AUS DEN BUNDESLÄNDERN
und die für den Arztberuf notwen- digen Freiräume zu erhalten, könnten auch die ärztlichen Kör- perschaften entsprechend agie- ren.
Auch in diesem Sinne erinnerte Bundesärztekammerpräsident Dr.
Vilmar in seinem Schlußwort an die Vorschrift der Berufsordnung, nach der der Arzt der Gesundheit sowohl des einzelnen wie auch des ganzen Volkes diene. Vilmar rückte wiederholt den Patienten in die Mitte der Betrachtung, als er beispielsweise ausführte, daß das ärztliche Berufsbild auch von der Erwartungshaltung des Patienten beeinflußt wird, der in den letzten Jahren in viel höherem Maße als früher vom Arzt den Einsatz medi- zintechnischer Geräte erwartet ha- be. Daraus sei sogar die Gefahr entstanden, daß der Patient, wie Vilmar es formulierte, „zum Werk- stück herabgewürdigt" wird.
Weitere Überlegungen über das Arztbild der Zukunft seien, so Vil- mar, schon auf Grund verschiede- ner äußerer Entwicklungen unver- meidbar. Dies betrifft zum Beispiel die aktuelle Diskussion um die ärztliche Ausbildung oder die auf uns zukommende große Ärztezahl, die Verschiebungen in der Rela- tion zwischen niedergelassenen und angestellten Ärzten — alles Dinge, die die Ärzteschaft zu noch
mehr Kooperation miteinander, aber auch mit anderen Berufen zwingen würden. Als ein besonde- res Merkmal des ärztlichen Beru- fes stellte Dr. Vilmar heraus, daß Wettbewerb zwischen einzelnen Ärzten kaum möglich ist und hier also keine Lösung der Probleme liegt, die mit einer künftig größe- ren Ärztezahl oder gar einer „Ärz- teschwemme" sich abzeichnen.
Daß laut Berufsordnung der Beruf des Arztes seiner Natur nach ein freier Beruf ist, bezeichnete Dr.
Vilmar nicht so sehr als ein Privi- leg der Ärzte, sondern vielmehr als eines der Patienten; ein wichtiger Hinweis auf eine der Grundlagen, an denen auch in der Zukunft fest- gehalten werden muß. gb
BERLIN
Frau Minister Scheurlen war nicht eingeladen
Zu der Meldung unter der Über- schrift „Die ,Spontis' planen einen Neben-Ärztetag" im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 13 vom 27.
März 1980, hat Dr. E. Huber vom
„Gesundheitstag-Büro" im „Ge- sundheitsladen Berlin e. V." ein Gegendarstellungsersuchen ein- gereicht, das zwar nicht dem gel- tenden Pressegesetz entspricht, aus dem wir aber um der korrek-
ten Informierung unserer Leser willen die folgende Berichtigung wiedergeben: Der unter den am sogenannten Berliner Gesund- heitstag teilnehmenden Gruppie- rungen und Einzelpersonen auf- gezählte Hans-Ulrich Deppe ist nicht Psychiater, sondern Medi- zinsoziologe.
Die Saarländische Gesundheitsmi- nisterin, Frau Dr. med. Rosemarie Scheurlen, hat tatsächlich ihre Teilnahme nicht zugesagt. Dr. E.
Huber legt aber auch Wert auf die Feststellung, daß Frau Dr. Scheu r- len „in keiner Form um ihr Er- scheinen gebeten worden ist". Die vermeintliche „Ankündigung als Referentin" führt er auf eine Na- mensverwechslung zurück („ein amüsantes Mißverständnis"): Die Angabe in einer Reklameschrift des „Gesundheitsladens" habe sich auf einen „Psychosomatiker Scheurlen" aus Heidelberg bezo- gen.
Als neueste „Teilnehmerzahl"
nennt der Sprecher der Veranstal- tung in seinem Brief vom 27. April 1980 übrigens nicht 1000, nicht mehr 4000 und auch nicht mehr 5000, sondern: „unser täglicher Posteingang (läßt) uns eher auf ei- ne Teilnehmerzahl von 8-10 000 hoffen". Warum auch nicht? Au- ßer in Gorleben ist derzeit ja nichts
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1306 Heft 20 vom 15. Mai 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT