• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Ombudsstellen bei den Ärztekammern: Die ersten Erfahrungen sind positiv" (17.01.2003)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Ombudsstellen bei den Ärztekammern: Die ersten Erfahrungen sind positiv" (17.01.2003)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 317. Januar 2003 AA147

D

ie Situation junger Ärz- tinnen und Ärzte in den Krankenhäusern hat sich in den letzten Jahren drama- tisch verschlechtert. Leistungs- verdichtung bei verkürzten Liegezeiten und bei Reduzie- rung der Planstellen im ärzt- lichen Dienst führen zu un- erträglichen Arbeitsbelastun- gen. In Verbindung mit will- kürlich befristeten Arbeits- verträgen und infolge zahllo- ser unbezahlter Überstunden kommt dies einer Ausbeutung der Arbeitskraft und der Ideale einer jungen Ärztegeneration gleich. Die Verantwortung für die ärztliche Betreuung der Pa- tienten ist wegen dieser drasti- schen Überlastung für viele un- tragbar geworden. Folge: Viele junge Ärzte ziehen sich aus der kurativen Medizin zurück und

„flüchten“ in andere Berufe.

Aufgrund dieses dringen- den Problems befasste sich der 104. Deutsche Ärztetag 2001 in Ludwigshafen eingehend mit diesem Thema und appel- lierte an die Ärztekammern, eine Ombudsfrau oder einen Ombudsmann zu benennen, welche(r) in den einzelnen Kammerbereichen die Funk- tion als Berater/in für die be- troffenen Ärztinnen und Ärz- te übernimmt. Die Benennung einer solchen Vertrauensper- son, an die sich Betroffene je- derzeit wenden können, soll ein Schritt sein, um diesen Per- sonen praktische Hilfestellung und moralische Unterstützung zu geben. Gleichzeitig wurden die Ärztekammern gebeten, dem nächsten Deutschen Ärz- tetag über Ergebnisse und Er- fahrungen in Zusammenhang mit der Arbeit dieser Ombuds-

personen zu berichten. Auch der 105. Deutsche Ärztetag in Rostock wünschte für das Jahr 2002 eine Berichterstattung.

Die vorliegenden Berichte zeigen, dass im Gegensatz zum letzten Jahr, in dem zunächst nur neun Ärztekam- mern eine Ombudsstelle ein- gerichtet hatten, inzwischen die Ombudsstellen aller 17 Ärztekammern ihre Tätigkeit aufgenommen haben. Die Be- ratungskonzepte sind im Ein- zelfall unterschiedlich ausge- staltet. Entweder befasst sich der Präsident selbst mit dem Anliegen der Kammermitglie- der oder der Geschäftsführer oder gar eine Gruppe wie der Vorstand,Ausschüsse oder Ar- beitsgruppen.

Da viele Ärztekammern erst seit kurzer Zeit Ombudsstel- len eingerichtet haben, kön-

nen sie noch nicht systema- tisch über Erfahrungen be- richten. Es fällt aber auf, dass das Hilfsangebot von den Be- troffenen je nach Kammer sehr unterschiedlich genutzt wird. Möglicherweise kann die in einigen Kammern beobach- tete geringe Inanspruchnah- me an einem zu geringen Be- kanntheitsgrad dieser Om- budsstelle liegen. Im Hinblick auf die Erfahrungsberichte, die aktuell vorliegen, zeigt sich deutlich, dass die meisten der Eingaben Fragen und Proble- me im Zusammenhang mit der Arbeitszeit betreffen. So wurde eine erhebliche Zahl von Überstunden und Dien- sten, die Folgen personeller Unterbesetzung sowie von Zeitarbeitsverträgen, beklagt.

Hinzu kommen Mobbing und interkollegiale Streitigkeiten.

Die Rolle der Ombudsper- son erfordert viel Einfüh- lungsvermögen und Verhand- lungsgeschick. Als Interventi- onsvorgehensweisen werden direkte Kontaktaufnahmen der Vertrauensperson mit Krankenhausverwaltungslei- tern, Geschäftsführern und Chefärzten genannt. Eine Ärztekammer berichtet, dass aus dem Kreis der beraten- den Ärzte Personen als Inter- viewpartner für Print- und au- diovisuelle Medien benannt wurden, um gegen Ausbeu- tung auch medienpolitisch vorzugehen. Zwischenzeitlich ist diese Problematik auch in das öffentliche Bewusstsein getreten. Darüber hinaus wurden Erfahrungen und konkrete Fälle anonym auf- gelistet und den zuständigen Aufsichtsbehörden sowie den Sozial- und Wirtschaftsmini- sterien zur Kenntnis gegeben.

Als Folge dieser Zusammen- arbeit wurde in einem Bun- desland eine Verordnung er- lassen, die unbezahlte oder unterbezahlte „Gastarzt/Sti- pendiaten-Tätigkeit“ als un- zulässig erklärt. Diese ersten Erfahrungsberichte zeigen, dass Ombudsstellen in den Ärztekammern eine wichtige Funktion als Anlaufstelle für Hilfe suchende Ärztinnen und Ärzte darstellen.

