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Archiv "Differenzialdiagnose der Uveitis: Offene Fragen" (26.03.2004)

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(1)

dere Chance gäbe. Doch es gibt sie:

Es existieren prätherapeutische Test- methoden am Menschen, die pro- gnostisch Auskunft geben über die Er- folgswahrscheinlichkeit als Relation zwischen Effektivitätsrate und Neben- wirkungsrate, durchgeführt in Form eines Testdialogs mit dem Organis- mus.

Damit lassen sich auch Chemothe- rapien in Form einer Auswahl der in- dividuell besten Präparate und ihrer nebenwirkungssenkenden Begleitme- dikation optimieren. So könnte die Anwendung der neoadjuvanten Che- motherapie das in ihr enthaltene Po- tenzial in die Tat umsetzen und sicher- lich auch manche Operation überflüs- sig machen.

Dr. med. Manfred Doepp Buchbichl 52

83737 Irschenberg

Die Verfasser haben auf ein Schlusswort ver- zichtet.

M E D I Z I N

A

A868 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1326. März 2004

Offene Fragen

Die Autoren haben das Thema aus- führlich behandelt, bleibt die offene Frage nach den möglichen Ursachen bei den 20 bis 40 Prozent Patienten, bei welchen weder eine spezifische Augenerkrankung, noch eine zugrunde liegende Systemerkrankung zu diagno- stizieren ist.

Da für die Betroffenen auch kaum Optionen einer spezifischen Therapie bestehen, erscheinen selektiv solche Patienten oft in einer, auf alternati- ve Behandlungsweisen ausgerichteten Praxis. Weil mein Praxisschwerpunkt durch die Einbeziehung von Nosoden (1) und Haptenen (1, 2) in die Thera- pie in dieser Richtung liegt und ich früher Assistent im Institut für medizi- nische Optik der Universität in Mün- chen war, wurde ich auch von Patien- ten mit unklaren Augenerkrankungen aufgesucht. In vielen Fällen konnte bei diesen Patienten mit Nosoden und Haptenen eine Heilung erzielt wer- den.

Nosoden sind grundsätzlich nach dem isopathischen Prinzip wirksam, daher lassen solche Erfolge auch Rück- schlüsse auf die Ursachen der damit ge- heilten Krankheiten zu, die vielleicht manche offene Frage beantworten könnten. Ich will an dieser Stelle einige Hypothesen zu Bedenken geben, die sich aus dieser Therapie ergeben ha- ben:

Es gibt keinen Grund zu der Annah- me, dass der Botulismus die einzige nicht infektiöse alimentäre Erregerto- xikose sein müsste. Auch von anderen abgetöteten Keimen können schädi- gende Wirkungen ausgehen, denn de- ren Antigene sind in der Regel hitze- beständig und das eigentliche pathoge- ne Agens ist der Erreger.

Dass bei solchen nichtinfektiösen Erregertoxikosen antibiotische Thera- pien zwecklos sind, ist so offensicht- lich, dass es eines Beweise nicht be- darf. Diese konjugierten Antigene sind in der Regel sehr stabil, das be- deutet, sie können auch dann noch Störungen verursachen, wenn die Er- reger selbst durch Hitze oder eine an- tibiotische Therapie abgetötet worden sind (zum Beispiel eine postantibioti- sche Colitis).

Zur Überwindung der konjugierten Antigene wird (3), durch eine gleich- zeitige Bindung ihres Carrier-Anteils an T-Zell-Rezeptoren und ihres Hap- tenanteiles an B-Zell-Rezeptoren die Antikörperbildung initiiert.

