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Archiv "Sterbehilfe als Therapie" (08.10.1987)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ärztliche Mitteilungen

Herausgeber: Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der Westdeutschen Ärzte- kammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung.

Offizielle Veröffentlichungen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung als Herausgeber des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES — Ärzt- liche Mitteilungen sind ausdrücklich als solche gekennzeichnet. Die mit DÄ gezeich- neten Berichte und Kommentare sind redaktionseigene Beiträge; darin zum Aus- druck gebrachte Meinungen entsprechen der Auffassung der Schriftleitung. Mit an- deren Buchstaben oder mit Verfassernamen gezeichnete Veröffentlichungen geben in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.

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Die Zeitschrift erscheint wöchentlich (Doppelausgaben in den Monaten Januar, Ju- ni, Juli, August und Dezember). Jahresbezugspreis Inland DM 450,80; ermäßigter Preis für Studenten DM 112,—. Einzelheftpreis DM 9,80. (Preise inkl. 7% MwSt und Porto) Jahresbezugspreis Ausland DM 529,— inkl. Porto. Luftpostgebühren auf An- frage. Bestellungen werden vom Verlag, von jedem Postamt sowie vom Buch- und Zeitschriftenhandel entgegengenommen. Die Kündigungsfrist für Abonnements be- trägt 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für die Mitglieder einer Ärztekam- mer ist der Bezugspreis durch den Kammerbeitrag abgegolten.

Gesamtherstellung: L. N. Schaffrath, Geldern

Die Zeitschrift DEUTSCHES ÄRZTEBLATT — Ärztliche Mittei- lungen ist der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.) angeschlossen.

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft

Leseranalyse medizinischer Zeitschriften e.V.

L4-MD

ISSN-Nr.: 0012-1207

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U ber eine erfolgreiche psychotherapeutische Kur ihres Mannes, des bedeutenden Berliner jüdi- schen Arztes Marcus Herz (1747 bis 1803), berichtet Henriette Herz in ihren Memoiren. Patient war der Schriftsteller Karl Philipp Moritz (1756 bis 1793), des- sen pietistisch-autobiogra- phisch beeinflußter Roman

„Anton Reiser" ein ein- drucksvolles Werk über die geistige Entwicklung eines jungen Menschen der Sturm-und-Drang-Epoche ist. Moritz war mit Goethe befreundet, den er in Rom und Weimar besuchte; Her- zog Carl August vermittelte ihm einen Ruf als Professor für die Theorie der schönen

Sterbehilfe als Therapie

Künste nach Berlin. Nun seine Krankengeschichte:

Eine lediglich eingebil- dete Krankheit war Morit- zens Übel nicht; er war in der Tat krank, jedoch nicht gefährlich. Aber der Wahn, daß er ein Opfer des Todes sei, hatte ihm ein Fieber zu- gezogen, welches ihn aufzu- reiben drohte. Lebhaft er- innere ich mich noch der Besorgnis, welche Herz, der ihn sehr liebte, um ihn hegte. „Gott", rief er an jedem Abende, „wenn ich doch dem Moritz helfen könnte." Eines Morgens jedoch eröffnete er mir, er habe in der Nacht ein Mittel ersonnen, welches, wenn überhaupt Hilfe möglich sei, Moritz retten werde.

Ich glaubte, es handle sich um eine Arznei; und da ich mit meinem Manne auf dem Fuße stand, über seine Berufsangelegenheiten mit ihm sprechen zu können, so bat ich ihn, mir das Mittel zu nennen. „Ich werde es dir mitteilen, sobald ich ei- ne Wirkung davon wahr- nehme."

Er fuhr nun zu Moritz, dessen Fieber er noch ge-

Die geistreiche Hen- riette Herz, Arzttochter und Arztfrau, Freundin von Dorothea Schlegel, gründete eine Lese- gesellschaft; in ihrem berühmten Salon in Berlin trafen sich die Geistesgrößen der Zeit steigert fand. Der Arme warf sich im Bette hin und her und rief wie gewöhnlich dem Arzte entgegen:

„Aber muß ich denn ster- ben? Eben ich? Ist denn keine Hilfe möglich?"

„Keine!" antwortete Herz.

„Länger will ich es Ihnen nicht verhehlen. Aber es ziemt sich für einen Mann, und gar für einen Weisen, dem Unvermeidlichen mit Ruhe, ja mit Heiterkeit ent- gegenzutreten." Und nun sprach er trefflich, wie er sprechen konnte, weiter mit ihm, immer aber den Tod des Patienten dabei als ge- wiß hinstellend.

Als Herz am nächsten Morgen seinen Kranken be- suchte, fand er ihn zum er- sten Male ruhig im Bette liegend, und dieses selbst mit Blumen geschmückt.

„Ich gehe mit Fassung, ja mit Seelenruhe meiner Auf- lösung entgegen. Der Tod soll in mir keinen Feigling finden." „Brav", erwider- te Herz. „Dies Bild will ich mir nach Ihrem Abscheiden von Ihnen bewahren!" Er fühlte dem Kranken den Puls. Das Fieber hatte be- deutend nachgelassen.

Nach drei Tagen, welche Moritz mit der Gemütsruhe eines sterbenden Weisen zugebracht hatte, war es gänzlich verschwunden und nicht lange darauf der Kranke völlig hergestellt.

Dr. J. Krause, Füssen

Dt. Ärztebl. 84, Heft 41, 8. Oktober 1987 (113) A-2743

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