Dr. med. Annegret Schoeller,BÄK S T A T U S

Ombudsstellen bei den Ärztekammern

Die ersten Erfahrungen sind positiv

´Tabelle C Die Ansprechpartner beziehungsweise Ombudspersonen bei den Ärztekammern

(Landes-)Ärztekammer Ansprechpartner Zuständigkeitsbereich Telefon E-Mail-Adresse

Baden-Württemberg Dr. Ulrike Wahl Fragen zur angemessenen 07 11/7 69 89-0 laek-baden-wuerttemberg@dgn.de Vergütung und ähnlichem

Dr. Karl-Gotthard von Buch Weiterbildung 07 11/7 69 89-0 laek-baden-wuerttemberg@dgn.de Nordbaden Dr. med. Jürgen Reitinger umfassend 07 21/59 61-1 21 baek-nordbaden@dgn.de Nord-Württemberg Dr. med. Alexander Kayser Weiterbildung 07 11/25 13 34

Südwürttemberg Dr. med. Michael Schulze Weiterbildung 0 71 21/91 74 12 baek-suedwuerttemberg@dgn.de

Bayern Bayerische LÄK München: umfassend 0 89/41 47-0 blaek@blaek.de

Ärztliche Kreis- u. Bezirksverbände

Berlin Dr. med. Günther Jonitz umfassend 0 30/4 08 06-1 16 guenther.jonitz@

aerztekammer-berlin.de Brandenburg Dr. Ingrid Hörning umfassend 03 55/7 80 10 60 ingridhoerning@laekb.de

Bremen Gabriela Fehse umfassend 04 21/34 04-2 41 info@aekhb.de

Hamburg Dr. med. Klaus Beelmann umfassend 0 40/2 28 02-5 53 aekhh@aerztekammer- hamburg.de

Hessen Dr. med. Michael Popovic umfassend 0 69/9 76 72-1 01 michael.popovic@laekh.de Dr. med. Viktor Karnosky Weiterbildung 0 69/9 76 72-1 09 viktor.karnosky@laekh.de Mecklenburg-Vorp. Frank-Theodor Loebbert umfassend 03 81/49 28-0 41 loebbert@aek-mv.de Niedersachsen Dr. med. Dr. med. dent. umfassend 05 11/3 80-22 25 hans-walter.krannich@aekn.de

Hans-Walter Krannich

Nordrhein Prof. Dr. med. Hans-Wilhelm Kreysel Weiterbildung 01 72/2 02 25 03 aerztekammer@aekno.de Dr. med. Wolfgang Andreas Harder Weiterbildung 01 72/2 02 25 04

Dr. med. Frauke Metz Weiterbildung 01 72/2 02 25 05

Rheinland-Pfalz Dr. med. Jürgen Hoffart Arbeitsrecht 0 61 31/2 88 22-82 hoffart@laek-rlp.de Saarland Dr. med. Kurt Fassbender umfassend 06 81/40 03-2 79 info-aeks@aeksaar.de Sachsen Dr. med. Siegfried Herzig ärztliche Belange, insbes. dresden@slaek.de

Aus- und Weiterbildung 03 51/82 67-3 11 aegf@slaek.de Dr. jur. Verena Diefenbach übrige Belange 03 51/82 67-4 11 hgf@slaek.de

Sachsen-Anhalt Vorstand umfassend 03 91/60 54-6 info.aeksa@dgn.de

Schleswig-Holstein Dr. jur. Marlis Hübner umfassend 0 45 51/8 03-1 51 rechtsabteilung@aeksh.org

Thüringen Ursula Liebeskind umfassend 0 36 41/6 14-1 02 Beratungsstelle@

laek-thueringen.de Westfalen-Lippe Karl-Heinz Müller umfassend 02 51/92 92-0 10 ombudsmann@aekwl.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Neunfachimpfstoff enthält zusätzlich die fünf HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58, so dass insge- samt eine theoretische Impfeffekti- vität gegenüber dem invasiven Zer-

Universität Tübingen Mathematisches

Das Projekt sollte den Kindern, deren Eltern sich wegen Berufstätigkeit oder anderer zwin- gender Gründe nicht um die Erzie- hung kümmern konnten, bessere Entwicklungschancen

Deutsche Ärzte- tag 2001 in Ludwigshafen hat- te an die Ärztekammern appe- liert, eine Ombudsperson zu benennen, die eine Berater- funktion für ausgebeutete Ärzte

Fachbereich Mathematik und Statistik Jun.-Prof.. Dann ist hsi ein Normalteiler

Mit viel Freude sind Menschen mit Behinderung, welche nicht zur Corona-Risikogruppe gehö- ren, auf freiwilliger Basis wieder in den Werkstätten der Lebens- hilfe Wuppertal

Die 57-Jährige ist mit einer hal- ben Stelle als Lehrerin am Gymna- sium in Lippstadt tätig, in den Fächern Bio und Chemie, 20 Stun- den als Koordinatorin

Tutorium zur Linearen Algebra I Blatt 6..