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Archiv "Kooperation der Gesundheitsberufe: Konferenz der Fachberufe erarbeitete Thesen.]" (07.03.1991)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Kooperation der Gesundheitsberufe

Konferenz der Fachberufe erarbeitete Thesen.]

Thesenpapiere, die in einer Ar- beitsgruppe erstellt werden, be- reiten häufig Schwierigkeiten.

Im Idealfall sind alle einer Auf- fassung und bringen diese zügig auf den Punkt. Er tritt so gut wie

Kooperation und Delegation — über diese beiden Begriffe und ihre Umsetzung im Berufsalltag disku- tierten Vertreter von rund 30 gelade- nen Verbänden anhand der Thesen teilweise recht kontrovers. Während die Vertreter der Bundesärztekam- mer Wert auf die besondere Stellung des Arztes im Gesundheitswesen legten, forderten einige Verbands- vertreter, ihren Vorstellungen von Kooperation durch entsprechende Formulierungen gerecht zu werden.

Doch auch innerhalb der Verbände gehen die Auffassungen über das Miteinander verschiedener Berufs- gruppen auseinander. „Einige wollen mehr Aufgaben delegiert bekom- men, andere Fachberufe kein biß- chen mehr. Einige haben Nach- wuchsprobleme, andere einen Nach- wuchsüberschuß", kommentierte ein Verbandsvertreter die Unterschiede.

Besonders scharfe Kritik übten die Vertreter des Deutschen Berufs- verbandes für Krankenpflege e. V.

(DBfK) und der Arbeitsgemein- schaft Deutscher Schwesternverbän- de (ADS) an Formulierungen zur Stellung des Arztes, wie sie in der Rohfassung des Thesenpapiers vor- gesehen waren. Diese Pflegeverbän- de wollen ihre Zustimmung erst nach internen Verhandlungen geben. In der derzeitigen Fassung lauten die zehn Thesen (ohne die dazugehöri- gen Begründungen):

These 1: Das Ziel der Kooperati- on aller Berufe im Gesundheitswe- sen ist die Sicherung und weitere Verbesserung einer patientenori- entierten gesundheitlichen Versor- gung der Bevölkerung. Kooperation bedeutet, unter einem gemeinsamen

nie ein. Im Normalfall weichen die Auffassungen voneinander ab und müssen fürs gewünschte Thesenpapier auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht werden. Daß es diesen Fall auch

Ziel das eigene Arbeitsverhalten mit dem Arbeitsverhalten und dem Ar- beitsablauf eines anderen abzustim- men.

These 2: Die Zusammenarbeit der Berufe im Gesundheitswesen muß sowohl durch vermehrte Aus- schöpfung derzeit bestehender Mög- lichkeiten als auch durch neue Kon- zepte der Kooperation verbessert werden, die mehr gegenseitige Transparenz und Information zwi- schen den unterschiedlichen Berufs- gruppen bewirken sowie die berufs- übergreifende Kommunikation und Rückkoppelung innerhalb der Pa- tientenbehandlung fördern sollen.

These 3: Zentrales Kriterium für die Aufgaben- und Arbeitsverteilung im Sinne einer möglichst effizienten Patientenversorgung muß die beruf- liche Qualifikation und die fachliche Zuständigkeit der Berufsangehöri- gen sein.

These 4: Der Arzt ist auf Grund berufs- und leistungsrechtlicher Re- gelungen gehalten, eine federfüh- rende, koordinierende Funktion im Rahmen der Zusammenarbeit wahr- zunehmen.

These 5: Kooperation kann nur gelingen, wenn alle Gesundheitsbe- rufe wechselseitig die spezifische Leistung anderer Berufsgruppen als unverzichtbaren und eigenwertigen Beitrag zur Patientenversorgung re- spektieren sowie ihre Zuständigkei- ten, fachlichen Kompetenzen, Ver- antwortlichkeiten, aber auch ihre Grenzen gegenseitig akzeptieren.

These 6: Kooperation, ob in täg- licher Arbeit im Krankenhaus oder im ambulanten Bereich, ist auf klare Absprachen und Regelungen und

bei den Heil- und Heilhilfsberu- fen gibt, bewies die jüngste Kon- ferenz der Fachberufe im Ge- sundheitswesen bei der Bundes- ärztekammer Ende Februar.

Dort wurden unter dem Vorsitz von BÄK-Präsident Dr. med. Kar- sten Vilmar ausführlich Thesen zur Kooperation der Gesund- heitsberufe beraten. Sie sind ein Versuch, eine Klammer für eine intensivere zukünftige Zusam- menarbeit aller Berufe zu finden.

die Einhaltung der abgesteckten Kompetenzen und Verantwortungs- bereiche angewiesen.

These 7: Die im Zuge ge- sellschaftlicher, medizinisch-wissen- schaftlicher und medizinisch-techni- scher Entwicklungen sich vollziehen- de Umformung bestehender und die Herausbildung neuer Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche in der Gesund- heitsversorgung erfordern seitens al- ler Fachberufe eine erhöhte Infor- mations-, Kommunikations- und Ko- ordinationsbereitschaft.

These 8: Die gegenseitige Infor- mation, Kommunikation und Kon- sultation zur Förderung der Koope- ration soll zwischen einzelnen Be- rufsangehörigen der verschiedenen Fachberufe innerhalb der individuel- len Patientenbehandlung und -be- treuung vor Ort, im Rahmen von be- rufsverbandlichen und berufspoliti- schen Veranstaltungen auf der regio- nalen und der Landesebene sowie in interdisziplinär angelegten Fortbil- dungsveranstaltungen auf regionaler und überregionaler Ebene verstärkt gefördert werden.

These 9: Aus gesundheitsökono- mischer und arbeitsmarktpolitischer Sicht ist es notwendig, zukünftig durch eine verbesserte Kooperation einen möglichst effizienten und schonenden Umgang mit finanziellen und personellen Ressourcen zu ge- währleisten.

These 10: Die Verbesserung der Kooperation erfordert zusätzliche Arbeitskraft und organisatorische Maßnahmen; dies macht neben ver- mehrtem Engagement auch den Ein- satz zusätzlicher Finanzmittel not- wendig. th A-724 (24) Dt. Ärztebl. 88, Heft 10, 7. März 1991

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