Ärzte investieren 1 Mrd DM jährlich
Anteile der Arztgrüppen in %
Hautarzte Urologen— N, HNO-Ärzte Kinclerarzte Augen- ärzte
.‘ts Sonstige
Mrd
.9'611.176. 25
Orthopäden Chirurgen
Frauenärzte Zi Brenne
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Ratgeber über geistig Behinderte
MARBURG. Unter dem Ti- tel „Liebe Mutter, lieber Vater ..." hat die Bundes- vereinigung Lebenshilfe für geistig Behinderte ei- nen Ratgeber für Eltern herausgegeben. Er enthält Ratschläge und Informatio- nen über die Entwicklung und Förderung geistig be- hinderter Kinder zu Hause, in Kindergarten und Schule und im Erwachsenenalter.
Die Broschüre ist kostenlos zu beziehen bei der Bun- desvereinigung Lebenshil- fe, Postfach 80, 3550 Mar- burg 7. Auskünfte erteilen auch die knapp 400 Ortsve- reinigungen. WZ
WIdO: Zehn Jahre im Dienste der Ortskrankenkassen
BONN. Am 14. Juli 1986 jährte sich zum zehnten Mal die Gründung des Wis- senschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO), ein vom Bundes- verband der Ortskranken- kassen getragenes For- schungs- und Beratungsin- stitut. Wie der AOK-Vor- standsvorsitzende Wilhelm Heitzer in Bonn hervorhob, hat das Institut dazu beige- tragen, das Renommee und die Potenz der Orts- krankenkassen in Konzert der Krankenkassen zu stär- ken. Infolge der Kosten- dämpfungspolitik und des zunehmenden Beratungs- bedarfs hätten auch die Krankenkassen mitziehen müssen. Auch im Hinblick auf die vorausgegangenen Institutsgründungen der Ärzteschaft (Zentralinstitut für die kassenärztliche Ver- sorgung) und der pharma- zeutischen Industrie (Medi- zinisch-Pharmazeutische Studiengesellschaft) waren die Krankenkassen be- strebt, „Paroli" zu bieten.
Zahlreiche Publikationen des WIdO zu Grundsatz-
Jährlich werden rund 4000 Arztpraxen neu gegründet oder von einem Vorgänger übernommen. In fast allen Fällen sind damit bauliche Veränderungen und Investi- tionen für neue Praxisaus- stattungen verbunden. Dazu werden Eigenleistungen in Form von Kapital und Arbeit erbracht, außerdem werden Kredite aufgenommen, im Durchschnitt gut 240 000 DM je Arzt. Hochgerechnet auf die Zahl der Neuzulassungen ergibt das ein Kreditvolumen von insgesamt rund 1 Milliar- de DM jährlich. imu
problemen und aktuellen Tagesfragen der Gesund- heitspolitik hätten Wider- hall in der Politik und der konkreten Reformgestal- tung gefunden. Der „GKV- Arzneimittelindex", die ständige Fortschreibung der Fallzahlenanalyse, sind die „Flaggschiffe" des
Ortskrankenkassen insti- tuts. Ein spezieller Kran- kenhausindex wird zur Zeit vorbereitet. Ständig fortge- schrieben wird auch ein neuartiger „BMÄ-Index", der erlaubt, die Ausgaben- entwicklung der gesetzli- chen Krankenversicherung im Bereich der Ärzte zu dif- ferenzieren nach Preis-, Mengen- und Strukturkom- ponente. Traditionell im Vordergrund der Aktivitä- ten von WIdO stehen die arzneipolitischen Fragen und internationalen Arznei- Vergleichsstudien. WIdO- Leiter ist seit nunmehr zweieinhalb Jahren Dr. rer.
oec. Dieter Paffrath. HC
Ausland
China: Erfolge gegen die Lepra
WÜRZBURG. In den ver- gangenen 35 Jahren konn- ten in China etwa 400 000 Menschen von der Lepra geheilt werden, berichtete der Lepra-Experte und Be- rater des chinesischen Ge- sundheitsministeriums, Dr.
George Hatem, bei einem Besuch beim Deutschen Aussätzigen-Hilfswerks (Dr.
Hatem wurde als Kind liba- nesischer Eltern in den USA geboren und kam 1933 nach China). In der Volksrepublik China werde die Bekämpfung der Le- pra nicht nur als medizini- sches Problem betrachtet, sondern man habe auch dort längst erkannt, wie wichtig die Aufklärung der Öffentlichkeit über den wahren Charakter der Krankheit und ihre Hei- lungschancen sei. So hat ein 1985 eingeweihtes Le- pra-Forschungszentrum ei- gene Abteilungen für Auf- klärung und Information.
Die jetzt noch 100 000 chi- nesischen Leprakranken sollen im wesentlichen mit einer Kombinationsthera- pie behandelt werden. Da- bei werde es sich gün- stig auswirken, daß die Hälfte dieser Patienten sich nur auf drei Provinzen kon- zentrieren. Jedenfalls be- steht nach Dr. Hatems Aus- sicht, China bis zum Ende des Jahrhunderts gänzlich von der Lepra befreien zu können. DAHW
Jetzt Helmpflicht in Italien
ROM. Seit dem 18. Juli müssen Mofa- und Motor- radfahrer in Italien Schutz- helme tragen. Die Strafe für barhäuptiges Fahren ist gesalzen: 166 660 Lire, ziemlich genau 250 DM.
Jugendlichen wird statt der Geldstrafe für einen Monat das Fahrzeug entzogen.
Außerdem müssen Mofas und Motorräder jetzt einen Rückspiegel haben, Fahr- zeuge mit einer Höchst- geschwindigkeit von mehr als 100 Kilometern in der Stunde sogar deren zwei.
Im vergangenen Jahr sind in Italien annähernd 2000 Motorradfahrer bei Unfäl- len gestorben; die Hälfte von ihnen waren zwischen 14 und 20 Jahre alt. bt
Deutsche Ärzte in Saudi-Arabien
HAIL. Nach Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenar- beit hat das deutsche Kran- kenhausteam im König Khalid Hospital Hail unter Leitung des ärztlichen Di- rektors, Dr. Klaus Schlich- ting aus Berlin, seine Akti- vitäten über das Kranken- haus hinaus in dessen Ein- zugsgebiet ausgeweitet, das flächenmäßig etwa dem Freistaat Bayern ent- spricht. In drei Dispensa- rien sind jetzt stationäre Entbindungen möglich und können Kranke statio- när versorgt werden.
In dem 200-Betten-Kran- kenhaus Hail selbst mit den Hauptabteilungen Chirur- gie, Innere Medizin, Gynä- kologie, Pädiatrie und An- ästhesiologie sowie mit ei- ner Dialyseabteilung wird jetzt eine Intensivabteilung mit 20 Betten aufgebaut.
Alle Abteilungen des Kran- kenhauses sind ständig überbelegt.
Nach einem Vertrag zwi- schen der GTZ und dem Saudi Arabischen Gesund- heitsministerium aus dem Jahre 1983 unterstützt die deutsche Seite den Betrieb von drei Krankenhäusern mit je 200 Betten in den Provinzhauptstädten Hail, Tabuk und Najran. Im Rah- men dieses Vertrages sind zur Zeit mehr als hundert deutsche Mitarbeiter in Saudi Arabien in Füh- rungspositionen tätig. EB Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 31/32 vom 1. August 1986 (23) 2143