SCHREIBEN LERNEN LEICHT GEMACHT
SCHREIB- UND GRAPHOMOTORIK
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© STABILO International GmbH – E-Book-Version INHALT
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Zusatzmaterial / Kopiervorlagen
...89
Hintergrundwissen Schreibmotorik
..98
Rhythmus & Schreibtraining
...65
5.1
Schreibzirkus ...665.2
Form und Größe ...705.3
Bewegungspläne von Buchstaben ...745.4
Schnelle Schreibbewegungen ...785.5
Buchstaben im Bewegungsverlauf ...825.6
Kopiervorlagen ...865 Form
...37
3.1
Bewegungsspuren und Formen ...383.2
Gerade und runde Formen ...403.3
Variierte Linienverläufe ...423.4
Bewegungsgerechte Buchstabenbilder ...443.5
Formen und Buchstaben ...463.6
Kopiervorlagen ...483 Unser Konzept
...4
Bewegung vor Form ...4
Grundlagen der Trainingseinheiten ...5
Eisbergmodell ...6
Kompetenzfelder der Schreibmotorik ...6
Grundlagen für eine gute Handschrift
...7
Parameter beim Erwerb der Handschrift ...7
Tipps für eine geeignete Stifthaltung ...8
Allgemeine Hinweise zur Linkshändigkeit ...8
Hilfe für die richtige Sitzhaltung und Blattlage ...9
Aufbau des Buchs
...10
Kapitel und Übungsseiten ...10
Grundlagentraining
...11
1.1
Finger lockern ...121.2
Kritzeln und Kratzeln ...141.3
Stricheln ...161.4
Schraffieren ...181.5
Ecken und Kreisel ...201.6
Feinmotorik- / Lockerungsübungen ...22Tempo
...51
4.1
Große Rennbahnen ...524.2
Kleine Rennbahnen ...544.3
Schnelle Grundformen ...564.4
Kreative Bewegungsspuren ...584.5
Kombinierte Bewegungsabläufe ...604.6
Kopiervorlagen ...624 1 Druck
...23
2.1
Zebrakünstler ...242.2
Grafische Formelemente ...262.3
Kreative Druckverläufe ...282.4
Verschiedene Druckstärken ...302.5
Druckveränderungen ...322.6
Kopiervorlagen ...342
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4 UNSER KONZEPT © STABILO International GmbH – E-Book-Version
Unser Konzept
Das zugrunde liegende Konzept dieses Buchs betrachtet Schreibenlernen als Bewegungslernen. Folglich wird inner- halb des Schreiblernprozesses nicht das Nachspuren einer modellhaften Buchstabenform angestrebt. Beim Erlernen einer formschönen und automatisierten Schrift steht vielmehr die Entwicklung einer möglichst flüssigen und unverkrampften Bewegung im Vordergrund.
Das didaktische Konzept des Praxisbuchs fördert alle schul- relevanten Kompetenzen der Kinder unabhängig von ihren individuellen schreibmotorischen Lernvoraussetzungen.
Am Ende des erfolgreichen Lernprozesses steht als großes Ziel die »automatisierte Bewegung« in all ihren Facetten.
Ein idealtypischer Verlauf eines entwicklungsorientierten Lernprozesses von kontrollierten zu automatisierten Bewe- gungsverläufen vollzieht sich im Prinzip stufenförmig mit fließenden Übergängen. Grundsätzlich gibt die Stufenabfolge einen Orientierungs- und Beobachtungsrahmen vor.
Was kann das Kind? Was kann es als Nächstes erfahren, erproben? Was muss weiter gefördert werden?
Jedes Kind durchläuft diese Stufen in einer individuellen Geschwindigkeit. Dies liegt daran, dass Kinder unterschied- liche motorische Voraussetzungen mitbringen. Sie haben auch mehr oder weni ger Erfahrungen mit fein- und schreibmoto- risch ausgerichteten Übungen im Malen, Zeichnen, Spuren und Schreiben einiger Buchstaben. Eine gezielt ausgerichtete Förderung schreibmotorischer Bewegungsabläufe bringt aber oft überraschend schnelle Erfolge.
Um den Übergang zum automatisierten Schreiben zu ermöglichen, kann die Lehrkraft den Lernenden mithilfe der spielerischen Übungen in diesem Praxisbuch das Schreiben- lernen erleichtern. Dazu gehört z. B., dass Kinder nicht mehr nur in Lineaturen schreiben sollten, da dies flüssiges und zunehmend automatisiertes Schreiben auch behindert.
