Klausur zur Vorlesung Erhebungstechniken Prof. Dr. Claudia Becker
Wintersemester 2008/09 03.04.2009
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Matrikelnummer: ...
Bearbeitungszeit: 1 Stunde Erlaubte Hilfsmittel:
• Taschenrechner
• Formelsammlung ohne Beispielrechnungen Nicht zugelassen sind:
• eigenes Papier
• Skript, ¨ Ubungsaufgaben, alte Klausuren
• Lehrb¨ ucher, Verteilungstabellen
Es sind insgesamt 100 Punkte zu erreichen.
Uberpr¨ ¨ ufen Sie, ob Ihre Klausur alle drei Aufgaben enth¨ alt.
Aufgabe 1 2 3 P
erreichbare
Punkte 30 30 40 100
erreichte
Punkte
Aufgabe 1 (30 Punkte)
Treffen die folgenden Aussagen rund um die statistische Versuchsplanung zu oder nicht?
Begr¨unden Sie jeweils Ihr Urteil!
1. Ein statistischer Versuchsplan ist eine “Regieanweisung”, welche Versuche durchzuf¨uhren sind. Dabei ist die laut Versuchsplan vorgegebene Reihenfolge unbedingt einzuhalten.
(5 Punkte)
2. Der Faktoreffekt ist der Betrag der Differenz aus der Summe der Zielgr¨oße bei den Versuchen mit niedrigem Faktorniveau und der Summe der Zielgr¨oße bei den Versuchen mit hohem Faktorniveau. (5 Punkte)
3. In der sequentiellen Versuchsplanung folgt die Optimierung auf das Screening. (5 Punk- te)
4. Bei 9 Einflussfaktoren mit jeweils zwei Faktorstufen ist die Anzahl der Versuche in allen m¨oglichen Kombinationen der Faktoreinstellungen nicht sehr groß. (5 Punkte) 5. Mit einem Optimierungs-Plan k¨onnen nur einfache lineare Haupteffekte betrachtet
werden. (5 Punkte)
6. Die Optimierung ist in der Regel das eigentliche Ziel bei statistischer Versuchsplanung.
(5 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte)
Ein Unternehmen m¨ochte eine Umfrage durchf¨uhren und dazu einen internetbasierten Fra- gebogen nutzen. Welche M¨oglichkeiten hat das Unternehmen, Teilnehmer f¨ur die Umfrage zu rekrutieren? Nennen Sie die M¨oglichkeiten und diskutieren Sie Vor- und Nachteile.
Aufgabe 3 (40 Punkte)
Unter der ¨Uberschrift “Deutsche lehnen Werbeverbot f¨ur S¨ußigkeiten ab” findet man im Internet u.a. folgende Informationen zu einer Studie:
• Die EU will die Werbeverbote ausweiten. Nach Tabak und hochprozentigem Alkohol wurde nun mit S¨ußwaren die n¨achste Gruppe der Top-Werbespender ins Visier genom- men. Die Europ¨aische Kommission sieht in der Werbung f¨ur S¨ußigkeiten den gr¨oßten Verursacher f¨ur die voranschreitende Fettleibigkeit - vor allem von Kindern. Aber wie sinnvoll sind die Einschr¨ankungen der EU wirklich und werden sie vom Konsumenten
¨uberhaupt verlangt? Dieser Frage ist Proximity Germany nachgegangen und hat ei- ne repr¨asentative Online-Studie durchgef¨uhrt, in der sie 1.000 Teilnehmer nach ihrer Meinung zu Werbeverboten befragt hat.
• Studiensteckbrief:
Die Umfrage der Konsumenten erfolgte mittels eines Online-Fragebogens, den rund 1.000 Teilnehmer (im Zeitraum vom 11. bis 17.04.2007) ausf¨ullten. Es wurden Personen aus einem internetrepr¨asentativen Panel ab 14 Jahren befragt. Etwas mehr als die H¨alfte der Befragten waren m¨annlich und zwischen 14 und 39 Jahre alt. Fast 80%
hatten Kinder unter 14 Jahren im Haushalt.
• Das Ergebnis:
50% der Deutschen sind strikt gegen Werbeverbote. Ein spezielles Werbeverbot f¨ur S¨ußwaren lehnen 87% der Befragten ab. 61% halten Werbeverbote generell f¨ur zwecklos.
Eine grunds¨atzliche Einschr¨ankung f¨ur Werbung, die sich speziell an Kinder richtet, fordern jedoch 68%. Beinhaltet Werbung relevante Inhalte f¨ur die Zielgruppe, wird sie vom Konsumenten explizit gew¨unscht.
• Proximity Germany:
Als eine der Top-3-Dialogmarketingagenturen Deutschlands entwickelt und realisiert Proximity Germany seit ¨uber 25 Jahren ”Behaviour changing ideas”: innovative Dia- logkommunikation, die Menschen begeistert und das Konsumentenverhalten ver¨andert.
Dabei bietet Proximity Multikanal-L¨osungen in Disziplinen wie Directmarketing, Online- Kommunikation oder Mobile-Marketing.
Wie bewerten Sie die Aussagekraft der hier genannten Umfrageergebnisse? Begr¨unden Sie Ihre Einsch¨atzung.