Da die konjugierten Antigene vor- mals als Oberflächenantigene an den Erregern gebunden waren, ist nach Zerstörung des Erregers das vom Car-

rier abgewendete Ende ihres Hapten- anteiles frei und kann, da es sich bei diesen Haptenen in der Regel um Po- lysaccharide handelt, auf dem entera- len Weg von den Amylasen im Verdau- ungstrakt wahrscheinlich leicht zer- stört werden. So können isolierte Car- rier in den Körper gelangen, deren Eli- minierung aufgrund des Fehlens ihres Haptenanteiles blockiert ist. Folgende Hypothesen sind daher zu diskutieren:

Könnte es sein, dass viele Entzündun- gen, deren Ursachen noch unklar sind, auch solche des Auges, durch Carrier verursacht werden, die aus abgetöte- ten Erregern stammen? Werden die vielfachen T-Zell vermittelten Entzün- dungen dadurch verursacht, dass die TCR an isolierte Carrier gebunden ha- ben und wegen des Fehlens der Hapte- ne die vollständige Immunantwort durch die B-Zellen blockiert ist? Da folglich die Antikörperbildung unter- bleibt, können diese Carrier auch durch Antikörpersuchteste nicht er- mittelt werden.

Entwickeln sich Autoaggressionen dadurch, weil zur Ermöglichung einer kompletten Immunabwehr zu den an T-Zell-Rezeptoren gebundenen Car- riern im Körper nach Haptenersatz- stoffen gesucht werden muss, diese aber, nach Anbindung an die Carrier, nur durch eine Antikörperbildung auch gegen diese körpereigenen Hap- tenersatzstoffe eliminiert werden kön- nen?

Wenn dem so wäre, müssten T-Zell vermittelte Entzündungen durch par- enterale Substitution der enzymatisch verlorengegangenen Haptene gebes- sert werden können.

Hunderte von Beobachtungen mit der Haptentherapie sprechen dafür, dass es so ist, deshalb glaube ich, dass es an der Zeit ist, auch in Unviersitäts- kliniken diesen Fragen nachzugehen.

Das wäre risikolos möglich, da isolier- te Haptene bekanntlich apathogen sind. Wenn nach einer Haptengabe dennoch gelegentlich, aber selten, vorübergehende Fieberzustände mit Abgeschlagenheit vorkommen, so ist dieses nur der Ausdruck von überfälli- gen Immunreaktionen, die dadurch er- möglicht werden und die der Körper durch Temperaturerhöhung beschleu- nigen will.

zu dem Beitrag

Differenzialdiagnose der Uveitis

von

Dr. med. Christoph Fiehn Prof. Dr. med. Manfred Zierhut Priv.-Doz. Dr. med.

Matthias Becker in Heft 39/2003

DISKUSSION

(2)

Für mich ist die Therapie mit den verschiedenen Haptenen die bedeut- samste pharmakologische Entdeckung der letzten 20 Jahre, sie ist mir in der Praxis absolut unentbehrlich gewor- den.

Literatur

1. Cornelius P: Nosoden und Begleittherapie. 3. Auflage München: Pflaum Verlag 1999.

2. Cornelius P: Haptentherapie in Schulmedizin und EAV, Ärztezeitschriftschaft für Naturheilverfahren:

1998; 39: (4) Sanum Post 2001; 54: 7–17.

3. Klein, J: Immunologie. Weinheim, New York, Basel, Cambridge: VHC 1991; 281 ff und 371.

Peter Cornelius Wiesenstraße 4 82269 Geltendorf

Schlusswort

Die Ausführungen von Herrn Cor- nelius stellen eine interessante Hypo- these zur Genese von bisher als idio- pathisch klassifizierten Autoimmunre- aktionen wie die der idiopathischen primären Uveitis dar. Ob Bakteriento- xine tatsächlich Erkrankungen wie die Uveitis auslösen können, sollte aller- dings erst in wissenschaftlichen Unter- suchungen geklärt werden, da derzeit die Datenlage diesbezüglich sehr dünn ist.

Auch eine spezifische Therapie, wie die von Herrn Cornelius vorgeschla- gene Hapten-Therapie, sollte sich erst in kontrollierten klinischen Studien bewähren, bevor eine solche Behand- lung empfohlen werden kann. Zurzeit muss eher davon ausgegangen wer- den, dass es sich bei den nicht klassifi- zierbaren, „idiopathischen“ Uveitiden um eine heterogene Gruppe von Er- krankungen mit am ehesten autoim- muner Genese handelt. Entsprechend ist auch die immunsuppressive The- rapie nach Ausschluss einer infektiö- sen oder malignen Erkrankung die er- ste Wahl zur Reduktion der Entzün- dung und damit zur Verhinderung der entzündungsbedingten Schädigung des Auges.

