 05

Rheinland-Pfalz Dr. Jürgen Hoffart arbeitsrechtliche Belange 0 61 31/2 88 22-82 hoffart@laek-rlp.de Saarland Dr. Kurt Fassbender umfassend 06 81/40 03-2 79 info-aeks@aeksaar.de Sachsen Dr. Siegfried Herzig Aus- und Weiterbildung 03 51/82 67-3 11 aegf@slaek.de

Dr. Verena Diefenbach alle übrigen Belange 03 51/82 67-4 11 hgf@slaek.de

Sachsen-Anhalt Vorstand umfassend 03 91/60 54-6 info.aeksa@dgn.de

Schleswig-Holstein Dr. Elisabeth Breindl umfassend 0 45 51/8 03-1 43 breindl@aeksh.org

Thüringen Ursula Liebeskind umfassend 0 36 41/6 14-1 02 Beratungsstelle@

laek-thueringen.de Westfalen-Lippe Karl-Heinz Müller umfassend 02 51/92 92-0 10 ombudsmann@aekwl.de

Referenzen

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