• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Margarete Mitscherlich-Nielsen †: Streitbar, mit Witz und Charme" (29.06.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Margarete Mitscherlich-Nielsen †: Streitbar, mit Witz und Charme" (29.06.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 26

|

29. Juni 2012 A 1385 Die Psychoanalytikerin Dr. med.

Margarete Mitscherlich-Nielsen ist am 12. Juni kurz vor ihrem 95. Ge- burtstag im Kreis ihrer Familie in Frankfurt am Main gestorben. Die Autorin zahlreicher Bü- cher behandelte noch bis ins hohe Alter am Sigmund-Freud-Institut (SFI) in Frankfurt Pa- tienten. Öffentlich be- kannt wurde Margarete Mitscherlich 1967, als sie zusammen mit ihrem Mann, dem Psychoana- lytiker Dr. med. Alexan- der Mitscherlich, das Buch „Die Unfähigkeit zu trauern“ schrieb. Dar - in untersuchten die beiden am Bei- spiel der na tionalsozialistischen Ver - gangenheit Deutschlands und des Umgangs damit in der Adenauer- Ära die Abwehrhaltung gegenüber Schuld an politischen Verbrechen.

Margarete Nielsen kam 1917 als Tochter eines dänischen Arztes und einer deutschen Lehrerin zur Welt.

Sie studierte in Flensburg Medizin sowie in München und Heidelberg MARGARETE MITSCHERLICH-NIELSEN

Streitbar, mit Witz und Charme

Literatur. Ab 1951 arbeitete sie an der psychosomatischen Klinik in Heidelberg, die damals von Dr. med.

Alexander Mitscherlich geleitet wur- de. Die beiden heirateten 1955. In den 50er Jahren absolvierte sie ih- re psychoanalytische Ausbildung in Heidelberg, Stuttgart und London.

„Das Ehepaar Mitscherlich hatte große Verdienste darin, die während des Nationalsozialismus zum Exil gezwungenen Psychoanalytiker wie- der in Deutschland zu beheimaten“, erklärte das Sigmund-Freud-Institut anlässlich des Todes.

Unter Mitscherlichs zahlreichen Veröffentlichungen gilt das Buch

„Die friedfertige Frau“ (1985) als herausragend, in dem sie einige My- then über die Natur des weiblichen Geschlechts widerlegt. Sie verstand sich zeitlebens als Feministin.

Sie habe sich bis ins hohe Alter hinein eine imponierende intellektu- elle Wachheit bewahrt, „sie ist dis- kussionsfreudig und streitbar geblie- ben, gepaart mit Witz und Charme“, sagen Kollegen aus dem SFI. Zu- dem habe sie gezeigt, wie man in Würde altern könne. Petra Bühring Margarete Mitscherlich

Foto: dpa

Natascha Nüssler

Foto: Städtisches Klinikum München

Prof. Dr. med. Natascha Nüssler (46) ist zur Ersten Vorsitzenden des „Kon- vents der leitendenden Krankenhaus - chirurgen“ gewählt worden. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des Organisation, die die Interessen von Führungskräften in nichtuniversitären chirurgischen Ab - teilungen vertritt.

Nüsslers wichtigstes Anliegen:

Sie will das Image der nichtuni - versitären Krankenhäuser verbes- sern. „Der überwiegende Teil der stationären Patientenversorgung einschließlich der sehr komplexen Fälle erfolgt in Deutschland in nichtuniversitären Krankenhäu- sern“, sagt sie. Hier werde auch die Mehrzahl der Ärzte zum Facharzt weitergebildet. Trotzdem stünden die Häuser im Schatten der Unikli- NATASCHA NÜSSLER

An der Spitze der Krankenhauschirurgen

niken. Handlungsbedarf sieht sie beim Nachwuchs: „Viele Kliniken haben bereits jetzt Schwierigkei- ten ihre frei werdenden

Arztstellen zu beset- zen.“ Der Konvent wer- de die Fachgesellschaf- ten und Berufsverbän- de unterstützen, um die Attrak tivität insbeson- dere des Faches Chirur- gie zu erhöhen.

Nüssler leitet die Ab- teilungen für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Neuperlach und Harl - aching, Städtisches Kli -

nikum München. Die Fachärztin für Chirurgie, Gefäßchirurgie sowie Viszeralchirurgie ist verheiratet und hat drei Kinder. Birgit Hibbeler

NAMEN UND NACHRICHTEN

Prof. Dr. med. habil. Joachim Bennek, emeritierter Ordinarius und Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universität Leipzig, ist am 27. April 75 Jahre alt geworden.

Irmgard Käsbauer, Produktmanagerin Medizin im Geschäftsbereich Märkte und Produkte des Deutschen Ärzte-Verlages ist am 31. Mai im Alter von 54 Jahren gestorben. Irmgard Käsbauer war Ärztin und absolvierte über das Mibeg-Institut in Köln eine Weiterbildung zur Medizin- journalistin. Danach begann sie ihre Tä- tigkeit beim Deutschen Ärzte-Verlag – zunächst als Lektorin. Dann übernahm sie Aufgaben als Produktmanagerin für Bücher und Zeitschriften.

Prof. Dr. med. mult. Dr. h. c. Dimitrios Stavrou, emeritierter Ordinarius und Di- rektor des Instituts für Neuropathologie am Universitätsklinikum Hamburg-Ep- pendorf, ist am 6. Mai im Alter 76 Jahren

gestorben. EB

AUFGABEN UND ÄMTER

Dr. med. Frank Ulrich Montgomery (60), Präsident der Bundesärztekammer, ist in den Aufsichtsrat der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, Düsseldorf, gewählt worden. Er gehörte dem Gremi- um als Nachfolger des verstorbenen Prof.

Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe seit De- zember 2011 als bestelltes Mitglied an.

Prof. Dr. med. Guido Adler (65), zuvor Vorstandsvorsitzender der Universitäts- medizin Mainz, ist neuer Leitender Ärztli- cher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Heidelberg. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Dr.

h. c. Jörg Siewert (72) an, der nun hauptamtlich als Leitender Ärztlicher Di- rektor und Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Freiburg tätig ist.

Prof. Dr. rer. nat. Heyo K. Kroemer (52), Dekan und wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald, wird neuer Vorstand Forschung und Lehre an der Uni- versitätsmedizin Göttingen. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Cornelius Frömmel an, der zum 1. Oktober 2012 die Gründungsprofessur Orthobionik an der Universität Göttingen übernehmen wird. EB

P E R S O N A L I E N

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die letzte Veranstaltung der Reihe StreitBAR in Vorbereitung auf Hansgünther Heymes Inszenierung des Gilgamesch-Epos, das Herbstfest BARbarei, findet am Freitag, 26.. Diese

Die Stärken des FiBL sind interdisziplinäre Forschung, gemeinsame Innovationen mit Landwirten und der Lebensmittelbranche, lösungsorientierte Entwicklungsprojekte und ein

Prof. Jürgen Heß ist der neue Vorstandsvorsitzende des Forschungsinstituts für biologischen Landbau Deutschland. Urs Niggli verabschiedet sich nach 20 Jahren Vereinsarbeit.

Zwischen drei verschie- denen Motoren mit Fünf- Gang-Schaltgetriebe (siehe unsere Tabelle) und drei Aus- stattungs-Varianten kann ge- wählt werden..

Das Ergebnis sieht nach den Wor- ten des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung (KBV) vor, dass die Kranken- kassen für die ambulante Versor- gung im

Die KVen werden aber weiterhin auf Landes- ebene über die Honorierung von Leistungen mit den Kassen verhan- deln müssen, die nicht im Rahmen der sogenannten morbiditätsorien-

Wenn die Befragten sich be- schweren, ist der Arzt die erste An- laufstelle: Knapp zwei Drittel äußerten ihre Unzufriedenheit dem Arzt gegenüber (64 Prozent); an zweiter Stelle

Die Witwe des ehemaligen Bundes- präsidenten Karl Carstens und Fach- ärztin für Innere Medizin war viele Jahre für die Patienten in ihrer Pra- xis in Meckenheim bei Bonn