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Archiv "zu Air Berlin: Rauf und runter" (07.07.2006)

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Academic year: 2022

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ie schönsten Warnun- gen sind die, denen das prognostizierte Ereignis auf dem Fuß folgt. Im Fall des Börsenganges der Air Berlin AG gilt das freilich nur für den, der sich durch den an dieser Stelle vor eini- gen Wochen gegebenen Hin- weis von einem Engagement abhalten ließ.

Die Unbeirrbaren mussten indes erleben, wie der Kurs der Luftfahrtgesellschaft seit 11. Mai vom eh schon verbil- ligten Startplatz zwölf Euro langsam aber stetig nach un- ten segelte. Mittlerweile hat die Aktie die Zehn-Euro- Marke bereits durchbrochen und flatterte zum Redakti- onssschluss auf traurige 9,24 Euro. Hochmut kommt halt immer vor dem Fall, bezeich- nend, dass die Verantwortli- chen noch Ende letzten Jah- res von Emissionspreisen von rund 15 Euro faselten; die Interessen des (betroffenen)

Anlegers hatte mal wieder niemand im Blick.

Die Frage ist nun aber plötz- lich virulent, ob billig auch gut ist.Auf der aktuellen Kursbasis mehren sich die Stimmen, Air

Berlin jetzt zu kaufen. Analyst Jürgen Pieper von Metzler Equity Research etwa sieht den fairen Wert der Luftfahrt- aktie bei 14 Euro, und auch Martina Noß von der Nord/LB

sieht „derzeit eine günstige Einstiegsmöglichkeit“.

Mir scheint die dahinter stehende Philosophie deut- lich durchzuschimmern: Was schnell gefallen ist, sollte auch schnell wieder steigen. Das kann sich allerdings als fatale Einschätzung erweisen. Bei Air Berlin sind die Risiken nach wie vor durchaus be- achtlich: starke Konkurrenz innerhalb der Branche, die hohe Abhängigkeit vom Öl- preis und saisonale Schwan- kungen bei den Buchungen.

Für den langfristig orien- tierten Anleger scheint mir die Aktie zu wenig Bodenhaf- tung zu haben, wer gut schla- fen will, meidet den Wert tun- lichst.Wer ein bisschen zocken will, kann als Trader (schnell kaufen, schnell verkaufen) bei Kursen zwischen acht und zehn Euro strammes Geld verdienen. Oder sich die Finger verbrennen. Wer weiß

das schon. )

S C H L U S S P U N K T

[92] Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 27⏐⏐7. Juli 2006

zu Air Berlin

Rauf und runter

Börsebius

Post Scriptum

Filmfest

Toleranz und Akzeptanz

U

nter dem Titel „Ausnahmezustand“ startete Ende April in Berlin das bundesweite Filmfestival „Depression – psychi- sche Erkrankungen“. Gezeigt werden acht Dokumentationen aus Deutschland, den USA, Frankreich, der Schweiz, Italien und Norwegen. Ihre Protagonisten sind nach Angaben der Veran- stalter „Menschen mit psychischen Erkrankungen auf der Su- che nach ihrer eigenen Identität, im Spannungsfeld zwischen neugierigem Interesse und gesellschaftlicher Stigmatisierung“.

Anliegen des Filmfestivals ist es „das Thema psychische Behin- derungen stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken und um mehr Toleranz und Akzeptanz zu werben,“ so die Be- hindertenbeauftragte der Bundesregierung, Karin Evers-Mey- er. Im Film „SeelenSchatten“ zum Beispiel begleitet der Filme- macher zwei Jahre lang vier Männer und Frauen, die an schwe- ren Depressionen leiden. Er zeigt, wie schwer es für die Betrof- fenen ist, wieder an sich selbst zu glauben, neuen Mut und Hoff- nung zu schöpfen. Im Jahr 2002 sprang die 24-jährige Janine F.

aus dem fünften Stockwerk des Berliner Kunsthauses Tacheles in den Tod. Der Film „Janine F.“ fragt, wer diese Frau war, für die Drogen ebenso zum Leben gehörten wie die künstlerische Freiheit. Er fragt auch, wie es zu ihrem Freitod kam, von dem niemand etwas ahnte. Im Film „Tarnation“ beginnt Jonathan Caouette bereits als Teenager, seine schwierige Familiensitua- tion – die Mutter wurde als schizophren diagnostiziert – mit der Super-8-Kamera zu verarbeiten. Das Festival läuft bis Oktober in verschiedenen deutschen Städten. Informationen: www.aus

nahmezustand-filmfest.de. Kli

Fernsehtipp

Aus den Augen, in den Sinn

Themenabend zur visuellen Wahrnehmung bei arte

Abbildung:arte F

W

as bedeutet das Sehvermögen für den Menschen? Auf welche andere Art kann er seine Außenwelt wahrneh- men? Im Themenabend geht es um die visuelle Wahrneh- mung. Aus der Perspektive von Blinden und Sehbehinder- ten wird dargestellt, was das Sehvermögen für den Men- schen bedeutet. Die Reise ins Land der Blinden soll „die Au- gen öffnen“ über eine Welt, die viel umfassender ist, als sie normalerweise wahrgenommen wird. Paradoxerweise hilft gerade das Auge der Kamera, diese komplexe Wahrneh- mung zu erkunden.

Sendetermin: „Aus den Augen, in den Sinn“, Sonntag, 9.

Juli 2006, ab 20.40 Uhr EB

Abgestürzt

Bereits in der vorigen Ausgabe habe ich über die drohende In- solvenz der Wohnungsbaugesell- schaft Leipzig-West AG (WBG) berichtet, mittlerweile wurde der Konkursantrag auch gestellt. Mit der Düsseldorfer DM-Beteiligun- gen AG ist jetzt ein weiterer alt- bekannter Pappenheimer ge- strandet. Beide Unternehmen hielten sich nach einem Schnee- ballsystem über Wasser, in dem

neue Einlagen auch dazu be- nutzt wurden, aufgelaufene Zin- sen zu bezahlen.

Anleger sollten auf jeden Fall ihre Forderungen bei den jewei- ligen Konkursverwaltern anmel- den. Für die DM-Beteiligungen ist in Düsseldorf Horst Piepen- burg bestellt, bei der WBG ist es Lucas F. Flöther in Leipzig. Große Hoffnungen auf mehr Erstattun- gen als „Peanuts“ sind aller- dings nicht angebracht. RR

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