Dr. med. Christoph Fiehn Medizinische Klinik und Poliklinik

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Hospitalstraße 3

69115 Heidelberg

M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1326. März 2004 AA869

Wichtige Aspekte nicht berücksichtigt

Der mit dem ACT-Verfahren verbun- dene zeitliche und finanzielle Auf- wand wird nicht berücksichtigt: zu- nächst die Wartezeit zwischen Mate- rialentnahme, Anzüchtung der Knor- pelzellen und definitiver Implantati- on. Anschließend ist noch eine er- hebliche Rehabilitationsdauer für die so genannte „Matrixreifung“ der ACT notwendig. Entlastung der Extremität und Sportverbot werden gefordert.

Nur in Nebensätzen wird auf diese wichtige Tatsache eingegangen: „ . . . wird die endgültige Gewebequalität nicht vor Ablauf von 24 Monaten (!) erreicht“.

Knorpel-Knochen-Transplantationen können hingegen schon im Verlauf der ersten Arthroskopie durchgeführt werden. Je nachdem, welche Metho- de angewendet wird, (diamantgefrä- ste große Zylinder oder gestanzte Mo- saikplastik) wird eine sofortige oder zumindest sehr frühzeitige postopera- tive Belastbarkeit und Sportfähigkeit

erreicht. Auch sind bereits die Opera- tionsverfahren bei Knorpel-Knochen- Transplantationen gegenüber der ACT wesentlich kostengünstiger: Es wird ausschließlich körpereigenes Material verwandt, das keiner speziellen Auf- bereitung bedarf.

Literatur

1. Meenen NM, Rischke B: Autogene Osteochondrale Transplantation (AOT) bei Knorpeldefekten am Fe- murkondylus. Operative Orthopädie und Traumatolo- gie 2003; 15: 38–56.

Prof. Dr. med. Norbert M. Meenen Unfallchirurgie, Gelenk- und Knorpelchirurgie Universitäts-Klinikum Hamburg Eppendorf Martinistraße 52

20246 Hamburg

E-Mail: meenen@uke.uni-hamburg.de

Schlusswort

In unserem Übersichtsartikel wurde nicht nur auf die autologe Chondro- zytentransplantation (ACT) eingegan- gen, sondern auch auf andere, klinisch häufig angewandte Methoden mit bio- logisch rekonstruktiver Zielsetzung.

Hierzu zählen vor allem die knochen- markstimulierenden Verfahren und die von Herrn Meenen hervorgehobe- nen Techniken des osteochondralen Transfers.

Wie aus unserem Artikel hervor- geht, sehen auch wir für solche Metho- den einen geeigneten Indikationsrah- men. In diesem sind solche Verfahren auch für uns von hohem klinischen Nutzen. Die aufwendige Technik der ACT sollte daher, wie von uns be- schrieben, nur bei solchen Knorpel- schäden angewendet werden, bei de- nen osteochondrale Transverfahren, wie zum Beispiel die Mosaikplastik, mit höheren Komplikations- und Ver- sagerquoten behaftet sind (1).

Auch Herr Hangody empfiehlt in- zwischen aufgrund seiner Ergebnisse mit einem sehr großen Patientenkol- lektiv und Nachbeobachtungszeiten von bis zu zehn Jahren eine Indika- tionsbegrenzung für die Mosaikplastik auf Defekte von maximal 4 cm2Aus- dehnung (2). Für die ACT wurden un- ter solchen Bedingungen, bei teils gleichem Nachbehandlungsschema in verschiedenen Studien bessere Ergeb- nisse bei geringeren Komplikationsra- zu dem Beitrag

Verlauf klinisch symptomatischer Knorpelschäden des Kniegelenks

Ergebnisse ohne und mit biologischer Rekonstruktion von

Dr. med. Christoph Gaissmaier Dr. med. Jürgen Fritz

Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. habil.

Jürgen Mollenhauer Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Schneider

Dr. med. Stefan Marlovits Dr. med. Jens Anders Dr. med. Bernhard Schewe Prof. Dr. med. Kuno Weise in Heft 38/2003

DISKUSSION

Referenzen

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