Bewegung vor Form
Schreiben mit automatisierten Bewegungen Schreiben mit Fokus auf Form
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© STABILO International GmbH – E-Book-Version UNSER KONZEPT
Durch die Fokussierung motorischer Elemente werden bisherige Konzepte erweitert. Dies macht der folgende Überblick deutlich:
Toleranzbereiche
Die Methode strebt eine möglichst flüssige Bewegung beim Spuren einer Buchstabenform an. Die Idealform steht nicht an erster Stelle. Daher sind Toleranzbereiche in der Bewegungs steuerung erforderlich.
Variation der Bewegungsdurchführung
Mit der Variation der beim Schreiben wichtigen Faktoren wie Druck, Form, Tempo oder Rhythmus (innere Faktoren) wird die Bewegungskompetenz erhöht und dadurch der Lernprozess beschleunigt. Das Variieren in der Bewegungs- ausführung, zu dem die einzelnen Übungen anregen, führt dazu, dass die Kinder den Transfer der Übungssituation auf das tatsächliche Schreiben leichter bewältigen.
Abwechslungsreiches Üben
Die abwechslungsreiche und variable Ausgestaltung der Trainingseinheiten (äußere Faktoren) verbessert den Transfer der in den Übungssituationen erworbenen Kompetenzen auf das spätere Schreiben.
» Inneres Feedback «
Kinder benötigen von Anfang an ausreichende Bewe- gungserfahrungen und Bewegungserlebnisse beim Schrei- ben, um die für sie günstigen Schreibbedingungen zu finden und sukzessive zu verfestigen (»implizites Lernen«).
Erweiterung des Bewegungsspektrums
Die Schülerinnen und Schüler sollen bewusst Buchstaben in Form, Größe oder Proportion verändern lernen, um ver- schiedene Bewegungsergebnisse zu erzielen. Die erfahre- nen Bewegungsdifferenzen werden reflektiert und führen zu einer Erweiterung des Bewegungsspektrums.
Grundlagen der Trainingseinheiten
Die Buchstaben und Wörter sollen in ungewohnter Schreiblage in die variablen Linien eingepasst werden.
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22 GRUNDLAGENTRAINING © STABILO International GmbH – E-Book-Version
Grundlagentraining
1
1.6 Feinmotorik-/Lockerungsübungen
1
Leiter kletternFür diese Übung wird ein Stift mit Griffmulden benötigt.
Der Stift wird nur mit Daumen und Zeige finger an der hin- tersten Griffmulde festgehalten. Nun wandern beide Finger über die Griffmulden bis hin zur Spitze und anschließend wieder zurück. Schwieriger wird es mit der Nicht-Schreibhand oder auch mit beiden Händen gleichzeitig.
Besonders gut geeigneter Stift: STABILO EASYgraph oder STABILO EASYcolors
2
FarbkarussellFür diese Übung eignet sich besonders gut ein dicker, dreikantiger Stift. Auf jede Seitenfläche wird abwechselnd ein Klebepunkt in Rot, Gelb und Blau geklebt. Der Stift wird im Dreifingergriff gehalten und nur mit Daumen und Zeigefinger nach links und nach rechts gedreht. Danach wird der Stift nach Ansage auf die richtige Farbe gedreht: »Drehe auf Rot, nach Gelb, nach Blau.« Wer sich die Farbreihenfolge gut merken kann, dreht weniger. Variante: Während des Drehens mit den Fingern zur Stiftspitze und zum Stiftende wandern.
3
Aufdrehen Aus zwei Stiften und einem langen Faden lässt sich eine einfache Seilwinde bauen. Hierfür wird jedes Fade nende mittig an den Stiften festgeknotet. Die Enden eines Stifts werden jeweils mit Daumen und Zeigefinger festgehalten.Der Stift wird waagrecht gehalten und mit beiden Händen in eine Richtung gedreht, sodass der andere Stift wie bei einer Seilwinde nach oben gezogen wird. Beim zweiten Mal wird in die andere Richtung gedreht.
4
Stifte ziehenEin waagrecht gehaltener Filzstift (die Oberfläche sollte rutschig sein) wird so gehalten, dass beide Zeige finger ausgestreckt auf dem Stift liegen. Dann schieben sich die Zeigefinger so weit, wie es geht, abwechselnd nach hinten (beugen– strecken – beugen– strecken) und wieder nach vorn. Wenn die Stiftenden am Handballen der Zeigefinger abgestützt werden, gelingt diese Übung auch mit Daumen und Zeigefinger gleichzeitig.
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24 DRUCK © STABILO International GmbH – E-Book-Version
4 Druck
2.1 Zebrakünstler
Kurzbeschreibung
Anhand verschiedener Aufgaben trainieren die Kinder in der Übung »Zebrakünstler« flächiges Schraffieren aus dem Handgelenk mit unterschiedlichen Druckstärken. Dinge aus der Umgebung oder bekannte Bilder werden als einfache Umrissbilder gespurt, durch eine fiktive »Zebrabrille«
betrachtet und mit Zebramustern schraffiert.
Kompetenzen
• Die Kinder zeichnen verschieden- farbige Zebramuster durch Schraffieren aus dem Handgelenk mit Bleistift oder Buntstiften.
• Sie variieren den Druck gezielt und schraffieren helle und dunkle Flächen.
• Sie kreieren fantasievoll gestaltete Flächen mit Zebramustern.
Mögliche thematische Einbettung
Die Lehrkraft präsentiert den Lernenden das Bild einer Savanne.
Die Kinder äußern zunächst frei ihre Assoziationen. Aus verschiedenen Tierbildern werden diejenigen Tiere ausgewählt, die in der Savanne leben.
Anschließend erfahren die Lernenden von einem kleinen afrikanischen Mädchen namens Kira: »Kira träumt davon, Künstlerin zu werden. Jeden Tag übt das Mädchen deshalb an den Tieren der Savanne ihre Zeichen- künste. Heute sind die Zebras an der Reihe. Aber leider wollen Kira die Zebrastreifen nicht so recht gelingen: Mal sind sie hellgrau, mal dunkel.
So sieht doch kein echtes Zebra aus! Kiras Streifen werden einfach nicht so schön gleichmäßig schwarz wie bei richtigen Zebras.« Gemeinsam mit der Lehrkraft sammeln die Kinder erste Tipps für Kira und erarbeiten Vorschläge zur Gestaltung von Zebrastreifen.
Benötigte Materialien:
• Verschiedene Stifte
• Papier (DIN A4)
• Durchschreibpapier
• Büroklammern
• Tafel
• Kreide
• Verschiedene Papiersorten, z. B. Kartonagen
2
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1. Lege ein Durchschreibpapier unter diese Vorlage und darunter noch ein leeres Papier. Befestige die Blätter mit Büroklammern. Spure die Form mit einem geschlossenen Filzstift nach. Drücke dabei ganz fest auf.
2. Spure nun auch diese Form mit einem geschlossenen Filzstift nach.
Verändere diesmal deinen Druck.
3. Wie stark hat sich die Schriftspur durchgedrückt? Vergleiche deine Ergebnisse auf dem untersten Papier mit denen deines Banknachbarn / deiner Banknachbarin!
Name:
49
FORM · KOPIERVORLAGE
© STABILO International GmbH – E-Book-Version – alle Rechte vorbehalten Das Vervielfältigen dieser Druckvorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch ist gestattet.
ISBN: 978-3-946508-34-2
(Zu Übung 3.3)
Linienbilder 3.6
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© STABILO International GmbH – E-Book-Version© STABILO International GmbH
52 TEMPO © STABILO International GmbH – E-Book-Version
4 Tempo
4.1 Große Rennbahnen
Kurzbeschreibung
Mit der Übung »Große Rennbahnen« übertragen die Lernenden die Bewegungen eines Renn- autos auf großmotorische Bewegungsabläufe beim Spuren. Rennbahn-Bilder regen zum fiktiven Durchfahren mit der Hand, zum schnellen Spuren mit dem Stift und zum Konstruieren eigener Fantasierennstrecken an.
Kompetenzen
• Die Kinder erklären, an welchen Stellen langsam oder schnell gefahren werden kann.
• Sie transferieren diese Geschwindigkeits- veränderungen auf das Spuren auf Papier.
• Sie finden für sich heraus, wie mit dem Stift die Geschwindigkeit verändert werden muss, damit die Begrenzungslinien nicht überspurt werden.
• Sie finden beim Schreiben von Buchstaben heraus, an welchen Stellen man zügig spuren kann und an welchen Stellen die Geschwindigkeit stoppt.
Mögliche thematische Einbettung
Die Lehrkraft zeigt das Bild eines kleinen Jungen in einem Gokart. Die Kinder äußern ihre Vermutungen, wer der Junge ist. Anschließend hören sie die Geschichte des Jungen Hannes. Er ist der Ururenkel des großen Renn- fahrers Hugo Blitz. Hier ein exemplarischer Ausschnitt aus der Lehrererzählung: »Leider ist Hannes’ Fahrstil nicht annähernd so gut wie der seines Ururgroßvaters Hugo.
Jedes Mal scheidet er bei den Rennen vorzeitig aus:
Mal ist er zu langsam, mal ist er zu übermütig und kommt von der Fahrbahn ab.« Die Lehrkraft visualisiert eine Rennstrecke. Die Kinder identifizieren die Gefahrenstellen auf der Strecke und reflektieren, worauf der kleine Renn- fahrer beim nächsten Mal achten muss.
Benötigte Materialien:
• Verschiedene Stifte
• Papier (DIN A3 / A4)
• Tafel
• Kreide
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1. Verbinde die Strichmännchen mit schnellen, geraden Strichen.
Achte darauf, dass alle Männchen miteinander verbunden sind.
Schnelle Grundbewe g un g en 4.6
Name:
(Zu Übung 4.3)
63
KOPIERVORLAGE · TEMPO
© STABILO International GmbH – E-Book-Version – alle Rechte vorbehalten Das Vervielfältigen dieser Druckvorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch ist gestattet.
ISBN: 978-3-946508-34-2
2. Verbinde nun die Strichmännchen mit Wellenlinien.
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RHYTHMUS & SCHREIBTRAINING
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Kompetenzen
• Die Kinder halten die Grundform und die Propor tionen eines Buchstabens bei verschiedenen Skalierungen (ganz klein und immer größer werdend) ein.
• Sie erhalten bei zunehmender Geschwin digkeit die Formstabilität eines Buchstabens aufrecht.
• Die Kinder entwickeln sukzessive ein Bewegungsgefühl dafür, ab welchem Tempo die Buchstabenform entgleist und die Toleranzen überschritten werden.
• Sie erkennen die gleichbleibenden Formen und Proportionen beim Überschreiben der Buchstaben.
Aufgabe
Ein ausgewählter Buchstabe wird in mittlerer Größe auf ein DIN-A4-Blatt geschrieben. Darüber notieren die Kinder weitere, immer größer werdende gleiche Buchstaben.
Interessant ist, wie viele Buchstaben die Kinder schaffen, bis das Blatt voll ist. Für jeden neuen Buchstaben wird eine weitere Farbe verwendet. Form- und Größenproportionen sollen dabei aktiv verstanden und geübt werden.
Die Kinder finden heraus, dass beim größeren Überschreiben die Formen und Proportionen ungefähr gleich bleiben.
Die Geschwindigkeit soll sich bei jedem weiteren Buchstaben steigern. Auch wenn es dabei nicht vorrangig um Genauigkeit geht, soll der Buchstabe trotzdem im richtigen Bewegungs- verlauf geschrieben werden.
Jeweils zwei Kinder beobachten sich beim Überschreiben und achten auf die Bewegungsausführung, die Buchstabenform und die zunehmende Größe.
Für die Bewegungsvorstellung sind entsprechende Asso- ziationen, z. B. Jahresringe von Baumscheiben, Linienmuster in Brettern oder ineinandergestellte Schachteln, hilfreich.
Aufwärmen
Die Vergrößerungs- und Verkleinerungsübungen sind keine Nach- spurübungen im Sinne der exakten Kopie einer Linie. Bevor die Vergrö- ße rungs- / Verkleinerungsübungen für Buchstaben erfolgen, kann eine einführende Übung mit einfacheren Formen vorangestellt werden.
Auf ein DIN-A4-Blatt wird beispielsweise in mittlerer Größe ein Kreis, Dreieck oder Viereck gemalt. Diese Formen können in verschiedene Bewegungsrichtungen von oben, von unten, von links oder von rechts gezeichnet werden. Darüber zeichnen die Kinder dann weitere, immer größer werdende Formen. Der schnelle Bewegungsablauf beim Dreieck (rauf und runter – dann rüber) oder beim Viereck (runter – dann rüber und runter – dann nach links) sollte reflektiert werden.
Vergrößerung und Verkleinerung von Buchstaben Vergrößerung und Verkleinerung von Formen