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Archiv "Protektive Wirkung von Acetylsalicylsäure gegen Herzinfarkt" (04.11.1983)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Klinik-Arzt-Kurzbrief

sie mit Kurzarztbriefen keine Schwierigkeiten hätten, sofern die Übergabe mit einem intensiven Beratungsgespräch verbunden sei (5).

Weiterhin erscheint es wichtig, in- formationspsychologische Regeln bei einem solchen Gespräch zu beachten (3), die für den Arzt wie für den Patienten etwa wie folgt laufen könnten:

a) Der Arzt darf nicht zu schnell und nicht zu viel sprechen — Dia- log-Situation herstellen —.

b) Pro Zeiteinheit darf nicht zu viel Information gegeben werden.

Das heißt, die Sprechrate des Arz- tes muß sich der Sprechrate des Patienten angleichen.

Spricht der Arzt zu schnell, so kann der Patient die dargebotene Information nicht einmal teilweise, sondern insgesamt nicht auffas- sen, da in einer solchen Ge- sprächssituation die Informations- aufnahme beim Patienten gänz- lich blockiert ist.

c) Der Patient muß bei dem Ge- spräch folgendes beachten:

1. Er sollte Fragen, Fragen und nochmals Fragen stellen — da- durch lernt der Arzt die Krank- heitsmodelle des Patienten ken- nen und kann sie in seinen Überle- gungen berücksichtigen.

2. Der Patient soll das Gespräch in seinen eigenen Worten zusam- menfassen.

Der Arzt hat dadurch eine schnelle Rückkopplung, ob das, was be- sprochen wurde, auch verstanden wurde und in sinnvolle Hand- lungsabläufe umgesetzt werden kann (11).

Insbesondere kann der Arzt in ei- nem solchen Gespräch prüfen, ob unvermeidliche Fachausdrücke auch für den Patienten die arztge- mäße Bedeutung haben oder ob er sie erläutern muß.

Eigene Untersuchungen haben nämlich gezeigt, daß 50 Prozent der Fachausdrücke auch nach in- tensivem Bemühen nicht verstan- den wurden.

So konnte bei einer eigenen Un- tersuchung z. B. folgendes beob- achtet werden: Bei dem Fremd- wort „Gravidität" wurden drei Auswahlantworten angeboten:

„edle Haltung", „Schwanger- schaft", „große Bedeutung".

Kein Patient kreuzte die Bedeu- tung „Schwangerschaft" an, 57 Prozent waren der Meinung, es handle sich um eine Umschrei- bung für große Bedeutung (12, 13).

Die Aussprache erscheint auch aus den Untersuchungen von Sie- grist et al. (15) besonders wichtig.

Die Autoren konnten feststellen:

48 Prozent der Krankenhauspa- tienten verneinten die Frage:

„Wurde über den möglichen wei- teren Verlauf der Erkrankung ge- sprochen".

Patienten, die sich am Ende ihres Krankenhausaufenthaltes schlecht informiert fühlten, zeig- ten auch zu diesem Zeitpunkt ein höheres Maß an Befindlichkeits- störungen.

Eigene Untersuchungen zeigen auf: Ein schlechtes Befinden am Behandlungsende ist mit einer niedrigen Compliancerate verbun- den (2).

Wir danken Frau Aakef und Fräu- lein Bruder für die Mithilfe bei der Manuskripterstellung.

Literatur beim Verfasser

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Bernd Fischer

Chefarzt der Fachklinik Klausenbach

Landesversicherungsanstalt Baden

7611 Nordrach-Klausenbach

FÜR SIE GELESEN

Protektive Wirkung von Acetylsalicylsäure gegen Herzinfarkt

Seit 1974 haben 6 große kontrol- lierte Studien bei Patienten mit Myokardinfarkt gezeigt, daß ein Trend zu einer verminderten Inzi- denz von Reinfarkten oder Letali- tät durch eine Behandlung mit Acetylsalicylsäure besteht.

Statistische Signifikanz ließ sich jedoch in keiner Studie erbringen.

Die Studie von Lewis et al galt der Prüfung, ob Aspirin die Inzidenz der Letalität oder des akuten Myo- kardinfarktes bei Patienten mit in- stabiler Angina pectoris senken kann.

In einer multizentrischen, doppel- blind geführten, Placebo-kontrol- lierten randomisierten Untersu- chung erhielten 1266 Personen mit instabiler Angina über 12 Wo- chen 324 Milligramm Aspirin täg- lich.

Die Inzidenz lag in der Aspirin- gruppe 51 Prozent niedriger als in der Placebogruppe (p0.0005).

Es wurden keine Unterschiede bezüglich der gastrointestinalen Nebenwirkungen zwischen Be- handlungsgruppe und Kontroll- gruppe beobachtet.

Die Ergebnisse dieser Studie be- legen, daß Aspirin einen eindeutig schützenden Effekt auf die Myo- kardinfarktrate und auf die Letali- tät bei Menschen mit instabiler Angina pectoris aufweisen.

Auf Grund der Ergebnisse der mo- dernen Kriterien entsprechend angelegten umfangreichen Unter- suchung läßt sich daher Acetyl- salicylsäure bei Patienten mit elektrokardiographisch gesicher- ter Angina pectoris erfolgreich einsetzen. hre

Lewis, H. D., et al: Protective effects of aspi- rin against acute myocardial infarction and death in men with unstable angina. New Eng- land Journal of Medicine 3 (1983) 396

64 Heft 44 vom 4. November 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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