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Archiv "Wir leben immer noch zu ungesund" (05.04.1990)

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Rehabilitanden

in Tausend (gerundet) Alter in Jahren unter

18

1881

3841 2611 65 und I Berichtsjahr 1987 älter 1261 (letztverfügbare

Zahlen) Quelle Stat .Bundesarrt

im u 90 0120

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Aus Bund und Ländern

Lage der Freien Berufe ist nicht rosig

HANNOVER. Die Situa- tion der Freien Berufe analy- siert ein 1400 Seiten umfas- sender Forschungsbericht, der in Hannover der Öffent- lichkeit vorgestellt worden ist.

Die im Auftrag des Nieder- sächsischen Ministers für Wirtschaft, Technologie und Verkehr vom Forschungsin- stitut Freie Berufe der Uni- versität Lüneburg erarbeitete Expertise ist die erste umfas- sende Gesamtdarstellung von 37 Berufsfeldern, die den Freiberuflern zugeordnet werden, in einem Bundes- land.

Das Autorenteam unter der Leitung des Sozialwissen- schaftlers Professor Dr.

Heinz Sahner kommt zu dem Ergebnis, daß die Freien Be- rufe derzeit einem erheb- lichen Anpassungsdruck aus- gesetzt sind. Als Gründe da- für nennen sie u. a. die starke Nachwuchsentwicklung, Kon- zentrationstendenzen vor al- lem im Bereich der Rechts- und Wirtschaftsberatung so- wie Maßnahmen zur Kosten- dämpfung im Gesundheitswe- sen. Gleichzeitig registrieren die Freien Berufe zum Teil erhebliche Einkommensein- brüche. Dies gelte vor allem für die Ärzte und Zahnärzte, wobei jedoch die — gesunke- nen — Durchschnittseinkom- men dieser Berufsgruppen in Niedersachsen höher als im Bundesgebiet liegen.

Nach dem Forschungsbe- richt praktizieren in der Bun- desrepublik Deutschland ins- gesamt 400 000 Freiberufler, davon 33 000 in Niedersach- sen. Freiberufler sichern bun- desweit rund 1,4 Millionen Voll- und Teilzeitarbeitsplät- ze und stellen mehr als 125 000 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Der von ih- nen erwirtschaftete Anteil am Bruttoinlandsprodukt liegt bei 5 bis 6 Prozent.

Das zweibändige Werk soll Grundlage eines wissen- schaftlichen Workshops sein,

der im Frühjahr 1990 in Han- nover ausgerichtet wird. Nach Ansicht von Wirtschaftsmini- ster Walter Hirche (F.D.P.) stellt dieser Bericht eine wichtige Arbeitsgrundlage für die niedersächsische Landes- regierung dar. DÄ-N

Verfassungs- beschwerde gegen

„Gesundheitsreform"

ALPIRSBACH. 22 mit- telständische Arzneimittel- hersteller, die Medikamente für den Bereich der Natur- heilkunde entwickeln, produ- zieren und verkaufen, ha- ben Verfassungsbeschwerde gegen das Gesundheits-Re- formgesetz beim Bundesver- fassungsgericht eingelegt. Die Beschwerdeführer wenden sich unter anderem dage- gen, daß durch mehrere Vorschriften des Gesetzes Grundrechte der Firmen ver- letzt würden. Gerügt wird so die Verletzung von Grund- rechten aus Art. 14 GG (Recht auf Eigentum) und Art. 5 Abs. 3 GG (Freiheit der Forschung, hier im Zu- sammenhang mit der Ent- wicklung neuer Medika- mente). WZ

Antidrogenkonzept

HANNOVER. Der nie- dersächsische Sozialminister Hermann Schnipkoweit hat das niedersächsische Anti- drogenkonzept '90 „Gegen Drogen und Abhängigkeit"

vorgestellt. Oberste Ziele sind die Verhinderung des Drogeneinstiegs und der Aus- bau des Therapiebereiches.

Speziell hierfür stehen im kommenden Jahr 6 Millionen DM zur Verfügung. Das sind dreimal mehr als 1989. Dro- gentherapie könne nur dann erfolgreich sein, wenn sich Drogenkranke helfen ließen, betonte Schnipkoweit. Das Drogenkonzept '90 sieht des- halb einen Ausbau der Stra- ßensozialarbeit und der soge- nannten niedrigschwelligen Angebote vor. WZ

Mehr als zwei Drittel der Teil- nehmer an Rehabilitationsmaß- nahmen sind Erwerbstätige. Die stärkste Altersgruppe stellen die 45- bis 54jährigen. Aber auch Nichterwerbstätige, wie zum Beispiel Schüler, Studen- ten, Arbeitslose, Rentner und Hausfrauen, sind unter den Re- habilitanden zu finden

Tumorforscher kooperieren mit Berlin-Buch

ESSEN. Gemeinsame wis- senschaftliche Konferenzen und die gemeinsame Arbeit an Forschungsprojekten, dar- über hinaus den Austausch von Wissenschaftlern sowie gegenseitige Hilfe, wenn es um die Beschaffung von For- schungsmaterial, Geräten und Ausrüstungen geht, hat das Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) des Esse- ner Universitätsklinikums mit dem Zentralinstitut für Krebsforschung und mit dem Zentralinstitut für Moleku- larbiologie der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin-Buch vereinbart. Ein Vertrag, der auf der Grundla- ge des Abkommens zwischen den Regierungen der Bun- desrepublik und der DDR über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wissen- schaft und Technik (WTZ- Abkommen) steht, wurde durch die Vertreter der betei- ligten Institute unterzeichnet.

Die Vereinbarung soll die projektbezogene Zusammen- arbeit der Wissenschaftler

auf den Gebieten der mole- kulargenetischen und zellbio- logischen Grundlagen der Zellproliferation, Zelldiffe- renzierung und Krebsentste- hung sowie der Krebsdiagno- stik und Krebstherapie er- möglichen. EB

Ethische Fragen des biomedizinischen Fortschritts

BONN. Unter dem Thema

„Die biologische Natur und die Würde des Menschen"

steht der 17. Weltkongreß der FIAMC (Federation Interna- tionale des Associations Me- dicales Catholiques) vom 17.

bis 19. September 1990 in Bonn.

Mit Referaten zu Proble- men der In-vitro-Fertilisa- tion, der pränatalen Diagno- stik und der Embryonenfor- schung nehmen Wissen- schaftler aus aller Welt eben- so Stellung wie zu ethischen Konflikten bei der Feststel- lung des Todeszeitpunktes, künstlicher Lebenserhaltung sowie bei Suizid und Eutha- nasie. Information und An- meldung: Katholische Ärzte- arbeit Deutschlands, Venus- bergweg 1, 5300 Bonn 1, Tele- fon 02 28/21 79 42. UF

Wir leben inuner noch zu ungesund

BERLIN. Bis zum Jahre 2000 könnte die Zahl zu er- wartender Todesfälle auf- grund von Krebs um 15 Pro- zent zurückgehen, wenn die Regeln des „Europäischen Kodex gegen Krebs" vollstän- dig von allen Menschen be- folgt würden. Das Bundesge- sundheitsamt (BGA) hat des- halb untersucht, inwieweit die Lebensgewohnheiten in der Bundesrepublik Deutschland bereits heute den Empfehlun- gen dieses europäischen Ko- dex entsprechen. Als Basis diente der Nationale Gesund- heits-Survey. Er umfaßt die medizinische Untersuchung und Befragung von 16 000 zu- fällig ausgewählten Bundes- Dt. Ärztebl. 87, Heft 14 , 5. April 1990 (21) A-1079

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Dienstleistungen Lohnarbeiten

Energie Mieten

und Pachten aterial

Produktionssteuern

abzüg I. Subventionen Löhne und Gehälter

Handels- ware

Quelle: DIW

Abschreibungen

sonstige Kosten Einkommen aus Unternehmertätigkeit

©imu

89 09 50

Kostenstruktur der Pharmaindustrie

Anteile in % vom Umsatz

Unternehmen ab 20 Beschäftigte

Vorleistungen Brutto-Wertschöpfung

bürgern im Alter von 25 bis 69 Jahren, die 1985 und er- neut 1988 durchgeführt wur- den. Zusammenfassend lasse sich sagen, so daß BGA, daß die Regeln zur Krebsverhü- tung noch immer zu wenig be- kannt sind und viele Empfeh- lungen nicht eingehalten wer- den:

Noch immer rauchen 44 Prozent der Männer und 28 Prozent der Frauen. Rund 20 Prozent aller Raucher und Raucherinnen geben an, das Rauchen tatsächlich einge- schränkt zu haben. Vom Rau- chen überzeugt ist heute nur noch etwa ein Viertel der Raucher und Raucherinnen.

Die durchschnittliche täg- liche Alkoholmenge sank zwi- schen 1985 und 1988 bei Männern von 33 auf 31 g, bei Frauen von 15 auf 14 g. Im- mer noch werden damit aber Tag für Tag von Männern zwei große Glas Bier oder ei- ne halbe Flasche Wein ge- trunken.

Frisches Obst und Gemü- se werden noch viel zu wenig gegessen. Allerdings weist hier der Trend nach Auffas- sung des BGA in die richtige Richtung. Eine weitere große Schwäche unserer Ernährung liegt im zu hohen Fettkon- sum, der rund 40 Prozent der täglichen Nahrungsaufnahme ausmacht, obwohl der emp- fohlene Anteil nur 30 Prozent betragen soll. Wohin zu reich- liche Ernährung führen kann, zeigt sich unter anderem am Körpergewicht. Verglichen mit dem Normalgewicht nach Body Mass Index wiegen die Hälfte der Männer und mehr als ein Drittel der Frauen über 10 Prozent zu viel. Ein knappes Viertel der Bevölke- rung bringt sogar mehr als 20 Prozent Übergewicht auf die Waage.

Rund ein Fünftel aller Frauen nahm noch nie an ei- ner jährlichen Früherken- nungsuntersuchung teil. Das trifft auch für knapp die Hälf- te der 50- bis 59jährigen Män- ner zu. In den letzten Jahren ist die „Vorsorgemüdigkeit"

sowohl bei beiden Geschlech- tern als auch in allen Alters- gruppen leicht gestiegen. EB

Ausland

Klagen über Kostenexpansion

ZÜRICH. Zur Zeit geben die Eidgenossen für die Er- haltung oder Wiederherstel- lung der Gesundheit rund 2() Milliarden sfr aus (zum Ver- gleich: für Autos 22,5 Milliar- den sfr). Knapp die Hälfte der Kosten im Gesundheits- wesen entfällt mit rund 9 Mil- liarden sfr auf Krankenhäu- ser. Drei Viertel der laufen- den Betriebskosten sind Per- sonalkosten. Der Anteil der Kosten im ärztlichen Dienst beträgt neun Prozent, der Anteil der Personalkosten für Pflegepersonal beträgt rund 44 Prozent, wie anläßlich ei- ner Pressekonferenz der Mes- se Stuttgart/Internationale Fachausstellung für Arzt- und Anstaltsbedarf in Zürich be- kanntgegeben wurde.

In der Schweiz beschäfti- gen die rund 800 Kranken- häuser (mit etwa 90 000 Bet- ten) fast 150 000 Fachmit- arbeiter. Dabei ist der An- teil der Teilzeitbeschäftigten im Spitalwesen überdurch- schnittlich hoch. Jedes fünfte schweizerische Krankenhaus ist eine Privatklinik. Obwohl die krankenhausexterne Pfle-

ge überall in der Schweiz aus- gebaut wird, hat die Zahl der stationären Krankenhausein- weisungen 1988 erstmals die Millionengrenze überschrit- ten. Jeder dritte Kranken- hauspatient in der Schweiz ist über 65 Jahre alt. Da die Ver- sicherungen vor allem pflege- bedürftiger älterer Patienten nur zum Teil die Behand- lungs- und Pflegekosten dek- ken, sind in der letzten Zeit die Versicherungsbeiträge, ebenso die Staatszuschüsse, regelmäßig erhöht worden.

Zur Zeit wird in parlamenta- rischen und außerparlamen- tarischen Gremien über eine erneute Revision des Kran- kenversicherungsgesetzes dis- kutiert. interfab

Geschlechts- bestimmung

soll verboten werden

PEKING. Ob das Baby der ersehnte Stammhalter ist oder „nur" ein Mädchen, sol- len chinesische Eltern bald nicht mehr feststellen kön- nen. Bereits zwei chinesische Städte, Shanghai und Yang- zhou, haben Ultraschallunter- suchungen bei Schwangeren verboten, mit Hilfe derer das Geschlecht des Kindes festge- stellt werden kann. Wahr-

scheinlich wird das Verbot demnächst auf ganz China ausgedehnt werden.

Wie die englischsprachi- ge Pekinger Zeitung China Daily berichtete, sind die Verantwortlichen im Famili- en- und Gesundheitsmini- sterium gegen derartige Ultraschalluntersuchungen.

Ein Gesetz sei in Vorberei- tung, und Ärzte seien ange- wiesen worden, den Eltern das Ergebnis der Untersu- chungen nicht mehr mitzutei- len. Eltern entscheiden sich oft für eine Abtreibung, wenn sie feststellen, daß ihr einzi- ges Kind eine Tochter sein wird. Offiziell erlaubt die Re- gierung nur ein Kind pro Paar, und Jungen sind in Chi- na wesentlich beliebter. afp

Piloten und Anästhesisten

LONDON. Zwei Fachärz- te für Anästhesie in einem englischen Großstadtkran- kenhaus haben einen Ver- gleich angestellt zwischen den Arbeitszeiten, die ihre in der Weiterbildung befindlichen Assistenzärzte tatsächlich ab- leisten, und den Arbeitszei- ten, die gesetzlich für Piloten in der Zivilluftfahrt vorge- schrieben sind. Das sehr sorg- fältig errechnete Ergebnis, in das auch die für die Zivilluft- fahrt vorgeschriebenen Ruhe- pausen nach jeweils hundert Arbeitsstunden einbezogen wurden: Wenn die Vorschrif- ten der Luftfahrt eingehalten würden, dann müßten statt der sechs Jung-Anästhesisten deren 26 eingestellt werden.

Die Berufe, meinen die Auto- ren, seien durchaus vergleich- bar: Extreme Ermüdung kön- ne zu tödlichen Irrtümern oder Fehlhandlungen führen

— zitiert wird eine andere Un- tersuchung, die ergab, daß von 81 Operations-Zwischen- fällen sieben auf die Übermü- dung des Anästhesisten zu- rückzuführen waren (Murray Wilson, A.; G. Weston: Ap- plication of airline pilots hours to junior doctors. Brit.

Med. Journ. 299 [1989], 779-781). bt Über 28 Prozent der Kosten in der Pharmaindustrie sind Personalko-

sten. Die hohen FuE-Aufwendungen sind zum großen Teil in den Personalaufwendungen enthalten. Überhaupt zählen die FuE-Ko- sten mit rund 4 Milliarden DM im Jahr mit zu den höchsten aller Branchen

A-1080 (22) Dt. Ärztebl. 87, Heft 14, 5. April 1990

Referenzen

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